• Nastasia Kinder
Feb – Jul 2022

Balkanreise mit dem Wohnmobil

Auf der Suche nach Abenteuern, neuen Kulturen, interessanten Menschen, überraschenden Gedanken und atemberaubender Natur, mache ich mich mit meinem Wohnmobil, dem BAMmobil auf, um die Balkan Länder näher kennenzulernen. Read more
  • Trip start
    February 7, 2022
  • Leipzig

    February 9, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 8 °C

    Mein allergrößter Traum wird wahr und ich kann kaum glauben, dass es passiert. Ich darf mir ein Jahr Auszeit nehmen, fremde Länder erkunden, der Sonnen entgegen fahren, Freunde treffen und neue kennenlernen, spontan sein, bleiben wo es schön ist, weiterfahren wenn Neues auf sich warten lässt, andere Sprachen und Kulturen erleben, meinen Horizont erweitern, neue Dinge lernen, die Seele baumeln lassen, sich frei fühlen, Natur bewundern und so vieles mehr, dass ich jetzt noch nicht weiß.
    Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen 😎
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  • Fritzi und Julius

    München

    February 10, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 7 °C

    Es geht los, ich bin ganz schön überwältigt. Mein BAMmobil fährt mich nun von einem Ort zum nächsten, hoffentlich mit rollenden Rädern und schnurrendem Motor.

    Für den soften Einstieg besuche ich Freunde in München. Meine Vorstellung von der Stadt möchte ich auffrischen, da ich sie ewig nicht besucht habe. Und ich bin überrascht. Überall Radwege, gefühlt fahre ich nur Fahrradstraßen entlang und kann bei herrlichem Sonnenschein die empfohlene Tour meiner Freundin erradeln. Meine neue Weggefährtin „Rosi“ fährt mich im slowmo Tempo durch die Stadt, die so viel ruhiger und sauberer ist als Berlin.
    Ich freue mich und bin dankbar über die Gesellschaft von Julius und Fritzi und realisiere langsam, dass da was ganz großartiges auf mich zu kommt.
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  • Katharina und Jens

    Zürich

    February 12, 2022 in Switzerland ⋅ ⛅ 1 °C

    Spontan wird meine Route umgeplant, sodass ich mich auf den Weg zu zwei Herzmenschen: Katharina und Jens, nach Eglisau mache. Freunde von meinen Eltern sind vor 10 Jahren in die Schweiz ausgewandert und ich nutze meine Flexibilität, um ihr neues altes zu Hause kennenzulernen und fühle mich wie die Made im Speckmantel. Wir besuchen das wunderbare Zürich, welches sich bei herrlichem Sonnenschein in all seiner Schönheit präsentiert. Wir können sogar die Alpen sehen, was wohl ein besonderes Ereignis ist. Ich strahle mit der Sonne um die Wette.
    Ich stelle fest, dass man aus dem Wohnmobil heraus andere im Wohnmobil grüßt. Ist wohl so ein Ding… wir brauchen mehr Freundlichkeit, also winke ich fleißig zu.
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  • Bodensee

    Zizers

    February 14, 2022 in Switzerland ⋅ ☀️ 1 °C

    Es ist nun die Zeit gekommen, alleine los zu fahren. Ich habe meinen soften Einstieg in die unbekannte Zeit sehr genossen und freue mich nun auf meine erste Nacht in meinem BAMmobil. Vorher muss dieses jedoch etwas gepflegt werden. Es zeigt leider kleine Wehwehchen wie Pumpe defekt zur Scheibenwischanlage, Scheibenwischer an sich haben einen Wackelkontakt und manchmal will das Frontlicht nicht. Da ich ohnehin noch eine Wegfahrsperre brauche, fahre ich zu ATU in Österreich - Dornbirn. Leider ist mein Mobil zu groß und niemand will an das alte Gerät ran aber meinen Einkauf konnte ich machen. Ich denke, ein Fiat (ebenso wie ich) will nach Italien und dort wird mir bestimmt geholfen. In Österreich kann man übrigens viel günstiger tanken als in Deutschland und erst recht in der Schweiz.
    Ich hatte irgendwann keine Lust mehr zu fahren, es war schon dunkel und habe mir ein Plätzchen gesucht, was noch beleuchtet ist. Ist ja doch die erste Nacht alleine und ich muss mich da etwas reinfühlen. Ich koche mir jetzt was schönes, das Bettchen ist gemacht und ich freue mich aufs einkuscheln.
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  • JulierpassLago di Poschiavo

