• road2olymp

Road to Olymp

Fahrrad fahren. Mich aufs Rad setzen und losfahren. Für den guten Zweck. 44 Tage lang. 12 Länder. 3000km. 30.000 Höhenmeter. Mit meinem Zelt. Bis zu den Göttern auf den Olymp.
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Der Spendenlink: www.betterplace.org/spenden/road2olymp
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  • Woche 4 / Week 4

    August 5, 2023 in Serbia ⋅ 🌧 21 °C

    Zum Ende dieser Woche habe ich einen Punkt erreicht, von dem ich gehofft hatte, dass ich ihn auf der Reise im besten Fall erst im Nachhinein erreichen werde. Durch meine Wahl eine unpopuläre Route einzuschlagen, wurde es zunächst eine Woche der Gegensätze und es wird immer schwieriger in den Gegebenheiten etwas Gutes zu finden. Es ging von Bihac im großen Bogen über den MVI Standort in Subotica bis nach Belgrad. Die restliche Strecke kam mir noch sehr lang vor, aber gleichzeitig auch gar nicht mehr so weit. Die endlos geraden Landstraßen gaben einem nichts, aber gleichzeitig tat es gut einfach vorwärts zu kommen. Die Hitze macht die Birne weich, aber immerhin muss man keine überschwemmten Straßen umfahren. Im Gewitter muss man gegen den Sturm und die Nässe ankommen, aber zumindest ist man dabei gut beschäftigt. In Subotica tat es gut mal unter Gleichgesinnten zu sein, aber gleichzeitig gab es dort Eindrücke, die in einem ein Gefühl der Ohnmacht auslösen. Es klingt zwar aufgesetzt, aber treffender und ehrlicher kann ich es nicht formulieren. Nach diesen 4 Wochen habe ich meine Grenzen erreicht. Und das auf so viele verschiedene Weisen in so vielen Situationen, da ist die körperliche Leistung nebensächlich.

    Jetzt ist der Punkt erreicht, an dem ich keine Motivation mehr auf dem Weg vor mir finden kann. Ich habe für mich in den 4 Wochen genug erlebt, um zu spüren, worauf es im Leben ankommt und zwar so, dass ich das wohl nie vergessen werde. Damit habe ich durch diese Erfahrung erreicht, was ich erreichen wollte. Aber es ist ja nicht schlecht seine Grenzen kennenzulernen, auch wenn es in dem Moment selbst nicht so prickelnd ist, bin ich froh, dass es so gekommen ist und kann damit ganz gut umgehen denke ich.

    Denn diesen Punkt habe ich durch meine Entscheidung für diesen Weg provoziert und deshalb muss ich nun mit den Konsequenzen umgehen. Das heißt, dass alles was die nächsten zwei Wochen noch kommt, wohl über meine Grenzen hinausgehen wird. Auch wenn ich für mich keinen Antrieb mehr sehe, gibt es noch die größte Motivation, an der jetzt alles hängt. Und zwar, dass ich den Weg auch für andere Leute gehe. Der einzige Grund, nicht in einen Zug zu steigen und irgendwo hinzufahren, wo es schön ist, ist, dass es eine Spendenaktion ist. Es gab viele Herausforderungen bis hierher, aber das ist nun die größte und wichtigste. Diese Spendenaktion am Laufen zu halten, auch wenn mir die restlichen zwei Wochen nichts mehr geben werden.

    Aber ich bin trotz allem gut drauf und zuversichtlich, dass das genug Motivation sein wird. Denn es sind noch zwei Wochen, in denen ich viel Neues sehen werde und noch viel erleben werde, was ich nachher sicher nicht bereuen werde. Deshalb bin ich, auch wenn sich die Motivation verschoben hat, noch gut dabei und wenn es so bis zum Ende weiterläuft, bin ich zufrieden. Darum geht es jetzt in das letzte Drittel und damit in die heiße Phase. Für mich, aber ich hoffe auch für euch. Denn ich hoffe ihr fiebert weiterhin mit und macht nochmal ordentlich Werbung, damit die Motivation aus der Spendenaktion auch einen großen Effekt hat und vor allem auch anderen Leuten hilft!
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  • Das Ziel im Kopf in Belgrad erreicht

    August 5, 2023 in Serbia

    Dadurch, dass ich es am Freitag auf aufregende Weise bis an den Donaustrand geschafft hatte, saßen wir noch bis 3 Uhr nachts zusammen, denn durch die 120 geschafften Kilometer hatte ich dann nur noch 80 bis nach Belgrad. Und weil mein Zelt eingepackt blieb, dachte ich dann am Samstag Morgen noch nicht ganz wach, dass ich an dem Tag auch versuchen könnte wieder die 100km zu schaffen und so bis hinter Belgrad in die Natur zu kommen, denn dort wäre zur Absicherung noch ein Campingplatz in der Nähe gewesen. Aber auf halber Strecke gab es dann durch meine Beschwerde über die Hitze am Vortag mal wieder ein Unwetter, das kein Wetter mehr war.

