Turkey
Kastamonu

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Top 10 Travel Destinations Kastamonu
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Travelers at this place
    • Day 7

      Husarenritt, Nachtdiagnose, Stromausfall

      May 13, 2022 in Turkey ⋅ 🌙 6 °C

      Nach dem materialmordenden und zeitzehrenden Gegurke durch Istanbul lief's am Nachmittag deutlich besser. Auf der vierspurigen Landstraße D100 immer hart gen Osten unter großzügiger Auslegung der Tempolimits. Die meisten Polizeiautos hier sind eh plumpe Atrappen aus Pappe, rot-blau blinkend am Straßenrand postiert...

      So waren wir rechtzeitig zu Lennarts Parkplatz-Geburtstagsparty in Tosya. Rotwein und Birnenschnaps in kühler Nacht, bevor kurz nach Mitternacht die Lichter ausgehen. Alle. Komplett. Tosja taucht für gut eine Stunde in völlige Dunkelheit: Stromausfall.

      Zuvor aber noch eine nächtliche Ford-Inspektion Das Stop and Go in Istanbul hatte die Kupplung im Mondeo ans Limit gebracht. Die Bitte um Hinweise auf eine Werkstatt, die sich das morgen mal anschauen könnte, quittierten die Einheimischen prompt damit, dass sie die Fachkundigen aus dem Ort zusammentrommelten. Deren beruhigende Diagnose: Die Kupplung hält. Inshallah.
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    • Day 52

      Im Ilgaz Mountain Nationalpark

      July 16, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 17 °C

      Die Nacht auf der Hafenmeile in Amasra war trubelig, die türkischen Jungs haben bei lauter Musik gefeiert bis in die frühen Morgenstunden. Ich hätte ja gerne mitgetanzt, aber Frauen waren nicht zugelassen 😉
      Entsprechend früh verlassen wir den Hafen, auch damit wir besser durch die engen Altstadtgassen auf die Strecke kommen. Weit sind wir nicht gefahren, da sprintet
      der erste Türke aus einem Café ans Wohnmobil: „Eh ihr wohin so schnell, kommt erstmal frühstücken“, ruft er gutgelaunt. „Ich komme aus Bottrop und was macht ihr hier“. Mitten auf der Straße entspinnt sich ein freundliches Palaver, keiner kommt mehr vorbei. Es ist als wäre ganz Nordrhein-Westfalen in Amasra. Von überallher erzählen die Leute von wo sie kommen und dass sie hier in der Heimat ihre Ferien verbringen.
      Wir begeben uns auf die ambitionierte und kurvenreiche Strecke, direkt an der Steilküste des Schwarzen Meeres entlang weiter nach Osten. Es gibt atemberaubende Ausblicke aus schwindelnder Höhe, die Straße ist streckenweise sehr eng und einige Haarnadelkurven verlangen Fahrer und Fahrzeug einiges ab. Es geht immer 10% runter und später 10% wieder hoch. Dieter meinte, die Schilder, die das vorher anzeigen, hätten die Türken irgendwo im Sonderangebot bekommen, so viele sind es.
      100 Kilometer weiter in Cide, finden wir einen netten Frühstücksplatz am Strand. Der Ort ist sympathisch, ohne touristisch überlaufen zu sein. Gemütlich geht es im kleinen urbanen Hafen zu. Das wäre auf jeden Fall ein ruhigerer Übernachtungsplatz gewesen, stellen wir übereinstimmend fest.
      Also, wer mal hier in der Gegend ist, sollte Amasra anschauen und später in Cide übernachten.
      Weiter geht die „wilde Fahrt“ durch das pontische Gebirge nach Nordanatolien.

