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  • Day 5

    2. Tag: Von Shamshy nach SaralaSaz

    September 17, 2022 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 11 °C

    Distanz: 13km (+5km extra, nicht getrackt)
    Startpunkt: 2.835 m, Zielpunkt: 3.036 m
    Höhenmeter: 1.015 m hoch und 821 m runter
    Dauer: 6 Stunden 42 Minuten
    Start: 9:45 Uhr, Ende: 16:27 / ca. 19 Uhr

    Frühstück gibt es um dreiviertel 9. Das Lager wird abgebaut. Wir packen unsere Sachen zusammen und bauen das Zelt ab. Voll alles verräumen und auf die Pferde aufladen machen die Pferdeführer. Um 9:45 startet unser Trek. Erstmal wieder einige Flussüberquerungen. Die kleinen Rinnsale ausgenommen waren es sechs. Unsere Schuhe können wir heute anlassen. Danach geht es über größere Steine steil bergauf. Das letzte Stück vom Shamshy Pass ist ein steiler Zick-Zick-Weg über einen Berg aus Kies. Höchster Punkt heute 3.600 m ü NN. Wir genießen den sagenhaften Ausblick. Dann steigen wir ab und es gibt Lunch. Auch wieder Picknick, wie am Tag davor. Dabei treffen wir einen Hirten - die sind hier auf Pferden unterwegs. Er isst bei uns noch mit und unterhält sich mit den Guides auf kirgisisch. Wir verstehen kein Wort und nicken währenddessen ein. Der Vormittag war anstrengend. Das Mittagessen länger als gedacht. Es geht weiter. Wir wissen nicht wie weit noch. Erstmal bergab. Dann queren wir einen Fluss. Es geht nochmal bergauf. Oben ist ein Plateau. Wir sind auf etwa 3.300 m ü NN. Wir gehen weiter. Sehen bald schon ein Tal mit Fluss und vermuten dort unten unseren heutigen Lagerplatz. Aber wir wissen es nicht. Sanjar ist wie immer ein Stück voraus. Kurz später sehen wir die Pferdeführer auf dem gegenüberliegenden Plateau. Nun ist klar: Runter, Bach überqueren und wieder hoch. Auf dem anderen Plateau angekommen ist bereits kurz vor 16 Uhr. Wir laufen weiter bis zehn vor fünf. Hier wartet Sanjar. Er sagt: "Das ist der Lagerplatz." Aber außer uns ist weit und breit niemand zu sehen. Kurzer Schockmoment. Wir haben unsere Pferdeführer samt Gepäck verloren. Das Gelände ist hier wellig und unübersichtlich. Trotzdem bleiben alle ruhig. Sanjar geht ein bisschen weiter, bleibt in unserer Sichtweite. Wir drei Touristen sammeln uns. Noch ist es relativ angenehm. Beschließen bis max. 18 Uhr hier auszuharren. Danach los zu gehen, um nicht auszukühlen. Wir sehen ein kleines Dorf ca. 5 km entfernt. Außerdem haben wir alle Stirnlampen und Timo einen Kompass. Das ist unser Plan. In der Zwischenzeit geht Timo mit einer Trillerpfeife ein Stück weiter, um auf uns aufmerksam zu machen. Bei Stefan und mir wird es immer kälter. Wir legen uns zwischen windgeschützte Felsen und machen Hampelmänner, um uns warm zu halten. Ich werde unsicher, befürchte Timo könnte sich verlaufen haben. Es ist schon dreiviertel sechs, weshalb ich ihm entgegen gehe. Ich finde ihn schnell und meine Sorgen lösen sich in Luft auf.
    Gleich ist es sechs. Sanjar ist von hier nicht zu sehen. Timo hat ihn weiter draußen noch gesehen und ihm bedeutet, zum Sammelplatz zurück zu kehren. Das macht Sanjar aber nicht. Also machen wir drei uns bereit los zu gehen. Wir ziehen alles an, was wir im Tagesrucksack bei uns haben und gehen los. Richtung Osten, Richtung Dorf. Sanjar sehen wir nicht. Etwa fünf Minuten später drehen wir uns noch einmal um, sehen Sanjar, er sieht uns. Es sieht aber nicht so aus, als ob er uns einholen wollte - wir wissen wie schnell Sanjar sein kann. Der Wind bläst unangenehm kräftig. Wir gehen weiter. Etwa eine Viertelstunde später kommt Myrza in schnellem Tempo auf dem Pferd hinter uns her galoppiert. H-A-P-P-Y-E-N-D. Wir können zu unserem Lager und müssen nicht ins Dorf.
    Schnell ist unser Lagerplatz in Sichtweite. Zumindest sehen wir unsere Pferde. Aber der Weg zieht sich über die scheinbar endlose Wellenlandschft. Nach etwa einer Stunde sind wir endlich da. Spätes Abendessen, noch zwei Wodka dann geht's in den Schlafsack. Die Zelte sind zum Glück schon alle aufgebaut. Inzwischen ist es dunkel und kurz vor neun.
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