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  • Day 21

    Santa Cruz Trek: Tag 2

    April 23 in Peru ⋅ ☁️ 17 °C

    Endlich mal kein Wecker. Nachdem wir am Vortag um 19 Uhr die Augen zugemacht haben, schliefen wir tatsächlich bis 7 Uhr frühs durch. Allerdings haben wir die Nacht über Besuch bekommen. Ein schmatzen hier und Hufgetrappel da, beunruhigte einen dann doch das ein oder andere mal. Doch die Kühe 🐮 ließen sich von uns nicht stören.
    Auch ein bisschen Regen prasselte über unser Zelt und kühlte die Temperatur runter. Morgens gab es dann erst einmal eine heiße Tasse Tee und Kakao, sowie ein leckeres Poridge. Anschließend trockneten wir die Sachen und packten zusammen. Das Tagesziel für heute lag bei 15km (ingesamt bis Kilometer 34). Doch es sollte auch laut Streckenverlauf der schwierigste Abschnitt der Wanderung sein, da wir den höchsten Punkt, die Punta Union auf 4800 Höhenmeter überqueren würden.
    Die ersten paar Kilometer verliefen noch erstaunlich gut. Als wir dann am Fuß des Berges angekommen waren, wurde uns schnell klar, dass wir heute an unsere Grenzen stoßen werden. Und so war es auch- die letzten paar (Kilo)Meter zur Spitze waren sehr kräfte- und nervenaufreibend nicht nur durch Beginn des Regens. Oben angekommen war die Erleichterung groß (für 5min). Als wir dann auf die andere Seite hinabblickten, sahen wir jedoch was noch alles vor ins lag. So ging der Weg steil bergab, über rießige nasse Steinplatten. Nach Überwindung des steilsten Abschnittes, begann es plötzlich in strömen zu regnen. Mittlerweile war es 16 Uhr und wir hatten unser Wunschziel noch nicht erreicht. Kurzfristig gesellten wir uns (mal wieder) zu einer Kuhherde, die uns freundlich unter ihrem Steinvorsprung Zuflucht gab, bevor wir das Angebot wieder in Kuhgesellschaft zu nächtigen, dankend ablehnten. Also ging es durchnässt, mit großen Schritten weiter bergab, um das Tagesziel wenigstens einigermaßen zu erreichen und einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Dadurch das der Regen schon eine Stunde anhielt, war natürlich von einem trockenen Schlafplatz keine Rede mehr. Bei Kilometer 32 stoppten wir dann. So schnell wie heute haben wir noch ein Zelt aufgebaut und trotzdem haben wir den Kampf haushoch verloren. Unser Zelt war nass, wir waren nass, unsere Rucksäcke waren nass und auch alles was im Zelt ausgepackt wurde. Zudem konnten wir nur unter schwierigen Umständen unser Abendessen zubereiten (Reis mit Tomatensoße). Danach ging es schnell in die Schlagsäcke. Neben dem Regen kam nun auch Donner und Blitz noch dazu. Man könnte meinen, wir haben das All Inklusive Camping Experience Paket gebucht. Dabei hätte ich gerne auf das Einschlafen im nassen Schlafsack und das Tropfen von der Decke verzichtet (zwischenzeitlich wurde nachts versucht den ein oder anderen Tropfen mit unserem Topf aufzufangen).
    Wie man an der Beschreibung vielleicht schon erkennen kann, war unsere Nacht die reinste Katastrophe. Um 4 Uhr beschlossen wir einstimmig, aufzugeben und das Camp zu verlassen (oder die Unterwasserstation). Also ging das ganze wieder von vorne los. Alles nassen Sachen wurden eingepackt, die nassen Schuhe angezogen und die Taschenlampe hervorgeholt (Nein Mama auch in diesem Moment habe ich die Kopflampe nicht vermisst).

    Im Stockdunkeln, im nassen von einem Berg hinab zusteigen ist vielleicht nicht die beste Idee aber uns blieb keine andere Wahl.
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