• Anna Schiller
  • Aron Kühne

der Marabou hinterher

🚴‍♂️🦦 2 semi radfahrer ( oder das chaos auf zwei beinen und der fotograf ) machen sich auf den weg um wale zu sehen 🦈 Read more
  • Trip start
    April 9, 2024

    packen

    April 8, 2024 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    während manche Sachen für die Tour das Bett/Arbeitszimmer schon seit ein paar Tagen blockierten, wurden andere erst am Montag noch einmal schnell durch die Waschmaschine gejagt bevor dann alles in unsere kleinen Taschen gequetscht wurde. Nebenbei wurde dann noch Annas Zimmer für ihre Schwestern geräumt.
    Nach einem letzten Ilka Eis mit Carla, Josti und Elias und verzweifelten Versuchen einen passenden Fahrradschlauch zu finden, gab es noch ein letztes gemütliches Abendessen mit der Familie und eine vorerst letzte Abby-Knuddlung, bevor dann unsere letzte Nacht in der Heimat begann.
    Read more

  • 60% Banane

    April 10, 2024 in Sweden ⋅ 🌬 8 °C

    Nach einer ruhigen und schwindelfreien Fährfahrt, betraten wir perfekt zur Frühstückspause schwedischen Boden. Unser Ziel der schnellen Nahrungsaufnahme an einem warmen Platz , führte uns zunächst über Fußwege und undefinierte Straßen in die Innenstadt, Nach 5 Mal im Kreis laufen, zwischen Drachenhotels, Baustellen und dem riesigen Hafen, fanden wir in einer kleinen Seitenstraße ein überdachtes Café mit hunderten Pflanzen und zahlreichen Menschen, die sich entweder mit ihrem Laptop oder Baby und einem LatteArt produktiv zur Schau stellten.
    Und während der Regen auf das Glasdach prasselte,
    mampften wir unser Müsli und Rührei-Avocado Toast und planten die nächsten Tage.
    Back on the road unter strahlend blauem Himmel wurden wir von einem freudig aufgeregtem Mann als Bringer des Sommers interpretiert und bestaunt. Als solche machten wir uns dann natürlich noch auf in den botanischen Garten wo wir einige Stunden mit Lesen, Planzen bewundern, Schwedisch lernen und wie eine Eidechse Sonnen verbrachten.
    Auf dem Weg zu unserem Airbnb verschlug es uns dann auf den Haga market, wo wir natürlich nicht um die riiiiiiiesigen Zimtschnecken (Hagabulle= größte Zimtschnecken der Welt) herumkamen, die uns dann bis zum Abendessen schwer im Magen lag.
    Vollgefuttert schleppten wir uns an Fußballstadien, Wolkenkratzern und Hotels vorbei und erreichten gegen 17 Uhr unser trautes Heim für die Nacht. Nach Self-Check in und Gepäckablage machten wir uns diesmal zu Fuß auf in die Stadt, um das Riesenrad zu erkunden, welches (sehr zu Annas Leiden) in Verbindung mit dem Freizeitpark leider geschlossen war. Also schlenderten wir weiter durch die Stadt vorbei an schwebenden Pools, hunderten Hockeyfans auf dem Weg zu einem Spiel in der Stadthalle und uralten totschicken Straßenbahnen. Mit unserer veganen Dönerbox setzten wir uns an den Rand der mitten in der Stadt angelegten Fußball Trainingsplätze und genossen die letzten Stunden unseres ersten Tages, während die Sonne langsam unterging. Zurück in unserem Zimmer präparierten wir alles für den für morgen angesagten Regen und schliefen dann schnell mit Beirut auf den Ohren ein 🔅
    Read more

  • Ich schick dir schon die Räder, Bärchen!

    April 11, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 12 °C

    Heute ging es wieder früh los.
    Ein Tee zum Frühstück und dann alles zusammenpacken. Seit um 5uhr sollte es regnen und dementsprechend sehen unsere Räder, die im Garten standen auch aus. Da der Regen erstmal nicht aufhören soll und unser Bus um 8:30 fährt bleibt uns nichts, als einfach durch - danach folgen ja eh 12h im trockenen Bus 🥴 Also fahren wir nach einer positiven AirBnb Erfahrung los zum Nils Erikson Terminalen! Die Göteborger Innenstadt hat tolle Fahrradinfrastruktur, mit vielen Fahrradampeln, zweispurigen Fahrradwegen in der Innenstadt und Trittbretter zum Halten an Ampeln. Im Regen rauschen die anderen Radfahrer ohne Gnade an uns vorbei. Annas Schuhe werden langsam nass und Arons Scheibenbremsen scheinen bei dem Regen vorerst nicht zu funktionieren also sind wir froh kurz darauf im Busbahnhof auf unseren Flixbus zu warten! Für besondere Sicherheit und Prävention vor mürrischen Busfahrern haben wir 3 extra Gesprächstücke gebucht, falls nicht alles passt wie geplant! Der Plan: ein großer blauer Sack, in dem all unsere kleinen Fahrradtaschen zu einem Gepäckstück werden ;) Kurz nachdem wir die meisten unserer wasserfesten Taschen in den Sack gestopft haben, kommt auch schon der Bus. Eine große Schlange am sehr modernen Busbahnhof-Gate. Die Beifahrerin des Busses kommt rein und fragt überraschend auf deutsch: "seid ihr die beiden mit dem Rädern?" - nach einem nicken unsererseits in die andere Richtung - "Ich schick dir schonmal die Räder, Bärchen!"
    So schnallen wir mit dem Mann des Busfahrerpärchens überraschend problemlos die Räder fest und tragen unsere im Müllsack verstaut, etwas verdächtig aussehenden Fahrradtaschen ins Gepäckfach. Schnell Plätze suchen und dann endlich die übrig gebliebene, halbe Zimtschnecke von gestern zum Frühstück. Es folgen einige Durchsagen und warnende Beschwerden über vorherige Gäste - alles konsequent ausschließlich auf deutsch. Bis auf zwei wahrscheinlich amerikanische Teenager, die sich neben uns womöglich unwissentlich laut beim Schauen einer tollen Serie unterhalten, verläuft die Fahrt problemlos. In Helsingborg bauen wir die Räder in einem ebenso großen und schicken Busbahnhof, wie in Göteborg wieder ab und verbringen 2h Aufenthalt mit einem kleinen Mittagssnack.
    Der nächste Bus scheint deutlich moderner zu sein und hat ein Berliner Kennzeichen, jedoch können die Fahrer kein deutsch.
    Unsere Räder hängen nun etwas unbehaglich vertikal an den Speichen/Felgen und sind leicht lose am Rahmen befestigt - hoffentlich geht das gut.
    Wir sitzen im unteren Deck des Doppelstock Busses.
    Nachdem die Toiletten am Busbahnhof unsere EC-Karten nicht wollten, gilt es das Busklo zu testen.
    Man öffnet die Tür und stößt fast mit dem Kopf an die gegenüberliegende Wand :)
    Mit einigen ersten Stunden Halbschlaf beginnt unsere 7-stündige Fahrt nach Stockholm.
    Vorbei an einigen den Great Plains oder Pettersson und Findus ähnelnden Höfen, den ersten richtigen Felsen und ziemlich vielen kleinen Äckern, verläuft auch diese Fahrt problemlos!

    in 20min kommen wir an :)
    Read more

  • Rosenhill 1

    Apr 12–14, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 11 °C

    Nach unserer tollen 30 km Radtour, die wir mit Kaffee und Zimtschnecken bewaffnet starteten, kamen wir am frühen Nachmittag in Rosenhill bei Ekerö an.
    Von einem zum nächsten geschickt, treffen wir kurz darauf Thoma(s), einen 28 jährigen Franzosen, der seit drei Jahren auf Rosenhill wohnt. Er führt uns herum, stellt uns unseren 5 Wwoofer-Kollegen aus aller Welt vor und nennt ziemlich viele schwedische Namen auf Englisch mit französischem Akzent :)
    Der Hof sieht danach aus, was es ist: ein großes Gemeinschaftsprojekt, in dem viele tolle und kreative Ideen aufkommen, von denen eine angefangen, einige etwas weitergeführt und ein Paar zuende gebracht werden. So geht man über den Hof und wird regelmäßig von einer schönen, halbfertigen Idee überrascht. Es erinnert etwas an das Kliemannsland
    Unser Apartment für die nächsten 2,5 Wochen ist ein Verschlag in einer der Scheunen. Direkt neben dem sogenannten "Studio", was einen Scheunenboden beschreibt, der vollgestellt ist mit ... Ästhetik. Wir fühlen uns wohl dort oben.
    Zum Lunch treffen wir uns im Haus des Besitzers des Hofes "Lars" (schwedisch: "larsch").
    Lars selber erinnert sehr an Pettersson. Dazu passend ragt sein gelbes Holzhaus mit Esoterik-Öko Flair von einer Anhöhe empor.
    Nach (wie wir noch herausfinden werden) sehr beliebter Pasta, machen wir uns auf in den riesigen Garten und lassen uns von Anna, der Gärtnerin erklären was die nächsten Tage ansteht. Pünktlich um 16 Uhr beenden wir unsere Unkraut-Jäht Aktion und finden uns alle um 20 Uhr im Gemälde-Zimmer bei Kartoffelpuffern und Pommes wieder ein. Nach tausenden Lachkrämpfen und viel französischem Schwedisch schläft es sich dann doch gleich viel besser auf dem kuscheligen Dachboden.
    Am nächsten Tag genießen wir die schwedische Sonne, durch welche man beim Beet entrümpeln, Harken und Bäume Zersägen ziemlich schnell ins schwitzen kommt. Nachmittags machen wir uns mit unseren Rädern auf, um die Umgebung zu erkunden, wobei wir nicht nur einen genervten Golfspieler antrafen, der uns dabei zusah wie wir unsere Räder über seine Bahn schieben. (#komooted)
    Ganz anders läuft unser nächster Arbeitstag (ja, am Sonntag wird gearbeitet) ab. Der Regen ergießt sich wie angesagt den ganzen Tag über die Insel, aber wenigstens hatten 50% von uns das Glück im trockenen Gewächshaus arbeiten zu können. die anderen sortieren draußen im Regen die Kartoffeln .... 3 Stunden lang ^^
    Als uns dann spontan die Aufgabe der Mittags-Köche zufällt, mischen wir alles was wir in unserer Küche finden zu einer Kokosmilch Fenchel Pfanne zusammen und lassen unseren Reis evtl. ein wenig zu lange in zuviel wasser köcheln und braten die übrigen Nudeln evtl. ein wenig zu lang bis sie das Räucher Aroma der alten Pfanne übernommen haben. Ob es der Familie von Lars und Anna schmeckt wissen wir nicht genau aber wir sind zumindest nicht ganz unten durch bei unseren Wwoofer-Kollegen, mit denen dann im Zweifel auch eher alles lustig als tragisch ist.
    Anschließend ans Mittag, verschlägt es uns zurück ins Gewächshaus und zum Tagesabschluss zur Abwaschhilfe in die Küche, wo jeder zweite Satz der Köche lautet "ah ja die Reste davon sind für die Wwoofer" So sitzen wir abends gemütlich am kleinen Kamin im "cozy room" und mampfen Risotto (unseren zu weichen Reis), Zimtschnecken und Karottenkuchen (aus dem Restaurant) und lauschen Thomas' Geschichten und Ideen (meistens etwas für seine Enten). Nachdem wir unseren Kühlschrank mit allen Leftovers gefüllt haben und alles wieder sauber ist in der kleinen Küche, kuscheln wir uns ein, während der Regen auf unser Schrägdach prasselt. 🌧️🥴✨🌻🐑
    Read more

  • in der Sauna

    Apr 15–18, 2024 in Sweden ⋅ ⛅ 6 °C

    Bei unseren zahlreichen Wochen- tasks wie wood chipping, Grundreinigung des Gartens, Blumenbeet säubern, Gartentools schleifen und kleine Bäume fällen und das alles bei sehr niedrigen Temperaturen, ist es wohl kein Wunder dass die Antwort auf die tägliche Frage nach unserem pakistanischen Freund und "Kollegen" Nouman am Abendbrotstisch immer wieder aufs neue im Chor mit "in der Sauna" beantwortet wird.Read more

