8-dniowa przygoda według Sabine Czytaj więcej
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Kemping, Przyjaźń, Wędrówki, Natura, Krótka wycieczka
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    Freundschaft und Fernwandern

    18 maja, Niemcy ⋅ 🌙 9 °C

    Es geht wieder los! Im September bin ich die ersten 130 km auf dem Weg der Freundschaft gelaufen - sicherlich im Sinne des Erfinders - mit einer Freundin.

    Zur Erinnerung: Der gesamte Weg erstreckt sich auf 2700 Kilometern von Eisenach nach Budapest und verbindet die Länder der ehemaligen sozialistischen Staatengemeinschaft (Ostdeutschland, Tschechien, Polen, Slowakei und Ungarn). Da hab ich also noch ein Stückchen vor mir.

    Die erste Etappe im September folgte dem Rennsteig. In Erinnerung blieben viele Kilometer auf „Wanderautobahnen“, aber auch das Gefühl, dass man nur beim Fernwandern hat- mit der Heimat auf dem Rücken. Das ließ mich nicht so recht los und so war irgendwann klar: Das Projekt soll weiter gehen - mit dem Wunsch, diesmal noch ein paar Nächte mehr im Zelt verbringen zu können. Schnell war eine weitere Freundin für die nächste Etappe gefunden.

    Der Mai glänzte bisher mit sonnigen Tagen, aber nun ja… je näher unsere Wanderwoche rückte, desto kälter wurde es. Das war ja mal sowas von klar! „Schönwetter kann jeder“ bleibt wohl das Motto meiner eindrücklichsten Reisen.

    Los geht’s nun also! Nach einem entspannten Tag in Erfurt traf ich dort besagte Freundin (nennen wir sie Silly) und gemeinsam tingelten wir mit der RB nach Neuhaus am Rennsteig, wo wir unsere Tour im September beendet haben. Tingeln trifft es in diesem Fall wirklich ganz gut, denn wir wechselten mehrmals die Fahrtrichtung und kreisten unser Ziel so langsam ein. Tatsächlich lief der Lokführer sogar ein Mal durch den Zug zur hinteren Fahrerkabine, um dann wieder dahin zurück zu fahren, wo wir gerade her kamen.

    In Neuhaus angekommen, fühlte ich mich direkt zurück katapultiert in der Zeit- als wären die letzten 7 Monate nicht gewesen. Der Weg war schnell gefunden und empfing uns mit Sonne und ländlicher Gemütlichkeit. Wir starteten erst 16:00 Uhr und erreichten nach entspannten 11 Kilometern den Fröbelturm. Die Zeit verging dabei wie im Flug, mit ein paar schönen Ausblicken und Gesprächen über die Freundschaft.
    Auf den nächsten Kilometern erwartete uns Kräuterkunde am Wegesrand - immerhin wachsen hier in der Gegend bis zu 90 verschiedene Kräuter und Heilpflanzen. Das hätte Fröbel sicher gefallen!
    Auf kleinen Pfaden schlängelten wir uns nun durch das Heidelbeerkraut bis zu einer Aussicht, die nur auf uns gewartet hat. Eine Bank mit Blick über die Weideflächen bis ins nächste Dorf und die drohenden Regenwolken am Horizont luden ein, den Wandertag hier zu beenden.

    Windgeschützt steht unser Zelt nun unter den Fichten neben einem kleinen Wildpfad. Mal sehen, wer uns heute Nacht besuchen kommt. Der Tag verabschiedet sich mit einem goldenen Regenschauer und einem wunderbaren Lichtspiel auf den nassen Wiesen. Schön, wieder unterwegs zu sein!
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  • Diesmal nicht...2K- Kaffee und Kuchen

    2K im Schwarzatal

    19 maja, Niemcy ⋅ ⛅ 11 °C

    Die Wildschweine haben uns nicht geweckt und so haben wir uns erst 09:00 Uhr aus den Schlafsäcken geschält. Ups! Die einzige Unterbrechung der Nachtruhe war eine Boombox, die gegen 6 tönend durch den Wald lief. Silly wurde nichtmal durch mein Gekicher wach.

    Nach der Morgenroutine und einem Frühstück mit Ausblick ging es 11:00 Uhr los. Ups!

