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  • Day 4

    Saloum Delta

    February 19 in Senegal ⋅ ⛅ 43 °C

    Zum Frühstück gab es, neben Baguette und den üblichen Aufstrichen, selbstgemachten Tamarind- und Hibiskussaft. Ersteres schmeckt unglaublich sauer, zweiteres dafür extrem süß. Beides jedoch verdammt lecker und gesund soll es wohl auch sein.
    Nach dem Frühstück ging es auch schon direkt los - Sachen brauchten wir heute nicht packen.
    Es ging zunächst eine ganze Weile Richtung Süden, direkt am Strand entlang. Der könnte unterschiedlicher nicht sein. Es gibt Abschnitte bei denen die Pferde vor Müll kaum wissen wohin sie treten, solche bei denen ein dicker Algenteppich den Sand verschlingt und eben solche wie wir heute erreichten - weißer Sand und türkisblaues Wasser.
    Der Wind wehte stetig und brachte eine angenehme Kühle mit sich.. nunja es war auch noch weit vor der Mittagszeit. Irgendwann verließen wir den Strand und durchquerten kleinere Dörfer, passierten Mangrovenwälder und galoppierten entlang eines ausgetrockneten Flussbetts. Es wurde stetig heißer, doch der Wind machte es noch immer erträglich. Als der Boden zunehmend sandiger, die wenigen Sträucher zunehmend trockener und der Wind weniger wurde erreichten wir den Ort unserer Mittagspause. Ein Junge aus Doudou's Dorf war mit dem Pferdekarren gekommen und brachte uns Essen sowie kaltes Wasser. Als sich Doudou nach dem Essen hinlegte und Pap mir zurief ich könne es ihm gleichtun, er würde aufpassen das nichts passiert, verstand ich, dass die Mittagspause wohl länger gehen wird als ich erwartete.. 3h um genau zu sein.. 3h bei 40 Grad, kaum Wind und einem schattenspendenen Baum mit ausgesprochen lichtem Blattwerk. Ich wusste nicht ob ich liegen, sitzen oder stehen sollte. Erholsam war es jedenfalls alles nicht. Irgendwann ging es dann aber weiter und in Anbetracht der Temperaturen, der bereits zurückgelegten Strecke und der vorangeschrittenen Uhrzeit war ich felsenfest der Überzeugung wir würden, mit kleinere Umwegen den Heimweg antreten.. Meinen eigenen Schatten links von mir zu sehen verriet mir allerdings das dem nicht so sein sollte.
    Tatsächlich hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal die Hälfte der Strecke geschafft.
    Nun ging es in den Busch - vertrocknete Gräser so weit das Auge reicht, dazwischen ein paar Sträucher. Das war der Anblick für die nächsten Stunden. Wind gab es mittlerweile keinen mehr und doch war es noch auszuhalten. Als wir jedoch irgendwann wieder das ausgetrocknete Flussbett erreichten und auch hier immernoch kein Wind wehte, wurde es unerträglich. Vom Sandboden stieg eine brennende Hitze auf, das Atmen fiel schwer. Selbst Doudou nutzte nun jeden Schattenfleck um mal eben durchzuatmen. Nach einer halben Stunde setzte, wie aus dem Nichts, der Wind wieder ein und alles wurde erträglicher. Abgerundet wurde das Ganze mit zwei Schakalen die in einiger Entfernung unseren Weg kreuzten.
    Nach 7h im Sattel endete die heutige Tour für uns mit jeder Menge Eindrücke die es zu verarbeiten galt.
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