• Dschuba "Hauptstadt" Südsudans

    12 novembre, Sudan del Sud ⋅ ☀️ 35 °C

    CM - Gespannt bin ich schon was uns in Dschuba der 'Hauptstadt' vom Südsudan erwartet. Meine Erwartungen sind sehr niedrig auf Grund dessen was ich gehört habe. Darum habe ich auch Hauptstadt in Anführungszeichen gesetzt. Was ich dann zu sehen bekomme, hat selbst meine geringen Erwartungen nicht erfüllt, obwohl wir am Abend noch eine sehr schöne Seite gesehen haben.
    Beim Landeanflug sehen wir unter uns weite grüne Flächen mit Wald durchnitten von einem Band, der weiße Nil, der von Uganda hereinkommt und sich dann in Karthum mit dem schwarzen Nil aus Äthiopien vereinigt.
    Nach der Landung laufen wir dann vom Flugzeug zum Flughafengebäude, das für mich eher wie eine Industriehalle aussieht. Wir treffen zwei Deutsche, der eine ist Misereormitarbeiter und der zweite besucht die Salesianer in Wau. In der garagenähnlichen Empfangshalle des Hauptstadtflughafens geht es sehr chaotisch zu. Unso erstaunter bin ich, dass der Zoll tatsächlich einen Fingerabdruckscanner hat. Freudig begrüßt uns Fr. Avelino bereits beim Zoll. Nachdem wir unser Gepäck identifiziert haben, wird es sehr oberflächlich von einer Zollbeamtin kontrolliert, einschließlich dem Karton mit den vermutlich über tausend Hostien, die mit uns bereits quer durch Turkana gereist sind. Fr. Viktor hatte sie uns für Fr Avelino übergeben.
    Mit dem Auto fahren wir zu unserer Unterkunft. Der Kontrast hier ist schon extrem. Wir kommen an Luxushotels wie Radisson und Pyramid vorbei, deren Paläste direkt neben einem riesigen Slum stehen. Unzählige Motorrikschas oder Tuctucs fahren durch die staubigen Straßen und immer wieder passieren wir Tankwagen. Diese bringen Wasser. Die Wasserversogung scheint großteils zusammengebrochen zu sein. Als wir am Abend zum Restaurant und zurück marschieren hören wir viele Stromaggregate. Seltsamerweise funktioniert hin und wieder schongar das Stromnetz aber ohne Stromaggregat sitzt du oft im Dunkeln und wirst bei 34-36°C und schwüler Luft gegrillt, weil dann auch kein Ventialtor läuft.
    Natürlich ist das Gästehaus in dem wir unterkommen von einem Wächter und mit Tor gesichert.
    Am frühen Abend als es noch hell ist gehen wir mit Fr. Avelino in ein nahes Restaurant, das direkt am weissen Nil liegt. Wir sind überwältigt als wir den riesigen Strom mit einer geschätzten Breite von ca.300m sehen. Er hat eine gewaltige Strömung und es sind immer wieder Pflanzen oder ganze Äste die die Strömung vorbeiträgt. Bei der Lage könnte Juba eine wunderschöne Stadt sein. Leider kann ich das nur im Konjunktiv schreiben und auf die Gründe dafür kann ich später nochmals eingehen.
    Gerne würde ich noch durch die Stadt bummeln, aber ganz sicher nicht jetzt bei Dunkelheit. Nachdem unser Flug morgen sehr früh weiter nach Westen startet, machen wir früh Feierabend.
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