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- Day 8
- Sunday, September 21, 2025 at 12:46 PM
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 336 m
RomaniaNeumarkt am Mieresch46°32’30” N 24°33’37” E
Targu Mures
September 21 in Romania ⋅ ☀️ 24 °C
Ein kleiner Abstecher nach Targu Mures sollte es sein, weil ich den Kulturpalast sehen wollte. Der Tag verging schneller als gedacht.
Unterwegs fällt mir buntes Markttreiben am Straßenrand ins Auge. Natürlich halten wir an. Wir finden uns auf einem großen Platz mit unzähligen Ständen wieder. Hier vereint sich Flohmarkt mit Alltäglichem - ein Ort voller kleiner Beobachtungen. Vor allem die Roma-Frauen mit ihren langen Zöpfen, goldenen Ohrringen und bunten, oft golden glänzenden Röcken fallen ins Auge. Auf den Oberteilen prangen in Glitzerpailletten geschriebene Markennamen wie Dolce & Gabbana, bei den Herren verweisen die Schnallen am spitzen Lackschuh auf Louis Vuitton. Sie tragen breite schwarze Hüte, besagte Schuhe, schicke Hemden und imposante Bärte.
Direkt neben dem Markt wirbt ein Laden für „gipsy style fashion“, dort ist einiges los. Ihren Stil präsentieren sie mit einem gewissen Stolz.
Zwischen Bergen von Jeans sitzt ein kleiner Junge zwischen den Hosen, der die Optik der Männer bereits mit großem Selbstbewusstsein nachahmt. Auch er trägt spitze Lackschuhe und einen breitkrempigen Hut, beides viel zu groß für ihn. Auch die Mädchen sind Miniaturen ihrer Mütter mit bunten Bändern im Haar.
Überall steigen Rauchschwaden vom Grill und Gerüche von Cevapcici auf. Ringsherum wird gefeilscht und gehandelt.
Ortswechsel in die Innenstadt. Ich denke, wir schauen nur mal kurz in den Kulturpalast hinein, aber hinter den Mauern verbirgt sich tatsächlich einiges an Kultur, das besichtigt werden möchte. Wir befinden uns nun wieder in einer ganz anderen Welt, umgeben von einer anderen Art Schönheit.
Das Gebäude wurde unter dem Bürgermeister György Bernady errichtet, bekannt als Förderer von Bildung und Kultur sowie Initiator zahlreicher Modernisierungsmaßnahmen in der Stadt.
Das Kulturpalast ist ein Beispiel ungarischer Art Nouveau-Architektur und beherbergt neben prunkvollen Konzertsälen mehrere kleine Museen und eine Gemäldegalerie.
Hier erzählen selbst die zahlreichen Buntglasfenster Geschichten vom einfachen Bauernleben und ungarische Legenden. Am beeindruckendsten ist aber die grün-goldene Deckenbemalung in der Eingangshalle. Wunderschön!
Natürlich streifen wir noch ein bisschen durch die Stadt. Vor der Kirche stellt sich mir Bruder John vor. Als ehemaliger Mathelehrer restauriert er nun Kirchen in Griechenland. Er beschreibt uns seinen Glauben, die ewige Liebe Jesu und verliert sich dabei immer mehr in Details, bis Thomas Ungeduld anzeigt (eigentlich wollten wir ja essen gehen). Nichtsdestotrotz bedanke ich mich für seine Zeit.
Mir fällt auf, dass sich Menschen hier oft mit ihrer ethnischen Zugehörigkeit bekannt machen. Das verwundert nicht bei dem bunten Mix an Minderheiten, die hier zum Teil zusammenkommen. Mit über 40 % ist die ungarische Minderheit in Targu Mures am stärksten vertreten und begründet damit die bilinguale Amtssprache, die hier Anwendung findet.Read more
















Traveler
Euer Essen sieht immer gut aus 😋
Traveler
Ein wunderbares Bild! Sozialismus, Taube und das dagegen billig anmutende angekleisterte Schild des Imperialisten. Ein Postkartenmotiv!