    Deshalb gibt's noch eine Erklärung zum Ethikrat (der nur durch mich besetzt ist) und im Vorfeld einige Challenges ausgearbeitet hat, damit ich es mir selbst nicht zu leicht mache unterwegs.

    Beispiele für Challenges bzw. Verstöße, warum ein Ethikrat nötig ist und mein Verhalten nicht ausartet:

    Wenn ich einen Zug nehmen würde, müsste ich den Preis des Tickets spenden - 0x

    Das Fahrrad auf dem Weg schieben (weil ich es nicht liebe) 5€ - 3x

    Es gibt dabei auch Grauzonen, wo es auf den Einzelfall ankommt bzw. gute Ausreden meinerseits gefragt sind, wie zum Beispiel Übernachtungen auf dem Campingplatz. Der einköpfige Ethikrat war aber auch entgegenkommend und erlaubt es nette Gesten anzunehmen, wie zum Beispiel, wenn mir jemand anbietet mich auf der Ladefläche mitzunehmen - 0x

    Aber bei dem, was am Samstag in Belgrad zum Tragen kam, gab es keine Kompromisse.

    Das Unwetter zwang mich zu einer Pause unter einem Vorsprung, wo ich aus Versehen auf einer Holzbank ca. 30 Minuten lang das Gewitter verschlafen habe. In Belgrad lagen wieder Bäume quer und Kreuzungen standen unter Wasser, dass von Autos die Reifen komplett versenkt waren. Nach dem Powernap wusste ich zumindest noch welches Jahr wir haben, war aber noch ziemlich weggetreten, das hat Zeit gekostet und der Sturm sollte zwar ruhiger werden, aber das Unwetter noch 2 Stunden anhalten. Darum wurde meine Hoffnung das Zelt irgendwo hinter Belgrad auszupacken genauso weggeschwemmt und es kam mein Regelbuch zum Einsatz, denn ich sündigte und buchte ein Hostel und bezahlte das erste Mal nach genau 4 Wochen für ein Dach über dem Kopf. Ich kam dann wieder erst im Dunkeln in Belgrad an, aber ich hätte mein Glück doch wieder erzwingen können, denn die letzten Meter umkurvte ich gemeinsam mit zwei anderen Bikepackern die umgestürzten Bäume. Die beiden starteten ihre Reise ebenfalls an der Donauquelle und hatten ein Sofa in ihrem Airbnb frei, aber ich konnte die Reservierung im Hostel nicht mehr stornieren. Ein Hostel ist aber auch für mein Gewissen vertretbar, denn dort komme ich mehr mit Leuten in den Austausch, auch über mein Projekt, als irgendwo alleine im Wald.

    Dort angekommen und trocken auf dem Bett sitzend konnte mir nicht vorstellen, dass irgendjemand in einer Luxus Panorama Suite eines 5 Sterne Hotels in diesem Moment glücklicher war als ich in diesem Hochbett in einem Zimmer mit 11 anderen Typen. Nach all dem was ich die vier Wochen vorher gesehen und erfahren habe, vor allem bei den Hilfsorganisationen, war ich so glücklich einfach ohne Sorgen diese 20€ für einen sicheren Schlafplatz hinlegen zu können.

    Und das isses.
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  • Das Ende ist in Sicht

    August 13, 2023 in North Macedonia ⋅ ☀️ 27 °C

    Es ist unterwegs immer so viel zu tun und zu organisieren, vor allem aber natürlich Fahrrad zu fahren, dass ich mit dem Berichten nicht hinterherkomme. Es tut mir leid, aber es kommt doch ganz schön viel zusammen bei dem ganzen Projekt. Das habe ich mir zwar vorher gedacht, aber ich dachte irgendwie wird schon alles. Und es wird auch irgendwie alles, aber eben nicht so gut wie ich es eigentlich gerne hätte. Ich hoffe ihr nehmt mir das nicht übel und fiebert und bangt trotzdem mit.Read more

  • Woche 5 / Week 5

    August 14, 2023 in North Macedonia ⋅ ⛅ 31 °C

    Die vorletzte Woche der Reise war gleichzeitig die letzte in der es ausschließlich ums Radfahren ging, bevor in der letzten Woche durch 2-3 Tage Bergsteigen noch der Horizont erweitert wird.

