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- Giorno 2
- lunedì 19 maggio 2025 09:30
- ⛅ 11 °C
- Altitudine: 717 m
GermaniaSchwarzatal50°34’54” N 11°9’25” E
2K im Schwarzatal
19 maggio, Germania ⋅ ⛅ 11 °C
Die Wildschweine haben uns nicht geweckt und so haben wir uns erst 09:00 Uhr aus den Schlafsäcken geschält. Ups! Die einzige Unterbrechung der Nachtruhe war eine Boombox, die gegen 6 tönend durch den Wald lief. Silly wurde nichtmal durch mein Gekicher wach.
Nach der Morgenroutine und einem Frühstück mit Ausblick ging es 11:00 Uhr los. Ups!
In Oberweißbach erwarteten uns die typisch grauen Schieferhäuser der Region. Danach ging es auf recht abwechslungsreichen Wegen ins Schwarzatal. Mit dabei waren
langweilige kiesbeladene Forstwege mit Blick auf die umliegenden Nadelwälder in all ihren Stadien, schmale Pfade, die sich am Berg entlang schlängeln, Waldwege neben der Schwarza, die mal rauschend, mal entspannt dahinfließt und - neu gelernt- ein Hohlweg, der Phantasien von wilden Raubrittergeschichten aufkommen ließ.
Der ein oder andere Umweg über den Schwarza-Panaromaweg bescherte uns zwischendurch schöne Ausblicke von oben.
Aus den kleinen Dörfern, die wir streifen, bleibt die ein oder andere Begegnung und lässt und wundernd zurück. So zum Beispiel die Dame, die den Waldweg mit ihrem Rechen reinigt. Darauf angesprochen, bricht sie fast in Tränen aus und erzählt, dass sie seit knapp 5 Jahren in Rente ist und es kaum aushalte. Sie habe ihr Leben lang von 7 bis 17:30 Uhr gearbeitet und drei Kinder groß gezogen. Nun könne sie mit ihrer Zeit nichts anfangen, auch wenn sie über 30 Bücher im Jahr lese.
Uns fehlen die Worte, obwohl wir eigentlich sagen wollen: Das könnte uns nicht passieren. Wir wissen, wie sich die Zeit mit Leben füllen lässt.
In Schwarzburg überraschen uns schöne Fachwerkhäuser, ein Dorf mit lebendiger Atmosphäre und ein super gemütliches Café.
Rebecca Salentin, die den Weg der Freundschaft am Stück gelaufen ist, schrieb in ihrem Buch immer wieder über die Suche nach ihren 3 K‘s- Kola, Knacker und Kaktuseis. Ich gebe mich gut und gern mit 2 K‘s zufrieden, die auch immer wieder leicht zu finden sind: Kaffee und Kuchen. Das Kuchensoll habe ich mit dem Thüringer Kuchenteller für den Rest der Woche erfüllt. Ups!
Im Café kommen wir mit einer Frau ins Gespräch, die mehrere Wochen mit ihrem Hund unterwegs ist und von einigen Wanderabenteuern in der Region berichten kann. Sie erzählt mit Begeisterung.
Eine Pädagogin im Sabbatical, die ihre Lebenszeit mit Erlebnissen füllt und eine Rentnerin, die der Ablenkung durch Vollzeitbeschäftigung hinterher trauert… ein Kontrast, den das Leben schreibt.
Wir entscheiden uns, die nächsten 11 Kilometer bis Blankenburg an der Schwarza entlang zu laufen. Entspannt verfliegt die Zeit im Gespräch, neben uns das Rauschen des Flusses.
26,5 km sind es heute insgesamt geworden. Beim Laufen denke ich noch: Verrückt, dass der Körper es aus der Kalten schafft, den ganzen Tag um die 15 kg durch die Landschaft zu tragen. Erst im Ruhemodus zeigt sich: Er schafft es nicht ohne Blessuren. „Doch Morgen ist alles wieder gut“ sage ich mir selbst, innerlich energisch nickend.
Das Zelt bauen wir auf einem Campingplatz in Blankenburg auf, eine andere Möglichkeit hätte es im Tal nicht gegeben. Heute Nacht begleiten uns also nicht die Waldgeräusche, sondern das nächtliche Kleinstadtleben in den Schlaf. Auf eine gute Nacht!Leggi altro
















