• Von Bären und Schafen

    16 settembre, Romania ⋅ ⛅ 19 °C

    Schon bei der Fahrt in den Apuseni-Nationalpark begegnet uns die erste Schafherde - unzählige weiße Wollhäufchen, die emsig eine saftig grüne Wiese am Straßenrand mähen. Die Schäfer stehen entspannt daneben und beobachten das Treiben, während die Hunde darauf warten, etwas weg- oder wieder zurück zur Herde bellen zu können. Diese Dreifaltigkeit wird uns hier noch oft begegnen.

    Wenn die Nadelbäume und die dichten Buchenwälder des Apuseni Gebirges den Blick in die Ferne frei geben, dann sehen wir bewaldete Hügel soweit das Auge reicht. Sobald wir uns aber in diesen Wäldern bewegen, treffen wir immer wieder auf grüne Lichtungen oder eben auf eine Schafherde, die zur nächsten Wiese getrieben wird. Das geht einher mit Hundegebell, klingelnden Glocken und lauten Schnalzgeräuschen, die Mithilfe einer Peitsche erzeugt werden. Erst am Abend werden die Tiere zurück in ihre Gatter gebracht.

    Auch wenn es hier Braunbären und Wölfe geben soll, so sehen wir doch eher Hufspuren als alles andere.
    Der Braunbär begleitet uns auf unseren Wanderungen nur in Gedanken. So macht es allen Beteiligten Spaß, vermeintliche Spuren zu deuten und „Ich hab mal gelesen…“-Geschichten zu teilen.
    Mit folgendem Szenario wird die Phantasie zusätzlich angeregt: Wir sitzen abends an unserem Auto als in der Nähe ein lautes Getöse ausbricht: Kühe muhen, Männer rufen und schlagen lautstark Gegenstände aneinander, mindestens vier Hunde bellen, selbst der Esel schreit scheinbar aufgeregt.
    Genauso schnell, wie es angefangen hat, ist das Lärmen wieder vorbei.
    Vielleicht alles ganz normal?
    Vielleicht nur eine Kuh, die nicht zurück nach Hause wollte?
    Bei unserer Nachtwanderung am nächsten Abend denke ich an diese Szene und frage mich: Sind Bären nicht eigentlich nachtaktiv!?
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