    In Oberweißbach erwarteten uns die typisch grauen Schieferhäuser der Region. Danach ging es auf recht abwechslungsreichen Wegen ins Schwarzatal. Mit dabei waren
    langweilige kiesbeladene Forstwege mit Blick auf die umliegenden Nadelwälder in all ihren Stadien, schmale Pfade, die sich am Berg entlang schlängeln, Waldwege neben der Schwarza, die mal rauschend, mal entspannt dahinfließt und - neu gelernt- ein Hohlweg, der Phantasien von wilden Raubrittergeschichten aufkommen ließ.
    Der ein oder andere Umweg über den Schwarza-Panaromaweg bescherte uns zwischendurch schöne Ausblicke von oben.

    Aus den kleinen Dörfern, die wir streifen, bleibt die ein oder andere Begegnung und lässt und wundernd zurück. So zum Beispiel die Dame, die den Waldweg mit ihrem Rechen reinigt. Darauf angesprochen, bricht sie fast in Tränen aus und erzählt, dass sie seit knapp 5 Jahren in Rente ist und es kaum aushalte. Sie habe ihr Leben lang von 7 bis 17:30 Uhr gearbeitet und drei Kinder groß gezogen. Nun könne sie mit ihrer Zeit nichts anfangen, auch wenn sie über 30 Bücher im Jahr lese.
    Uns fehlen die Worte, obwohl wir eigentlich sagen wollen: Das könnte uns nicht passieren. Wir wissen, wie sich die Zeit mit Leben füllen lässt.

    In Schwarzburg überraschen uns schöne Fachwerkhäuser, ein Dorf mit lebendiger Atmosphäre und ein super gemütliches Café.
    Rebecca Salentin, die den Weg der Freundschaft am Stück gelaufen ist, schrieb in ihrem Buch immer wieder über die Suche nach ihren 3 K‘s- Kola, Knacker und Kaktuseis. Ich gebe mich gut und gern mit 2 K‘s zufrieden, die auch immer wieder leicht zu finden sind: Kaffee und Kuchen. Das Kuchensoll habe ich mit dem Thüringer Kuchenteller für den Rest der Woche erfüllt. Ups!

    Im Café kommen wir mit einer Frau ins Gespräch, die mehrere Wochen mit ihrem Hund unterwegs ist und von einigen Wanderabenteuern in der Region berichten kann. Sie erzählt mit Begeisterung.

    Eine Pädagogin im Sabbatical, die ihre Lebenszeit mit Erlebnissen füllt und eine Rentnerin, die der Ablenkung durch Vollzeitbeschäftigung hinterher trauert… ein Kontrast, den das Leben schreibt.

    Wir entscheiden uns, die nächsten 11 Kilometer bis Blankenburg an der Schwarza entlang zu laufen. Entspannt verfliegt die Zeit im Gespräch, neben uns das Rauschen des Flusses.

    26,5 km sind es heute insgesamt geworden. Beim Laufen denke ich noch: Verrückt, dass der Körper es aus der Kalten schafft, den ganzen Tag um die 15 kg durch die Landschaft zu tragen. Erst im Ruhemodus zeigt sich: Er schafft es nicht ohne Blessuren. „Doch Morgen ist alles wieder gut“ sage ich mir selbst, innerlich energisch nickend.

    Das Zelt bauen wir auf einem Campingplatz in Blankenburg auf, eine andere Möglichkeit hätte es im Tal nicht gegeben. Heute Nacht begleiten uns also nicht die Waldgeräusche, sondern das nächtliche Kleinstadtleben in den Schlaf. Auf eine gute Nacht!
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  • … was nach dem Asphalt kommt

    20 maja, Niemcy ⋅ ☁️ 16 °C

    Ein Tag voller Eindrücke!

    Unser Ziel für heute ist es, Saalfeld hinter uns zu lassen und zu schauen, was uns hinter der Stadt erwartet. Wir sind eingestellt auf Asphalt und Sonnenschein- und das bekommen wir. Bei der Suche nach einer Alternativroute begegnen wir einem älteren Herren mit Wanderstöcken, der seine Morgenrunde bereits hinter sich hat und uns gleich freudig von seinen eigenen Fernwandererlebnissen berichtet. Er empfiehlt uns die Kupferstraße, ein alter bedeutender Handelsweg, der uns quer durch die Felder führt. Trust the locals!

