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- Día 84–87
- 1 de julio de 2024, 21:00 - 4 de julio de 2024
- 3 noches
- ☀️ 16 °C
- Altitud: 504 m
NoruegaFestvågtinden68°10’41” N 14°13’32” E
erste richtige Wanderung
1–4 jul. 2024, Noruega ⋅ ☀️ 16 °C
Unsere letzte Nacht im Bunker ist ohne Regen deutlich ruhiger und wir schlafen diesmal mit mehr Platz sehr gut.
Wir öffnen die Bunkerluke und sobald alle wach sind, frühstücken wir schon auf der Betonkuppel mit Ausblick auf die Berge (etwas ernüchternd ist, dass man, egal wie früh man aufsteht, Mittagssonne im Gesicht hat) .
Wir hinterlassen einen Dank im Hüttenbuch und brechen etwas nach Jonathan auf in den Ort, wo unsere Räder hoffentlich noch stehen.
Dort füllen wir unsere Vorräte, nutzen den luxus einer Toilette und füllen unseren Vitaminspiegel mit ein paar Kirschen :) (Bauchschmerzen vorprogrammiert) ^^
Dann geht es auch schon los! Das Ziel für heute ist ein Tipp einer deutschen Urlauberin, die mich auf meinem Tremping-Trip mitgenommen hat: ein Strand (Rørvikstranda) mit anliegender kostenloser Campingfläche, nur wenige Kilometer vor Henningsvear (dem Ort mit dem Fußballfeld auf der Insel).
Nach einer kleinen Mittagsradfahrt kommen wir schon am Strand an, bauen das Zelt auf und liegen schon wenige Augenblicke später mit unseren Büchern am Wasser.
Es ist ziemlich heiß, weshalb wir unbedingt ins Wasser wollen - wie erwartet ist das aber vielleicht wortwörtlich eiskalt. Mit ein paar anderen mutigen schaffen wir es trotzdem - wir sind ja keine Weicheier und schon geübt🥲 - einmal unterzutauchen und uns zu waschen, bevor wir wieder schnurstracks ins Warme laufen. Den Abend verbringen wir am Strand 🌞
Am Zelt bemerken wir, dass Annas Bikini noch am Strand liegen müsste - bis uns auffällt, dass die Flut scheinbar ihren Weg bis ans Ufer gefunden hat und Annas Bikini nicht mehr unter uns ist...
Gestärkt und in der Morgensonne am Wasserhahn geduscht, packen wir das Nötigste ein, lassen das Zelt an Ort und Stelle und pesen mit unseren halb so leichten Rädern 5km zu einem Rastplatz. Die Straße verläuft am Meer. Auf der rechten Seite sieht man teils Festland und teils offenes Meer.
Auf der linken ragen hohe Berge bis in die Wolken. Alle paar hundert Meter sind Einbuchtung, da hier die Reisebusse und Wohnmobile nicht mehr nebeneinander passen.
An einem Parkplatz stellen wir unsere Räder neben eine Menge Autos und schließen uns ein paar Leuten an, die am Straßenrand bis zur nächsten Einbuchtung laufen.
Dort zeigt ein Schild mit der Aufschrift "Festvågtinden" Richtung Berggipfel.
Wolken ziehen gerade vom Meer den Berg hoch, weshalb wir manchmal nur ca. 50m weit sehen. Das trübt unsere Hoffnung jedoch nicht, wir lockern unsere Waden und starten die erste richtige Wanderung 🐐
Schon nach den ersten paar Metern kommt ein Wegweiser, der auf ein Geröllfläche sehr großer Steine zeigt, die unter unseren Mitwanderern nicht als der richtige Weg gelten kann, weshalb diese zielsicher nach links ausweichen.
Wir zweifeln kurz, erinnern uns jedoch an eine Information am Startpunkt über eine Kletterwand auf der linken Seite und folgen stur der Richtung des Wegweisers.
Da wir nur wenige Meter Sicht haben, können wir jedoch nicht sehen, ob dieser Trampelpfad mal der richtige Weg wird.
