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  • Day 20

    Heimlich Wodka trinken in Samarkand

    October 2, 2022 in Uzbekistan ⋅ ⛅ 18 °C

    Lagman, Plov, Schaschlik, Samsa und Manti stehen auch in Usbekistan auf fast jeder Speisekarte. Alles ist sehr fleischlastig. Um mal wieder was anderes zu Essen, treibt es uns heute Abend in das Loft Premium Café. Sehr lecker essen wir Caprese, Tomatensuppe und Pasta. Noch viel besser wie das Essen hier, sind die Begegnungen:

    Am Nachbartisch sitzen Anvar mit seinem 83-jährigen Vater Ramon und dessen Freund Yakup. Da in diesem Lokal kein Alkohol ausgeschenkt wird, haben sie eine Flasche Wodka rein geschmuggelt und bieten uns an mit ihnen mit zu trinken - aber heimlich, hier ist es ja verboten. Gerne Trinken wir mit, mixen den Vodka mit hier bestellter Beerenlimo und unterhalten uns - so gut es eben geht. Anvar erzählt er ist Immobilienbesitzer. Ihm gehört unter anderem das Gebäude, in dem wir gerade sitzen. Außerdem erzählt er von seiner Frau und seinen vier Kindern. Sein ältester Sohn gehe jetzt in Oxford auf's College, die mittleren zwei Söhne auf die International School hier in Samarkand und die Jüngste ist gerade erst zwei geworden. Die zwei mittleren schauen hin und wieder im Lokal vorbei. Ist deren Wohnhaus doch auch gleich um die Ecke. Da wir gerade erst in Samarkand angekommen sind und noch nichts von der Stadt gesehen haben, lädt uns Anvar auf eine kleine Spritztour zum Registan und Amir-Timur-Mausoleum zusammen mit seinem Sohn Azamat nach dem Abendessen ein. Es ist bereits weit nach 9 Uhr und die offiziellen Öffnungszeiten sind schon vorbei. Für etwas mehr als den regulären Eintrittspreis lassen einen die Wachposten aber auch jetzt noch rein.

    Während unserem Besuch im Loft Café kommen wir auch noch mit Denniz und Sophia aus St. Petersburg ins Gespräch. Das junge Paar erzählt, dass sie Russland verlassen haben, um Denniz den Wehrdienst zu ersparen, dass sie Putins Krieg schrecklich finden, Putin schrecklich finden und seine Propaganda unglaublich finden, aber sie wirkt - leider. Sie erzählen aber auch davon, dass vor allem junge Leute, wie sie, richtig informiert seien, dass es Möglichkeiten gibt, den Schutz von staatsseiten verbotenen Websites zu umgehen. Denniz ist Programmierer für ihn ist das kein Problem. Außerdem kann er von überall auf der Welt aus arbeiten. Ihr Einkommen ist gesichert. Sie werden solange von Zuhause weg bleiben wie es nötig ist und nebenher erstmal den asiatischen Kontinent bereisen - nicht ganz unbeschwert.
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