    Erstmal erwartet uns ein kleiner Orientierungslauf am Waldrand mit schönen Ausblicken und dem allerschönsten Pausenplatz. Man muss die Pausen eben nehmen, wie sie kommen! Durch die Felder nähern wir uns Saalfeld, haben einen weiten Blick in die Umgebung und ersehnen uns trotzdem, die Stadt schon hinter uns zu haben. Wir finden aber auch hier ein paar grüne Wege - und unsere 2K‘s. Außerdem müssen Vorräte aufgefüllt werden.

    Danach geht es erstmal einige Kilometer auf kleinen Straßen weiter, die teilweise schlecht einzusehen sind. Wir lassen sie Schritt für Schritt hinter uns. Es ist nicht immer schön- aber danach wird es vielleicht umso schöner.

    Es folgen kleine Dörfer, die voller Leben zu stecken scheinen - mit schönen Fachwerkhäusern, kleinen Kirchen, gepflegten Spiel- und Fußballplätzen - und Begegnungen. Da ist der alte Herr, der sich herzlichst empört, dass wir doch wandernd nichts erleben würden und dass wir die Umgebung ja gar nicht kennen, sonst würden wir ja nicht hier durchs Dorf laufen. Danach erzählt er uns von Bauhaus und FKK.
    Gleich darauf begegnen uns drei Hühner nebst drei Herren unter einer Eiche, die eigentlich eine Kastanie ist- um die Städter zu verwirren? „Nein, nein das ist eine Eiche- eigene Züchtung!“ sagt der Älteste mit einem Schmunzeln. Sie trinken gut gelaunt ihr Feierabendbier und laden uns zum Verweilen ein, doch wir ziehen lieber weiter.

    Bald danach spüren wir endlich wieder Waldboden unter den Füßen und laufen auf einem schmalen Pfad oberhalb der Saale entlang. Plötzlich stehen wir in einer Auenlandschaft, rechts von uns weite Wiesen und Rapsfelder, links der träge Fluss. Hier kann man wieder Natur atmen. Wir sehen die Spuren der Biber, die reihenweise dicke Stämme bearbeitet haben. Wir laufen am gelb leuchtenden Raps vorbei, plötzlich schneit es weiße Samenwölkchen auf uns herab. Das ist der Zauber, der das Asphaltgefühl vergessen lässt.

    Ein kleines Stückchen müssen wir noch weiter, aus dem Tal heraus, bevor wir unseren Schlafplatz suchen. Am Rande weiter Wiesen, versteckt unter einem Baum in einer kleinen Kuhle werden wir fündig - und haben den tollsten Schlafzimmerausblick. Reh und Fuchs sagen uns noch Gute Nacht, während wir unser Essen kochen. Aus der Ferne ruft der Kuckuck.

    24,7 Kilometer haben wir heute geschafft - auf den verschiedensten Wegen. Nicht nur unter den Füßen, sondern auch auf den Markierungen begegnen uns immer wieder neue Wege, die uns kreuzen oder ein Stück begleiten - so zum Beispiel besagter Kupferweg, der Lutherweg oder heute auch der Bienenlehrpfad. Das kleine rote EB-Schild sehen wir selten, meist unter dem Symbol des europäischen Fernwanderweges E3. Nichtsdestotrotz begegnet einem unterwegs die Freundschaft- in lachenden Gesichtern, interessierten Fragen oder einem kleinen Schwätzchen - und wenn es mal ein längeres Gespräch werden soll, dann steht dafür in jedem Dörfchen eine Bank zur Rast bereit.
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  • Ein Tag voller Höhenmeter

    21 maja, Niemcy ⋅ ⛅ 15 °C

    Wir hatten zwar den schönsten Schlafplatz, aber nicht die schlafreichste Nacht. Es war tatsächlich zu warm. Dann sind wir auch noch ab und an wegen leichter Schräglage übereinander gerollt. Beim nächtlichen Toilettengang, der sich nicht vermeiden ließ, hat mich der Fuchs zu guter letzt völlig empört ins Zelt zurück gebellt.
    07:00 Uhr klingelt der Wecker, damit das Zelt abgebaut ist, bevor andere aufwachen. Frühstück gibt es auf der Wanderbank.