    Die Woche startete in Belgrad und bis am Samstag selbst (meine Wochen gehen von Samstag bis Samstag wegen Urlaub) war der Plan die Woche in Skopje zu beenden, aber sehr spontan kam dann der Pausentag in Pristina dazu. Auch wenn eine einzelne Person (vielleicht liest sie das hier sogar) scheinbar ganz gut damit leben kann, für 2-3 Tage lecker essen gehen andere Leute so auszunehmen, dass sie ohne Geld und ggfs. ohne die Möglichkeit an Geld zu kommen, aufgeschmissen sind, habe ich 100 hilfsbereite Menschen kennengelernt und das ist ein Verhältnis, worauf man aufbauen kann.
    Insgesamt war ich in dieser Woche nochmal mehr auf Hilfe angewiesen als zuvor und habe diese auch immer bekommen bzw. wurde mir auch sehr viel Hilfe angeboten, auf die ich zum Glück nicht angewiesen war. Und es ist auch gut so, dass ich all die Hilfe bekommen habe, teilweise habe ich die Situationen ja selbst heraufbeschwört und ohne so viel Hilfe ist so ein Abenteuer nicht möglich. Ich habe es so gewollt.
    Bleibt nur zu hoffen, dass anderen Leuten, die unterwegs sind, genauso geholfen wird. Vor allem denen, die es nicht so gewollt haben und unfreiwillig auf Hilfe angewiesen sind.

    Vom Radfahren habe ich in den letzten Tagen kaum etwas mitbekommen, was sehr gut ist und nicht abzusehen war, da Fahrradfahren vorher nicht mein Hobby war (und nachher wohl auch nicht sein wird).

    Was ich davon halten soll, dass nun wirklich das Ende der Reise und damit auch der Spendenaktion ansteht, weiß ich selbst nicht so ganz. Wann das Ende sein wird, ist seit einem halben Jahr klar und die letzten 5 Wochen habe ich mich diesem jeden Tag Stück für Stück angenähert, doch trotzdem kommt es gefühlt sehr plötzlich. Aber auch wenn es zeitlich nah ist, gibt es noch viel zu tun bis zum Schlusspunkt. Ich werde versuchen der erste Mensch zu sein, der in Fahrradschuhen und mit Stoffbeutel zu den Göttern aufsteigt (falls ihr wisst, dass es doch schonmal jemand anderes gemacht hat, behaltet es bitte für euch).
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  • Woche 6 / Week 6

    August 16, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 31 °C

    Woche 6 / Week 6

    Irgendwie habe ich es geschafft Thessaloniki mit dem Fahrrad von meiner Haustür aus in Freiburg zu erreichen. Und zurückblickend weiß ich selbst nicht, wie ich diese 3000km geschafft habe. Dieser Punkt wurde an einem Ort erreicht, der unscheinbarer nicht sein könnte und das war genau richtig so. Die Zahl war seit einem halben Jahr immer da und auf einmal lag sie hinter mir. Thessaloniki war das auserkorene Ziel für die Radreise, denn dort habe ich schon insgesamt 10 Wochen mit MVI verbracht und in dem Alltag dort viele prägende Erfahrungen gesammelt, die ich immer mit der Stadt verbinden werde. Und nur weil irgendwer es so gewollt hat, dass bei Thessaloniki der Olymp liegt und ich ihn in den 10 Wochen immer nur aus der Ferne sehen konnte und meine Marketing-Abteilung Nächte lang ausgearbeitet hat, dass road2olymp besser zieht als road2thessaloniki, kam bei den Vorbesprechungen heraus, dass es gar kein anderes Ende dieser Reise als die Besteigung des Olymps geben kann. Darum ist die Schwierigkeit nach dem Erreichen der 3000km als auch von Thessaloniki, was einen schon nicht kalt lässt, trotzdem dabei zu bleiben und weiterzumachen. Aber nach all dem Aufwand um bis dorthin zu kommen geht es gar nicht anders. Deshalb ging es ohne Fahrrad in den Nationalpark Olympus an den Fuß des Berges und dort gab es dann den Blick vom Meer aus 3000 Meter hoch zum Gipfel, wo das ganze Abenteuer dann nach der letzten Übernachtung auf der Hütte enden soll. Jetzt hilft kein Kettenöl, keine Luftpumpe, kein Schalten mehr (die Vaseline ist auch ausgekratzt), sondern nur die Schritte nach oben.Read more

  • Road2Olymp Finale

    August 20, 2023 in Greece ⋅ ⛅ 16 °C

    Auf dem Fahrrad habe ich alles gegeben, um das Ziel 3000km zu erreichen.

