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  • Day 108

    Linda’s Besuch Teil 1: Osum und Berat

    May 25, 2022 in Albania ⋅ ☀️ 31 °C

    Eine aufregende, besondere und erlebnisreiche Woche geht zu Ende. Ich habe etwas das Gefühl, mehr im Urlaubsmodus gewesen, als gereist zu sein, da ganz schön viel los war aber die Zeit war fanatisch. Wir haben den Fahrtwind etwas erhöht, ohne unsere Reiseart zu verändern und dadurch viel gesehen und erlebt.
    Nach Lindas Ankunft sind wir direkt ans Meer gefahren, um der Hauptstadt zu entfliehen, um irgendwie dann doch in einer anderen turbulenten Stadt zu landen. Die Stadt Durrës, ca. 627 v. Chr. gegründet und am Meer gelegen, wirkt modern, laut und voll. Dennoch wollen wir uns einen kleinen Eindruck verschaffen, denn die Wahrzeichen, wie eine große Moschee und ein Amphitheater aus dem 2. Jhr. sollte man sich schon mal anschauen. Bei über 30 Grad durch eine Stadt zu laufen ist jedoch ganz schön anstrengend, wenn dann auch noch das herrliche Meer lockt. Also beschließen wir zur Laguna de Nartës zu fahren, um die Sonne hinterm Meer untergehen zu sehen und werden mit einem Traum-Sonnenuntergang empfangen. Ein unglaublich schöner Stellplatz, auf einer kleinen Klippe mit direktem Meerzugang soll zwei Nächte unser Schlafplatz sein. Am darauf folgenden Tag ist unser erstes Ziel das süße St Mary's Kloster. Es liegt in der Lagune auf der Insel Zvernec, die man über eine Holzbrücke erreicht. Wir suchen bei den heißen Temperaturen in der Lagune eine kleine Abkühlung und waten durch den Schlamm, anstatt auf der Straße zu gehen. Kühl ist das Wasser definitiv nicht aber wir bekommen ein kostenloses Peeling für die Füße und ne Menge Spaß oben drauf. Das Kloster liegt wirklich süß und verlassen und man sieht, wie alt die Holzarbeiten im Inneren sind. Um dann tatsächlich eine Abkühlung zu bekommen, laufen wir anschließend zu einem nahegelegenen Strand und lassen uns vom salzigen Wasser tragen. Am weiten Strand leisten uns Ziegen und Nonnen Gesellschaft und machen den Ort, neben den rahmenden und interessanten Felsformationen zu etwas besonderem. Auf dem Rückweg sammeln wir Holz und lassen den Abend beim Lagerfeuer ausklingen. Am nächsten Tag schauen wir uns noch markante Gebäude vor Ort an, die offensichtlich Ausgänge von einem riesigem Bunkersystem sind, bevor wir weiter fahren. Hier lernt Linda auch ihre erste wilde Schildkröte kennen, die nicht die Einzige bleiben soll. Herrlich urige Tiere.
    Unser Weg führt uns weiter nach Berat, der Stadt der tausend Fenster. Der Fluss Osum schmiegt sich durch die Stadt und an seinen Ufern kann man die gleich aussehenden Häuschen an den Berghängen bewundern. Die Stadt steht unter UNESCO-Welterbe und hat die Auflage, dass es keine Neubauten geben darf. Mich erinnern die Fassaden an einen asiatischen Stil: große Fenster im Holzrahmen und Erker prägen die Gebäude. Irgendwie erweckt es auch den Eindruck einer süßen kleinen Eisenbahnstadt. Wir winden uns durch die engen Gassen, die etwas Kühle spenden und suchen einen Weg zur oben liegenden Burg. Hier lockt uns ein Café zum Verschnaufen und um etwas Kaltes zu trinken. Im Café läuft scheinbar die Lieblings-Playlist des Besitzers und es dröhnen 90iger aus den Boxen. Dazu bekommen wir ein traumhaftes Panorama geboten und bleiben doch ein wenig länger, um uns albanische Köstlichkeiten schmecken zu lassen. Sowas kostet in Albanien dann für 3 Leute, an einem Hotspot ca. 17€…. Auf der Burg selbst ist richtig viel los und laute Musik dröhnt über die Mauerreste. Händler und Gastronomen stellen in einer Art Messe ihre Sachen aus, wir sehen traditionelle Kleidung und lokales Essen. Am Ende bekommen wir eine Mitfahrgelegenheit in einem Jeep, der durch die engen Gassen braust und uns den Abstieg erleichtert. Wir selbst machen uns dann auch nochmal auf den Weg zur Osum Schlucht. Wir fahren in den Sonnenuntergang hinein, die Landschaft färbt sich rot und jede Straßenbiegung ist ein Highlight. Wir finden im Dunkeln einen kleinen Campingplatz mit Beachbar Charakter, die sogar eine Aussichtsplattform über den Canyon hat. Wie so oft wird bei der Ankunft erstmal ein Raki mit dem Besitzer getrunken und wir krädenzen unsere Berliner Luft. Ein Glück hat Linda eine neue Flasche vom Flughafen mitgebracht ☺️ Am nächsten Tag suchen wir einen Weg, um hinunter in die Schlucht zu gelangen, denn diesen wunderbaren Ort muss man sich aus der Nähe anschauen. Es ist so beeindruckend unterhalb der steilen Wände zu stehen. Noch trägt der Fluss relativ viel Wasser, sodass es nicht so leicht ist an ihm entlang zu gehen oder ihn zu durchqueren. Wir versuchen es dennoch und machen daraus unsere eigene Canyoning Tour. Badesachen an, Rucksäcke hochschnallen und starke Beine zeigen, denn die Strömungen sind an einigen Stellen ganz schön stark. Das Wasser ist angenehm warm, die Steine rund gelutscht und man ist der Natur ganz nah. Nach einer Erkundungstour finden wir einen schönen Platz zum Verweilen und spielen mit der Strömung im Wasser, laufen den Flusslauf hoch und tauchen wieder hinein. Ein wunderbares Spiel. Als es im Canyon schattig wird, steigen wir wieder hinauf in die Abendsonne und genießen noch eine Nacht im Camp. Die Vögelgesänge sind umwerfend und gehen bis tief in die Nacht hinein, als hätte jemand Boxen aufgestellt.
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