    Heute geht es stetig bergauf, von Anfang an. Das, in Verbindung mit Sonne und wenig Schlaf, ist recht schnell ermüdend. Meine Uhr rechnet Höhenmeter in Stockwerke um - wir haben uns heute also auf 23 Kilometern 215 Stockwerke erlaufen. Fragt mich nicht, was das bedeutet! Auf alle Fälle habe ich jetzt das Körpergefühl einer Hundertjährigen.

    Höhen bieten Aussichten. Die erste genießen wir am Lohmturm, der liebevoll von einem Ortsverein gepflegt wird. Im Hüttenbuch finde ich eine Notiz von einem EB- Wanderer, der vor einigen Wochen hier entlang gewandert ist. Ein schöner Gedanke, man fühlt sich gleich verbunden. Kurz darauf treffen wir den 72 jährigen Vereinsvorstand, der erfolglos seine Jacke auf dem Gelände sucht und uns zu seinem selbstgebauten Traktor begleitet. Während seiner Suche tuckert der Traktor vor sich hin.

    Die Orte, die wir heute durchqueren, scheinen Mittagsruhe zu halten. Wir fragen uns, wie wir an Wasser kommen sollen, ohne einem Menschen zu begegnen. Spoiler: Wir haben es geschafft - wie, erfahrt ihr in den Fotos.
    Auf dem Weg in die Berge rechts der Saale schließt sich uns ein sportlicher Rentner an, der gerade seinen Gleitschirmflug beendet hat - ein Hobby, dass er mit 52 Jahren angefangen hat, auszuüben.
    Etwas weniger beflügelnd als der Herr ist die Mauer, die sich kurz darauf vor uns aufbaut. Mit dem Wachtürmchen könnte man meinen, dass wir uns an der unüberwindbaren Grenzmauer zwischen Ost- und Westdeutschland befinden, aber nein - es ist das obere Becken des Pumpspeicherwerks Hohenwarte. Als nächstes überlegen wir, wie wir einen Bruch der Mauer überleben würden.

    Ok, für die Dramaturgie habe ich einen Stopp unterschlagen: Das eigentliche Pumpspeicherwerk. Wir laufen keuchend drauf zu (natürlich bergauf), als auf einmal ein kleiner Zweitürer an uns vorbei rollt. Am Ziel angekommen, beobachten wir, wie drei ältere Herrschaften aus dem Auto steigen und unsere (!!!) Rastbank mit Aussicht in Beschlag nehmen! Und dann, dann packen die auch noch Kekse aus!
    Uns bleibt nur die nächste Bank - auf der windigen Brücke über den Rohrleitungen- und eine Reiswaffel mit Schokolade, immerhin! Dafür haben wir einen schönen Ausblick auf die Schleifen der Talsperre Hohenwarte und an der nächsten Bank gibt es dann endlich mal einen Stempel für das Wanderheftchen.

    Unser Ziel für heute ist eigentlich schon beim Loslaufen klar: ein Campingplatz mit Dusche. Den finden wir an der Lothramühle unten im Flusstal. Kurz vor dem Ziel verlaufen wir uns aber erstmal mit einer ungeahnten Selbstverständlichkeit, um dann festzustellen, dass wir einen schöneren Weg und noch dazu eine Abkürzung gefunden haben. Win win würde ich sagen!

    In der Lothramühle werden wir herzlichst empfangen von der Chefin, wir fühlen uns gleich wie zu Hause. Ächzend und kraftlos bauen wir das Zelt auf, um danach erstmal für immer in der Dusche zu verschwinden…. Ohne Duschmarken, wo gibt’s denn sowas! Als wir der Chefin vorschwärmen, wie toll die Dusche war, schlägt sie vor, dass wir ja morgen gleich nochmal duschen können und überhaupt können wir auch noch den ganzen Tag da bleiben.
    Auf dem Weg zwischen Dusche und Zelt begegne ich mehrmals dem vermutlichen Mann der Chefin, der gerade penibel Zaunslatten anschraubt. „Da sieht man, was man gemacht hat“, sage ich „Ja, und das Ende ist auch in Sicht - auch wenn es noch weit weg ist“ antwortet er. Eine Metapher? Bei der nächsten Begegnung überlegt er, ob er noch ein paar Zaunslatten holt. Ich schicke ihn in den Feierabend.
    Für uns Mädels gibt es noch ein leckeres Abendessen und für mich meinen allerersten offiziellen EB- Stempel im Wanderheftchen. Nun bin ich also auch offiziell auf dem „Weg der Freundschaft“ unterwegs.
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  • Klein-Kanada

    22 maja, Niemcy ⋅ ☁️ 10 °C

    Nach über 9 Stunden Schlaf fühlt sich die Wanderwelt schon wieder ganz anders an. Vielleicht gilt ja auch die Regel, dass auf Leiden etwas Schönes folgen muss.

