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- Day 2
- Sunday, September 8, 2024 at 7:49 PM
- 🌫 18 °C
- Altitude: 692 m
GermanyGlöckner50°51’48” N 10°22’20” E
Irgendwas mit Freundschaft

04:20 Uhr aufstehen… Der Rucksack wurde gestern übrigens NOCHMAL umgepackt - ich wandere jetzt im stylischen Magenta - bestimmt nochmal 500 Gramm leichter als der Schwarze. 😂
Wir fahren mit der Deutschen Bahn (ohne besondere Vorkommnisse oder Verspätungen) nach Eisenach.
Ja, wir wagen uns nach Thüringen!
Vielleicht kann man dem Umstand, dass hier der „Weg der Freundschaft“ startet, ja dieser Tage eine politische Dimension andichten.
1983 eröffnet, führt der Weg nun schon seit über 40 Jahren viele Wanderer in mehreren Etappen oder einem unendlichen Höllenritt von Eisenach nach Budapest - rund 2700 km durch die einstmals sozialistischen Länder DDR, Polen, Tschechoslowakei und Ungarn.
Ich bin nicht besonders (n)ostalgisch veranlagt, aber… „irgendwas mit Freundschaft …und in meinem Geburtsjahr gegründet… let‘s go!“ Zudem kann man eine Langstreckenwanderung, die an der eigenen Haustür vorbeiführt, ja vielleicht auch mal fortsetzen, wenn‘s gefällt - und Budapest ist als Ziel ja auch ganz schön.
So starten wir also mit der Wartburg und der Drachenschlucht als landschaftliche Highlights… und quälen uns dann viele Kilometer den Rennsteig entlang. Quälen? Nun ja, nach dem wirklich schönen Einstieg laufen wir einen endlosen Schotterweg stetig leicht bergauf. Die erste Tagesetappe hat es in sich. Der Rücksack lastet mit knapp 20 kg auf den Schultern, denn wir tragen ja unsere Heimat mit uns herum.
Der Weg der Freundschaft soll Menschen über Grenzen hinaus miteinander verbinden- was für eine schöne Symbolik! Und ja, beim Wandern begegnet uns nicht nur die Natur, sondern auch der Mensch: Schon in Eisenach wird uns freundlich aus dem fahrenden Auto heraus Hilfe angeboten- wir wirken wohl etwas desorientiert. „Nein danke, wir wissen, wohin es geht.“ Im nächsten Moment kündigt ein Schild die Sperrung des vor uns liegenden Aufstiegs an. Schon ruft der nächste Helfer von hinten “Geht schon, ihr könnt weiterlaufen.“ Wir schnaufen weiter den Berg hoch… hm… gesperrt…. Naja, geht schon…. Links vorbei!
So begegnen wir schon am ersten Tag vielen lächelnden Menschen in vielen kleinen Gesprächen. Vor allem die Kinder staunen immer wieder über unsere Rucksäcke. Wir staunen auch… und leiden dabei ein bisschen.
Nun liegen knapp 20 km hinter uns. Das Zelt ist aufgebaut hinter einer erstklassigen Schutzhütte, draußen regnet es und die Schmerzen des ersten Tages lassen langsam nach. Auf die Freundschaft!Read more