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  • Day 77

    Konya, Hauptstadt der Seldschuken

    August 10, 2023 in Turkey ⋅ 🌙 29 °C

    Konya liegt in Zentralanatolien im Steppenhochland. Diese geschichtsträchtige Großstadt gilt als Zentrum für den anatolischen Islam. Zurecht wird sie oftmals als „grüne Stadt“ bezeichnet.
    Das können wir sehr gut nachvollziehen, fahren wir doch kilometerweit an wunderbaren großzügigen und gepflegten Parks vorbei, die alle, nach Themen geordnet, entsprechende Namen haben.
    In einem der Parks hat die Stadt für Wohnmobilisten einen kostenfreien Stellplatz eingerichtet. Hier stehen wir für ein paar Tage und schauen uns die Stadt an, die eine besondere Mischung aus Tradition und Moderne aufweist. Zunächst aber genießen wir den weitläufigen schattigen Park.
    Mit dem Taxi gehts am nächsten Tag in die Stadt.
    Am „Mevlana-Komplex“ steigen wir aus und beginnen unseren Rundgang. Das türkisfarbene Kegeldach des Klosters ist heute das Stadtwahrzeichen. Das Mevlana-Kloster wurde früher von den Derwischen genutzt. Es ist heute das meistbesuchte Museum der Türkei nach dem Topkapi-Palast in Istanbul.
    Der Ordensgründer Rumi lebte in Konya. Er fand im 13 Jh. durch seine mystischen Anschauungen und seine Predigten über Friedfertigkeit viele Anhänger. Seine Grabstätte bildet den Mittelpunkt der Anlage. Sie ist wirklich eindrucksvoll.
    Wir bummeln durch die ausgedehnten schmalen Altstadtgassen, haben Spaß am Feilschen im Basar, essen lecker die lokale Spezialität Konyas: Lammfleisch auf Pitabrot mit Joghurt. 😋
    Auf dem Aladdin-Hügel bewundern wir die älteste seldschukische Moschee in Konya. Nach siebzigjähriger Bauzeit wurde sie 1221 eingeweiht.
    Neben den sicherlich wichtigen geschichtsträchtigen Moscheen, Museen und sonstigen Bauwerken, bleiben diese grandiosen Parks, die die Menschen nutzen können, in unserer Erinnerung. In dieser Größenordnung haben wir das noch in keiner anderen türkischen Stadt gesehen. Unser Taxifahrer hat uns in englischem und deutschem Kauderwelsch erzählt, dass die reichen Geschäftsleute der Stadt ihren Bürgern durch Investitionen in diese Parks etwas zurückgeben. 👍🏻
    Wir hätten gerne eine Aufführung des Drehtanzes der Derwische gesehen. Sie finden aber nur am Wochenende und spätabends statt.
    Die Tänzer bewegen sich dabei stets gegen den Uhrzeigersinn – als Gruppe und individuell. Derwische sind prinzipiell linksdrehend, immer in Richtung des Herzens. Dabei neigen die Tänzer den Kopf nach rechts. Wissenschaftler:innen haben nachgewiesen, dass sie nur so ohne Schwindelgefühl ihr Gleichgewicht über längere Zeit halten können.

    Auf der Herfahrt hatten wir überraschenderweise nochmal Gelegenheit, tief in die „Salzwelt“ das Tuz Gölü einzutauchen. Auf der Nordwestseite des Sees bei Yousan Tuzlasi, durften wir mit einer Sondergenehmigung auf der Salzstrecke, die auch die beladenen Salz LKWs nutzen, rausfahren bis es nicht mehr weitergeht. Ein surreales und spannendes Erlebnis.
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