  • my volvo takes 7 people

    Apr 19–22, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 1 °C

    Nach einer kleinen Runde Karten im gemütlichen Kaminzimmer, machen wir uns zu dem, weswegen wir überhaupt in der Nähe von Stockholm wwoofen wollten auf.
    Vorher noch die Stadt angucken, etwas essen und (dummerweise) einen Trekkingladen besichtigen - unsere Schwäche. Nachdem wir einige Zeit von toller und teurer Ausrüstung geträumt haben und ein paar der letzten Utensilien, wie Mückenspray, Taschenseife und Feuerstahl gekauft haben, machen wir uns auf zum Konzert von MARO.
    1h vor Einlass erwarten wir keine besonders große Schlange, werden jedoch von einigen Metern 35-60jährigen Gästen mit langen Bärten vor dem Nalen Klubb überrascht.
    Etwas irritiert über die Besucher eines Pop/akustik Konzerts einer 29 jährigen Portugiesin warten wir, dass die Türen geöffnet werden.
    Ein Sicherheitsmensch läuft an uns vorbei und sagt laut etwas auf schwedisch, das wir natürlich nicht verstehen. Irritiert schauen wir uns um und fragen das ältere Paar hinter uns, was soeben verkündet wurde. Der Mann sagt etwas undeutlich "....you got tickets?" Ohne den Anfang der Frage verstanden zu haben nicken wir, sagen "yes" und drehen wieder uns um.
    Die Türen werden geöffnet und beim Einlass werden wir gefragt: "Wilmer X or MARO?"
    Etwas erleichtert bekennen wir uns als Fans Letzterer, worauf die Absperrung geöffnet wird und wir zur anderen Hausseite zu einer kleinen Tür geführt werden, an der eine zweite Schlange wartet. Wir stehen in Mitten von vielen 16-30 jährigen (vorrangig Mädchen). Beim Warten googlen wir "Wilmer X" und finden heraus, dass dies eine schwedische Rockband ist. Wir müssen etwas lachen und sind damit nicht die einzigen in der Schlange.
    Es folgt ein tolles Konzert in der fast ersten Reihe :)
    Den letzten Bus um 23uhr Richtung Ekerö (1h), 20min zum Hof zu Fuß und dann schnell ins Bett, um noch etwas vor dem nächsten Arbeitstag zu schlafen.
    Auch am nächsten Nachmittag planen wir nach Stockholm zu fahren, da dort von 18-24uhr, die von allen schon erwartete "Kulturnatten" stattfinden wird. Um eine Busfahrt zu sparen (die wir zu dem Zeitpunkt noch über Papas Kreditkarte in der App buchen müssen, da man kein Ticket mit Bargeld oder EC-Karte kaufen kann und unsere noch mit der Post auf dem Weg zu ins ist) bietet Lars an, uns mit in die Stadt zu nehmen.
    Zu der Zeit sind wir 6 Wwoofer und alle wollen in die Stadt.
    Auf die Frage wie viele in den 20 Jahre altem Volvo mit 5 Plätzen passen, antwortet Lars, dass wir alle sieben dort reinpassen würden.
    Also wird der Kofferraum geöffnet, Hannah und Lucy steigen hinten und der Rest auf den Sitzplätzen vorne im Auto ein.
    Lars erzählt uns auf dem Weg in die Stadt einiges über die Region.
    Beim Einparken setzen wir noch einmal mit dem Heck auf einem Bordstein auf und dann sitzen wir auch schon in der Ubahn.
    Ein komisches Gefühl mit Lars in der Innenstadt, unter Menschen, den wir vorher nur auf dem Land wahrgenommen haben. Er wirkt etwas fehl am Platz, macht sich aber gut in dreckigen Budapestern und einer Cordhose.
    Zusammen mit Alex besichtigen wir erst sehr beeindruckt das Vasa-Museum und danach das Theater.
    Was wir beim nächtlichen Spaziergang, sowie am Tag davor in Stockholm wahrnehmen:
    - der Großteil der Frauen sieht ähnlich reich gekleidet und geschminkt aus (egal welches Alter)
    - teure Autos sind den schwedischen Städtern sehr wichtig (der Tesla wohl mehr Statussymbol als ein Zeichen der Klimafreundlichkeit)
    - Stockholm ist ziemlich sauber und man sieht sehr wenig obdachlose Menschen
    - sehr viel und sehr schöne Altstadt/historische Gebäude
    Nachdem wir noch mit Freude das "Kulturhuset" besichtigt haben, nehmen wir wieder den letzten Bus Richtung Ekerö. Aufgrund von Verspätung dürfen wir 30min bei 0° in den Suburbs von Stockholm warten und entscheiden dabei nie wieder den letzten Bus zu nehmen.
    Zum Glück ist morgen Sonntag...

    Ach nee - das heißt für uns Wwoofer ja Arbeitstag, weil das Restaurant geöffnet hat 🤓 Aber immerhin gibt es leckere Eierplinse nach Klein Welziner Rezept und einen gemütlichen Nachmittag am Kamin mit dem Pakistani Nouman
    Read more

  • Cold

    Apr 22–26, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 2 °C

    April hat bisschen Stimmungsschwankungen und Lily aus Kanada ist als neue Wwooferin angekommen 🫶🏽

  • Krähennest

    Apr 27–May 2, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 7 °C

    Nachdem wir die letzten Tage seeehr viele Beete umgegraben und mindestens 5 mal nach Unkraut abgesucht haben, machten wir es uns die nächsten und für uns auch letzten Tage sehr gemütlich, meistens auch in Lars‘ Haus, da dieser Abends oft ausflog und erst zum Frühstück wiederkam.
    Am Samstagabend begannen wir nach einem frühen Abendessen unsere allererste Wizardrunde der Tour, während im Ofen unser Bananenbrot mit viiiiiel Schokolade und geliehenen Zutaten aus dem Restaurant gebacken wurde. Mit diesem versuchte Aron mich dann am nächsten morgen aus dem Bett zu locken, was mit Ausblick auf den langen Tag mit vielen Restaurantgästen und viel Abwasch gar nicht so leicht war. Doch in der strahlenden Sonne und gestärkt von Eiern, Honig und Bananenbrot ließ es sich dann doch ganz gut aushalten. Nachdem alle Arbeit im Restaurant getan war (wobei eine Hälfte von uns früher fertig war und komplett ko 2 Stunden nur noch im gras lag) erkundeten wir die auf dem Gelände stehenden Busse (welche laut Lars sogar noch fahren können) die im Sommer als weiteres Bettenlager genutzt werden. Es folgte ein leckeres Abendessen aus all den Leftovers aus der Küche und mit vielen Desserts wie Zimtschnecken und Karottenkuchen.
    Am Montag begannen wir alle unseren freien Tag mit Ausschlafen, einem späten Frühstück und Wäsche machen. Um 13 Uhr machten wir uns mit Alex Lily und Lucy (die von einem anderen Hof wieder nach Rosenhill zurückgekommen ist) auf den Weg zum See und während die Irin (Lucy) genüsslich ihre Bahnen schwamm, hüpften wir anderen nur schnell rein, um dann auch gleich wieder rauszuklettern. Ganz waren wir dann wohl doch nicht auf die Kälte eingestellt.
    Berauscht und hibbelig kalt machten wir uns auf den Weg zum Supermarkt um unsere Zutaten für die abendlich geplante Pizza zu kaufen. Doch als wir an der Kasse standen funktionierte auf einmal auch die einzig mitgebrachte Karte nicht mehr und der nette Verkäufer musste den Einkauf für uns zurückstellen bis wir sie mit dem Fahrrad abholen konnten.
    Zurück in Rosenhill brachten wir nun auch Lucy Wizard bei und verteilen den selbstgemachten Pizzateig in drei Schüsseln auf der Suche nach dem wärmsten Platz überall im Haus.
    Als die anderen vom Einkaufen zurückgekommen waren, lernten wir auch Clara Jungman kennen, von der wir schon viel gehört hatten. Sie stellte ein paar Bier in den Kühlschrank (sehr sympathisch) und wir machten uns daran die Pizzen zu belegen. Es folgte ein unfassbar leckeres Abendessen mit langen Gesprächen und vielen Snacks.
    Der nächste Tag sollte wohl einer der intensivsten Tage unseres Aufenthalts werden. Denn am Abend sollte das große Valborg-Feuer stattfinden (Walpurgisnacht) wofür es vieler Vorbereitungen, wie Möbel umstellen, Hecken abbrennen, Matsch auf dem Parkplatz überdenken und vielen mehr bedurfte.
    Um 18 Uhr bat Lars uns alle zum Foodtruck, schenkte uns jedem einen Becher selbstgemachten Apfelcider ein und stieß mit uns auf einen tollen bevorstehenden Sommer an. (Da der Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit in Schweden verboten ist verschwand der Kanister mit dem Cider schnell im Kühlschrank der Wwoofer Küche und es wurde sich mehr als einmal flüsternd nach diesem erkundigt)
    Nach impulsivem Liedersingen, welche wir die vorherigen Tage schon am Essenstisch mit Lars geübt hatten, bekamen wir dann auch alle einen kostenlosen Burger von Foodtruck und viele viele Pommes und ließen ab 22 Uhr den Abend gemütlich in einer der Hütten ausklingen. (mit dem Cider)
    Und so brach dann auch schon unser letzter Tag in Rosenhill an. Es wurde noch ein letztes Mal für alle ein leckeres Gnocci-Mittag gekocht, die letzte Wäsche gewaschen, in der Küche der nervige aber lustige Abwasch gemacht und alles aufgeräumt. Nach dem letzten Abendessen mit Tofu und Reis kletterten wir Wwoofer auf das Dach der großen Scheune um den Sonnenuntergang anzuschauen und konnten unseren Augen kaum trauen als wir zwei riesige Elche am anderen Ende der großen Wiese sahen. Wir freuten uns alle riesig und genossen die warme Abendluft mit ein paar Bier und Snacks und einer chaotischen Runde Mau Mau über den Dächern von Rosenhill. Als es langsam kühler wurde und es Zeit wurde schlafen zu gehen, erklärte uns Lily, dass wir als Andenken noch einen Stempel bräuchten. Und so schlichen wir uns in die Mosterei und stempelten mit Teamarbeit eines unserer Tshirts (und Lucys Rücken) mit dem Musteri Rosenhill Stempel. Überglücklich, aber auch traurig aufgrund unserer Abreise legten wir uns für unsere letzte Nacht auf Rosenhill in unser Scheunendach und schliefen schnell ein.
    Um 7 tapsten wir dann nämlich schon wieder über den Hof um unsere Taschen anzubringen, Unterschriften auf dem gestempelten Tshirt zu sammeln und Haare zu waschen. Nach unserem letzten gemeinsamen Frühstück mit Ei, Porridge, Erdnussbutter, selbstgemachten Buns, salziger Butter und einer langen Gruppenumarmung mit „Amazing Grace“ machten wir uns auf den Weg und rollten mit unseren gepackten Rädern über den Schotter vor dem Yellow House auf die Straßen Schwedens und sind jetzt on the road. 🚲
    Read more

  • on the Road again

    May 2–9, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 18 °C

    Nach drei unfassbar schönen Wochen auf Rosenhill sind wir nun also wieder mit den Rädern unterwegs.
    Der Abschied viel schwer, aber wir sind motiviert irgendwann nochmal etwas Zeit auf Rosenhill zu verbringen!
    Um Stockholm und die städtische Umgebung mit dem Fahrrad zu umfahren, müssen wir einen kleinen Umweg nehmen. Dieser führt uns zunächst über Ekerö und dann auf eine kleine Fähre, durch die wir uns weite Teile Stockholms sparen. Bis wir ganz auf dem Land angekommen sind dauert es zwar noch etwas, aber schließlich radeln wir vergnügt über Berg und Tal (und das ganz ohne Autobahn) und merken gar nicht wie die Kilometer verfliegen. Selbst die zahlreichen Höhenmeter (die meisten bis jetzt) scheinen bei der tollen Aussicht auf Häuser, Pferde und unzählige Seen gar nicht so schlimm zu sein. Den nächsten Kiosk erreichen wir problemlos nach 65 km und machen uns mit einem viel zu teuren Abendessen und Frühstück im Gepäck auf dis Suche nach einem geeigneten Schlafplatz. Doch bevor wir diesen auf einer Farm mit verlassenen Hütten finden, müssen wir zunächst unseren ersten Sturz verzeichnen und verarzten (alles halb so schlimm).
    so beginnt nach einem leckeren Spaghetti-Mahl (das erste von viiiielen auf dieser Reise) unsere erste Nacht outdoor.
    Und so sollten nun also unsere nächsten 2,5 Monate aussehen (weshalb wir nun hier natürlich nicht jeden einzelnen unserer Radkilometer und Tage beschreiben werden/ können.)
    Zu den folgenden Tagen sei aber noch gesagt, dass wir nicht nur als kleine Touris das Schloss "Gripsholm" in Mariefred besuchten,
    sondern uns auch nur von Nudeln und Dürüm ernährten (sorry mama) und uns etwas vom Regen leiten ließen. So blieben wir nicht nur zwei Tage in einem Shelter an einem kleinen See, wo wir versuchten zu Angeln und unsere Künste im Feuermachen verbesserten, sondern mieteten uns auch für zwei Tage eine kleine Hütte auf einem Campingplatz in Horndal. Dort nutzten wir sofort die Gelegenheit alle unsere Sachen und uns selbst zu waschen, wagten uns auch kurz in den eiskalten, spiegelglatt-ruhigen See und aßen sogar mal Gemüse. Und trotz einer gemütlichen Auszeit, während der es dann sogar einmal wirklich regnete, waren wir froh am Freitag wieder frisch und duftend in unsere zweite Woche zu starten :)
    Read more