    Es ist schonmal wesentlich kühler als am Tag zuvor und damit haben wir bestes Wanderwetter. Nun gilt es, die Frage zu klären, wie genau wir am ursprünglichen Verlauf des EB-Wanderweges kleben wollen. Wir entscheiden intuitiv und nehmen damit heute nicht jede Höhe mit, sondern halten uns ans Wasser.

    Auf kleinen Wegen und weichem Waldboden laufen wir am Ufer des sogenannten Thüringer Meeres entlang - eine Wohltat für die Füße! Wahlweise haben wir das Gefühl, in Kanada oder Schweden unterwegs zu sein. Umgeben von Nadelwäldern öffnen sich durch die Saaleschleifen und Buchten immer wieder neue Blicke. An den Ufern stehen kleine Wochenendhäuser, die das Bild perfekt machen. Wir sind fast allein unterwegs und haben heute einen ganz anderen, freieren Blick für die Flora und Fauna als gestern. Es gibt auch wieder mehr Gespräche, zum Beispiel über die Vorteile, als Frau wandernd unterwegs zu sein. Passenderweise treffen wir an einem Campingplatz auf einen Kaffeestop, wo wir direkt gefragt werden: „Wie, ihr seid ohne Männer unterwegs?“ Danach schwärmt der Herr von seinem Wandertrip an die Mosel, den seine Frau wiederum als Höllenritt bezeichnet. Situationskomik vom Feinsten. Zum Abschluss gibt sie uns ein „passt auf euch auf“ mit auf den Weg.

    Wir befinden uns hier in Europas größtem Stauseegebiet. Die Saale strahlt in ihrer breiten Behäbigkeit eine unglaubliche Ruhe aus und wir werden der Ausblicke nicht müde.
    Ca. 6 Kilometer vor Ziegenrück kreuzen wir den Fluss mit einer kleinen Fähre (mit EB-Stempelstelle) und laufen nun wieder auf unserem Weg der Freundschaft weiter. Manchmal lohnt es sich, auf Abwegen zu sein. Nun wirkt erstmal alles ein bisschen geordneter. Der Wanderweg ist zum Teil gemäht (gar nicht so schlecht, da Silly die Zecken einsammelt wie manch anderer Pilze) und an den Zeltplätzen glänzen Schilder mit Verboten und Regeln.

    Bald darauf beginnt aber wieder ein schöner Waldweg und der Aufstieg zur Teufelskanzel. Von dort haben wir einen wundervollen Blick auf eine der Saaleschleifen und genießen die Sonne. Was für ein Highlight nach so einem schönen Wandertag! Nun geht es wieder ins Tal hinunter nach Ziegenrück. Die Landschaft verändert sich dabei auf einem Weg von 5 Minuten gleich drei Mal.

    Nach einem steilen Abstieg landen wir endlich in Ziegenrück. Bei der Suche nach einem Schlafplatz wird uns ein Fleckchen im Garten angeboten, falls der Zeltplatz schon geschlossen hat. Hat er nicht und noch dazu überrascht er mich mit einer schönen Erinnerung, da ich hier an einem verregneten Wochenende schon einmal war. Wir beenden den Tag mit einem wundervollen Essen und freuen uns auf morgen. Wir haben zum Abschluss nochmal viel vor! Heute sind 27 Kilometer zusammen gekommen.
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  • Einen Fuß vor‘m andern!

    23 maja, Niemcy ⋅ ⛅ 8 °C

    Ja, man kann schwitzen und frieren gleichzeitig, die Nacht hat es gezeigt. Als wir das Zelt gegen 08:00 Uhr öffnen, ist die Wiese um uns herum weiß - aber nur, bis die ersten Sonnenstrahlen das Tal erreichen.