      Wir verlassen für einige Tage die Schwarzmeerküste mit ihren kleinen versteckten Buchten, die man eigentlich besser mit dem Boot besucht als mit dem Wohnmobil.
      Es geht durch den Ilgaz Gebirgszug mit seinen wildromantischen Schluchten und Tälern. Stockblumen wiegen sich im Wind, die Wiesen sind mit Blumen übersät, es sieht aus wie in den Alpen.
      Unser Ziel ist der >Ilgaz Dagi Milli Parki< Nationalpark.
      Hier im türkischen Wintersportgebiet auf 1700 m Höhe ist es im Sommer angenehm kühl. Es sind nur einige Wanderer unterwegs. Auf dem Parkplatz am Sessellift stehen wir mit einem Wohnwagen und einem Wohnmobil allein auf weiter Flur. Auch hier oben, wird Dieter gleich freundlich angesprochen von einem türkischen Wohnmobilisten. Er hat lange im Münsterland gelebt ist aber jetzt zurück in der Heimat.
      Nachts wiegen uns die hohen Tannen in den Schlaf.
      Wir verbringen das Wochenende in dem Nationalpark, wandern durch blumengeschmückte Wiesen hoch auf den Berg, frühstücken ausgiebig an den Picknicktischen vor dem Wohnmobil, führen lange Gespräche mit Deutsch-Türken über Gott und die Welt auch über Erdogan. Bei allem Respekt, kann ich manchmal mit meiner Meinung nicht hinterm Berg halten. Wir bleiben aber „Freunde“. 😅
      Wir werden immer wieder von Besuchern willkommen geheißen. Eben hatte ich noch Spaß mit zwei Frauen, die hier gewandert sind. Wir haben uns sprachlich zwar nicht verstanden, mochten uns aber! 💚
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    • Day 7

      Eine Stadt im Ausnahmezustand

      May 13, 2022 in Turkey ⋅ ☀️ 18 °C

      Volksfeststimmung in Tosya: Es kommt nicht oft vor, dass sich Ausländer in das hübsche Städtchen verirren. Und so ist heute alles auf den Beinen: Die Kinder haben schulfrei und begrüßen den Rallye-Konvoi fähnchenschwenken, die Trachtengruppe hat sich rausgeputzt, Polit-Prominenz versammelt sich (ein bisschen Wahlkampf geht immer), die Feuerwehr präsentiert stolz ihre Drehleiter, und der örtliche Alleinunterhalter hat seine Laute gestimmt. Jubel und Herzlichkeit an allen Ecken - ein unglaublicher Empfang. Danke, Tosya!
      Zum Dank spendiert der EOR-Tross der Fußballjugend von Tosya eine Barchetta voll Fußbällen. Mögen sie zur Meisterschaft gereichen.
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    • Auf dem Holzweg...

      September 19, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 23 °C