  • Höhenmeter

    May 10–13, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 8 °C

    Für die kommenden 2 Wochen ist erstmal super Wetter angesagt, weshalb wir hoch motiviert sind und uns auf die kommenden Kilometer freuen :)
    Wir sind jetzt auf dem Weg Richtung Zwischenziel Falun, ein Ort, der wegen seines Kupferbergwerks sehr berühmt ist und ab dem wir uns wieder auf unserer "eigentlichen Route" befinden. Ein Mix aus dem "Sverigeleden" und der Tour einer anderen Bikepackerin (wie wir später merken werden, ist das deutlich besser als frisch geplante Koomot-Strecken, die einen über Stock und Stein, nicht mehr existierende Wege und Europastraßen führen...)
    So kommt es, dass wir uns auf frischen Grobschotter-Straßen schiebend und um die E16 irrend wiederfinden.
    Mit etwas Umgeplane in Koomot entweichen wir dieser Strecke und fahren schon kurz darauf in abgelegenen Waldgebieten mit kleinen Seen und schicken Ferienhäusern.
    Für einen anstrengenden Tag werden wir belohnt und finden etwas weiter, kurz vor Falun einen am Stausee gelegenen Shelter, der nicht einmal in der Shelter-Map verzeichnet ist.
    Wir richten uns ein, beobachten eine uns unbekannte, aber sehr schöne Entenart auf dem Stausee, hören Spechte vom anderen Ufer klopfen und freuen uns auf die Dunkelheit, die laut unserer Aurora-App Polarlichter versprechen soll.
    Am nächsten Morgen einigen wir uns darauf, dass wir beide in der Halbschlafminute kurz nach dem extra dafür vorgesehen Wecker, keine Polarlichter gesehen haben.
    Etwas enttäuscht, weil selbst in Deutschland welche gesehen wurden (UND WIR SIND IN SCHWEDEN), aber zuversichtlich, dass wir auf der Tour noch welche sehen werden, geht es weiter nach Falun.
    Wir wissen noch nicht ganz, was uns in Falun erwartet, haben nur schonmal von der Mine gelesen. Auf jeden Fall wollen wir einkaufen und uns etwas die Stadt angucken.
    Scheinbar hat die Rennrad-Saison begonnen, denn wir begegnen vielen Rennradfahrern. Eine davon spricht uns von hinten auf schwedisch an, während wir gerade etwas langsam parallel fahren und Aron geht davon aus, dass sie schimpft.
    Die hip gekleidete, mitte 50-jährige schiebt sich neben uns und fragt uns jetzt auf Englisch über unsere Tour aus anstatt sich zu beschweren.
    Wir erwähnen auch, dass wir uns gleich erstmal Falun und womöglich die Mine anschauen wollen.
    Sie reagiert erfreut und rät uns besser etwas schneller zu fahren, da sie einer der englischen Tourguides durch die Mine ist und ihre Tour in 1h beginnen wird.
    Gut aufgenommen in Falun verabschieden wir uns mit einem "See you soon" und sie sich mit einem wackeligem "Schüß", bevor sie weiter auf ihren 30km/h Durchschnitt beschleunigt.
    So schnell geht das. Jetzt haben wir einen Plan und müssen nicht noch länger auf Google nach Sehenswertem in Falun suchen.

    Wir schaffen es nicht ganz pünktlich, nehmen jedoch trotzdem nach einem Brunch und einem schnellen Einkauf an der nächsten englischen Führung mit einem auch sehr nettem und an der Tour interessiertem Guide teil! Da das Ticket für die Führung auch fûr das anliegende Museum gilt, lernen wir erstmal einiges über die Geschichte der Kupfermine, die einst zwei Drittel des gesamten Kupferbedarfs Europas abgedeckt hat. Sie lieferte beispielsweise das Kupfer für das Dach von Versailles und hat in den Hoch-zeiten natürlich für eine Menge sehr gefährlicher Arbeitsplätze gesorgt.
    Die Führung durch die Mine, 67m tief, ist sehr interessant, ziemlich nass und dunkel. Der Guide erzählt einige spannende Anekdoten, eine 16 köpfige indische Familie, macht ziemlich viele dunkle Fotos mit ihren Handys und wir sind sehr beeindruckt.

    Zufrieden mit dem Aufenthalt, fahren wir noch etwas raus aus der Stadt, um einen Schlafplatz auf einer privaten Halbinsel eines Bauernhofes zu finden (wir haben natürlich gefragt). Der Weg dorthin soll der Beginn des fortan stärker werdenden Anstieg sein.

    Der Verkehr wird immer weniger und die Berge immer länger - ab jetzt fahren wir auf dem Sverigeleden! Wir genießen ein paar tolle Abfahren, nachdem wir gefühlt den Brocken erklommen haben (waren aber leider nur 390m), fahren neben Schmelzwasser, dem letzten Schnee und durch Sumpfgebiete, bis wir nach einiger Suche und 61km unseren Shelter gefunden haben.
    Etwas enttäuschend werden wir von einem großen Camper davor begrüßt.
    Die Besitzer dieses Campers - zwei schwedische Rentner, die auf Lachsforellen und Lachse angeln, während sie Wodka-Cola trinken - scheinen jedoch sehr nett zu sein als wir sicher sind, dass der Shelter für die Nacht trotzdem nur von uns genutzt wird.
    Wir unterhalten uns ab und zu, wobei beide der Schweden kaum ein Wort Englisch können. So reden sie sehr viel schwedisch und wir antworten mit sehr viel "ja" und nicken.
    Sie werden nichts mehr fangen, wir ein Feuer und viel Rauch gegen die Mücken machen und den Abend genießen.
    Read more

  • schlangis

    May 13–16, 2024 in Sweden ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach einer morgendlichen Badung (nur Anna geht, weil aron Respekt vor Steinen und möglichen Angelhaken hat), fahren wir raus aus unserer See-Wald-Shelter-Idylle auf Straßen, um im nächsten Ort einen Einkauf zu tätigen und zu Frühstücken.
    Am Ende des Waldes kommt uns wie geplant nochmal das schwedische Pärchen mit ihrem Auto entgegen, sodass wir noch einmal Winken können :) Ein weiteres Gespräch kam nicht in Frage, da es ihnen wohl dämmerte dass wir kaum etwas verstehen und wir sowieso weiter wollten.
    Schon ein paar Meter weiter kommen uns die ersten anderen Bikepacker entgegen (darauf haben wir schon gewartet).
    Zu mehr als einem kurzen"Hej!" sind wir jedoch alle im Affekt nicht im Stande. Also grübeln wir bisschen - woher? wohin? sahen ziemlich deutsch aus?!
    Angekommen am kleinen Supermarkt sehen wir die beiden schon mit einem Eis sitzen.
    Stellt sich raus sie sind Belgier und wollen von Flensburg aus bis zur finnischen Grenze fahren, um von dort mit dem Zug wieder zurückzufahren. Also erstmal eine ähnliche Route wie wir - womöglich sieht man sich wieder xD
    Es geht weiter über sehr lange angenehme Straßen mit nahezu keinem Verkehr (1 Auto/h).
    Mittlerweile sind um die 22°, kein Wind und wir genießen das regelmäßiges Auf- und Ab, da es gut rollt und wir ununterbrochen von grünen Wäldern und Bachläufen umgeben sind.
    Schließlich kommen wir an einem See an, bei dem ein möglicher Shelter für die Nacht sein sollte. Schnell bemerken wir, dass der See tatsächlich umgeben ist von insgesamt 7 Sheltern (später werden wir weitere solcher Seen finden). Der See ist spiegelglatt und lädt auf eine Mittagspause für eine Tomatensuppe ein (eine unserer Hauptnahrungsquellen).
    Wir fahren bis in den Abend weiter, da wir noch Kraft haben und der Tag noch lang ist.
    Wieder geht es durch kleine Dörfer, vorbei an Feldern und vielen schönen Höfen, die uns jedesmal beeindrucken und zum Fantasieren anregen ;) Fast immer sind es kleine Höfe mit, wenigen und eher kleinen - häufig alten - Maschinen und ursprünglichen Holzgebäuden, die stets eine Ladesäule und Solar auf dem Dach haben, den alten Scham jedoch behalten. Scheunen mit Rampen Richtung Heuboden, eine Maschinenscheune, ein Schuppen, ein Wohnhaus und meist einige alte Volvo, Ford oder Massey Ferguson Traktoren.
    Ziemlich schick.
    In genau so einem Ort übernachten wir an einem Badesee mit Sauna.

    Auch am Dienstag rollen wir fröhlich vor uns hin und finden am Ende einen Schlafplatz hinter einem Gemeindehaus mitten im Ort.

    Am Mittwoch beginnen unsere Beine und der Hintern trotz einer langen Akku-Ladepause im Cafe in Bollnäs langsam zu schmerzen, weshalb wir schon nach den ersten 20km eine lange Mittagspause an einem Steg einlegen.
    Nach 5h Pause und einem Blick auf das kommende Höhenprofil entscheiden wir uns dazu uns den Nachmittag/Abend noch mit Berge erklimmen zu beschäftigen, damit wir das nicht am Morgen darauf müssen.
    Also füllen wir alle Flaschen mit dem tollen Wasserfilter von Anna (danke Christoph & Katja) und verbringen die nächsten 2,5h im tiefsten Forst- und Elchjagdgebiet.
    Die Sonne brennt und die Kahlschläge gönnen keinen Schatten, weshalb wir einfach weiterfahren und nach jeder Kurve mit einem neuen Aufstieg begrüßt werden :)
    Einige Höhenmeter später rollen wir freudig und vorsichtig den Berg auf einem Schotterweg wieder herunter - unsere Bremsscheiben quietschen und sind danach fühlbar warm.
    Auf dem Weg runter sehen wir viel Elchkot, sowie Hochsitze (bzw. nicht so Hoch-sitze s. Foto) mit Schornstein bzw. kleinem Kamin und ausreichend Feuerholz. Wir schlussfolgern, dass das etwas mit der Elchjagd bei Schnee und Kälte zu tun hat. Bei 24° ein lustiger Anblick.
    Im Tal angekommen landen wir in einer kleinen Oase. "Die Farbkombinationen aus blauem Wasser, grünem Wald, roten Häusern und Straße führen uns in den siebten Himmel" (Zitat anna)
    Und wie gerufen finden wir an diesem See eine kleine Grüne Fläche, auf der wir nach Absprache mit den Anwohnern unser Zelt aufbauen, nochmal Baden und Quinoa mit Bulgur kochen :)
    Read more

  • Sommer, Sonne, Pausentage

    May 16–19, 2024 in Sweden ⋅ ☀️ 19 °C

    Während unsere Powerbanks immer leerer werden, hebt sich die Stimmung mit jedem weiteren Sonnentag. Doch da nicht nur die Akkus sondern auch unsere Beine mal eine kleine Pause benötigen, entscheiden wir uns ein paar Ruhetage über das Pfingstwochenende in Sundsvall in einem AirBnb zu nehmen. Bis dahin liegen noch 120 kilometer vor uns.
    Also schwingen wir uns fröhlich aufs Rad (wenn auch ziemlich spät (um11)), lassen die Oase hinter uns, kaufen Frühstück und Wasser (und snacks) in Delsbo und …. bleiben 3 km später direkt an dem nächsten atemberaubenden, spiegelglatten See stehen und müssen nicht lange überlegen ehe wir hineinhüpfen.
    Nach dieser wirklich kalten Abkühlung radeln wir fröhlich weiter über Berg und Berg und vergessen dabei glatt einen Mittagssnack einzulegen. Zum Glück werden wir durch unsere gemixte Schoko-Gummibärchentüte am leben gehalten. Für einer dieser Snackpausen machen wir an einem alten Hochofen Pause und treffen (mal wieder) auf einen Guide für diesen, welcher uns gleich noch ein paar Infos dazu mit auf den Weg gibt.
    Er fährt dann schonmal mit dem Auto die ganzen Berge empor voraus und begegnet uns eine Stunde später wieder auf seinem Rückweg zum Ofen.
    Wir strampeln aber weiter Richtung Norden und entdecken nach 44 km einen geeigneten Schlafplatz am Strand. Gebadet wird heute zwar nicht mehr, dafür wird aber umwerfendes im Topf aufgewärmtes Kartoffelgratin verschmaust. Und dann noch abgewaschen ^^

    Der nächste Morgen läuft nur schwer an und wir bewegen uns sehr langsam in der Hitze vorwärts.
    An einem zufällig gefundenen Laden wird dann eine Eispause eingelegt, bevor es die letzten Berge vor Sundsvall zu erklimmen gilt. Das alles geht mit podcast im Ohr natürlich viel leichter (feelings von kurt krömer, lage der nation und weird crimes) und so strampeln wir uns mächtig ab, ehe wir dann gegen 17 Uhr an unserer geplanten Übernachtungsmöglichkeit 5 kilometer vor Sundsvall ankommen. Wie sich herausstellt ist die am Ende einer Skipiste gelegene Hütte gar nicht zum Übernachten gedacht, sondern zieht viel eher Familien für ein Grillfest oder Jugendliche zum Feiern an, wovon wir uns allerdings nicht stören lassen, sondern gemütlich unser matschiges Kritharaki mit Curry mampfen und dann noch eine weitere Nacht im Zelt verbringen.