Zu unserem Glück rufen uns auf halber Höhe der ersten Anhöhe andere Wanderer zu, dass wir scheinbar doch recht hatten xD
Der Weg ist überraschend steil und an einigen Stellen etwas rutschig/sandig. Regelmäßig werden wir von voll ausgerüsteten Wanderern überholt und generell trägt die Masse hier gefühlt die neusten Lauf/Wanderschuhe und superteure Sportsonnenbrillen in allen erdenklichen Farben. Vielleicht sehen wir das Licht hinterm Horizont oder den Rausch nicht, aber eigentlich ist es stark bewölkt und keine Sonne in Sicht.
Ab und zu kommt uns auch ein Hund in Begleitung oder ein Kleinkind auf dem Rücken entgegen 👀
Nach einer Pause, da wir ziemlich ko sind, bleibt das letzte Drittel. Schon bald kommen uns die ersten schon bekannten Wanderer entgegen, jedoch werden wir mit einem "gleich da" motiviert. Als wir an die Bergkante kommen, zeigt sich uns schlagartig eine super Aussicht auf den Rest der Lofoten, etwas Meer und die andere Seite des Berges. In die Richtung aus der wir kommen, sieht man immernoch nur weißen Nebel.
Auf der Spitze angekommen warten wir mit ein paar anderen Wanderern auf einen Blick auf Henningsvaer, den diese Wanderung doch versprochen hat. Uns gefallen die nebligen Berge aber schon ziemlich und nach ein paar Minuten zeigt sich auch Henningsvaer zwischen den Wolken. Ein französischer Wanderer fragt uns, ob die schicken Räder am Parkplatz uns gehören und zeigt seinen Respekt vor einer Wanderung mit Fahrradschuhen (natürlich ohne cleats).
Wir genießen noch ein bisschen und dann gehts wieder runter :)
Das geht schneller als gedacht. Für den gesamten Rückweg haben wir perfekte Sicht auf Seen und Berge und Landschaft, die wir vorher nichtmal wahrgenommen haben.
Unten wieder angekommen, steigen wir auf unsere Räder und radeln in den Ort, den wir bisher nur von oben kennen.
Wieder enge Straßen, zu viele Wohnmobile, Brücken mit Ampeln (für deren Ampel-Phasen wir etwas zu langsam sind) und zu unserem Glück/Pech leere Trockengestelle für Stockfisch. Wenigstens kein Gestank! Aber leider kein Stockfisch.
In Henningsvear setzen wir uns in ein schönes kleines Restaurant und füllen jegliche verbrauchte Kalorien wieder auf 🍽️
Da das Wetter wieder deutlich nachlässt und wir nicht zu groß packen konnten für die kleine Wanderung, ist unsere Touri-Zeit in Henningsvear etwas limitiert und wir brechen schon bald wieder zu unserem Zelt auf.
Unsere Beine und wir freuen sich über eine Pause ⛰️🌞
Bevor es am nächsten Morgen weitergeht, warten wir erstmal den Regen aus und bis das Zelt wieder etwas trocken ist.
Als wir dann endlich fertig sind und alle Wasserflaschen wieder gefüllt haben, starten wir zeitgleich mit ein paar anderen bikepackern.
Für die nächsten paar Kilometer überholen wir uns mehrmals gegenseitig und fahren an der Küste entlang, über mehrere Brücken und einige kleine Berge. Auf dieser Strecke begegnen wir so vielen Bikepackern wie nie zuvor auf der Tour.
Schon bald kommen wir dann an unserem Ziel, einem Campingplatz an. All unsere Geräte sind nämlich nach 7 Tagen Powerbank langsam leer, weshalb wir dringend laden müssen und außerdem dürfen wir nicht zu weit fahren, da wir in wenigen Kilometern noch einen Termin für Donnerstag Abend haben 🤫
Das Steckdosenangebot ist nicht sehr beeindruckend, aber wir haben einen schönen Platz für unser Zelt auf einem fast leeren Campingplatz gefunden.
Als wir noch kurz im anliegenden Restaurant unsere Geräte vor Ladenschluss aufladen und uns nach einer Möglichkeit erkundigen Gaskartuschen zu kaufen, stellt uns ein Mitarbeiter eine Tüte mit der Aufschrift "Toast and Pizza" an unseren Platz. Die Toasts und Pizzen sind uns vorher schon aufgefallen, jedoch hat jedes Stück ca. 18€ gekostet.
Soeben haben wir eine Tüte mit ca. 5-6 Stück (also knapp 100€) geschenkt bekommen. Für die nächsten Tage haben wir also ausgesorgt ^^Leer más