    Bernina Pass 2235m

    February 15, 2022 in Switzerland ⋅ ☁️ -5 °C

    Nun habe ich meine erste Nacht erlebt. Im wahrsten Sinne, denn es hat die ganze Nacht geregnet und es hat sich angefühlt, als ob die Regentropfen ein gratis Rockkonzert geben. Da halfen nur noch Oropax und so ging’s. War dennoch ganz schön kalt am Morgen und ich war zeitig auf. Gut so, denn ich hatte ja vor nach Italien zu kommen.
    Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, Frühstück verputzt und sauber gemacht (dauert immer alles etwas länger), fuhr ich los. Kurz vorher hatte ich noch den Gedanken: warum mache ich das nochmal und warum tausche ich mein komfortables Leben gegen ein enges im Wohnmobil, wo alles etwas im Weg ist, kein fließend Wasser (vor erst) und man sich erst zurecht finden muss. Aber klar: die Freiheit los zu fahren, den Horizont erweitern und aus der Komfortzone raus.
    Und das ist mir heute gelungen, mehr oder weniger freiwillig. In meinem Navi stellte ich mautfreie Route ein, also ging es über 2 Pässe. Der Julierpass 2284m war wunderbar. Alles verschneit, Straßen geräumt und ich fuhr durch einen verschneiten Märchenwald Richtung St. Moritz. Jetzt hab ich die High Society mit ihren Prunkbauten auch mal gesehen, schnell weiter. Der 2. Pass über Bernina 2235m machte mir dann doch sehr zu schaffen. Ich schlitterte, fuhr seitwärts und mein Herz stand kurz still. Als ich ein Schneefahrzeug hinter mir sah, deutete ich ihm an, hinter ihm fahren zu wollen, was er auch kopfschüttelnd verstand. Also wieder zurück und hinter dem Gestreuten hinter her. Zum Glück ging der Plan auf aber das Glück war dann doch sehr auf meiner Seite. So ging’s im Schritttempo den Berg wieder hinab, um endlich in Italien anzukommen. Hier warteten engere und kaputtere Straßen auf mich und ich machte den schnellfahrenden Italienern mit meinem breiten Mobil ungewollt Konkurrenz. Als ich dann endlich die Alpen verlassen hatte, war ich wirklich erleichtert und schaffte es zu einem See. Nun stehe ich auf einem Parkplatz, mit einer Kirche die aller halbe Stunde ihr Zeichen gibt 😁
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  • Lago di‘Iseo

    February 15, 2022 in Italy ⋅ 🌧 4 °C

    Ich dachte ich fahre bis zu einem See, so ist es der Lago di‘Iseo geworden. Ich hoffe sehr, mir den Morgen bei Sonne anschauen zu können. Mein Plan war, hier an einem Camping Standort halt machen zu können. So fuhr ich eine sehr sehr enge Gasse entlang, um am Ende festzustellen, dass die alle noch geschlossen haben. Klar, wer fährt schon im Februar mit einem Wohnmobil los? Zumindest konnte ich bei einem netten Vermieter meine Wasserkanister auffüllen. Ab Morgen sind auch die kalten Nächte vorbei, sodass ich meinen Tank richtig füllen kann.
    Das war ein sehr aufregender Tag, mit meinem BamMobil bin ich nun per Du und wir konnten uns gut kennenlernen.
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  • Verona

