• die feinsten farbigen fäden

    20 de noviembre de 2022, Perú ⋅ ⛅ 17 °C

    die feinsten farbigen fäden haben die urvölker an der westküste südamerikas schon vor über tausend jahren vor christus verwoben. das klima erlaubte die sesshaftigkeit und damit die zucht von lamas und das anpflanzen der baumwolle. das rohmaterial wurde eingefärbt, gesponnen und mit kunstvollen mustern zu tüchern und bändern verwoben. diese durften vorerst nur von den priestern getragen werden. durch diese kleidung erreichten sie die verbindung zum göttlichen oder wurden selber göttlich (vielleicht hätte ich doch zwischendurch den talar anziehen sollen :-).) die farbigen tücher wurden aber auch für den totenkult verwendet. die kulturen waren stark mit den verstorbenen verbunden. diese galten als verbindungsglieder zur göttlichen welt und waren verantwortlich für die spirale von vergehen und entstehen.
    es sieht aus, als ob auch puppen bereits begehrt waren.
    vieles, was zur weberei gesagt werden kann, gilt auch für die gestaltung und bemalung der tonwaren. interessant ist im museum largo die erotikausstellung. die sexuelle vereinigung wurde in allen varianten getöpfert. oft sind auch dies zeremoniegegenstände, die die vereinigung des (gott-) helden mit der mutter erde symbolisieren. es fällt auf, dass die erotische anziehungskraft etwas anders ausgeprägt war als diejenige in mesopotamien. die modelle hier sind nicht sehr vollbusig, während im vorderen orient die frauenfiguren, die zur grablegung gehörten, überbetonte brüste aufweisen. zudem sind die gesichter der tongestalten hier eher hässlich. wir fragen uns, ob sie masken tragen.
    ungeheuerlich sind die darstellungen, wo menschen zur opferung oder als entledigung der feinde berge heruntergestossen wurden. vielleicht war ich im früheren leben ein solches opfer und habe noch heute höhenangst ;-). und zum abschluss noch ein bild eines lebensbaums, ein symbol, das immer wieder vorkommt bei darstellungen alter völker - hier und im orient.
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