    Total verschwitzt wachen wir am nächsten Morgen auf und beginnen unseren freien Tag gebührend langsam mit Sonnen, Joghurt schlürfen und Zusammenräumen. Die letzten 5 kilometer bis in die Innenstadt Sundsvalls vergehen wie im Flug und kaum dass wir Wasser und Mittag gekauft haben liegen wir auch schon mit einer Limo im Park unter rosa blühenden, schattenspendenden Bäumen mit Blick auf den kleinen Hafen. Neben unserem Mittagspicknick mit Pommes, Zitronencookies , Baguette und Tomaten, lesen und zeichnen wir in unserem kleinen separaten Reisetagebuch und spielen Natis und Reinhards Lieblings-Kartenspiel. :) 🔅
    Gegen 16 Uhr machen wir uns auf den Weg zu unserem Airbnb und lernen Monika und ihre Söhne kennen, die uns das Haus und den Garten in dem dann nicht nur die schönen Blumen sondern auch unsere staubigen Fahrräder einmal gegossen/gewaschen werden. In der Abendsonne und mit ungepackten Rädern rollen wir dann noch einmal in die Innenstadt, lassen uns in einer Sportbar nieder und essen mit den Einkäufen der letzten Wochen verglichen, selten teure burgers - smiley.
    Gegen 11 fallen wir in unser superweiches Bett und freuen uns auf eine Nacht ohne Mücken und Schwitze

    So wachen wir also frisch und ausgeschlafen am nächsten morgen auf und essen unser Vanillegebäck in der Sonne auf der kleinen Terrasse. Um auch auf den Rädern wieder frisch unterwegs zu sein waschen wir kurzerhand so ziemlich alle unsere Sachen, und reinigen auch unsere Räder noch einmal gründlich bevor es für uns noch einmal den Berg hinunter in die Stadt geht. Da unser Frühstück nun schon etwas zurück liegt freuen wir uns riesig über eine asiatische Bowl die wir auf dem Marktplatz verzehren.
    Um auch noch etwas Kultur aus Sundsvall mitzunehmen, fahren wir zu einer kleinen Kirche etwas außerhalb, um festzustellen dass wir wohl mit die einzigen Kirchgänger weit und breit sind (bis auf 5 weitere Menschen und der farbenfroh gekleidete Chor) Wir versuchen fleißig dem schwedischen zu folgen und kennen sogar einige Lieder von Rosenhill.
    Während die Gemeinde noch Kaffee trinkt, verabschieden wir uns aus der kleinen, gemütlichen Kirche und radeln durch die Sonne zurück zu unserem AirBnb, wo wir uns ein leckeres Abendessen brutzeln, unsere Sachen packen, lang aufgeschobene Footprints schreiben und bei Herr der Ringe ein riiiiiesen Eis verschmausen. 🌙 und jetzt gute Nacht
    Read more

  • 🐻

    May 20–27, 2024 in Sweden ⋅ ⛅ 12 °C

    Um unsere Leserschaft auf dem Laufenden aber gleichzeitig auch begeistert und interessiert zu halten,
    entscheiden wir uns diese Woche für eine etwas andere Art der Berichterstattung!

    EXLUSIV: nur die spannendsten Begegnungen und Erzählungen der letzten 7 Tage.

    • wir treffen einen deutschen mitte 40 jährigen hier ansässigen Mann an einer amerikanischen Tankstelle, der uns erst einen Hamburger empfiehlt (und auch verkauft hihi) und uns anschließend versucht über eine Stunde die Welt zu erklären, während seine Chefin im Laden genervt auf ihn wartet. (#hier gibts auch viel weniger chem Trails, hier im Norden leben die richtigen Männer, es gibt keine impflüge wie in Deutschland und am besten solltet ihr gleich mal hier bleiben)
    Wir waren sehr froh als wir weiterfahren konnten/ durften auch wenn der anliegende Loppi viele Kostbarkeiten bereit hielt.

    • wir werden immer mehr zu Eisbade-Profis. wir haben diese Woche leider nicht immer einen See zum Übernachten gefunden, doch da die Temperaturen immer weiter steigen und wir bei Bergen und 40-60 km am Tag ordentlich ins schwitzen geraten, freuen wir uns auch sehr über kleine Flüsse, die aufgrund des schmelzwassers eisige Temperaturen haben. Aber auch dort waschen wir uns mittlerweile die Haare und schaffen es meistens sogar ganz rein ^^ kurz

    • es wird immer später dunkel , weshalb es uns schwer fällt abends früh ins Bett zu gehen ( Mitternacht ist es immer noch so hell, dass man denken könnte es ist schon wieder 8 Uhr früh bzw. um vier, da die sonne um 8 schon wieder fast am zenit ist ) dafür sitzen wir lange draußen am Lagerfeuer, kochen, schreiben in unser Scrapbook, lesen und/oder schauen serie im Zelt (wenn die Mücken zu nervig werden) 4 Uhr geht dieSonne dann auch schon wieder auf und unser Zelt erhitzt sich ordentlich. Trotzdessen lassen wir uns meistens nicht stressen und schlafen solange wie es geht bevor wir in den Tag starten.

    • die schweden brennen für alte amerikanische Limousinen und Fahranfänger dafür mit lauter musik in schrottigen pickups in der innenstadt runden zu drehen.
    Fahrschule macht man hier bei den Eltern und Fahranfänger müssen ein gefahrenschild am heck ihres autos befestigen.
    Regelmäßig werden wir von solchen fahranfängern überholt, die anscheinend alle sofort ein eigenes auto haben und das gefahrenschild mit lauter musik kompensieren überholt 🙃

    • am Samstag treffen wir 5 km nach Tagesstart zwei Belgier auf ihrem Rad, die wir schon vor 1,5 Wochen getroffen haben. Wir unterhalten uns und sie erzählen uns aufgeregt dass sie gestern einen Bären mit drei Jungen gesehen haben. 🐻
    wir tauschen uns noch ein wenig über bevorstehende und zurückliegende Tage und orte aus und machen uns dann auf den Weg Richtung Åsele zu einem Campingplatz um unsere Powerbanks zu laden.

    • 10 km vor Åsele laufen uns dann drei Rentiere, Vater, schneeweiße Mutter und ein Kalb auf der Straße entgegen, umrunden uns über eine Grasfläche und trotten dann gemütlich auf der Straße weiter

    🔅🌻 Grüße aus Åsele
    Read more

  • überall Rentiere

    May 27–30, 2024 in Sweden ⋅ ☀️ 19 °C

    So langsam merken wir, dass wir schon ziemlich weit nördlich sind. Aktuell haben wir etwas über 1200km mit dem Rad hinter uns und es warten weitere ca. 700km :)
    Immernoch auf der Route des Sverigeledens (die wir in ca. 2 Tagen endgültig verlassen werden, da sie nicht weiter nördlich führt), fahren wir zunehmend auf asphaltierten Straßen, wie der 365 und der 95 (Silberweg).
    Entlang an Wäldern, Feucht/Sumpfgebieten mit kleineren Kiefern, vielen Flüssen und Seen fahren wir meist vormittags ca. 30km und nach einer ungefähr zweistündigen Mittagspause nochmal 30km (je nach Anstieg auch weniger ^^).
    Die Holzlaster werden immer weniger und die Höfe mit Schlittenhunden nehmen zu.
    Trotzdem genießen wir immernoch 25°C und sind braungebrannt. (komisch braungebrannt in Annas Fall)
    Am Montag Abend finden wir ein paar Stunden nach einer lang-ersehnten Mittagspause in Lyksele und dem ersten richtigen Regen, der dann doch nur Nieselregen wurde, eine öffentliche Badestelle mit Steg, großer Umkleide, Shelter, Feuerstelle und Plumpsklo! Ziemlich zufrieden beschließen wir unter freiem Himmel zu schlafen.
    Das ist wirklich eine tolle Sache und es landet noch ein Kuckuck wenige Meter neben uns, dem wir zuhören dürfen, bevor wir einschlafen.
    Das schlafen geht ganz gut bis wir irgendwann aufwachen und sich bewegenden Nebel auf dem See sehen :) Ob man bei dem Sonnenstand noch weiterschlafen kann...scheint schon ca. 6uhr morgens zu sein..
    Ein Blick auf die Uhr verrät dass es 03:30uhr ist und das wars dann auch mit durchgehendem Schlaf xD die sonne so 🌞🌞🌞🌞🌞
    Wir starten den Morgen wie im Buch - Baden, Frühstück bestehend aus Haferbrei mit Apfelstücken, Kakao, (Zelt *nicht* zusammenbauen) und einer Fahrradtour.
    Dienstag beginnen wir zu sehen, dass Rentiere - zu unserer Freude - ab jetzt zum Alltag gehören :)
    Sie laufen uns nicht nur auf offener Straße bis auf 5 Meter entgegen, sondern tummeln sich zusammen mit Schneehasen auch am nächsten Tag auf einer kleinen Wiese vor unserem Zelt im Wald.
    Dieser Tag, an dem wir das erste Mal seit langem wieder abseits einer großen Straße fahren, soll noch viele tolle Tierbegegnungen für uns bereithalten. Nach einer Evaluierung der bevorstehenden Waldwege und der Alternative der Straße 365, stürzen wir uns in 30km staubige Schotterpiste ;)
    Unsere Bremsen heizen sich so richtig auf und wir genießen einen tollen Ausblick von einem Gipfel, bevor wir und unsere Räder mit Staub bedeckt endlich so aussehen, wie man nach 1000km Fahrradtour aussehen sollte.
    Ein Gewitter in der Nähe und etwas Regen überstanden, sind wir glücklich wieder auf festem Asphalt zu fahren und finden schon kurz darauf einen tollen Platz zum Schlafen an einem Stausee.
    Wir genießen den Luxus eines kleinen Privatstrandes, essen unser liebstes Curry mit Linsen und grillen Marshmallows 💅🏼
    Nach 9 Stunden ruhigem Schlaf werden wir von der Sonne geweckt, essen unser letztes gesundes Brot mit scharfer Soße, hüpfen einmal in das kalte Wasser und von dort dann direkt auf unsere Räder. Von der Länge sollten wir heute locker 2 unserer geplanten Tagestouren bis zum nächsten Ort schaffen, denken wir ... bis wir vor einem mit Laub bedecktem Wanderweg stehen der nun für die nächsten 20 km wohl auch unser Weg sein soll.
    Da wir nun aber schon sehr viel Schotter und Matsch hinter uns gelassen haben (und wir immerhin zum Radfahren und nicht Wandern hier sind) entscheiden wir uns für einen kleinen Umweg über die Bundesstraße nach Arvidsjaur. Mit Podcast auf den Ohren sprinten wir unbewusst 28 km bis zum dortigen ICA (und zum Burgerladen (für eine abwechslungsreiche Ernährung)) und rollen anschließend glücklich aus dem Ort hinaus in den Sonnenuntergang. Geschlafen wird dann auch ganz gemütlich an einem Rastplatz neben der Europastraße. ✨

    schreibt Mal einen Elch-Emoji in die Kommentare, wenn ihr bis hier gelesen habt 🫎
    Read more

  • Rulltårta/Kaffedryck

    June 4, 2024 in Sweden ⋅ ☀️ 16 °C

    Unser (eigenständig verlängertes) Wochenende:

    Freitag
    Wir genießen einen entspannten Vormittag über die Waldwege eines Naturreservats, immerhin liegen heute nur 38 km vor uns. Diese strecken sich allerdings ganz schön bei den vielen Hügeln und der Hitze. Dennoch sind wir überwältigt von der schönen Natur und als wir über eine Bergkuppe fahren entdecken wir vor uns auf dem Weg eine riesige Herde Rentiere mit vielen Babys. Wir schieben langsam an sie heran und versuchen sie zu fotografieren, bis sie unter lautem Klingeln ihrer Glocken über die Steine hinfort laufen.
    Den Rest des Weges bestreiten wir singend und tanzend (soweit das auf dem Rad möglich ist) zu „500 Miles“ und kommen ungeplanter Weise schon gegen 17 Uhr in Moskosel an, wo wir eigentlich erst ab dem 1.6. also morgen auf den Campingplatz ziehen können.
    Dennoch fahren wir zunächst dorthin um zu schauen ob wir nun nicht doch schon da schlafen könnten. Doch mit Blick auf den versperrten Eingang und ein Schild an der Rezeption wird klar: der Campingplatz macht nicht heute und ganz sicher auch noch nicht morgen am 1.6. auf. Also suchen wir uns die nächstbeste Grünfläche in der Nähe und schlagen unser Zelt somit auf einem Fußballfeld auf. Dort werden wir nicht nur von TAUSENDEN Mücken sondern auch von einsetzendem Regen überrascht.
    Mit dem kuschligen Gedanken an das warme Café im Dorf, wo wir unsere Powerbanks laden können schlafen wir unter lautem Getrommel ein.