      Wir beginnen dem Tag mit einem leckeren Frühstück im Restaurant des Hotels. Unseren Plan, danach auszuchecken, eine Schlucht-Sanderung zu machen und am Nachmittag entweder in die nächste Radel-Etappe zu starten oder aber ggf. neu einzuchecken, verwerfen wir. Wir bleiben einfach bis morgen hier, schließlich haben wir Urlaub und da sollte Stress unbedingt vermieden werden. Nach Bekanntgabe unserer Verlängerung an der Rezeption rüsten wir uns für den Wandertag. Knapp vier Kilometer spazieren wir bis zum Eingang der Horma-Schlucht. Diese liegt in einem Nationalpark, dem Karstplateau "Küre Dağlar Milli Parkı", der sich im namensgebenden Gebirgszug Küre Dağları des Westpontischen Gebirges in der nordtürkischen Schwarzmeerprovinz Kastamonu befindet. Die vor Jahrhunderten durch den Zarı-Strom entstandene Horma-Schlucht wurde mittels eines
      drei Kilometer langen Holzweges für Touristen zugänglich gemacht. Dieser am Fels befestigte Steg beginnt etwa 200m nach dem Eingang in die Schlucht und führt uns nach fast jedem Schritt in Versuchung, die Kamera zu zücken und den Moment zu verewigen. Meist erliegen wir ihr...!
      Im Verlauf erreicht der Holzweg stellenweise eine Höhe von 100 – 150 Metern, aus spektakulärer Perspektive können wir die ganze Schönheit des Canyons genießen. Die Szenerie erinnert an die Kulisse von Fantasy-Filmen. Heiko hat das Gefühl, dass hier auch aus dem Nichts Flugsaurier vorbeischweben könnten und man würde sich nicht einmal wundern. Wir lassen uns extrem viel Zeit beim Durchwandern dieser wundervollen Schlucht und freuen uns darüber, dass der Holzweg sogar für uns Fischköppe problemlos zu bewältigen ist. Fasziniert und begeistert marschieren wir im kühlen Schatten der imposanten Felswände, viele Bäume haben passend zur Temperatur ein Moosmäntelchen übergeworfen. Tief unter uns bahnt das Wasser sich seinen Weg durch den Canyon. Am Ende des Wanderwegs erreichen wir schließlich den Ilıca-Şelalesi (Wasserfall), der sich aus 15m Höhe in einen natürlichen Pool ergießt. Auch hier verbringen wir eine ganze Weile und genießen/ fotografieren/ filmen den Anblick des Wasserfalls in seiner fast exotisch aussehenden Kulisse von allen Seiten.
      Ausklingen lassen wir die herrliche Wanderung auf der Terrasse eines urigen Cafés bei Tee und Käsetoast, bevor wir uns von einem Taxi über den Berg zurück zum Hotel bringen lassen. Wir sind noch ganz beseelt von diesem wahrlich traumhaften Erlebnis und freuen uns über den glücklichen Zufall, hier gelandet zu sein. Den späten Nachmittag verbringen wir in einer von mehreren offenen Hütten vor unserem Hotel. Hier sitzen wir, trinken Tee, lesen, schreiben, schauen Bilder und Filmchen der vergangenen Stunden. Am Abend spazieren wir in den Ort und besuchen zuerst ein Restaurant und anschließend eine Konditorei, so dass wir alles andere als hungrig in unsere Hotelbetten fallen! War das ein herrlicher Tag!!!
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    • Hotel Kanyonpark in Pınarbaşı

