• Mythen, Berge und Entspannung

    13. juni 2024, Island ⋅ ☀️ 8 °C

    Heute starten wir in dem Lavafeld Dimmuborgir. Eigentlich als kleiner Abstecher gedacht, wird die Runde den halben Tag füllen, da wir noch den Hverfjall besteigen, der sehr markant ist in der Landschaft rund um den See Myvatn.

    Dimmuburgir ist die Stadt der Elfen und Trolle. Das glaubt man sofort, denn um uns herum ragen kleine Türme aus Lavagestein gen Himmel, es gibt ein Kirchenportal, vor dem ein Monster lauert und wirklich überall entdeckt man versteinerte Trolle, Höhlen, runde Fenster und andere Gebilde.
    Zwischen den Felsen wachsen kleine Birkensträucher, die im Mittagslicht wieder diese herbstliche Stimmung verbreiten, und große Reisegruppen, die mehr oder weniger motiviert durch die 'schwarze Stadt' ziehen.
    Im Winter sind hier außerdem die 13 Weihnachtskerle unterwegs. Das sind die Kinder der Trollfrau Gryla, die nur in den 13 Tagen vor Weihnachten (und natürlich nur im Dunkeln) raus dürfen - immer einer pro Tag. Die Kinder stellen ihre Schuhe aufs Fensterbrett und bekommen vielleicht eine kleine Überraschung von ihnen - oder eine alte Kartoffel. Die Weihnachtskerle haben vielsagende Namen wie Schüssellecker, Rauchwursträuber oder Türschlitzschnüffler. Weil das noch nicht reicht, gibt es übrigens noch eine Weihnachtskatze, die gern Kinder frisst, die zu Weihnachten nicht Neues anhaben.

    Von Dimmuburgir laufen wir zum Hverfjall. Beim Anblick des Berges könnte man meinen, dass es sich um einen Vulkan handelt. Dabei sehen wir hier einen Tuffring, der vor 2500 Jahren durch eine gewaltige Wasserdampfexplosion entstanden und der größte seiner Art ist.
    Wir arbeiten uns auf der höheren Seite des Berges an einem steilen Schotterhang hinauf, weil der Weg unter Schnee begraben liegt. Oben angekommen stemmen wir uns gegen den starken isländischen Wind. Auf dem Ring kann man den Krater mit einem Kilometer Durchmesser komplett umrunden. Uns reicht der Blick in den Krater, der wirklich gewaltige Ausmaße hat. Wir genießen den Ausblick auf den See Myvatn und die Umgebung und laufen bis zu einem weiteren Abstieg, der uns entspannt nach unten bringt.

    Nach der Runde sind wir ganz schön platt und beschließen, weitere Pläne auf den nächsten Tag zu verschieben. Wir machen uns auf den Weg zum Myvatn Naturbad. Man liest immer wieder, dass man nicht in Island war, wenn man kein Thermalbad besucht hat und natürlich wollen wir diese Erfahrung nicht auslassen - noch dazu mit wandermüden Gliedern. So sitzen wir im herrlich warmen milchig blauen Wasser und genießen...
    Les mer