    Samstag
    Nachdem wir die Zeit von 7 (Aufwachzeit) bis 10 (Öffnung Café) erfolgreich rumbekommen haben, machen wir uns bedeckt mit tausenden Mückenstichen auf den Weg ins Dorf. Dort müssen wir allerdings feststellen, dass unsere Lademöglichkeit an Samstagen geschlossen hat. Damit hatte sich dann nun auch unsere Chance auf einen Einkauf im Selbstbedienungsladen nebenan erledigt, der sich nur mit schwedischer Bankkarte öffnen lässt. Mit einem Blick auf die Schilder an der Europastraße wird uns klar: Jokkmokk 114km - erreichen wir hoffentlich in 2 Tagen und können dort dann entspannt Pause machen und alles aufladen.
    Und während wir unsere letzten Riegel zum Frühstück vor dem Laden verspeisen kommt zu unserem Glück ein ältere Mann auf uns zu und gewährt uns den Eintritt in den kleinen Laden wo wir das nötigste für die nächsten zwei Tage kaufen und dann gestärkt und diesmal ohne Musik losradeln. Wir sind jetzt im Energiesparmodus. 🪫
    Am späten Nachmittag finden wir in einem kleinen Ort 60 km vor Jokkmokk eine Halbinsel mit Badestrand, schlagen dort unser Zelt auf und verbringen den Abend mit lesen und Planschen, da das Wasser endlich warm genug ist zum richtigen baden.

    Sonntag
    nach einem ausgiebigen Frühstück mit Marmelade und Knäckebrot stürzen wir uns auch schon auf die letzte Etappe vor Jokkmokk. Doch bevor wir dort ankommen, passieren wir den Polarkreis und lernen natürlich auch hier sofort deutsche Touristen kennen die uns begeistert vor dem riesigen Schild fotografieren. Nachdem wir dann auch noch einen jungen deutschen Bikepacker treffen, rollen wir den Hügel runter nach Jokkmokk.🔅versorgt mit Brause, Ofengemüse und Nüssen checken wir beim Campingplatz ein und bauen zwischen Campern und Ladeboxen querbeet unser Zelt auf und schmausen unser Abendessen 🥗

    Montag/Dienstag
    wir genießen unseren freien Tage und tanken sehr viel Kraft für die nächsten Tage. Mini Zusammenfassung:
    - Saunaabend, wobei es eine von uns nicht lange in der Hitze aushält
    - Innenstadt Jokkmokk anschauen inklusive samische Läden
    - wir schmausen königlich und essen viel gemüse und Pizza und vegetarische Nuggets und Pizza
    - bei dem Versuch ein weiteres Schild am Polarkreis zu finden fahren wir 20 km mit unserem Rad eine andere Straße entlang, nur um festzustellen, dass auch hier genau das gleiche Schild was wir schon kennen steht.
    Daher können wir leider nicht das 26 Jahre alte Bild von Andreas (Arons Papa) nachstellen (Tut uns leid :/)
    - wir lernen viele nette Menschen kennen, die sich interessiert mit uns unterhalten und uns oft sagen, dass sie gerne genau das gleiche mit dem Fahrrad gemacht hätten und uns sogar norwegische Kronen schenken

    Und damit schöne Urlaubsgrüße aus Jokkmokk 🔅🌸
    Read more

  • Feelings

    Jun 5–8, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 15 °C

    Als wir am Mittwoch nach einem Frühstück mit Nüssen, Orangenmarmelade, Mayo und Brot (ausgewogene Ernährung und so) vom Campingplatz in Jokkmokk aufbrechen fühlen wir uns selber schon wie Dauercamper. Wir sind tatsächlich die letzten Verbliebenen, von denen die zur gleichen Zeit wie wir angereist sind.
    Bei der Abreise wird uns von allen Seiten viel Glück gewünscht.
    Alle Flaschen und Wassertank gefüllt, Handys und Powerbanks geladen, nochmal aufs Klo und dann kanns losgehen.
    Ab jetzt erstmal nur E45!
    Die ersten 40km am Vormittag verfliegen mit Podcast in den Ohren wie noch nie.
    Das Tagesziel in der Tasche, machen wir 2h Pause im Gebiet eines ehemaligen Dorfes, welches für die Arbeiter des anliegenden Staudamms gebaut wurde. Seit 1988 stehen hier keine Häuser mehr, nur noch eine Informationstafel mit Bildern.
    In einem Becken des Staudamms sehen wir beim Vorbeifahren noch mehrere Quadratmeter ca. 1m dicker Eisschicht 👀
    Zum Mittag gibt es .... naja ihr könnt Mal raten!
    Wir bewundern die ersten hohen Berge in der Umgebung und campieren weitere 43km später gezwungenermaßen auf einem Parkplatz neben der E45.

    Frühstück wird es erst in Gällivare geben, also nix wie los.
    Ziemlich ko dort angekommen, versorgen wir uns für die nächsten Tage bis Kiruna und brunchen Salat.
    Für den Abend haben wir uns eine Angelhütte an einem See herausgesucht, da Regen angesagt ist.
    Immer wieder freuen wir uns darüber, was alles für Angler, Camper und Wanderer getan wird. Wieder ist es eine super gepflegte Hütte mit mehreren Stegen, einem Klo, Feuerstellen und bereits gehacktem Holz, Informationstafeln und und und. Leider ist es aber diesmal ausdrücklich untersagt in der Hütte zu übernachten, also bauen wir unser Zelt etwas abseits auf.
    Mit uns, genießt noch ein Holländer mit seinem Campingbus, der in Kiruna lebt und arbeitet die Natur hier draußen.
    Beim Aufbauen unseres Zeltes werden wir von Mücken geplagt und uns bricht leider ein Teil einer Zeltstange ohne Vorwarnung. Blöderweise ist es an genau der Stelle, an der man einen Bruch nicht reparieren kann, da die Reperaturhülse das Zusammenfalten verhindern würde. Zum Glück ist der Bruch nicht zu groß und es hält alles noch - hoffentlich bis oben :) (:
    Kurz darauf setzt auch schon der Regen ein und wir sitzen in der Hütte bei Bulgur und Tomatensoße!
    Schlafen stellt sich als schwierig heraus, da ca. 10 Jugendliche mit Crossmotorädern kommen, die Hütte auseinander nehmen und irgendwem laut imponieren. Naja

    Der nächste Tag verläuft hochmotiviert, im Wissen, dass wir Kiruna so nahe sind und bald in Abisko sein werden, um hoffentlich ein paar Wanderungen machen zu können :) Trotzdem haben wir, weil wir etwas ko sind, geplant heute nicht so viel zu fahren und den Weg nach Kiruna in 2 Etappen aufzuteilen.
    Deswegen macht uns auch die E10 kaum etwas aus, auf welcher es sich anfühlt als würde man auf der Autobahn fahren. Leitplanken in der Mitte und an den Seiten. Dazu teils mehrspurig und kaum Platz an den Rändern. Mit Warnweste kein Problem.
    Ein Rentier, welches wir beim Vorbeifahren sehen, scheint dagegen ziemlich hilflos und verwirrt, da es wie auch immer den Zaun zur E10 überwunden hat und nun keinen Ausweg mehr findet... 🙏🏼
    Mittlerweile sieht man hier auf den Straßen auch wirklich überwiegend Wohnwagen oder Wohnmobile (meist aus Deutschland, Schweden oder den Niederlanden).
    In Svapparvaara, einem netten kleinen Örtchen mit einem Berg/Betonwerk, machen wir eine Pause und essen an einem Coop - wie immer.
    Überraschenderweise rollen die nächsten Kilometer sehr gut und wir finden einen Campingplatz kurz vor Kiruna, auf dem wir nach 65km kurzerhand einchecken. In der Rezeption lassen wir uns dann erneut zu unserem lieblings-curry hinreißen, welches diesmal allerdinga etwas schärfer ausfällt als sonst. Dennoch genießen wir den abendlichen Schmaus mit Brause und schlafen trotz strahlender Sonne und lauten Platznachbarn gegen halb 1 ein.

    Mit Vorahnung auf den angesagten Regen, stehen wir sobald Anna auch mal wach ist verhältnismäßig früh auf, bauen alles ab und lassen uns noch ein paar Tipps von einem Norweger mit auf den Weg geben.
    In Kiruna angekommen lässt der Regen zu unserem Glück immer noch auf sich warten. Wir kaufen ein paar Postkarten, neues Campinggas und ein riesiges Eis und landen dann auf der Suche nach Mittag in einem Burgerladen (wo auch sonst). Nach großer Pommes-Verwirrung und komischen Getränken machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt und finden in einem Intersport unseren (annas) neuen WANDERRUCKSACK 💚
    Dort unterhalten wir uns noch mit zwei Bikern aus Deutschland, die am Montag in Deutschland mit Motorrad los sind und uns nach 5 Tagen eingeholt haben 🥲🫣
    Leider trübt der aufkommende Regen die Stimmung etwas und das Erkunden der Stadt gestaltet sich so als schwierig, doch spätestens als auf dem Campinplatz die Sonne wieder aufgeht und wir im warmen sitzen und entspannen können, ist das Grau schnell vergessen und wir freuen uns auf den morgigen Tag
    Wir sind Abends leider meistens so ko, dass man außer ausruhen kaum mehr groß was machen kann. In Abisko wird Pause gemacht🏕️✨
    Read more

  • 94

    June 9, 2024 in Sweden ⋅ ☀️ 10 °C

    wir befinden uns immer noch in Kiruna, doch wegen des angesagten DAUERREGENS morgen machen wir uns heute schon auf den Weg nach Abisko … 94 km
    Mal schauen wie weit wir kommen und ab wann wir nass werden.

    Die Kirche + Kirchgelände ist leider geschlossen, weil sie im Zuge der Stadtverlegung auch verlegt wird...

    Entlang der Zugstrecke, grünen Sumpfgebiete und mit Aussicht auf teils schneebedeckte Berge haben wir mittlerweile 55km geschafft und machen Mittagspause mit asia instantnudeln.
    Regenwolken sehen wir bisher nur an uns vorbeiziehen 🙏🏼

    trotz ein paar Regentropfen kommen wir mit bester Laune und der schönsten Aussicht auf die schneebedeckten Berge in Abisko an
    Read more

  • Abisko Nationalpark und schwere Füße

    Jun 9–12, 2024 in Sweden ⋅ ⛅ 13 °C

    tatsächlich fahren wir die fast 100km dank wenigem Anstieg und instantnudeln quasi ohne Probleme. So richtige Berge sehen wir erst seit Kiruna, weshalb wir immer wieder total beeindruckt sind von unserer Umgebung und sind sehr stolz hier mit dem Fahrrad her gefahren zu sein.
    In alle Richtungen sieht man teils schneebedeckte Berge, den schönen Torneträsk und Wanderer mit schweren Rucksäcken 🌞🏕️🏔️
    Nach etwas Überlegung ob wir für 50€/nacht (👀) auf dem Zeltplatz der Touriststation oder für 58€ im Guesthouse übernachten, ist es leider zu spät um die Nacht im Guesthouse zu buchen, da diese schon ausgebucht ist 🤡
    (zwischendurch hatte uns die Empfangsdame noch den 4km entfernten Campingstandort im Abisko Nationalpark empfohlen, der am Kungsleden anliegt und mit dem Fahrrad erreichbar sei - wir probieren es aus und beschließen, dass das vielleicht ohne mehrere Kilo Gepäck mit einem Downhillbike, aber nicht mit unseren Gravelbikes möglich ist und kehren um).
    Der Touriststation Campingplatz ist tatsächlich ziemlich schön, aber sein Geld absolut nicht wert.