      September 18, 2023 in Turkey ⋅ 🌙 15 °C

      Schon früh kreist die Drohne über Menteşe Köyü, nachdem uns der Wecker um halb sieben aus dem Schlaf geklingelt hat. Ab viertel vor neun geht es weiter, wie es endete: Wir pflügen uns durch den Schotter nach oben. Auf einer Höhe von 1240m haben wir den Gipfel erreicht, was jedoch nicht heißt, dass es nun entspannter wird. Der Untergrund hält weiterhin herausfordernde Abschnitte bereit, die sich mit etwas besser fahr- bzw. schiebbaren Teilstrecken abwechseln. So geht es eine Weile auf und ab, während sich vermehrt mächtige Felsen in unser Blickfeld schieben. Wir sind von einer angenehmen Stille umgeben. Neben der einen oder anderen Tierstimme besteht die Geräuschkulisse hauptsächlich aus unserem selbst produzierten Schottergerumpel und angestrengtem Gekeuche (ganz eventuell kommt uns auch der eine oder andere leise Fluch über die Lippen...). Eine eindrucksvolle Schlucht lässt sich erahnen, als wir uns bei mal wieder starkem Gefälle mehrere hundert Höhenmeter abwärts arbeiten. Auf einer Höhe von 400m angekommen überqueren wir eine Brücke, die bei Gültepe über den Devrekanı Stream führt. Hier treffen wir einen jungen Mann, der das Heimatdorf seiner Mutter in Bergen besucht hat, wo wir gerade herkommen. Er berichtet von Bären in der Gegend und dass er entsprechende Spuren gesehen hat. Wir fühlen uns bestätigt, dass es eine gute Idee war, gestern nicht mitten im Wald gezeltet zu haben. Kurz hinter dem Ort Gültepe werden wir sofort wieder gefordert, auf 830m liegt der nächste zu erklimmende "Gipfel". Laut Recherche sollen wir dort ein Dorf oder zumindest eine Häuseransiedlung erreichen. Unser Plan sieht vor, dort nach einem Platz für die Nacht Ausschau zu halten. Am Ziel angekommen stellen wir aber fest, dass das "Dorf" etwas abseits unserer Route liegt und somit einen kleinen Umweg bedeuten würde. Also nehmen wir noch die folgende Abfahrt mit und erreichen kurz darauf den Ort Pınarbaşı, der laut Google über mindestens zwei Hotels verfügt. Wir steuern eines der Hotels an, sind aber schneller wieder draußen, als wir reingekommen sind. Von der Straße sah das Haus noch recht ansehnlich aus, beim Anblick des Eingangs auf der Rückseite fühlte Claudia sich allerdings bereits das erste Mal an ihre aktuellen Lektüre erinnert: Der Krimi handelt von seeehr seltsamen und brutalen Vorgängen in einem renovierungsbedürftigen Hotel...! Dabei wollten wir uns eigentlich nicht von der schlechten Google-Rezension beeinflussen lassen, in welcher davon die Rede ist, dass der vorbestrafte und psychisch auffällige Sohn des Hotelbetreibers einen Gast angegriffen haben soll. Nun steht er vor uns, der Hotelbetreiber, und macht einen ziemlich schrägen Eindruck auf uns. Wir schleppen dennoch unsere Taschen in das uns zugewiesene winzige "Zimmer", das nach Rauch riecht und in dem man sich kaum um die eigene Achse drehen kann. Als er dann aber ausschließlich "Cash" von uns möchte und keine Kartenzahlung akzeptiert, entscheiden wir uns zum geordneten Rückzug. Wir ändern unsere Meinung auch nicht mehr, als er dann plötzlich doch noch ein Kartenlesegerät hervorkramt. Es ist nicht weit bis zum nächsten Hotel und hier haben wir deutlich mehr Glück. Im
      "Kanyonpark-Otel" beziehen wir ein Zimmer in einem kleinen "Doppelhäuschen". Nach ausgiebiger Dusche lassen wir uns ein Abendessen im Restaurant des Hotels schmecken und sind sehr froh, nicht in der ersten Herberge geblieben zu sein. Im Internet belesen wir uns am Abend noch etwas über die Gegend und stellen fest, dass hier attraktive Canyon-Wanderungen möglich sind. Die Option klingt so interessant und die Bilder sehen so toll aus, dass wir beschließen, den morgigen Vormittag nach dem Auschecken aus dem Hotel für eine solche Wanderung zu nutzen und erst am Nachmittag weiterzuradeln. Und sollte die Wanderung sich länger hinziehen, checken wir einfach für eine weitere Nacht erneut ein...
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    • Day 8

