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  • Day 10

    Die lange Suche nach einem Campingplatz

    October 3, 2018 in Croatia ⋅ ⛅ 18 °C

    Heute war wieder einmal Weiterreisen angesagt.
    Innerhalb weniger Minuten sank die Nadel unserer Tankanzeige stark ab, wenig später leuchtete auch schon das Warnlicht. Wir nehmen dieses Mal anscheinend alles an Warnlichtern und kleineren und größeren Autoproblemchen mit.
    Trotz fast leerem Tank kamen wir an der nächsten Tankstelle an und konnten unsere fünfstündige Reise die Serpentinen rauf und runter nun entspannt genießen.
    Unser Ziel war ein kleiner schöner Campingplatz direkt am Meer auf der Halbinsel Pelješac. Der Weg dorthin führt ein Stück durch Bosnien Herzegowina, was uns bis kurz vor der Grenze gar nicht richtig bewusst war. Da ich keinen Reisepass besitze und wir überhaupt kein Geld in der Landeswährung hatten (und nicht wussten, wie genau die Einreisebestimmungen aussehen) wurde es an der Grenze ziemlich spannend. Tatsächlich hat sich aber niemand großartig für uns interessiert. ;)

    Auf der Halbinsel angekommen waren wir erstmal platt aufgrund der schönen Natur. Meer und Weinberge auf der einen Seite und grüne Berge und Felsen auf der anderen. Schlagartig änderte sich allerdings der Anblick. Rechts und links karge Landschaft mit Bäumen ohne Blätter und kurz darauf waren es nur noch verbrannte Bäume, Büsche, selbst die Straßenschilder waren verschmort. Noch nie haben wir so etwas aus nächster Nähe gesehen.

    Nach kurzer Zeit (und einem kleinen Umweg, weil wir uns etwas verfahren hatten) kamen wir schließlich an unserem Zielcampingplatz an. Allerdings wurde uns dort von einem Arbeiter gesagt, dass er zu sei, obwohl auf deren Website stand, sie hätten noch zwei Wochen geöffnet. Drum herum befanden sich noch zwei weitere Campingplätze, die wir abklapperten, aber auch diese waren zu. Aufgrund der großen Waldbrandes vor 10 Tagen mussten alle evakuiert werden und alle Campingplätze in der direkten Umgebung waren deshalb frühzeitig geschlossen.
    Es folgte eine ermüdende Suche nach einem Platz, der noch geöffnet war und keine überteuerten Preise verlangte. Ich suchte, Natalie telefonierte alle ab. Schließlich fanden wir ein. Und zwar den einen, den Natalie von Anfang an von unserer Liste strich, da er für sie nicht in Frage kam. Er lag nämlich direkt an bzw. um einen FRIEDHOF herum!

    Nach weiteren 45 Minuten wieder in die Richtung, aus der wir kamen, waren wir endlich da. Am Campingplatz am Friedhof.
    Der Betreiber, Domenik, begrüßte uns sofort sehr freundlich und lud uns zu einem Glas Wein auf seiner Terrasse ein. Wie wir im Gespräch mit ihm erfuhren, gehörte ihm nicht nur der kleine Campingplatz, der zB Warmwasser über Solarzellen bereitstellte und überall 100 Jahre alte Olivenbäume stehe hatte (aus den Oliven macht er natürlich Olivenöl), sondern auch ein Weinberg.
    Als wir bei ihm auf der Terrasse saßen durften wir zuerst seinen neustes Wein probieren und bekamen anschließend noch mal ein Glas Wein. Mittlerweile hatten sich weitere Gäste zu uns an den Tisch gesetzt. Lustiger Weise war darunter ein schwäbisches Pärchen bzw. kam die Frau ursprünglich sogar aus Polen, so dass nicht nur ich Schwäbisch schwätzen, sondern Natalie auch Polnisch sprechen konnte. Wie klein die Welt doch sein kann.
    Der Abend endete nach einer großen leeren, ehemals randvoll gefüllten, Flasche Wein und einer Probe des selbstgemachten Likörs.
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