    Wir haben uns beide sehr aufs Wandern im Abisko Nationalpark und Umgebung gefreut, jedoch ist für die komplette Woche Regen angesagt und ein entspanntes Auswarten des Regens gibt unser Budget leider nicht her.
    Deswegen starten wir nach dem Auschecken gleich am nächsten Morgen eine Tageswanderung, um Mal zu schauen wie uns das Wandern nach 1600km auf dem Rad bekommt und ob uns der Regen stört.
    Schon auf den ersten paar Metern gehen wir auf den schicken Bohlenwegen, die ich bisher nur in der Globetrotter Zeitschrift bewundert habe.
    Zu der Jahreszeit sind diese auch ziemlich nützlich, da man sonst ununterbrochen in Schmelzwasser wandern würde :) Jetzt ist das nur der Fall, wenn der Bohlenweg eine Weile aussetzt 💧
    Auf dem Weg entscheiden wir den Teil unserer kleinen Wanderung, der an den Hängen des Noulja lang führt auszulassen, da wir nicht einschätzen können, wie sich das bei Regen und Schmelzwasser wandern lässt (Rutschgefahr und so) :(
    Dort wo der eigentliche Weg zum Bach wird, müssen wir die Wege etwas verlassen. Mal mit und Mal ohne Regenjacke genießen wir unsere erste kleine Wanderung und kommen bald in Nieselregen gehüllt auf einer Anhöhe mit Ausblick auf den Kårsajåkka an.
    Auch im Regen ist das ein sehr schöner Anblick, unsere Beine und Füße machen uns langsam klar, dass man so eine Mehrtageswanderung nach 1600km im Sattel vielleicht nicht erzwingen muss.
    Auf dem Rückweg wird Anna ihre Schuhe ausziehen, da es bei dem Wasserstand in ihren Schuhen letztendlich keinen Unterschied mehr macht, ob sie mit oder ohne Schuhen den Weg/Bach langläuft ;)
    Arons Füße bleiben wundersamer weise komplett trocken!
    Den Kungsleden wieder verlassend, können wir es gar nicht erwarten endlich ins Guesthouse einzuchecken, da uns alles wehtut, was wahrscheinlich davon kommt, dass wir die letzten Wochen kaum gelaufen sind.
    Mit einem Einkauf in der Tasche, richten wir uns also kurz darauf in unseren 4m2 ohne Fenstern ein und sind überglücklich Pause machen zu können.

    Unseren freien Tag genießen wir dann entspannt im Guesthouse mit Karten schreiben, kochen, Serie schauen und Spazieren zum See. Schließlich wird alles noch geladen und die Wäsche gewaschen, bevor wir uns am nächsten Tag wieder auf die Räder schwingen. 🌞 (der vorhergesagte Regen traf nie ein)
    Read more

  • ab jetzt wird der Kakao zu teuer

    Jun 12–14, 2024 in Norway ⋅ ⛅ 10 °C

    Heute: Fotobeschreibungen :)

    1. keine 10 km nach unserem Start aus der Abisko-Pause ziehen mehrere kleine und große Schmelzwasserflüsse unsere Aufmerksamkeit auf sich. An der Straße fällt es schwer sich das aus der Nähe anzuschauen. Umso glücklicher sind wir als wir einen Rastplatz direkt an einem großen Wasserfall ,dem "Silberfall" finden. Zunächst fließt das Wasser unter der Brücke hindurch langsam über kleine und große Steine bis es schlagartig 15 Meter in die Tiefe stürzt und in den großen See (Torneträsk) fließt.

    2. natürlich müssen wir da auch direkt nacheinander in die kleinen mit Schmelzwasser gefüllten Becken (ohne Strömung) hineinspringen und haben einen wundervollen Ausblick auf "das große Tor" (eigentlich "Lappenpforte/Pforte zu Lappland") wie wir es nennen. Anschließend gibt es Brot und Twix als kleinen MittagsSnack.

    3. Nach knapp 30 km machen wir erneut eine Pause auf einem Rastplatz und entdecken diese verbeulten und durchlöcherten Eisentransport-Wagons, von denen wir schon viele auf den Gleisen fahrend beobachten konnten. Diese hier stehen nun allerdings, nachdem sie bei einem Unfall im Februar von den Gleisen gekippt sind still auf Sandboden. Bevor wir uns weiter auf die Suche nach einem Schlafplatz machen spekulieren wir noch eine Weile wie die Wagons wohl transportiert wurden. sicher fliegend?

    4. keine Worte für die strahlende Schönheit der Berge in Konkurrenz mit unserer 14€Warnweste :) schon 125 km die uns von Kiruna trennen (siehe "94")

    5. Nach vielem Hin und Herfahren zwischen einem Parkplatz und einer Baustelle, finden wir zu unserem Glück doch noch ein trockenes Plätzchen, dessen Haupttextur nicht nur Stein ist und bauen unser Zelt mit atemberaubendem Blick auf die Berge auf.

    6. Und während Anna den Bulgur mit Tikka Masala kocht (wir haben richtig Auswahl an Essen, da wir uns aus Angst vor norwegischen Preisen in Abisko nochmal ordentlich eingedeckt haben), bahnt sich Aron einen Weg zum anliegenden Fluss um ein paar Postkarten Fotos zu schießen :)
    Wieder zurück auf unserer Lichtung gibt es Abendessen und ein kleines Feuer🏔️🔥

    7. neuer Tag und damit auch die Grenzüberquerung nach Norwegen. Und ob man es glaubt oder nicht, sobald man drüben ist sehen die Berge auf einmal viel höher aus und haben sich auch in der Anzahl gefühlt verdreifacht. Und nach einer kurzen Besichtigung des 1940 Narvik-Schlacht Denkmals mit Blick auf eine beeindruckende Landschaft, geht es für uns erstmal bergab, wo wir dann auch unseren Mittagsplatz finden. Hier wird dann unser leckeres Pesto geleert und der vorerst letzte ✨billige✨ OAT-Drink geschlürft.

    8. um kurz nach vier und nach einer rasanten Abfahrt mit mehr Rauschen als Podcast im Ohr, sowie unseren ersten Tunnel-Durchquerungen, überqueren wir die ewig lange Brücke nach Narvik (Foto nach Überquerung gemacht) die zu unserem Glück einen Radweg hat und uns den entspannten Blick auf die Stadt am Berg und die ankernden Schiffe in der riesigen Bucht unter uns genießen lässt. In Narvik angekommen durchqueren wir die Stadt gemächlich, bevor wir uns auf den Weg zu einem ausgewiesenen Badeplatz neben der Brücke machen. Natürlich nicht ohne einen super tollen viel zu teuren Fischpatti-Kartoffelsalat-Chips-Einkauf .

    9. Unsere Pläne zu grillen, scheitern leider an mangelnden vegetarischen Grillprodukten, weshalb wir uns den Fisch in der Pfanne braten, und uns mit Brot, Salat und Mayo einen Burger zusammenbasteln. Der Strand füllt sich immer mehr mit anderen Menschen die grillen, picknicken oder vom riesigen Sprungturm springen. Da Zelten an der Badestelle leider verboten ist, stellen wir unser Zelt einfach neben einen Camper auf dem anliegenden Parkplatz auf und sparen uns so den Weg zum 5km entfernten Campingplatz, was uns einen entspannten Abend mit einem Somersby in der Hand und Ausblick auf den Sonnenuntergang/Sonnenaufgang ermöglicht.

    10. Vor Abfahrt am nächsten Morgen wird dann auch von Anna nochmal kurz das Wasser angetestet, nur springen müssen wir wohl beim nächsten Mal. 🌞
    Read more

  • 40 setter und feuerquallen

    Jun 14–17, 2024 in Norway ⋅ ☁️ 10 °C

    Nach einer kurzen Nacht auf dem Parkplatz vor Narvik, machen wir ein gemütliches Frühstück am Strand, wagen uns anschließend auch nochmal auf den Sprungturm und Anna schafft es immerhin das Wasser einmal von der Treppe aus anzutesten (siehe Foto letzter Footprint). Danach geht es für uns wieder über die riesige Brücke an den Schafen vorbei weiter Richtung Norden. An der nächsten Kreuzung entscheiden wir uns allerdings nicht für den Weg Richtung "Å i Lofoten" sondern Richtung Finnsnes/Senja, welches nördlich der Lofoten liegt. Doch um dorthin zu gelangen, geht es für uns erstmal mehrere Kilometer lange Serpentinen hoch. Nun macht sich die Warnweste alle Ehren. Verschnaufpausen kann man auf dieser engen Straße kaum machen, doch wenigstens halten die Autos genügend Abstand und spätestens als wir die tolle Aussicht auf Narvik und die riesige Bucht genießen können und sehen wie sich die Wolken unter uns zuziehen sind wir überglücklich.
    Am höchsten Punkt für heute angekommen entscheiden wir zusammen mit unseren Beinen und mit Blick auf den Wetterbericht gleich in den anliegenden Campingplatz einzuchecken :)
    Auf der Suche nach einem geeigneten Platz begegnen wir überraschenderweise 5 Hunden die aussehen wie Abby und kommen so mit einem Irish-Red-Setter-Besitzer ins Gespräch, der stolz von seinen Hündinnen erzählt, die etwas scheu/bellend um ihn herunlaufen. Eine sei die zweitschönste Setterdame Norwegens des letzten Jahres, worauf er besonders Stolz ist - sie sieht aus wie Abby nur mit kürzerem Fell.
    Auf die Frage, ob die vielen Setter auf dem Campingplatz Zufall wären, entgegnet er, dass noch um die 40 weitere ewartet werden, die morgen auf einem Wettbewerb ein paar Dörfer weiter vorstehen werden.
    Mit der Aussicht auf einen setterreichen Abend machen wir uns ans Aufbauen.
    Während dessen beginnt auch schon der erste Regen.
    Der Ausblick von hier oben ist super und immer wieder werden wir von wolken umhüllt. (Ausblick ausm Zelt s. erstes Bild).

    Am nächsten Morgen düsen wir für mehrere Kilometer bergab, entlang eines Flusses, links und rechts steile Hänge (Bild 2).
    Einen Anstieg später erreichen wir einen schönen kleinen Ort am Ende des Sagfjorden, der uns schonmal einen Ausblick auf die Landschaft der nächste Tage gewährt.
    Trotz einer etwas längeren Schlafplatzsuche, finden wir eine freie Stelle am Ufer eines unglaublich klaren (und kalten) Sees, an dem wir den Abend mit Kochen, Lesen und einer kurzen Badung verbringen.
    Auf dem fünften Bild kann man den See und den Ausblick aus unserm Zelt am nächsten Morgen sehen.
    Mit einem Tassenpudding (der das letzte Frühstück-geeignete ist, was unsere Vorräte hergeben - danke Katrin!!) setzen wir uns ans Ufer, bevor der Endspurt zum nächsten Einkaufsladen in Finnsnes und der Brücke zur Insel Senja startet.
    Als wir nur mit Pudding und Instantnudeln den ersten großen Einkaufsladen im Ort erreichen, ahnen wir bereits böses. Alle Fenster dunkel und kein Auto weit und breit, da ... Sonntag is. Wir haben die Tage ganz vergessen und waren noch an die Öffnungszeiten aus Schweden gewöhnt. Also kaufen wir für 10€ kaltes Wasser an der Tankstelle und setzten uns mit mit einem kleinen Burgerkingmenü (das das einzige bezahlbare essen an einem Sonntag in Norwegen zu sein scheint) an den kleinen Hafen und beobachten Fähren, kleine Boote und protzende Jugendliche auf Jetskis. Dann geht es für uns über eine riesige Brücke und türkisfarbenes Wasser auf unsere erste Insel Senja, welche uns mehrfach, nachdrücklich und wärmstens empfohlen wurde. Wir werden von Blumenwiesen, wunderschönen kleinen Häusern, Schafen und einem farbenfrohen Regenbogen über unserem Schlafplatz begrüßt. Und als wenn das nicht schon überzeugend genug wäre, begeistert uns am nächsten Tag die endlose Weite des europäischen Nordmeers an der Küste Senjas, mit seinen riesen Feuerqualen und kleinen Inseln die verstreut über die glatte Wasseroberfläche mit kleinen Häusern und Stränden aus dem Wasser ragen. Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir einen kleinen Strand an dem Campen ausdrücklich erlaubt ist und machen es uns bequem während eine Horde Kinder im Wasser planscht, anschließend ihr Lager abbaut und 6 andere Camper ihren Platz am Strand beziehen. Zu Ukulelenmusik, der aufkommenden Flut und dem Summen der riesigen Pferdebremsen schlafen wir trotz Hitze und Helligkeit schnell ein.
    Read more

