• Casa de Alemán in Camelle

    27. mars, Spania ⋅ ☀️ 13 °C

    Manfred Gnädinger kam 1962 in das Fischerdorf Camelle. Woher er kam, ist unbekannt. Er wurde als gut gekleidet und gebildet beschrieben. Ein paar Jahre später baute er sich eine kleine Hütte am Strand des Atlantischen Ozeans. Hier verbrachte er die nächsten dreißig Jahre und wurde zu einer
    Attraktion im Ort. Mit einem langen Bart und bei jedem Wetter lediglich mit einem Lendenschurz bekleidet, ernährte er sich strikt vegetarisch von dem, was der von ihm bewirtschaftete Garten hergab. Regelmäßig schwamm er im Atlantischen Ozean. Die Einheimischen nannten ihn O Alemán oder nur Man.
    Er schuf Skulpturen aus Stein, tierischen Überresten, Treibholz und anderem angeschwemmten Material. Touristen besuchten das von ihm geschaffene Open-Air-Museum. Sein einziges Einkommen
    war der geringe Eintritt, den er für den Besuch des Museums erbat. Zudem bat er seine Besucher, kleine Zeichnungen in seinen Notizbüchern anzufertigen. Nach seinem Tod fand man Hunderte von diesen Zeichnungen.
    Der Untergang des Tankers Prestige 2002 führte zu einer Ölpest, die auch den Strand erreichte, an dem Gnädinger lebte. Viele seiner Kunstwerke, seine Hütte und sein Garten waren davon betroffen.
    Einen Monat später fand man Gnädinger tot in seiner Hütte auf. Er hatte an Kreislaufproblemen und einer Atemwegserkrankung gelitten. Einheimische vermuteten, dass er an der Trauer über die
    Zerstörung seines Gartens und seiner Kunstwerke gestorben sei.
    Sein Museum, das er der Gemeinde überschrieben hatte, ist weiterhin in Camelle zu besichtigen
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