      Getankt und nicht zahlungsfähig 😂

      August 3, 2023 in Turkey ⋅ 🌙 24 °C

      Kai musste mich in Cide an der Tankstelle als Pfand zurück lassen und einen Bankautomaten suchen. Allerdings hat der Automat die 2 Karten auch nicht nehmen wollen, mit dem Vermerk - technischer Defekt.

      Ich hab dann nochmal eine 3te Karte probiert und die hat, warum auch immer funktioniert. Die anderen beiden waren Visa und die 3te war Maestro 🤔

      Danach sind wir weiter gefahren und haben einen Platz zum übernachten gesucht.

      Viele 🐮 haben wir gesehen und insgesamt 3 Hunde haben etwa Futter bekommen. Anfassen lassen sie sich meist nicht, weil sie damit schlechte Erfahrungen gemacht haben ABER Schwanz wedeln geht gaaanz dolle 😇
      Hier sind auch fast keine 🐶 mehr, die kastriert sind.. Der kleinen beigen Maus hab ich zugeflüstert, sie solle sich ja nicht anbumbsen lassen 😂 Aufklärung ist alles.

      Jetzt fahren wir weiter mit dem Ziel Sinop.
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    • Güle Güle Meer, Merhaba Berge

      September 16, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 24 °C

      Wir stehen um acht Uhr auf, bauen das Zelt ab und beladen unsere Räder. Aus dem Haus unserer "Gastfamilie" tönt bereits reges Stimmengewirr, vom Balkon des Nachbarhauses ruft man uns ein herzliches "Günaydın" zu. Um neun Uhr werden wir zum gemeinsamen Frühstück erwartet. Unsere Räder parken wir vor dem Haus, damit wir im Anschluss direkt startklar sind. Der Frühstückstisch ist nicht minder reich gedeckt als am gestrigen Abend. Brot, grüne und schwarze Oliven, Gurken und Tomaten, gekochte Eier, Käse, Marmelade, fluffig-knusprige Pancake(-artige) mit Pinienmelasse..., sehr, sehr lecker! Wie bei fast jeder neuen Bekanntschaft wird noch ein Abschiedsfoto gemacht, dann machen wir uns angesichts der vollen Bäuche recht schwerfällig auf den Weg. Dieser führt uns weiter an der traumhaften Küste entlang und hat in sehr regelmäßigen Abständen ganz ordentliche "Bodenwellen" im Angebot. An einem Luxus-Pausenplatz mit Bank, Tisch und sensationellem Ausblick steht ein weiteres Mal unsere weitere Route auf dem Prüfstand. Die vor zwei Tagen getroffene Entscheidung, entgegen einer vorherigen Entscheidung zum Abweichen von der ursprünglichen Planung, in Kürze doch entsprechend des Primärplans das Meer zugunsten der Berge zu verlassen, wackelt erneut. Es ist einfach sooo schön an der Küste! Also studieren wir Karte und Höhenprofile und wägen ein weiteres Mal ab: sichere Asphaltstraßen vs. teilweise unbefestigte Wege unbekannten Zustandes, viele Höhenmeter vs. sehr viele Höhenmeter, 218 vs. 146 Restkilometer bis zum nächsten Zwischenziel Safranbolu, Küste vs. Berge, gute Versorgungsinfrastruktur vs. einsame Gegenden...! Während wir noch über den Zahlen brüten, kommt ein türkischer Radreisender mit leuchtend gelben Ortlieb-Taschen den Berg hinaufgekeucht, den wir gleich hinunterrollen dürfen. Er heißt Mehmet und kommt aus İstanbul. Da er recht gut englisch spricht, tauschen wir uns eine Weile über unsere Reisen und über unterwegs getroffene Reisende aus. So können wir Mehmet z.B. berichten, dass er möglicherweise das türkische Radlerpaar, welches uns in der Nähe von İnceburun begegnet ist, treffen wird. Laut Instagram sind die beiden uns seit Tagen dicht auf den Fersen. Mehmet radelt irgendwann weiter und wir verschieben die finale Routen-Entscheidung auf den Moment, in welchem wir abzweigen müssten oder eben auch nicht. An der Weggabelung angekommen fällt die Wahl auf die Berge und damit auf weniger Kilometer, viele statt sehr viele Höhenmeter, Einsamkeit und Schotterpisten. Der tolle Ausblick während der letzten Pause war also der letzte auf das Schwarze Meer, auf einer kleinen, verkehrsarmen Straße entfernen wir uns von der Küste. In einem Dorf decken wir uns mit reichlich Proviant ein, bevor wir uns durch leicht welliges Terrain sanft bergauf in Richtung Bergwelt bewegen. Zwischendurch gibt's ein kleines Päuschen mit Obst und Joghurt. Außerdem erreicht uns die Information, dass Mehmet tatsächlich das türkische Radlerpaar getroffen hat und auch die beiden schicken uns eine entsprechende Nachricht. Dem mitgeschickten Foto entnehmen wir, dass sie gemeinsam zelten. Wir hingegen zelten allein, einen Platz dafür finden wir heute etwas unterhalb der Straße an einem trockenen Flussbett zwischen Haselnussplantagen. Ein Esel nimmt Notiz von uns, eine Bäuerin begrüßt uns, zwei Kinder kommen vorbei, ein Hund mit Glocke um den Hals besucht uns, eine Kuh wird die Straße entlanggetrieben und von einigen vorbeiknatternden Fahrzeugen wird uns zugewunken. Niemand von ihnen scheint etwas gegen unsere Anwesenheit zu haben, ganz im Gegenteil. Na dann: İyi geceler!Read more

    • Mustafa, Zahtiye & Co.