    February 16, 2022 in Italy ⋅ ☁️ 10 °C

    Nach meiner aufregenden Fahrt gestern, die doch ganz schön langwierig war, hatte ich heute Lust wenig Auto zu fahren und die Stadt Verona zu erkunden. Am Morgen empfing mich die Sonne und ich musste erstmal am See schauen, wo ich denn da gestern Nacht gelandet war. Ein Traum Panorama präsentierte sich und ich sog die kühle Luft ein.
    In Verona hab ich mir einen Campingplatz gesucht, denn ich möchte nun endlich mal Wasser auffüllen und mir eine Dusche gönnen. Dann schaue ich die Tage mal, ob das alles so bei mir im BamMobil funktioniert. Nun stehe ich zwischen Enten, Hühnern und Eseln und man könnte hier eigens angebautes Gemüse kaufen. Ich kann dafür die App „park4night“ nur empfehlen. Es gibt Stellmöglichkeiten oder eben auch richtige Campingplätze, je nachdem was man sucht. Falls man mal nicht irgendwo frei stehen möchte, ist das eine tolle Alternative.

    Ich hab mich dann gleich auf meine Rosi geschwungen und bin in die Stadt geradelt. Ein herrliches Gefühl, ich liebe dieses Rad und die Freiheit überall hinzukönnen. Da es recht langsam ist, habe ich auch nicht das Gefühl etwas zu verpassen. Außerdem ist es italienisch und passt einfach hier her. Habe die Stadt auf mich wirklich lassen, den obligatorischen Prosecco und Espresso getrunken und genossen in meinem Lieblingsland sein zu dürfen. Es gibt hier mehrere Stadttore aus römischer Zeit. Eines davon: Porta Borsari ist aus dem 1. Jahrhundert vor Christi. Das muss man sich mal vorstellen und das steht da einfach. Unfassbar, die Stadt schreit nur vor Geschichten von vor lang vergangener Zeit. Ich bin an einer Apotheke vorbei, Eingänge aus Holz und Marmor, verzierte Rahmen und eine wunderschöne Fassade. Für die Einwohner sicherlich Alltag. Mich beeindruckt das alles. Es ist schön zu dieser Zeit mal unterwegs zu sein. Gefühlt begegne ich nur Einheimischen, der Frühling steht in den Startlöchern und alles sieht etwas anders aus, als im Sommer. Wirklich schön, das mal so zu erleben.
    Bin auch auf die höchste Erhebung geradelt, um die Stadt von oben sehen zu können und wurde mit einem Traum Sonnenuntergang belohnt. Heute war ein Hauch von Frühling in der Luft… wunderbar.

    Ich denke, ich werd die Tage nochmal eine Werkstatt aufsuchen. Meine Heizung geht nicht, die Pumpe für die Scheibenwischer will nicht, heute ging die Warnleuchte für Kühlflüssigkeit zeitweise an, obwohl ich die erst aufgefüllt hatte und immer noch der Tank voll ist… joah, ist eben fast ein Oldtimer 😬
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  • Not macht erfinderisch