    In den 44 Tagen habe ich alles gegeben, um das Ziel Thessaloniki zu erreichen.

    Auf den letzten Metern habe ich alles gegeben, um das Ziel auf dem Olymp zu erreichen.

    Aber das wichtigste Ziel ist noch nicht erreicht und das kann ohne eure Unterstützung nicht erreicht werden!

    In den 6 Wochen habe ich alles gegeben, was ich konnte und jetzt dürft ihr bei den Spenden nochmal alles geben, was ihr könnt. Es bleiben noch wenige Tage, in denen ich das Ganze sacken lasse, um dann möglichst passende abschließende Worte zu finden. Und dann war's das.

    Also nutzt bitte nochmal diese letzte Chance so gut es geht und spendet ein paar Euro, wenn ihr könnt und überredet die Leute in eurem Umfeld sich auch für den Guten Zweck zu beteiligen. Denn nur so kann das bedeutendste Ziel erreicht werden: Menschen in Not zu helfen!

    www.betterplace.org/spenden/road2olymp

    Von den letzten Metern und der Besteigung des Olymps habe ich noch ein Video erstellt, um euch zu zeigen, was nach den 3000km auf dem Fahrrad noch zu tun war. Leider kann ich hier nur Videos mit max. 60 Sekunden hochladen, deshalb gibt's hier noch den Link zum Youtube-Video, aber denkt dran, der Spendenlink ist wichtiger:

    https://youtu.be/A0n0Dy5Lc4k?si=6tnrCOrlxoJ9ulPU

    Danke euch für alles! 🙏
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  • DAS ENDE

    August 20, 2023 in Greece ⋅ 🌙 14 °C

    Was bleibt?

    3 Wochen nach den 6 Wochen kommt noch der Versuch die passenden Worte für die Reise, das Projekt, das Abenteuer, die Herausforderung zu finden. Es wird kein blind positiver Reisebericht, aber es war auch keine Reise zu mir selbst mit Sinnsuche und tiefgründigen Gedanken zu dem, was ich bin. Es waren 6 Wochen, in denen ich meine Möglichkeiten nutzen wollte, um etwas zu bewegen. Deshalb wird dieser Text eher ein leicht kritisches Fazit, so aufrichtig wie möglich dessen, was ich in diesen 6 Wochen um mich herum wahrgenommen habe.

    Es wurde eine Reise des Staunens. In erster Linie staunen, über wie viel und was man alles staunen kann. Staunen über banale Dinge. Die 4 großen B´s: Bäume, Berge, Blitze und meine Beine. Staunen, wie viel Dreck unter meine Fingernägel passt. Staunen, dass man trotz aller hygienischer Mängel (u.a. eine schimmelige Trinkflasche) gesund bleibt. Staunen, wie viel die Welt bereithält, wenn man mit dem Fahrrad Zuhause losfährt. Staunen, wie viel in derselben Welt falsch läuft. Staunen, dass unterwegs in jedem noch so kleinen Supermarkt für jeden noch so kleinen Einkauf eine Plastiktüte rausgegeben werden sollte. Selbst wenn der Einkauf nur ein Schokoriegel und eine Getränkedose war. Staunen über die entgeisterten Blicke, wenn ich sagte, dass ich die Tüte nicht brauche. Staunen, wie viel Aufwand nötig ist, um etwas für den guten Zweck zu bewegen, während man mitbekommt, wo so überall 8000€ rumliegen und verschwendet werden. Staunen, wie viel Geld das in diesem Zusammenhang ist und wie viel damit geholfen werden kann. Staunen über mich selbst und wie häufig ich es vermieden habe zu erwähnen, dass es sich bei dem guten Zweck um Hilfe für Geflüchtete, also einfach um Menschen die Hilfe benötigen, handelt. Staunen über das Gefühl mit dem Fahrrad am Mittelmeer anzukommen. Wo fast alle von uns den stressigen Alltag gerne für ein paar Tage hinter sich lassen und diese Tage für uns die besten des Jahres sind. Staunen über den Gedanken dabei, dass dieses Meer die tödlichste Grenze der Welt ist und dort in den letzten 10 Jahren 30.000 Geflüchtete ertrunken sind. Und das nur weil die EU, einst ausgezeichnet mit dem Friedensnobelpreis, diese Menschen als Spielbälle sieht und sich von menschenfeindlichen Parolen leiten lässt. Staunen darüber, wie gut Menschen sind. Staunen darüber, wie schlecht Menschen sind. Staunen darüber, wie ungerecht diese Welt ist. Staunen darüber, dass wir für diese Ungerechtigkeit verantwortlich sind. Staunen darüber, wie heuchlerisch wir mit dieser Verantwortung umgehen. Staunen darüber, wie schwierig es ist für all das die richtigen Worte zu finden.

