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  • Day 227

    Wir sind in-donesien

    February 5, 2020 in Indonesia ⋅ ⛅ 32 °C

    Liebe Freunde des guten Geschmacks (weil Schmeyselsympathisanten),

    wir sind froh, dass Ihr wieder den Weg zu uns gefunden habt. Unser Weg von Neuseeland nach Indonesien war relativ problemlos, wobei das ruhige Fliegen mit Kind der Vergangenheit angehört. Während man früher sich gemütlich zurücklehen konnte und die neusten Filme anzuschauen durfte, wird jetzt mit Eddy Kilometer in den zu engen Gängen des Flugzeuges gemacht. Daher ziehe ich bei jedem Flug mittlerweile meine Wanderkleidung (Wanderschuhe, Wanderhut, Wanderstock etc.) an. Ist Eddy müde gelaufen und eingeschlafen, haben wir ein Zeitfenster von einer Stunde. Ärgerlich nur, dass die meisten Filme länger als eine Stunden laufen. Ein Hoch auf die Technik, dass es die Funktionen der 2fachen Geschwindigkeit gibt. Diese Funktion wird auch gerne als spulen bezeichnet. Dadurch können wir den Film bis zum Ende sehen. Allerdings mit tränenden Augen. Wird der Film 4x Geschwindigkeit gesehen, sind sogar zwei Filme in der Schlafzeit von Eddy drin. Zwischendurch kann es dann allerdings immer wieder zu epiltischen Anfällen kommen.
    War das Essen schon vorher platztechnisch keine Wonne, so ist es mit Kind das nächste Level. Entweder klettert oder schläft es auf einem herum. Durch den gestiegen Platzmagel fällt und schmiert überall Essen herum. So sehen wir selber bald aus, wie Kleinkinder nach einem Essensmassaker. Auf die Frage hin, ob die Flugbegleiterin mir einen Katheter legen würde, damit ich die nächsten Mahlzeiten via Infusion zu mir nehmen könnte, erhielt ich nur ein einsetzt Kopfschütteln (leicht geöffneter Mund) . Das mag allerdings auch daran gelegen haben, dass es bei uns aussah, wie im Horrorfilm, nachdem der Mörder seinem Hobby nachgegangen war. Allerdings nur auf Basis von Essensresten: Knochen vom Huhn auf dem Boden, verschmierteTomatensoßenhandabdrücke (Kinder- und Erwachsenenabdrücke) ziehen entlang der Wände und blutstropfenähnlicheTomatensoßenspritzer bespränkeln mein Gesicht und meine Klamotten. Um das Bild abzurunden, halte ich in dem einen Arm den schlafenden mit Tomatensoße überzogenen Eddy und in der anderen Hand das Plastikmesser vom Essen.
    Das Gericht, welches wir zu uns genommen haben, war Nudeln mit Gemüse und Huhn in weißer Soße. Wo die ganze Tomatensauce herkam, ist mir bis heute unerklärlich.

    Während wir in Costa Rica mit Eddy schon die Stars waren, so sind wir in Indonesien die Superstars. Es werden Fotos mit Eddy gemacht, er wird von A nach B getragen und abgeknutscht. Wir glauben auch, wenn wir einmal abgelenkt sind, dass sie ihn gerne anlecken.
    Beim Abknutschen von Eddy, wird schnell erraten, wie die finanzielle Lage der Menschen ist. Die indonesische Damen mit etwas Geld, benutzen Lippenstift, sodass Eddy nach der Begegnung mit ihnen überall Kussmünder im Gesicht hat. Mit einer Rose im Mund würde er aussehe, wie sein Vat... Don Juan. Im Gegesatz zu den ärmeren Damen. Die tragen meistens kein Lippenstift. Hier bekommen wir Eddy dann so nass vom Küssen zurück, dass man meinen mag, er hätte ein Bad genommen.
    Da es uns irgendwann genervt hat, immer den Lippenstift aus Eddys Gesicht zu entfernen, haben wir Eddy nach einem solchen Lippenstiftüberfall immer zu jemanden geschickt, der keinen Lippenstift aufgesetzt hatte. Ein wenig nass aber dafür "sauber" bekamen wir dann Eddy zurück.

    Leider habe wir uns lange nicht mehr gemeldet. Das hat eine einfachen Grund. Wir sind zu dritt auf die Weltreise gestartet, werden allerdings zu viert wieder in Deutschland sein. Wir bekommen ein Kind. Allerdings ist es erst im zweiten Monat und somit ist es nicht sicher, ob es auch überlebt. Da schon einige Vögel ein wenig zu früh von den Dächern gezwitschert haben, entschieden wir uns es öffentlichen zu machen.
    Linda und Eddy haben aus diesem Grund den Heimweg angetreten, um der Gefahr vor Malaria, Denga-Fieber oder Zika-Virus entgegenzuwirken. Die Belastung war zum Schluss zu groß, sodass die Zeit nicht mehr genossen werden konnte.
    Ich werde die Reise noch zu Ende bringen. Natürlich ist die Trennung für uns alle nicht einfach. Allerdings war der Weg den wir jetzt eingeschlagen haben, für alle das Beste. Einer muss ja diesen Blog beenden.

    Ein letztes Mal schicken wir zu dritt.. evtl. zu viert Küsse in die Heimat,

    eure Schmeyselbande
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