    February 17, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 7 °C

    Heute war ein Tag, an dem ich wieder viel dazu gelernt habe. Ich hatte mir vorgenommen, mich um mein BamMobil zu kümmern. Es ist eine alte Lady und braucht Pflege, das war mir von Anfang an klar, über die Ausmaße war ich mir dennoch nicht bewusst. Ich erlebe momentan viele erste Male aber das ist wohl auch normal, wenn das erste Auto ein Wohnmobil mit 30 Jahren auf den Rädern ist. Zu aller erst wurde es heute morgen gewaschen. Ich nutze den Campingstellplatz mit Wasserzugang voll aus: lies Wasser in meinen Tank, duschte Rosi und das Mobil. Dann suchte ich mir einen stillen Ort, um alles auf den Kopf zu stellen, um Sicht auf alle Wasserleitungen zu haben. Nach anstellen der Pumpe stellte ich ein Leck fest, hatte jedoch die passende Schraube parat und konnte den Wasserkeislauf schließen. Wasser marsch - ein Traum ich habe fließend Wasser. Leider kam kein warmes Wasser raus, auch mein Papa konnte per Videocall den Grund nicht heraus finden. Es liegt wohl an einer fehlenden Zündung, obwohl alle Gas Leitungen aufgedreht sind.
    Deshalb ging’s erstmal weiter zu nächsten Baustelle: ich hatte den Wasserkocher zum Test angeschlossenen, was einen Kurzschluss an meinem 230V Wechselrichter ausgelöst hat. Heizspiralen mag der dann doch nicht. Aber ich hatte auch hier noch eine Sicherung, baute die Alte aus, die Neue ein und siehe da: ein Hoch auf Sicherungen, die Strom floss nun auch wieder. Ein tolles Gefühl.
    Dennoch stellte ich fest: Heißwasserboiler, Kühlschrank, Heizung geht nicht und ist alles durch Gas in Betrieb zu nehmen. Am Morgen hatte ich mir schon eine Fiat Werkstatt rausgesucht, zu der ich mich, nach deren 2,5h Siesta auf den Weg machte. Leider war da nichts drin und sie verwiesen mich auf ein Fiat Autohaus. Die konnten (wollten) auch nichts machen und gaben mir eine andere Adresse. Wie froh bin ich doch im 21. Jhr. zu leben. Keiner spricht hier englisch, aber Google Übersetzer macht’s möglich, sogar mit laut vorlesen. Dann ab mit der neuen Adresse ins Handy und durch die engen italienischen Straßen zur nächsten Werkstatt. Gleich 3 Männer steckten ihre Köpfe in meine Motorhaube leider am Ende mit Achselzucken und keiner zeitlichen Kapazität. Ich wurde weg geschickt mit: Wasser für die Scheibenwischanlage wird überbewertet und so lange der Motor nicht überheizt, ist es auch nicht schlimm, dass die Lampe für die Kühlflüssigkeit immer noch leuchtet 😁 Ich stelle fest, dass alle erstmal große Augen beim BamMobil machen und wenig Lust haben, sich da rein zu fuchsen.
    Klar stößt mir das etwas auf, dass gleich am Anfang so viele Dinge nicht gehen aber es gehört dazu. Vielleicht hätte ich beim Kauf noch mehr fragen und zeigen lassen sollen, aber ich wusste es auch nicht besser. Jeden Tag lerne ich nun mehr und befasse mich mit dem, was mich durch die wunderbare Gegend fährt. Ich habe ein weiches Bett, mein Herd funktioniert, sodass ich mir lecker Essen machen kann und es kommt Wasser aus dem Wasserhahn, alles andere ist doch Luxus, den ich mir auch noch erarbeite.
    Somit heute Abend ein Bericht von der anderen Seite, die so eine Reise mit sich bringt. Nicht dass ihr denkt, ich lass mir nur die Sonne auf den Bauch scheinen, mit Prosecco in der Hand 😎🥂🇮🇹
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  • Dom von VicenzaPaoloBasilica PalladianaChiesa dei Carmini

