• Teil 1 Zu Land, zur Luft und durch Wasse

    November 19 in South Sudan ⋅ ☀️ 27 °C

    CM - Nach der sehr rührenden Abschiedsfeier gestern Abend mit unseren Gastgebern heißt es heute wieder Abschied nehmen. Wie üblich wache ich wieder mit dem Hahn im Pfarrhof gegen 5 Uhr auf und lasse die letzten Tage hier in Ave Maria Revue passieren. Sicher, ich habe hier keine so weitläufigen Exkursionen wie in Turkana gemacht. Aber das muss es auch nicht sein. Mir sind die Menschen, sei es die Sande oder Pater William, Albert und Avelino mit den Jungen sowie als einzige Frau in der Gemeinschaft Lilian ans Herz gewachsen. Auch das Personal war wirklich herzlich zu uns. Dazu gehören die vielen Angestellten, wie die Lehrer der Franz Bracht Secondary School, im Pilgerzentrum, in den Werkstätten, Kindergarten, Verwaltung und Lager. Ihr werdet nicht glauben unsere Freunde hier müssen wahre Multitalente sein, um soweit abseits von funktionierender Infrastruktur das Unternehmen MCSPA Ave Maria am Laufen zu halten. Sie müssen mmer wieder improvisieren, wenn unvorhergesehenes geschieht, wie wenn eine Flüchtlingswelle in die Pfarrei kommt, ein Brunnen ausfällt, etc.

    Um 7:30 steht der Toyota mit Fahrer schon bereit. Nach dem Gruppenfoto und Händeschütteln geht es los.
    Wir fahren wieder zur A44 und zurück nach Tambura, also dem Highway nach Ezo und in die Zentralafrikanische Republik. Für den interessierten Leser habe ich noch Videos von der Schaukelfahrt durch kleine Bäche und Schlammlöcher angehängt. Immer wieder begegnen uns Fahrradfahrer mit oder ohne Lasten auf dem Gepäckträger. Jedoch kein Motorrad oder Auto kommt uns während der 2 Stunden entgegen. Wir passieren den "Prinzenpalast" von Tambura. Leider ist dieser verlassen, da der Prinz mit seiner Familie nach Juba geflüchtet ist. Wie ich von Fr. Avelino erfahre, gab es auch diese Nacht wieder Kämpfe zwischen der RSF und einer Miliz. 5 Tote soll es dabei gegeben haben.
    Wir erreichen die Stadt, die einmal fast 100.000 Einwohner hatte. Im Süden liegt das "Villenviertel" leider auch verlassen. Wie schon im Bericht vom 13. November erwähnt traut sich keiner mehr am Rande der Stadt zu bleiben - zu gefährlich. An der Pfarrkirche halten wir an und es kommt bereits eine große Frauengemeinschaft in den Pfarrhof. Fr Avelino und Fr William dürfen später noch einen Vortrag über Reconsilation halten. Eigentlich wollte ich mich im Hintergrund halten aber als Gast werde ich überall vor einer Gemeinschaft vorgestellt und muss ein paar Worte sagen. Meine Ansprache ist kurz und dann hören wir schon die MAV-Cessna im Landeanflug. Der Flieger bringt unter anderem auch zwei Mitschwestern der Guadeloupe-Schwestern aus Mexiko. Sie verstärken das Team in Ave Maria auf insgesamt 4 Schwestern.
    P.S Gut dass wir die Straße zurück nach Tombura nehmen konnten. Wir wollten ursprünglich über Yambio zurückfahren (10 Stunden), aber das Teilstück bis Ezo ist noch schlechter als bis Tombura.
    Read more