  • Versterålen, Regen, Trampen

    Jun 18–22, 2024 in Norway ⋅ ☁️ 16 °C

    Am Morgen wird jetzt auch der letzte Tassenpudding genutzt, da wir erst am Hafen in Gryllefjord wieder einkaufen können. Von Mücken und dicken Bremsen umgeben teilen wir uns also ca. 200 ml Schokopudding, bevor wir die Flaschen an dem Friedhofs-Wasserhahn auffüllen und uns aufmachen nach Gryllefjord.
    Dort planen wir eine Fähre nach Andenes (Vesterålen), die für Fußgänger und Fahrradfahrer kostenlos sein soll, zu nehmen.
    Die Google Rezensionen sind voll von wütenden Urlaubern, die erklären, dass es einige Warteschlangen für die Fähre gibt, jedoch jedes Mal nur ungefähr 3 dieser Reihen auf die Fähre passen. Der Rest wird nicht informiert und muss dann zur Erkenntnis kommen, dass die nächste Fähre möglicherweise erst am nächsten Tag fährt - Gut, dass wir Radfahrer sind.
    Von Gryllefjord trennen uns nun nur noch ein paar Kilometer und ein dunkler Tunnel, den wir am Vortag schon skeptisch gesehen haben.
    Noch unwissend, ob wir den Tunnel überhaupt passieren dürfen oder ob wir die Serpentinen über den Berg nehmen müssen geht es also los.
    Am Tunnel angekommen, sind wir ziemlich froh kein Verbotsschild zu sehen und stattdessen sogar einen großen Buzzer über dem sich eine Lampe und ein Schild befinden. Das Schild macht deutlich, dass man den Buzzer drücken soll, welcher dafür sorgt, dass die Lampe zu blinken beginnt und die Autos somit über Radfahrer im Tunnel informiert sind - ziemlich cool. Da fühlen wir uns gleich Sicher und stürzen uns ins Vergnügen.
    Die ersten Tunnel vor Narvik haben nämlich für etwas Respekt gesorgt. Wenn ein Auto, egal ob von vorne oder von hinten, in den Tunnel fährt hört es sich an als würde ein Flugzeug neben einem starten, das einen verfolgt.
    Es wird erstmal dunkel und geht relativ steil bergab, was uns schlechtes ahnen lässt.
    Zum Glück bleibt es aber beim bergab, weshalb wir beim Rausfahren ziemlich froh sind und Anna am liebsten noch eine Runde fahren will ^^
    Kurz darauf sind wir schon in Gryllefjord, ein ziemlich kleiner Ort, der durch den Hafen und die Fährverbindung von Senja/Norden nach Andenes und somit zu den Lofoten im Süden bedeutsam ist.
    Der Hafen kündigt sich schon durch eine lange Wohnwagen-Schlange aus dem Ort raus an.
    Im Bewusstsein, dass die hier hinten noch bis morgen stehen werden, fahren wir zum Hafen.
    Während die Fähre gerade entlädt, tätigen wir einen kleinen Einkauf für unser Frühstück während der 1,5h Fährfahrt.
    Etwas später betreten wir mit einigen anderen Bikepackern den bereits vollen Laderaum der Fähre.
    Die Hoffnung auf eine Walsichtung bleibt leider ünerfüllt, dafür genießen wir die Aussicht und Anna macht ein Nickerchen, um der Übelkeit zu entgehen.

    Dann sind wir in Andenes angekommen, somit jetzt auf den Vesterålen, der Inselgruppe die nördlich an die Lofoten anschließt, von dessen südlichem Hafen in Moskenes, der unser "Ziel" darstellt, wir nun nur noch ca. 300km entfernt sind. Für diese Strecke wollen wir uns jedoch Zeit lassen, ein paar Abstecher auf verschiedene Inseln machen und bei Möglichkeit jetzt wirklich eine Mehrtageswanderung machen 🥲

    Für ein bisschen Planung und die ersten Tage ohne Fahren nach Abisko, bleiben wir zwei Tage auf dem Campingplatz in Andenes.
    Andenes ist bekannt für Waltouren (zur Sichtung von Pott-, Finn- und Schwertwalen/Orcas, die man ganzjährig und hauptsächlich im Winter auf der Jagd sehen kann).
    Eine Waltour, mit der wir anfangs geliebäugelt haben, kostet pro Person ca. 150€. Zu unserem Glück also, waren alle Waltouren für die nächste Woche aufgrund von zu starkem Wind/schlechtem Wetter abgesagt und wir mussten nicht zu lange darüber nachdenken.
    Der Campingplatz liegt direkt auf einer Düne mit Blick auf das Meer und anliegende Bergketten. Abgesehen von uns, sind noch ein paar wenige andere Camper hier. Darunter ein Deutscher Rentner, der mit seinem Deutz D25 und einem kleinen Wohnwagen von der Ostsee hier hochgefahren ist.

    Der Abend soll mit bis zu 60km/h Windgeschwindigkeit ziemlich windig werden und unsere Zeltstangen beginnen sich zu biegen, was uns vorerst etwas Sorge bereitet.
    Nachdem wir aber recherchiert haben und von der Maximalbelastung von 150km/h Wind gelesen und einen dementsprechenden Test auf Youtube gesehen haben, sind wir mit Blick auf das Zelt wieder beruhigter.
    Später gesellen sich weitere Bikepacker in das Servicehaus, die es kaum erwarten können, sich mal wieder etwas in die Mikrowelle zu schieben. Darunter ein Vater mit seinem Sohn, die auf dem Weg von Berlin zum Nordkapp sind und auf dem Weg einen Franzosen, der dasselbe Ziel jedoch von Bordeaux aus hat (🫣), auf. Wir unterhalten uns ein bisschen und sind danach froh, noch keine zwei gebrochene Speichen zu haben und nicht in einer Woche aufgrund von Zeitdruck das Nordkapp erreichen zu müssen bzw. schon wieder zurück zu sein.

    So nehmen wir uns am nächsten Tag Zeit, das Walcenter zu begutachten, was leider wegen Renovierung geschlossen ist, in dem kalten und stinkenden Salzwasser zu baden, viel zu essen, zu lesen und das Wlan zu nutzen.

    Trotz schlechter Wettervorhersage und Wind, entscheiden wir uns spät am nächsten Tag weiterzufahren. Es dauert nicht lange, da werden wir von einem Transporter mit der Aufschrift "Andoya Space" unterbrochen, der sich mit Warnleuchte, quer, direkt vor uns auf die Straße stellt.
    Nach kurzer Verwirrung, kommt der Fahrer auf uns zu und erklärt, dass sie gleich eine kleine Rakete starten lassen und wir 10min warten müssen.
    Einen Raketenstart später, fahren wir weiter die Küste entlang. Links von uns die steilen Berge und auf der rechten Seite das Nordmeer auf dem man THEORETISCH Wale sehen könnte. Außerdem passieren wir "Bleik", wo man für 70€ 200m raus aufs Wasser, um eine Brutinsel der Papageientaucher/Puffins fahren kann. Naja 🤷🏼‍♂️
    Im starken Regen fahren wir nur etwas später in den Ort Stave ein, in dem sich ein weiterer Campingplatz befindet.
    Beim Einfahren in den Ort, verliert Arons Hinterreifen plötzlich Luft und somit sind die Pläne für heute Abend geschrieben.
    Wir halten also an Ort und Stelle an, buchen eine Nacht und zwei Duschen (Pools und Sauna waren ausgebucht und viiiel zu teuer) und bauen unser Zelt direkt neben dem Strand auf.
    Als Aron sich dann motiviert vornimmt schnell den Schlauch zu flicken, lässt sich der Mantel komischerweise nicht von der Felge lösen.
    Ein anderer Radfahrer, mit dem wir vorher schon Kontakt hatten versucht es und scheitert ebenfalls. Beim gemeinsamen Überlegen kommen wir zu dem Schluss, dass das Rad, welches ich gebraucht gekauft hatte, sicher einen Schlauchlosen Reifen hat.
    Folglich wäre das Flickzeug, das ich mitgenommen habe unnütz.
    Nach viel Überlegen beschließe ich am nächsten Morgen nach Sortland, der nächstgrößeren Stadt (90km entfernt) zu trampen und dort entsprechendes Flickzeug zu kaufen. Also frage ich nahezu jeden Campingplatzbesucher nach der Richtung, in die sie weiterfahren und ob sie mich mitnehmen könnten. Nach vielen interessanten und freundlichen Gesprächen finde ich dann um ca. 22uhr ein schweizer Pärchen (französisch-sprechend), welches am nächsten Morgen über Sortland fährt und mich mitnimmt (Raphaël und Manon)
    Also steige ich am nächsten Morgen mit dem Hinterrad in deren Campingbus und wir fahren in 1,5h die Strecke nach Sortland, welche Anna und ich anschließend nochmal in 2 Tagen mit dem Rad fahren werden.
    Anna hält derweil die Stellung am Zelt.
    Wir unterhalten uns gut und schon bald stehe ich im Biltema mit dem Repair-Kit in der Hand.
    Zur Sicherheit Frage ich einen Mitarbeiter nochmal nach seinem Rat und mit einem kurzen Griff löst dieser ungefragt den Mantel von der Felge. Als wäre das nicht genug, kommt darunter auch noch ein Schlauch zum vorschein. 🫣🥲👀

    fragt nicht - ich weiß es nicht!!

    Also stehe ich schnurstracks wieder an einem Kreisverkehr und halte meinen Daumen raus.
    Viele nette Menschen halten an, um mich mitzunehmen. Es kann trotzdem ziemlich frustrierend sein, so viele Camper zu sehen, von denen man weiß, dass sie genau zu dem Campingplatz fahren, zu dem man auch zurück möchte und trotzdem nicht anhalten.
    Am besten haben mir die gefallen, die einen Daumen zurück gezeigt haben :) Da musste ich manchmal unabhängig von dem aufgesetzten "Bitte-nehmt-mich-mit"-Lächeln schmunzeln. Einen pensionierten norwegischen Englischlehrer, einen deutsch Eingewanderten und eine deutsche Camperin später, komme ich schließlich am Nachmittag bei Regen wieder bei Anna an und flicke schnell den Schlauch ;)

    Am nächsten Morgen erkundigen sich viele der Camper freundlich nach einer Lösung unseres Problems und ich erkläre, dass sich eine Lösung gefunden hat 😁
    An der Küste entlang fahrend, genießen wir wieder den Sonnenschein und den Insel-flair. Vorbei an unfassbar schönen Grundstücken, Weideflächen, Schafherden, Leuchttürmen und Fischerdörfern, fahren wir bis in den Abend und campieren auf einem Rastplatz am Nationalpark des Forfjorden.
    Dort baden wir noch im kalten Fluss, bevor wir erfrischt und mit prallen Reifen schlafen.
    Read more

  • Fußballplatz No2

    Jun 23–27, 2024 in Norway ⋅ 🌧 13 °C

    vom Rastplatz aus geht es für uns am nächsten Tag weiter Richtung Sortland. Ab 16 Uhr soll es ordentlich schütten, weshalb wir uns ordentlich ins Zeug legen um pünktlich im trockenen zu sein. Allerdings lag unser Wetterbericht mal wieder nicht so ganz richtig und es fing gegen 15 Uhr / 10 km vor Sortland an aus allen Eimern zu gießen. Also Regenklamotten an und Podcast auf die Ohren (Kurt Krömer😙). Bis wir an der großen Brücke über den Fjord ankommen, sind wir schon komplett nass. Doch mit der Aussicht auf ein paar Snacks und unser trockenes Zelt, schieben wir auch noch die letzten Meter bis Sortland und erreichen gegen 16 Uhr den Supermarkt…Also einen kleinen Ableger von diesem, welcher extra für die Bedürftigen an einem Sonntag geöffnet hat. Also genau das Richtige für uns um das wichtigste zu kaufen wie Schoki und eine Tomatensoße:)
    Und dann geht es für uns auch schon weiter und aus der Stadt raus (ohne einen Besuch im TattooStudio oder in einem der super teuren Restaurants) Die nächsten Tage sollen nicht so rosig werden, weshalb wir uns auf einen Tag im Zelt und wenig fahren einstellen. ein paar Kilometer hinter der Stadt fahren wir in ein kleines Dorf und finden eine gemähte Grasfläche an einem Fußballplatz neben dem Gemeindehaus. Wir fragen die dort feiernde Gemeinschaft, ob wir unser Zelt dort aufschlagen könnten, was freundlichst bejaht wird. Also mal wieder ein Fußballfeld. Der Regen wird immer stärker und die Feiernden immer weniger, bis wir schließlich nur noch das Prasseln und den Wind an unserem Zelt hören. Gekocht wird mal wieder Bulgur mit Tomatensoße. Am Abend klart der Himmel noch etwas auf, die Sonne scheint die Berge zu küssen, nur der Wind weht weiterhin mit 50km/h Böen über das Feld.

