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  • Alte Aussegnungshalle Waldfriedhof

    September 11, 2022 in Germany ⋅ 🌧 14 °C

    Am heutigen Tag des offenen Denkmals war die Aussegnungshalle im Münchner Waldfriedhof, die 1905 nach dem Konzept und unter der Leitung von Hans Grässel erbaut wurde, ein wahres Highlight an Informationen.
    So war Hans Grässel der erste weltweit, der keine Zentralfriedhöfe gebaut hat, sondern das Konzept der Waldfriedhöfe und verteilten Friedhöfe (in München den vier Himmelsrichtungen entsprechend) anlegte.
    Der Waldfriedhof ist neben dem Hamburger Waldfriedhof der zweitgrößte in Deutschland.
    Da die Friedhöfe mittlerweile konfessionslos sind, war der Waldfriedhof in München der erste deutsche Friedhof, der auch muslimische Beerdigungsstätten zur Verfügung gestellt hat bzw stellt.
    Die Aussegnungshalle wirkt eher wie eine Waldkapelle und bewirkt mit ihrem 13.2m x 13.2m Raummaß eine tiefernste und würdige Stimmung. Unter dem Marmorfußboden mit seinen Mosaiken ist nach römischen Vorbild eine Fußbodenheizung angebracht.

    Da 70% der Bestattungen mit stark steigender Tendenz Feuerbestattungen sind, steht die Friedhofsverwaltung bei den Räumlichkeiten zur Aufbahrung ( engl. Public Viewing) vor der Frage, wie diese Räumlichkeiten sinnvoll auf den 26 Münchner Friedhöfen ( Plus 2 stillgelegten Friedhöfe) genutzt werden kann und soll.
    Auf Bild 4 sieht man so einen umgebauten Raum, wo etwa die Angehörigen der Sinti und Roma im Wechsel eine 24 stündige Totenwache abhalten können. Dies ist allerdings nur mit entsprechend Personal möglich und hängt auch davon ab, ob die Aussegungshalle von der Straße aus zu erreichen ist, da der Friedhof abends geschlossen werden muss.
    Interessant war noch, dass zwei angestellte Jäger den Wildbestand nur auf dem Waldfriedhof eindämmen ( Rehe, Rehböcke, Füchse, Dachse und Wildschweine). Vor allem im Frühjahr fühlen sich Rehe von der Grabbepflanzung angezogen, während Füchse und Dachse die Grabkerzen als Festmahl betrachten.
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