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- Día 30
- jueves, 15 de agosto de 2024, 1:45
- ☁️ 27 °C
- Altitud: 1.303 m
ChinaKaschgar39°28’30” N 75°58’49” E
Kashgar
15 de agosto de 2024, China ⋅ ☁️ 27 °C
Checkpoints und Kontrollen am laufenden Band: Erst nach Mitternacht erreichen wir Kashgar – eine Stadt voller Geschichte. Hier kreuzen sich die Routen der Seidenstrasse. Doch bevor wir das Hotel beim historischen Zentrum erreichen, ziehen kilometerlang gesichtslose Hochhausviertel vorbei – seelenlose Betonwüsten.
Kashgar ist die Hauptstadt des uigurischen, autonomen Gebiets Xinjiang. Der Ort mit 350'000 Einwohnern ist seit jeher ein bedeutender Handelsplatz... ...hier vereinen sich die nördliche und südliche Route der Seidenstrasse, entlang des Tarim-Beckens, und hier endet auch der Karakorum-Highway von Pakistan kommend... Morgen werden hier die temporären Führerausweise und Nummernschilder ausgestellt.
Wissenswertes zur Region: Neben Kasachen, Kirgisen und Usbeken bilden die Uiguren mit rund zehn Millionen Menschen die grösste ethnische Gruppe in der Region Xinjiang. Ihr Bevölkerungsanteil liegt heute bei 55 Prozent, 1949 waren es noch 95 Prozent. Das erklärt die völlig überzogenen Prozeduren beim Grenzübertritt. Die Zentrale in Peking wittert überall Separatismus. Das Netz der systematischen Überwachung ist so dicht geworden, dass normales Reisen kaum möglich ist.
Was soll's. Hinter Kashgar wartet morgen eine Stadtbesichtigung und übermorgen das tibetische Hochland, Berge, die fast doppelt so hoch sind wie unsere höchsten Alpengipfel, Seen über 4000 Meter und Pässe, die höher sind als der Mont Blanc.
Mit dem Anbruch des nächsten Tages wartet jedoch zunächst bereits ein weiterer bürokratischer Akt: Temporärer chinesischer Führerschein, Fahrzeugzulassung und eine Art TÜV für die Ténéré. Alles ist in nur sechs Stunden erledigt – gut so, denn morgen brechen wir ja ins tibetische Hochland auf, dachte ich...
Es gibt schlechte Nachrichten: Der Traum, Tibet bis zum heiligen Berg Kailash mit dem eigenen Motorrad unter die Räder zu nehmen, ist ausgeträumt. Über Nacht wurde Westtibet zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Unsere Route wird behördlich neu festgelegt: Ein riesiger Umweg von über 2000 Kilometern in einem weiten nördlichen Bogen, bis in die Nähe der mongolischen Grenze, vorbei an den Städten Aksu und Hami... Die Folgen sind gravierend: Ab jetzt warten elf Fahrtage und über 5061 Kilometer bis Lhasa im Sattel ohne auch nur einen einzigen Tag Pause!
Am Abend verblasst die Ernüchterung etwas in den Basargassen Kashgars: Der Orient zieht uns in seinen Bann: Garküchen, zerhackte Schafsköpfe, Hühnerfüsse, Tauben am Spiess. Rosinenberge, Bonbonpyramiden, Teppichstände. Ein quirliges Völkergemisch aus Uiguren, Kasachen, Mongolen, Tadschiken, Usbeken und Han-Chinesen heisst uns willkommen. Verständigung? Mit Händen und Füssen. Selbst die Polizei spricht kein Englisch.Leer más











