• Xigazê

    August 22, 2024 in China ⋅ ⛅ 22 °C

    Xigazê, die zweitgrösste Stadt Tibets, liegt auf 3'800 Metern Höhe – eine pulsierende Enklave im Spannungsfeld zwischen uralter Tradition und chinesischer Moderne.

    Über der Stadt thront das gewaltige Tashilhunpo-Kloster, Sitz der Panchen Lamas, ein labyrinthartiges Geflecht aus Kapellen, goldenen Stupas und jahrhundertealten Wandmalereien. Mönche in tiefroten Roben huschen durch enge Gänge, während Pilger aus ganz Tibet Murmeln in den Händen drehen und leise Mantras murmeln. Doch die Kulisse täuscht – Xigazê ist mehr als ein spirituelles Zentrum.

    Chinesische Militärpräsenz ist allgegenwärtig. Kameras überwachen die Strassen, Polizisten patrouillieren. Moderne Hochhäuser wachsen und tibetische Traditionen weichen immer mehr der staatlich gelenkten Entwicklung. Doch hinter dieser Fassade schlägt ein anderes Herz – in den Teehäusern am Markt, in den versteckten Schreinen, in den Gesichtern der Alten.

    Xigazê ist mein Tor zum Himmel. Von hier führt die Strasse nach Süden, vorbei an türkisblauen Seen und tiefen Schluchten, hinauf zum Everest Base Camp. Die Magie des Himalayas beginnt genau hier.
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