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  • Day 4

    Ein italienisch kroatisches Drama

    September 27, 2018 in Croatia ⋅ ⛅ 21 °C

    Am frühen Morgen packten wir auf einem kleinen italienischen Campingplatz in Windeseile unsere Sachen zusammen, bauten das Zelt ab und waren bereit Italien zu verlassen, um den Spätsommer in Kroatien zu genießen. Unsere Vorfreude schien unsere Gedanken zu benebeln.

    Wir überquerten die italienische Grenze, die slowenische Grenze, fuhren durch kleine grüne Dörfer und überquerten schließlich auch die kroatische Grenze.
    Jennies Laune verschlechtere sich so langsam, was nur eines heißen konnte: Sie hatte Hunger. Wir stoppten vor einem Supermarkt und so kam es dann, dass...
    mir um 15:30 Uhr auf einem Lidl Parkplatz mitten irgendwo im Nirgendwo der kroatischen Pampa mein Herz gebrochen wurde. Ein Drama vom Feinsten: Uns fiel bei der Suche nach einem Messer auf, dass wir die Hälfte unserer Kochausrüstung auf dem Campingplatz in Italien vergessen hatten, INKLUSIVE MEINER ZWEI LIEBLINGSTASSEN, die ich von Jennie vor einer Weile geschenkt bekommen hatte. Ich hänge nicht an vielen Dingen, aber an diesen beiden eben schon. Dementsprechend war ich am Boden zerstört und hielt keinerlei Besserung meiner Laune im Jahr 2018 für möglich.

    Für wenigen Sekunden zog ich den Abbruch des Urlaubs in Erwägung, um der ganzen Welt (in diesem Falle Jennie) zu verdeutlichen wie schlimm der Verlust der Tassen mich traf. Jennie bekam es mit der Angst zu tun, da sie mich selten mit so schlechter Laune erleben darf. Sie rief daher beim Campingplatz an um festzustellen, dass sie und der italienische Opi am anderen Ende definitiv kein Wort voneinander verstanden (Jennie: „Tasse!“ , Opa darauf „Katze?“). Es folgte eine zweisprachige e-Mail und wir setzen unsere Reise fort. Ich immer noch betrübt, Jennie voller Hoffnung, die jedoch nicht auf mich abfärben wollte (wenn schon betrübt dann wenigstens konsequent, dachte ich mir).

    Wir kamen schließlich in der kroatischen Hafenstadt Rovinj an. Die Sonne schien, das Meer begrüßte uns, wir schlugen unser Zelt auf uuuuuund DER ITALIENISCHE CAMPINGPLATZ MELDETE SICH: Unsere Sachen wurden gefunden und warten auf unsere Rückkehr in 3 Wochen!!! Unser Urlaub war gerettet. Mille grazie, grazie infinite!

    Jennie konnte endlich durchatmen und ich sah die Welt wieder mit anderen Augen. Daraufhin liefen wir erstmal erleichtert zum Strand und wagten uns tatsächlich ins Meer. Nun gut, viel eher wollten wir eigentlich nur unsere Füße nass machen, ich rutschte jedoch aus und landete komplett im Wasser. Jennie folgte aus Mitleid.
    Nach unserem kurzen Bad schlenderten wir durch die kleinen verwinkelten Gassen der Altstadt von Rovinj. Die bunten Häuser stehen direkt am Meer und erinnerten uns sehr an die Cinque Terre in Italien. Malerisch.
    Wir beobachteten den Sonnenuntergang über dem Meer und fielen spätabends völlig übermüdet in unsere Schlafsäcke. Endlich das erste Mal bei höheren Plusgraden schlafen. Gute Nacht.
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