      September 15, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 22 °C

      Heute streben wir mal wieder eine etwas frühere Abfahrt an, weshalb es uns bereits um kurz nach sieben an das Frühstücksbuffet treibt. Gegen neun sitzen wir auf den Rädern und folgen der Küstenstraße gen Westen.
      Wie bereits bekannt und auch erwartet geht es in stetigem Wechsel bergauf und bergab. Besonders die "Oben-Punkte" eignen sich hervorragend für Pausen, Obst und Kekse schmecken nach getaner "Arbeit" besonders gut und die Ausblicke sind spektakulär schön.
      Aber auch während des Radelns genießen wir die Landschaft in vollen Zügen, zu unserer Linken dicht bewaldete Berge und zu unserer Rechten felsig-schroffe Steilküste und zwischendurch kleine idyllische Strandbuchten vor dem in der Sonne leuchtenden Meer. Hinter jeder Kurve eröffnet sich eine neue Aussicht, immer wieder halten wir an, um Fotos zu machen oder einfach nur zu genießen. Man kann kaum mit Worten beschreiben, wie atemberaubend schön diese Gegend ist. Sollte diese Worte also jemand lesen: Ab an die Schwarzmeerküste! Gegen halb fünf mit guten 1000hm in den Beinen wollen wir so langsam den Feierabend einläuten, es fehlt nur an einem kleinen ebenen Fleckchen Wiese oder dergleichen für unser Zelt. Links geht es steil die Berge rauf, rechts bietet die Steilküste keinen Platz. Und als wir dann doch eine geeignet scheinende wilde Wiese entdecken, steht in unmittelbarer Nähe ein Haus. Wir hören Menschen und denken uns: Fragen wir doch einfach! Und dann geht plötzlich alles ganz schnell. Die Leute vor dem Haus begrüßen uns freundlich, als von der Straße ein Auto auf das Grundstück abbiegt. Frauen und Kinder steigen aus und reden sehr laut und aufgeregt, dabei aber sehr freundlich wirkend, auf uns und die Männer ein. Wir verstehen zunächst nichts, aber am Ende schaffen sie es, uns klarzumachen, dass sie uns bereits im letzten Dorf gesehen haben. Kaum, dass wir uns versehen, sitzen wir plötzlich auf dem riesigen Meerblick-Balkon der Familie. Diese besteht aus einem älteren Ehepaar namens Mustafa und Zahtiye und einem jüngeren (ob sie wirklich miteinander verwandt sind, wissen wir nicht) Paar und dessen drei kleinen Kindern. Leider bestätigt sich erneut, dass es um unser Namensgedächtnis nicht besonders gut bestellt ist. Der jüngere Mann heißt möglicherweise Erkan (oder Erhan?), die Namen seiner Frau konnten wir uns leider nicht merken. Eigentlich wollte man uns auf einen Tee einladen, wir sitzen aber verdächtig lange ohne Getränk auf der Balkon-Couch und zudem riecht es plötzlich aus der Küche nach angebratenen Zwiebeln. Bald darauf gibt es Pfannenbörek für alle und im Anschluss wird dann auch der Tee serviert. Nun müssen wir es nur noch irgendwie hinkriegen, auf den eigentlichen Anlass unseres Besuches zu sprechen zu kommen. Nach wie vor wissen wir nämlich noch nicht, wo wir die Nacht verbringen werden. Stattdessen steht aber bereits ein gemeinsames Abendessen im Raum und Claudia wird von der vierjährigen Zeynep mit pinkfarbenem Schmetterlingshaarschmuck beschenkt. Heiko schafft es schließlich, mit seinen Türkischkenntnissen, unser Anliegen zu thematisieren und das mit Erfolg. Nicht die wilde Wiese wird unser Lagerplatz, sondern der Garten vor dem Balkon. Direkt an der Steilküste mit Premium-Meerblick bauen wir im Abendlicht unser Zelt auf, während im Haus bereits die Vorbereitungen für das Abendessen in vollem Gange sind. Als wir etwas notdürftig erfrischt und einigermaßen landfein umgezogen wieder ins Haus kommen, riecht es bereits sehr lecker und es dauert nicht lange, bis der Esstisch mit reichlich Köstlichkeiten gedeckt ist. Frischer Salat, Oliven, Brot, angebratene Pepperoni, Bohnen usw. stehen bereit, dazu reicht Zahtiye uns noch gut gefüllte Teller mit Reis und gebratenem Hähnchenfilet. Neben den Mengen sind wir nicht das erste Mal auf unserer Reise überrascht und etwas überfordert von der Geschwindigkeit. Während Zahtiye noch kocht, fangen die ersten bereits an zu essen und sobald die Gabel mit dem letzten Bissen im Mund verschwindet, wird auch gerne schon der Teller weggezogen. Wer fertig ist, steht auf und so sitzt Heiko am Ende allein am Tisch, als Zahtiye bereits den Abwasch erledigt, die Kinder spielen und der Rest mit einer Zigarette auf dem Balkon sitzt. Nun gut, andere Länder, andere Sitten...! Nach einer Runde Tee für alle auf dem Balkon wartet die nächste Überraschung: Ein Spiel soll gespielt werden, auf dem Esstisch ist bereits alles vorbereitet. Und das, wo Heiko ihm unbekannte Spiele ohnehin nur so mittelmäßig gerne spielt. Aber aus der Nummer kommen wir nicht raus, die Spielsteine für die erste Runde "Okey" sind uns bereits zugeteilt. Die Versuche, uns auf türkisch die Regeln zu erklären, sind nicht wirklich von Erfolg gekrönt, aber eine Google-Befragung und die Erfahrung einiger Spielrunden lassen Heiko am Ende sogar zweimal als Sieger dastehen. Nach einem amüsanten Abend ziehen wir schließlich um 23 Uhr in unser Zelt um und schlafen mit dem Rauschen des Schwarzen Meeres ein.
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    • Faul sein ist auch mal schön

