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  • Day 8

    ¡hola España

    May 21, 2019 in Portugal ⋅ ⛅ 21 °C

    Auch am nächsten Morgen hatte sich nicht so viel an meinen Füßen geändert, hinzu kam, dass mein Knie, beim bergab gehen höllisch schmerzte. Mit zwei weiteren Damen suchte ich den Bahnhof auf, um mit dem Zug nach Valença zu fahren. Typisch deutsch waren wir überpünktlich und warteten auf den Zug. Nur wollte dieser nicht kommen. Wir dachten wir hätten uns in der Zeit  geirrt. Etwa 20 Minuten vergingen, als plötzlich eine der Damen rief: "Da kommt ein Zug". Wir schnappten schnell unsere Sachen und machten uns zum Einsteigen bereit. Hatten wir doch etwas Angst, der Zug würde an uns vorbei brausen. Als wir endlich auf unseren Plätzen saßen, freuten wir uns wie drei kleine Kinder, welche zum ersten mal Schokolade essen würden. Im Zug saßen viele andere Pilger, welche mein gekränktes Ego wieder, wenigstens ein Stück aufbesserte, wollte ich den Camino doch eigentlich komplett laufen. 

    Zusammen mit der Dame aus Stuttgart stieg ich in Valença aus. Über die Europabrücke ging es für uns hinüber nach Spanien. Und nach ca. 8 km erreichten wir unsere Unterkunft und legten uns erstmal ins Bett, für ein kleines Nickerchen. Plötzlich riss jemand die Tür auf. Dort standen die zwei Mädels, welche in der Unterkunft zuvor mit mir verweilten. Es war schön, sie wieder zu sehen. Wir beschlossen am Abend gemeinsam essen zu gehen. Wieder einmal vergaßen wir die Zeit um uns. Es war mittlerweile 23 Uhr und wir beschlossen uns auf den Weg in die Unterkunft zu machen. Es war wieder einmal ein toller Abend, mit tollen Unterhaltungen und vielen Weisheiten, die uns Beate, welche schon gestandene 63 Jahre alt war mit auf den Weg gab. 

    Am nächsten Morgen wollte ich endlich weiter wandern. Nach zwei Tagen wandern in Gesellschaft entschied ich mich dieses mal, den Abschnitt alleine zu gehen. Mit Hape Kerkelings Buch: "Ich bin dann mal weg" in den Ohren lief ich meines Weges. Immer wieder lachte ich, weil ich einige seiner Erfahrungen teilen und gut nachvollziehen konnte. Und ganz nebenbei, war Hape auch einen großen Teil des Weges mit dem Bus gefahren, was wieder einmal Balsam fürs Gewissen war. 

    Die heutige Etappe sollte mich nach O Porino führen. Wieder einmal führte mich eine Weggabelung an der Nase herum. Dachte ich, ich würde einen ganz anderen, viel schöneren Weg gehen, so ging ich am Ende doch den gleichen. Nur stand ich bestimmt 10 Minuten dort und überlegte welchen Weg ich nun gehen würde. Wieder einmal wurde mir bestätigt, dass alle Wege ans Ziel führen würden. In O Porino angekommen musste ich das erste mal meine Unterkunft so richtig suchen. Als ich da so stand hörte ich auf einmal meinen Namen. Es war Beate, welche mich mit offenen Armen in Empfang nahm. Sie erzählte mir, wie sie nach O Porino gekommen war. Sie war kurz davor zu verzweifeln, als eine der "Helferin" welche hier am Weg verteilt waren sie mit dem Auto einsammelte und zur Unterkunft brachte. Sie war überglücklich mich wieder zu sehen, ich war es auch, handelte es sich um eine wunderbare und vor allem witzige Frau, die immer eine Anekdote parat hatte. 

    Die folgende Nacht, war eine der bisher lautesten. Im Hochbett unter mir schlief ein etwa zwei Meter großer Australier. Als er den Raum der Herberge betrat, ahnte ich bereits Schlimmes. Und ich wurde keineswegs enttäuscht. Er gab alles, nicht mal Ohropax  halfen, gegen das laute Schnarchen. So wurde ich die Nacht über immer mal wieder wach. Es war die Hölle. Trotz allem wachte ich am nächsten Morgen recht erholt auf, da immerhin kein Frühaufsteher unter den Pilgern weilte, was doch relativ untypisch war. Somit konnte ich vergnügt in den Tag starten und es sollte ein grandioser Tag werden. 
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