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  • Day 53

    grosseinsatz

    November 20, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 18 °C

    schaut mal, wo sind wir da gelandet? keine angst, nicht im gefängnis.
    einen diebstahl melden, das macht ihr am besten gegenüber des sheraton hotels. eiligen schrittes marschierten wir dorthin und standen vor dem imposanten justizpalast. eine wache wies uns zum seiteneingang. der war geschlossen. etwas weiterhinten patroullierten polizisten vor einer klinik. auf unsere frage, wo wir uns wegen des gestohlenen portemonnaies melden können, liess er einen polizeiwagen kommen. dieser chauffierte uns zum etwas weniger vornehmen gebäude der touristenpolizei. in der beamtenstube angekommen, wurden wir angewiesen, platz zu nehmen und mit den vier anwesenden polizisten den wm match katar gegen ecuador anzusehen. zwischendurch fragte ein polizist nach unserer nationslität und unseren familien. etwa nach 45 min. erhielt christian ein leeres blatt, auf dem er name, passnummer und den vorfall aufschrieben konnte. nach einer weiteren halben stunde kam der zuständige beamte. er forderte uns auf, weiterhin den match anzuschauen. dieser war unterdessen entschieden. der beamte aber sass hinter seinem computer und tippte mindestens 45 minuten. ob er gerade einen einfall hatte für seine dissertation oder für seine memoiren? schliesslich folgte das ausdrucken auf dem raren papier hier in peru. und dann konnte christian mit einem fingerabdruch und ein paar schriftzeichen unterschreiben. der prozess dauerte etwa gleich lange wie meine endlosen diskussionen mit der swisscom nach meinem natelverlust. nur war der polizeibesuch billiger und ruhiger. einen tollen hamburger und den besuch des kunstmuseums hatten wir uns jedenfalls redlich verdient. nach hause zu kommen war danach gar nicht so einfach. die polizisten konnten nun weder fussball sehen noch sich mit christians interessanten fall abgeben. er hat sie ja lange genug in atem gehalten. gottlob gab es noch andere einsätze. die einheimischen leute demonstrierten heute nicht wie gestern mit einem geistertanz sondern mit umzügen. die polizei stand scharenweise rund um alle plätze und liess niemanden durch - auch uns nicht.Read more