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  • Day 129

    Ein zu kurzes Wochenende in Santiago

    February 16, 2019 in Chile ⋅ ☁️ 19 °C

    Wir sitzen gerade im Bus und können es kaum glauben: wir steuern das letzte Ziel unserer Reise in Chile und somit in ganz Lateinamerika an. So schnell vergeht die Zeit.
    Gerade liegt ein tolles Wochenende in Santiago hinter uns. Wir können nur allen, die mal nach Chile reisen, empfehlen, die Hauptstadt unbedingt mit auf die Route zu nehmen. 👍

    Am vergangenen Donnerstag kommen wir etwas später als gedacht hier an. Haben wir nicht im letzten Post geschrieben, wir sind im „wunderschönen“ Punta Arenas gestrandet? Tja, es war am Ende tatsächlich so. Wir warten vor unserem Abflug über 2 Stunden im Flieger, weil eine Maschine des Bodenpersonals kaputt ist und unser Flugzeug deswegen nicht gestartet werden kann. Irgendwas oder irgendwer will uns im kalten Süden festhalten. 😂
    Als wir aber am Spätnachmittag in Santiago in unserem kleinen, aber sehr feinen Airbnb im 24. Stockwerk mit Aussicht über die ganze Stadt stehen, ist der Ärger schnell vergessen. Wir haben mal wieder Glück was die Unterkunft angeht.
    Zum Abendessen steuern wir einen Thai um die Ecke an. Als wir ankommen, wird uns das heutige Spezial-Drei Gänge-Menü vorgestellt und Pit bekommt eine Rose in die Hand gedrückt um sie mir (ich stehe 20 cm daneben 😂) zu überreichen. Erst jetzt kapieren wir: es ist ja Valentinstag! Da der Hunger deutlich größer ist als das Desinteresse an diesem Tag, ergeben wir uns und lassen uns ein Abendessen schmecken, das etwas größer ausfällt als geplant. 😉

    Freitag und Samstag erkunden wir dann bei einer Free Walking Tour und auf eigene Faust Santiago. Wir sind begeistert von der jüngeren Geschichte Chiles und der unglaublich positiven Ausstrahlung seiner Hauptstadt. Es gibt einige Faktoren, die es uns leicht machen, uns hier wohl zu fühlen:
    da ist zum einen das Wetter. Nach rauhen letzten Tagen im Camper, sind wir wieder im Sommer angekommen. Selbst abends ist es lau und so spielt sich das Leben hauptsächlich draußen ab. Überhaupt: den ganzen Tag sind die geschäftigen Straßen Santiagos voller Menschen und zwischen Touristen und Geschäftsleute mischen sich viele Studenten und Kulturschaffende.
    Apropos Kultur: wir haben selten eine Stadt besucht, die so überquillt an Museen, Galerien, Theatern, Kunsthandwerk und Streetart. Und vieles davon kann man kostenlos besuchen. Im Barrio Italia, einem Hipster-Viertel 😉, reihen sich Designstudios und hervorragende Geschäfte für allerlei schöne Dinge aneinander.
    Und wenn einem dann beim Spaziergang durch die Stadt doch zu heiß wird, gibt’s immer mal wieder einen Park oder ein paar alte Bäume zwischen den Hochhäusern um sich im Schatten zu erholen.
    Auch die Gastronomie kommt in Santiago nicht zu kurz, die Preise sind im Durchschnitt sogar günstiger als in Patagonien und so kann man es sich hier bei gutem Essen und noch besserem Wein gut gehen lassen. In Lastarria (noch ein hippes Viertel) besuchen wir eine Eisdiele, die angeblich zu den 25 besten der Welt gehört. Können wir bestätigen! 😋 Und auch das Ausgehviertel in Bellavista macht seinem Ruf alle Ehre. Also wir waren am früheren Abend da und es war schon einiges los. Deswegen mutmaßen wir mal, dass es später - wenn die jungen Leute feiern gehen - noch besser ist. 😂

    Wir mögen Santiago ab dem ersten Moment. 😍

    Noch ein paar Fakten zum Schluss:
    - jeden Tag um 12 wird auf einem Hügel mitten in der Stadt ein Kanonenschuss abgefeuert. Hier entstanden die ersten befestigten Siedlungen und Verteidigungsanlagen der Stadt. Seitdem ist es Tradition und nicht ganz leise 😬
    - Pokémon Go ist in Santiago nach wie vor ein Hit. Es gibt ganze Parks, in denen jeder (wirklich ausnahmslos jeder) auf sein Handy starrt und man kann sich bei Pokémon Go - Profis live vor Ort Extrapunkte und Tipps abholen. Das führt dazu, dass sich mitten im Grünen vor einem wild auf einem Handy rumtippenden Jugendlichen lange Schlangen bilden. Drumherum nur stumme Handy-Zombies. 🧟‍♀️ Sowas haben wir auch noch nicht gesehen.
    - Chilenen empfehlen einem doch tatsächlich peruanischen Pisco obwohl in Peru alle sauer sind, dass sich Chile die Namensrechte an dem Getränk gesichert hat und zwischen den Ländern ein Wettbewerb um den besten Pisco herrscht. Oder irgendwie eben auch doch nicht... verwirrend 😂

    - und: es gäb noch so viel zu sehen in der Stadt, 2 Tage sind definitiv zu kurz. Müssen wir wohl wieder kommen 😬
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