    Wir starten den Tag beim Bäcker und nehmen den Kuchen heute vorweg. Wir haben ja schließlich einiges vor.
    Über Walsburg (6km), Dörflas und Burgk (+6km) geht es nach Saalburg (+18km) und dann zum Campingplatz Kloster. Die Wege sind unspektakulär und lassen uns zügig vorankommen. Meist geht es im Tal entlang, nur Dörflas schickt uns mal kurz in die Höhe. Dort steht die kleinste Kirche Mitteldeutschlands und nun stehen wir im Gästebuch dieser Kirche, als EB-Wanderer. Man findet immer wieder Spuren anderer EB-linge und bekommt das Gefühl, dass der Weg seit Rebecca Salentins Buch wieder aus der Versenkung aufgetaucht ist.

    Die kurzen Ausblicke von oben sind hier eher ernüchternd, da der Borkenkäfer ganz schön gewütet hat.
    Ein einladendes Stück des Weges nach dem Örtchen Burgk müssen wir leider auf Forstwegen umgehen wegen eines eingestürzten Steges. Auch hier gilt der Modus: „Schritt für Schritt, einen Fuß vor’m andern, das nennt man wandern.“ Wir kommen voran.
    Im Anschluss führt uns der Weg der Freundschaft um jeden Zipfel der nördlichen Bleilochtalsperre herum. Auf den kleinen Wiesenpfaden begegnen uns nur Zecken, die wir aller paar Meter von unseren Füßen pflücken. Das Ziel der Ü30 ist heute hart erarbeitet und in Saalburg erreicht. Das wird gleich mal mit einer leckeren Steinofenpizza belohnt.
    Am Ende des Tages zeigt die Uhr 35 Kilometer an und damit schließen Silly und ich unsere gemeinsame Etappe heute ab. Morgen geht es für sie nach Eisenach und ich - ich nehm euch noch ein Stückchen an der Bleilochtalsperre mit.
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  • Partnerwechsel

    24 maja, Niemcy ⋅ ⛅ 10 °C

    Der Morgen startet ganz gemütlich und allein. Ich schaue beim Frühstück auf der Seite des EB-Wanderweges, wer hier schon alles unterwegs war. Dabei entdecke ich Andreas und Birgit, die uns vor einigen Tagen in einem Gästebucheintrag begegnet sind und etwa 2 Wochen vor uns an den gleichen Stellen waren wie wir. Nun kann ich ihnen zumindest gedanklich noch ein bisschen folgen. Sie laufen die knapp 2700 km nämlich am Stück!
    Ich bin ja noch am üben und habe nun meine zweite einwöchige Etappe des Fernwanderweges hinter mich gebracht. Am Ende beider Wochen blieb das Gefühl, dass es eigentlich jetzt gern noch weitergehen könnte.
    Auf der EB- Seite entdecke ich auch Rita, die 1983, in meinem Geburtsjahr, in Eisenach gestartet ist und 2001 ihre letzte Etappe in Budapest beendet hat.
    Es gibt viele Möglichkeiten, so eine lange Wanderung anzugehen, aber der Wunsch wächst, mal eine längere Etappe am Stück zu laufen.
    Nun schaue ich aber erstmal auf die Segelschiffe auf der Talsperre, bis Thomas um die Ecke kommt. Partnerwechsel!
    Ich wollte mir mit ihm nochmal das Stück des Weges anschauen, dass wir gestern leider umgehen mussten, aber dafür reichte die Zeit nicht mehr. Also haben wir noch eine kleine Runde zur Staumauer gedreht, haben den Pilzlehrpfad entdeckt und im Wald einen jungen Rehbock sowie eine ausgewachsene Ringelnatter gesehen. Auch schön! Und irgendwie sind auch heute 21 km zusammen gekommen.

    Unsere spontane Idee war, morgen die südliche Runde um die Bleilochtalsperre zu drehen und euch nochmal 25 Kilometer mitzunehmen, aber es sieht nach Regen aus. Na mal sehen.

    Update: Nach einer stürmischen Nacht wird es hier den ganzen Tag mal mehr, mal weniger regnen. Also ab nach Hause und bis zum nächsten Mal!
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