Satellite
Show on map
  • Day 93

    Los Angeles

    September 24, 2019 in the United States ⋅ ☀️ 28 °C

    Liebe Schmeyselfanatiker,

    wir rollen in einem viel zu grossen Auto im Schritttempo eine Strasse hinunter. Wir sind auf der Suche nach einer Einfahrt zu einem Park mit Spielplatz . Aus dem Nichts erscheint hinter uns ein Polzeiwagen mit Blaulicht und fordert uns auf anzuhalten. Zunächst meinen wir, dass es die Polizisten auf das Auto vor uns abgesehen haben. Dort fehlen Nummernschilder und noch so einiges mehr. Also rollen wir erst einmal weiter. Jedoch macht uns der Polizeilautsprecher unmissverständlich klar, dass wir gemeint sind. Ich wurde noch nie von der Polizei angehalten. Nervosität! Dadurch entwickele ich leicht Übersprungshandlungen. Vorbilder sind hier für mich Hühner. So stelle ich das Radio auf volle Lautstärke und wieder leise. Laut, leise, laut, leise. Das Ganze bei offenen Fenster. Um die Sache auf die Spitze zu treiben, hätte im Radio "Because I got high" von Afroman laufen müssen. Bei dem Wort "high", hätte ich just in dem Moment die Lautstärke auf Maximum gestellt. Allerdings kommt im Radio in diesem Moment nur "Girls just want to have fun".
    Dennoch trägt das Verhalten nicht unbedingt zur Entspannung der Lage bei. Zusätzlich bin ich ein taktiler Harmoniemensch. Dieser Drang wird durch die angespannten Nerven fosiert. So steige ich aus dem Wagen, um die Polizisten mit offenen Armen zu berühren und zu streicheln. Leider sind die Polizisten nicht an taktiler Harmonie interessiert und fordern mich auf (eine Hand an der Waffe) mich wieder ins Auto zu begeben und die Hände aus dem Fenster zu halten.
    Nachdem alle Personalien geklärt sind, erfahre ich mein Vergehen. Beim Stoppschild habe ich keine 2 Sekunden gewartet. Er will aber ein Auge zudrücken und mir kein Bußgeld verhängen. Vor Erleichterung und Glück überkommt es mich wieder. Ich möchte aus dem Autofenster kriechen, was nicht mehr so einfach ist, nach ein paar Tagen amerikanischen Essen. Dann will ich ihn umarmen, streicheln und wenig in meinen Armen halten. Allerdings sind bei meinem ersten Zucken die Hände wieder an seiner Waffe. Der Mann weiß sich zu wehren.

    Nach diesem kleinen Erlebnis, geht es weiter zum Spielplatz. Eddy macht momentan die erste Stehversuche (ohne Hilfe) und findet Gefallen an den Spielplätzen dieser Welt.
    So tauchen auch wir nun in diese Welt ein. Es gibt kein Sand auf den Spielplätzen von Los Angeles , sondern der Boden ähnelt einer Tartanbahn im Sportstadium. Darauf wurde meistens eine Spielburg gestellt, auf der gerutscht oder geklettert werden kann. Hat man einen Spielplatz gesehen, kennt man alle. So ähnlich sind sie sich. Interessant finde wir vorallem manche Mütter.
    Auf unsrem Spielplatz spielte ein kleines Mädchen mit ihrem neuen Ball. Ein toller Ball! Ein Junge im gleichen Alter, wie das Mädchen, fand das auch. Er machte es sich daher zur Lebensaufgabe, diesen sich anzueignen. So rannte das Kerlchen dem Mädchen hinterher. Ich musste meinen Drang danach ebenfalls unterdrücken. Das Problem an der Sache war , dass der korpulente Junge keine Chance gegen das sportliche Mädchen hatte. Aber er war ein Beißer und gab nicht auf. Gleichzeitig gefiel dem Mädchen diese Dominanz. So drehten sie die Runden auf der Spielburg: Treppe hoch, ein wenig klettern und dann rutschen. Dann das Gleiche wieder von vorne.
    Die Mutter des Jungen (der Name ist Kiya), saß wie alle Eltern auf Bänken, um die Spielburg. Dabei kommentierte sie jegliche Aktion, wie ein Sportmoderator. Jedoch mit einem quängelden und vorwurfsvollen Ton. (Im Video kann der Stimme wunderbar gelauscht werden) :

    Mutter: Pass auf Kiya! (3x quängellich wiederholt)

    Mutter: Schaut alle! Er versucht den Ball des Mädchens zu fangen. (Versucht zu jedem Elternteil einzeln Blickkontakt aufzubauen. Die anderen Eltern versuchen das nicht. )

    Mutter: Nicht zu schnell Kiya! (3 x quängellich und vorwurfsvoll wiederholt)

    Mutter : Das Mädchen ist aber auch so schnell wie ein Blitz. Hat jemand schon einmal so etwas gesehen? (Sie versucht mit gespielt überraschten grossen Augen wieder Blickkontakt zu den Erwachsen aufzubauen. Diese schauen hilflos weg. Einzelne räuspern sich, da jeder der Anwesenden weiß, dass es nicht an der Geschwindigkeit des Mädchen liegt. )

    Mutter: Nicht rennen Kiya! (3x wiederholt)

    Das ist scheinbar ihr Startschuss. Sie steht auf und rennt in einem ähnlichem Tempo, wie die Kinder , diesen hinterher. So sind sie schon zu dritt. Treppe hoch, ein wenig klettern und rutschen.
    Dabei ruft sie ihrem Sohn immernoch Dinge hinterher. "Niemanden wegstoßen", dabei drückt sie allerdings jedes Kind beiseite, was ihren fülligen Körper nicht schnell genug entwischen kann.
    Da es jetzt zu heikel wird auf dem Spielplatz zu spielen, leert es sich schnell. Auch wir packen unsere Sachen. Dennoch vermuten wir, dass die Drei noch immer ihr Fangspiel absolvieren, wenn wir in ein paar Tagen wiederkommen.

    Los Angeles hat uns ganz gut gefallen, wenn wir einmal nicht im Stau standen. Leider ist das Auto hier die Nummer 1. Je grösser umso besser. Man kommt nur sehr schwer hier ohne Auto irgendwo hin. Wir haben alle Touristenattraktionen gesehen. Von Hollywood bis Venice Beach und können mit gutem Gewissen die Stadt verlassen. Jetzt geht es nach Neuseeland. Danke das ihr euch wieder die Zeit genommen habt alles zu lesen,

    eure Schmeysels
    Read more