      September 14, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 22 °C

      Der heutige Tag wird von uns hochoffiziell zum Faulenzertag bestimmt, Kopf und Beine brauchen eine Pause. Das trifft es sich sehr gut, dass es in İnebolu ohnehin quasi nichts zu besichtigen gibt, was uns in die Versuchung von so etwas wie Aktivität bringen könnte. Um neun Uhr am Morgen bewegen wir uns bis ins Hotelrestaurant zum Frühstück, die folgenden Stunden verbringen wir im Zimmer mit Lesen, Schlafen, Zeit verdödeln. Nicht mal für ein Bad im Schwarzen Meer oder im hoteleigenen Pool reicht unsere Motivation. Es ist bereits 16 Uhr, da raffen wir und doch noch einmal auf und unternehmen einen Spaziergang durch den Ort. İnebolu ist schnell erkundet, so dass wir auch zügig mit dem "Faul sein" fortfahren können. Wir suchen uns ein Restaurant mit Meerblick und genießen an einem Outdoor-Tisch ein Abendessen zum Sonnenuntergang. Für eine Portion Baklava geht es noch einmal in den Ort, bevor wir gemächlich zurück zum Hotel schlendern. Vor der Nachtruhe ist lediglich noch eine wichtige Entscheidung zu treffen. Angesichts der vielen Höhenmeter und der sehr steilen Anstiege auf der Küstenstraße, die im weiteren Verlauf wohl eher noch anspruchsvoller werden soll, hatten wir vor ein paar Tagen angedacht, entgegen der Planung bereits hier in İnebolu ins Landesinnere zu schwenken. Dadurch würden wir auf dem Weg nach Ankara sowohl einiges an Streckenkilometern als auch an Höhenmetern sparen. Hier und heute sind wir aber nicht mehr sicher, weil uns beide die gestrige Fahrt entlang der Küste so sehr begeistert hat. Wir überlegen, wägen ab, rechnen hin und her. Die Frage ist: Sind wir bereit, die Mühen der bisweilen äußerst steilen Anstiege für eine Verlängerung des Genusses von Küste und Meer in Kauf zu nehmen? Die Antwort lautet: JA! Wir sind uns einig, dass die Strecke einfach zu schön ist, um sie zu verlassen. Außerdem sind wir nach dem heutigen Faulenzertag ja ausgeruht und können nun schonmal von der anstehenden Gipfelstürmerei träumen...Read more

    • Day 9

      Auf dem Weg Richtung Sinop

      August 4, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 26 °C

      Der Weg entlang der Küste ist wunderschön ABER auch echt anstrengend und es zieht sich so.. Man denkt immer, nun müsse man doch da sein, aber nein, immer noch 3h zu fahren 😂

      Wir haben eines gelernt, wenn das Schild mit Vorsicht ⚠ Kuh 🐮 ist kommt, dann ist das auch so.

      Google hat uns gelehrt bei Tieren NICHT zu Hupen, dass würde sie nicht vertreiben sondern sie eher zum verweilen und zum Auto blockieren animieren.

      DAS haben wir dann heute tatsächlich erleben dürfen, als eine Istanbulette (Nickname für Autokennzeichen 34) die Kühe verhupen wollte und ZACK ist die ihm gleich vors Auto und hat mal gewartet 😂😂😂
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    You might also know this place by the following names:

    Kastamonu, قسطموني, Kastamonu ili, Правінцыя Кастаману, Кастамону, Província de Kastamonu, پارێزگای کاستامۆنو, Kastamonská provincie, Qestamonu, Επαρχία Κασταμονής, Provinco Kastamonu, Provincia de Kastamonu, Kastamonu provints, Kastamonu probintzia, استان قسطمونی, Kastamonun maakunta, Կաստամոնուի նահանգ, Provinsi Kastamonu, Provincia di Kastamonu, カスタモヌ県, კასთამონუს პროვინცია, 카스타모누 주, Castamon, Kastamonu ils, कास्तामोनू प्रांत, Wilayah Kastamonu, Provinsen Kastamonu, ਕਾਸਤਾਮੋਨੋ ਸੂਬਾ, صوبہ کاستامانو, Castamonu, Provincia Kastamonu, Kastamonu Province, Kastamonu eanangoddi, Mkoa wa Kastamonu, Вилояти Кастамону, Kastamonu İli, كاستامونۇ ۋىلايىتى, صوبہ کاستامونو, 卡斯塔莫努省

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