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  • Day 52

    Im Ilgaz Mountain Nationalpark

    July 16, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 17 °C

    Die Nacht auf der Hafenmeile in Amasra war trubelig, die türkischen Jungs haben bei lauter Musik gefeiert bis in die frühen Morgenstunden. Ich hätte ja gerne mitgetanzt, aber Frauen waren nicht zugelassen 😉
    Entsprechend früh verlassen wir den Hafen, auch damit wir besser durch die engen Altstadtgassen auf die Strecke kommen. Weit sind wir nicht gefahren, da sprintet
    der erste Türke aus einem Café ans Wohnmobil: „Eh ihr wohin so schnell, kommt erstmal frühstücken“, ruft er gutgelaunt. „Ich komme aus Bottrop und was macht ihr hier“. Mitten auf der Straße entspinnt sich ein freundliches Palaver, keiner kommt mehr vorbei. Es ist als wäre ganz Nordrhein-Westfalen in Amasra. Von überallher erzählen die Leute von wo sie kommen und dass sie hier in der Heimat ihre Ferien verbringen.
    Wir begeben uns auf die ambitionierte und kurvenreiche Strecke, direkt an der Steilküste des Schwarzen Meeres entlang weiter nach Osten. Es gibt atemberaubende Ausblicke aus schwindelnder Höhe, die Straße ist streckenweise sehr eng und einige Haarnadelkurven verlangen Fahrer und Fahrzeug einiges ab. Es geht immer 10% runter und später 10% wieder hoch. Dieter meinte, die Schilder, die das vorher anzeigen, hätten die Türken irgendwo im Sonderangebot bekommen, so viele sind es.
    100 Kilometer weiter in Cide, finden wir einen netten Frühstücksplatz am Strand. Der Ort ist sympathisch, ohne touristisch überlaufen zu sein. Gemütlich geht es im kleinen urbanen Hafen zu. Das wäre auf jeden Fall ein ruhigerer Übernachtungsplatz gewesen, stellen wir übereinstimmend fest.
    Also, wer mal hier in der Gegend ist, sollte Amasra anschauen und später in Cide übernachten.
    Weiter geht die „wilde Fahrt“ durch das pontische Gebirge nach Nordanatolien.

    Wir verlassen für einige Tage die Schwarzmeerküste mit ihren kleinen versteckten Buchten, die man eigentlich besser mit dem Boot besucht als mit dem Wohnmobil.
    Es geht durch den Ilgaz Gebirgszug mit seinen wildromantischen Schluchten und Tälern. Stockblumen wiegen sich im Wind, die Wiesen sind mit Blumen übersät, es sieht aus wie in den Alpen.
    Unser Ziel ist der >Ilgaz Dagi Milli Parki< Nationalpark.
    Hier im türkischen Wintersportgebiet auf 1700 m Höhe ist es im Sommer angenehm kühl. Es sind nur einige Wanderer unterwegs. Auf dem Parkplatz am Sessellift stehen wir mit einem Wohnwagen und einem Wohnmobil allein auf weiter Flur. Auch hier oben, wird Dieter gleich freundlich angesprochen von einem türkischen Wohnmobilisten. Er hat lange im Münsterland gelebt ist aber jetzt zurück in der Heimat.
    Nachts wiegen uns die hohen Tannen in den Schlaf.
    Wir verbringen das Wochenende in dem Nationalpark, wandern durch blumengeschmückte Wiesen hoch auf den Berg, frühstücken ausgiebig an den Picknicktischen vor dem Wohnmobil, führen lange Gespräche mit Deutsch-Türken über Gott und die Welt auch über Erdogan. Bei allem Respekt, kann ich manchmal mit meiner Meinung nicht hinterm Berg halten. Wir bleiben aber „Freunde“. 😅
    Wir werden immer wieder von Besuchern willkommen geheißen. Eben hatte ich noch Spaß mit zwei Frauen, die hier gewandert sind. Wir haben uns sprachlich zwar nicht verstanden, mochten uns aber! 💚
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