    Das gesamte Projekt fühlt sich kurze Zeit danach so an, als wäre es das Abenteuer meines Lebens gewesen. Wie gefährlich und abenteuerlich es wirklich war, habe ich nicht mitbekommen. Die größte Herausforderung und die größte Last dabei war aber nicht die körperliche Leistung, nicht das Gepäck, nicht die umgebenden Bedingungen, sondern dass es eine Spendenaktion war. Dadurch anderen Menschen zu helfen war aber gleichzeitig die beste Entscheidung, denn das war unterwegs die größte Motivation das Ganze auf diese ungewöhnliche Weise durchzuziehen. Sich mit Ungerechtigkeiten zu beschäftigen und darauf aufmerksam zu machen ist aber jederzeit und überall eine gute Entscheidung.

    Die Probleme lassen sich durch so eine Aktion nicht lösen, die Spenden müssen schnell eingesetzt werden und werden daher bald aufgebraucht sein. Aber was bleibt ist die Frage, wie man mit all dieser Ungerechtigkeit umgeht. Diese Ungerechtigkeit hat viele Gesichter, die sich in jedem Alltag und überall zeigen. Will man das Beste für sich und von der Ungerechtigkeit profitieren, indem man in Kauf nimmt, dass es andere Menschen dadurch schlecht haben, damit man es selbst möglichst gut hat? Oder richtet man den Blick auf das große Ganze und versucht etwas dazu beizutragen, dass es auch andere Menschen gut haben? Sich mit Ungerechtigkeiten zu beschäftigen und darauf aufmerksam zu machen ist jederzeit und überall eine gute Entscheidung.

    Was bleibt, wenn man das nicht tut?

    Die Probleme lassen sich durch so eine Aktion nicht lösen, aber je mehr Menschen sich selbst nicht so wichtig nehmen, sondern mehr das große Ganze im Blick haben, desto gerechter wird die Welt.

    Was bleibt, wenn man das nicht tut?

    Dass ich zu einer solchen Aktion fähig bin, liegt daran, dass ich in meinem Leben als gesunder weißer Mann viele Chancen geboten bekommen habe, wovon ich die ein oder andere genutzt habe. Diese Chancen bekommt ein Großteil der Menschen nicht. Und das ist nicht das Resultat von persönlichem Fleiß, Wissen oder Verdienst, sondern von Strukturen, die auf vielen Ebenen gegen alles sprechen, wofür man so als Mensch stehen sollte. Und was sollte mir und anderen Leuten in dieser privilegierten Position das Recht geben, darüber zu urteilen, wie andere Menschen in benachteiligten Positionen mit dieser Ungerechtigkeit umgehen? Ich musste nichts opfern oder riskieren, um diese Chancen zu bekommen. Warum sollte ich andere Menschen, die viel opfern und riskieren müssen, von dem Versuch abhalten, ganz vielleicht auch einen Bruchteil dieser Chancen zu bekommen? Und die größte Ungerechtigkeit dabei ist, dass viele Menschen kein sicheres Zuhause haben. Und das überall in der Welt. Warum sollte man diesen Menschen nicht helfen? Warum sollte ich diesen Menschen nicht helfen? Jeder Mensch hat ein sicheres Zuhause verdient. Jeder Mensch hat die gleichen Chancen verdient.

    Jeder Mensch hat ein sicheres Zuhause verdient.

    Meine Reise ist zu Ende. Sie war erfolgreich, sie hat sich gelohnt, sie war all den Aufwand wert. Das Ziel 3000km ausschließlich mit dem Fahrrad zurückzulegen wurde erreicht. Das Ziel mit dem Fahrrad vor der MVI Unterkunft in Diavata zu stehen wurde erreicht. Das Ziel mit dem Fahrrad in Thessaloniki anzukommen wurde erreicht. Das Ziel auf dem Olymp zu stehen wurde erreicht. Das Ziel möglichst viele Spenden zu sammeln wurde erreicht. Was davon bleibt? Das liegt an jeder Person selbst. Es gibt viel zu tun und viel Gutes, wofür es sich lohnt einzustehen. Denn was bleibt sonst?

    Für mich bleibt die Hoffnung, dass das wichtigste Ziel erreicht wurde: Dass etwas bleibt.

    Danke an alle für alles, ich hoffe es hat was gebracht!
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    Trip end
    August 20, 2023