    Der nächste Tag soll eigentlich unser Wir-verstecken-uns-im-Zelt Tag werden, allerdings wird der morgige noch regnerischer und windiger, weshalb wir uns dazu entscheiden weiter bis in das 24km entfernte Stokmarknes, Geburtsstadt der Hurtigruten zu fahren. Zu unserem erstaunen bleiben wir fast trocken und lassen uns mit guter Laune von der traumhaften Aussicht und vielen Schafen berieseln. Auf der riesigen Brücke vor Stokmarknes wird es dann nochmal windig, doch die aufziehenden Wolken und die versteckte Sonne kreieren eine umwerfende Stimmung und wir schauen von oben den Fischerbooten und Kreuzfahrtschiffen auf der Durchfahrt zu. Nach einem kurzen Einkauf im Ort, checken wir auf dem Campingplatz ein und schieben uns zwei Pizzen in den Ofen. Während sich die Bachstelzen von den Zelten aus zuzwitschern, schauen wir noch eine Folge Sherlock, lesen, lachen etwas zu laut, stören vielleicht unseren Bikepacking-Zeltnachbarn und schlafen sehr spät ein.

    Denn am nächsten Tag steht für uns nicht viel auf dem Plan, weshalb wir ausschlafen können, bevor wir ein gemütliches Frühstück mit Avocado, frischem Brot und Schokocreme unter leichtem Prasseln des Regens auf unserem Zeltdach machen, anschließend duschen und ab dort ziemlich viel lesen (fast ein ganzes Buch) und Footprint schreiben (auch hier wird ganz schön aufgeholt). Unsere Höhle, in der die Sachen mittlerweile schon zum Trocknen von der Decke baumeln, da es draußen zu nass ist, verlassen wir in Latschen und Regenhose nur, als uns die Pfirsiche ausgehen und der Wunsch nach Kartoffeln und Brokkoli sowie einer Limo zu Abendessen zu groß wird. Trotz nasser Socken und Haare zaubern wir einen leckeren Auflauf mit Sauce Hollandaise und viiiiel Käse.

    Der Wetterbericht für die nächsten Tage sieht zum Glück um einiges besser aus, weshalb wir uns hochmotiviert auf den Weg zur nächsten Insel machen, die nun aber wirklich zu den Lofoten gehört und nicht zu den Versterålen. Doch zunächst besichtigen wir die Hadsel Church, wo Zach Condon Teile seines neusten Albums aufgenommen hat (vermutlich Stücke, wie „Melbu“, „Hadsel“ und „Stokmarknes“) Außerdem schmückt eine Zeichnung der Kirche das Cover eben dieses Album.
    Die nächsten Kilometer bis zur Fähre sind auch ziemlich schnell zurückgelegt und wir reihen uns am Kai vor den Autos mit unseren eben erworbenen Gummibärchen und Fußballsammelkarten ein.
    Selbst eine 25 minütige Fährfahrt verläuft leider nicht schwindelfrei, dafür aber immerhin für Aron mit wunderschöner Aussicht und sogar ziemlich viel Sonnenschein. Auf der anderen Seite, der Insel Austvågøya, haben wir uns einen Strand zum übernachten rausgesucht. Dieser ist schon gut besucht und während Aron Mittagsschlaf hält und Anna ihr Buch zu ende liest, kommen immer mehr Spaziergänger. Nachdem wir auch noch ein paar Muscheln gesammelt und den Strand erkundet haben, gibt es wraps 🌌🌯
    Read more

  • gute Aussichten

    Jun 27–Jul 1, 2024 in Norway ⋅ ☀️ 15 °C

    Für Max: (fast Tagesaktuell)

    von unserem nächsten Ziel Svolvear trennen uns noch knapp 70 Kilometer. Diese wollten wir uns zwar sowieso in zwei Etappen aufteilen, dass wir allerdings nach bereits 19 km Halt machen war so nicht ganz geplant. Doch als wir den großen Turm aus Holz und Glas, den gemütlichen Aufenthaltsraum mit Bar und viele leeren Dosen und die weidenden Kühe dahinter sahen war schnell klar: Hier wollen wir schlafen. Also platzieren wir schon gegen 15 Uhr unsere Isomatten und Schlafsäcke in der Glaskuppel, welche sich in der Sonne ordentlich aufheizt. Deshalb setzen wir uns erstmal nach unten ans Wasser, blicken auf den endlosen Horizont, lesen und dösen. Wenig später gesellen sich noch viele Camper, ein Motorradfahrer und eine Bikepackerin auf dem Parkplatz dazu, von denen allerdings nur die beiden letzteren auch im Turm schlafen. Und während auch die Kühe neben uns langsam schlafen gehen, spielen wir noch eine Runde Karten und versuchen es ihnen dann trotz hereinstrahlender Sonne gleichzutun.

    Ab den frühen Morgenstunden gibt die Sonne dann wieder alles um uns ordentlich einzuheizen, weshalb wir früh wach sind, uns fertig machen und uns beim Frühstück noch etwas mit der Bikepakerin unterhalten, welche uns dann auf der Straße allerdings schnell abhängt. Für uns geht es heute auf die andere Seite der Insel…bei 28 Grad und mit nur noch einer Wasserflasche. Glücklicherweise finden wir nach 30 km einen See wo Anna schnell unsere Flaschen mit dem Filter füllt, einen Schluck trinken will und dann merkt … dass es Salzwasser aus dem Fjord ist. Also weiter ohne Wasser und mal wieder auf der E10, wo uns nun hunderte Camper und Reisebusse überholen. An einem überfüllten Rastplatz treffen wir zu unserem Glück ein älteres Pärchen, welches wir vom Shelter kennen und bekommen von ihnen eine Flasche voll kühlen Wassers, welche wir zusammen mit ein paar Keksen und Riegeln als Mittagssnack schnell leeren. Gestärkt und von dem rasantem Tempo der Autos angetrieben legen wir die letzten 14 km schnell zurück, werden einmal angeschnauzt und verpassen die Einfahrt zum Radweg, doch kommen schließlich sicher am KIWI, einem Supermarkt, in Svolvear an. Als uns dann dort auch noch Limo und Riegel mit der Begründung, dass schönes wetter sei, geschenkt werden können wir unser Glück kaum fassen und gehen zur Feier des Tages am Hafen in das billigste Restaurant Pizza essen. 🍕 Am frühen Abend machen wir uns dann auf die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz und fahren schonmal in Richtung des nächsten Dorfes, als wir durch Zufall einen Platz auf einem Felsen, am Rande der Stadt, mit Blick auf das weit entfernte Festland finden. Irgendwie schaffen wir es auch noch uns bis ans Wasser durchzuschlagen, um uns die Sonnencreme und das Mückenspray des Tages abzuwaschen. Wieder oben am Zelt angekommen gibt es Brot und ein schnelles Kartenspiel mit leichtem Sonnenuntergang und ein wenig Regen.

    Ausgeschlafen und gestärkt von Orangensaft und Marmeladenbrot geht es am Samstag 5 km weiter in den ältesten Ort der Lofoten, Kabelvåg. Und damit ist unser Ziel mit dem Fahrrad für heute schon erreicht. Doch bevor wir uns, wie geplant, zu Fuß weiter auf den Weg machen, packen wir erstmal unseren Wanderrucksack, stellen die Räder nach einem Chaos-Telefonat mit der Rezeption am Wanderheim ab und gehen dann auf den kleinen Marktplatz des Ortes, wo gerade die ersten kleinen Stände aufgeklappt werden und eine Musikgruppe bestehend aus 2 älteren Herren die Bühne betritt. Es wird viel Kultur angeboten, wie Musik, Rentierfleisch, Fisch und leckere traditionelle Pfannkuchen, die wir probieren dürfen. Mit einem kleinen Mittag setzten wir uns beim Einsetzen von strömendem Regen in das Kuchenzelt.
    Als sich der Boden des Festzeltes in einen reißenden Strom verwandelt, flüchten wir schnell in den nachlassenden Regen und machen uns mit Rucksack und Schlafsachen auf zum Ortsrand, wo ein Hügel emporragt. Dort gilt es raufzuklettern und unsere Schlafmöglickeit zu erreichen, die so ziemlich an der Spitze liegt. Als wir den Aufstieg endlich gefunden haben, wird der Regen wieder etwas mehr und auf den Steinen haben sich schon viele kleine Pfützen und Schlammkuhlen gebildet. Doch nach 15 Minuten teils sehr steilen und steinigen Aufstiegs erreichen wir einen Bunker, welcher aus dem 2. WK stammt und nun für Unterschlupfsuchende mit Dach, Betten, Tisch und Ofen ausgestattet wurde. (dankeschön an Ben für die Inspiration und die tolle wegbeschreibung !!) Mittlerweile sind wir klitschnass und freuen uns sehr als wir tropfend in dem Bunker stehen und den Ofen entdecken. Außerdem begrüßt uns auch noch ein anderer deutscher Bikepacker Paul, welcher schon einige Zeit vor uns oben angekommen ist. Als wir unseren Schlafplatz auf einer Holzliege hinten im Bunker eingerichtet haben, fangen wir an so viel trockenes Holz wie möglich zusammenzusammeln, denn leider regnet es an manchen stellen ein wenig rein, weshalb die luft drinnen sehr feucht ist. Doch wir kriegen ein ordentliches Feuer zu Stande und gerade als unsere Sachen fast trocken sind, kommt ein weiterer junger Mann tropfend durch die Vordertür herein, stellt sich als Jonathan aus Frankreich vor und ist bis nach hier oben von dort aus getrampt. Wir setzen uns alle gemeinsam an den großen Tisch und während draußen ein Sturm wütet und der Regen gegen die Scheiben peitscht, brennt im Ofen das letzte Holz, Aron und Anna schlürfen Nudeln mit Tomatensoße und Paul hält uns begeistert einen Vortrag mit bildlicher Untermalung zu seiner Reise nach Serbien, bis wir anderen drei zu müde werden (Paul hätte das noch die ganze Nacht so weiter gemacht)

    Nach einer etwas unruhigen Nacht, in der es sehr eng und etwas zu kalt war, wachen wir gegen 9 Uhr auf. Paul hat sich schon wieder auf den weg gemacht und Jonathan scheint nur einen kurzen Spaziergang zu machen, deshalb setzen wir uns zu zweit zum Frühstück neben den Kamin, da es draußen immer noch stürmt.
    Als Jonathan wieder auftaucht machen wir erneut ein Feuer für die Gemütlichkeit und zum Trocknen der Sachen und versinken dann ins Kartenspielen. Als der Bauch zu knurren beginnt, müssen wir eine kleine Pause einlegen und fangen an nudeln zu kochen, während sich Jonathan mit Reis auf dem Kamin/Herd versucht … mehrere Stunden. Um 15 Uhr zeigt sich dann zu unserer Freude die Sonne, und im Eiltempo werden Klamotten, Schlafsäcke, Bücher und Decken nach oben auf das Dach verfrachtet, wo wir jeden sonnenstrahl einfangen den wir kriegen können und hoffen dass unsere Sachen schnell trocknen. Am späten Nachmittag telefonieren wir dann mit Lene, sönke und max in Schwerin👋🏼 Mittlerweile haben wir auch wieder sommerliche Temperaturen hier oben. Anschließend bereiten wir unser lang ersehntes Abendessen vor: Couscous mit Kokoscurry und kleinen Fischpattis (🤫). Zu dritt genießen wir auf dem Dach unser Gericht, die 52% Fisch und den Ausblick auf Kabelvåg und das offene Meer. Nach schnellem Abwasch holen wir erneut die Karten raus und spielen bis Mitternacht, eingekuschelt in unseren Schlafsäcken „Pedro“, wobei wir die Sonne mehrfach hinter den Bergen untergehen sehen 🌻
    Read more