    Vicenza

    February 18, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 11 °C

    Meine Tage beginnen jetzt irgendwie viel früher, man lebt ein wenig mit dem Tageslicht. Muss auch sein, denn eh ich am Morgen mit allem fertig bin, ist es gefühlt schon wieder spät.
    Mein aller erstes Ziel war heute eine Werkstatt. Ich hatte gestern Abend nach Vertretern des Herstellers meines Warmwasserboilers gesucht und bin tatsächlich nördlich von Vicenza fündig geworden. Dort wurde ich freundlich begrüßt und Paolo nahm sich meiner an. Mit Google Übersetzer schilderte ich ihm, was alles bei mir nicht ging und er wusste sofort, wonach er schauen musste. Zu aller erst stellte er mir Warmwasser ein, dann sah er sich die Heizung an, tauschte die Batterien, säuberte die Anschlüsse und schwups hatte ich eine funktionierende Heizung. Dann kam der Kühlschrank dran: zu erst stellte er eine Gasverbindung her, dazu schraubte er hier und da rum, säuberte Verbindungen und ich immer dicht bei ihm, um zu halten, zu fragen und zu lernen. Schnell fand er den Weg in die Motorhaube, wo er alle elektrischen Verbindungen einschl. Sicherungen neu anschloss. Hier holte auch ich meinen Werkzeugkasten hervor, zeigte ihm meinen Vorrat an (elektrischen) Equipment, um tatkräftig zu unterstützen. Er lachte nur. Wir verstanden uns über Google translate und durch Augen- und Handzeichen ganz hervorragend. Er machte auch eindeutige Geräusche wie „pft pft“ und ich wusste, er braucht WD-40 und sagte nur „perfetto“ als ich es aus dem Wohnmobil holte.
    Die neuen Verbindungen führten auch dazu, dass meine digitale Anzeige im BamMobil nun den Wasserstand und Füllstatus beider Batterien anzeigt - ein Traum, denn das ging vorher nicht. Den Kühlschrank konnten wir nur zu 70% betriebsbereit machen, da eine in Betriebnahme über die Autobatterie leider nicht funktioniert aber über Landstrom und Gas.
    Ich hätte Paolo knutschen können. Wir tauschten Nummern aus, falls ich nochmal Fragen hätte. Ich glaube mein Satz: „ich liebe Italien und es ist mein Lieblingsland“ an richtiger Stelle platziert zu haben aber dennoch hatte ich mir solche Begegnungen erhofft. Menschen die sehen, dass man Hilfe braucht und sich die Zeit für einen nehmen und nicht genervt weg schicken (wie gestern).
    Nun sitze ich das erste mal im Shirt auf einer Piazza in Vicenza und lasse die Stadt auf mich wirken. Ein Unesco Weltkulturerbe muss noch erkundet werden, als Handy aus für heute und den Zentimeter genießen, den ich heute gewachsen bin.
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  • Karnevalssonntag in Venedig

    February 20, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 10 °C

    Den gestrigen Tag habe ich quasi zum Sonntag gemacht. Es war sehr bewölkt und neblig. Leider habe ich dadurch die schöne Anreise nach Venedig nicht richtig sehen können. Wenn man nach Venedig mit dem Auto möchte, fährt man am besten nach Punta Sabbione, durch die schöne Lagunenlandschaft. Hier kann man gut mit dem Caravan am Strand stehen und ist mit der Fähre ganz fix und auf wunderbare Weise am San Marco Platz. Gestern habe ich dann genutzt, um das BamMobil zu personalisieren und aufzuräumen: habe Fotos, eine Diskokugel und das entsprechende Zubehör aufgehangen. Jetzt, wo alles so wunderbar in meiner fahrenden Wohnung funktioniert, muss ich auch abends nicht mit Kerzen heizen und kann es mir gemütlich machen. Die Möglichkeit zu haben, darin zu duschen ist echt der Knaller 😁

    Heute habe ich mir Zeit für Venedig genommen. Sonnenschein war angesagt und ich war seit Tagen voller Vorfreude auf diese Stadt! Ich liebe sie. Die Menschen, die Sprache, die kleinen Gassen, das Essen, die Architektur und schiefen Fassaden. Das Flair ist einfach einzigartig. Es ist wunderbar sich in dieser Stadt zu verlaufen, ich habe nicht einmal auf die Karte geschaut, einfach los und aufsaugen. Ich habe definitiv die falschen Schuhe für einen Städtetrip angezogen aber es sind meine schicksten. Möchte ja mithalten bei den gut aussehenden Italienern. Es ist so toll, wie sie sich kleiden - ein Augenschmauß im Vergleich zu Berlin. Wie schön es sein kann, ein wenig auf sich zu achten.

    Ich glaube, ich bin den ganzen Tag mit einem breiten Grinsen durch diese wunderbare Stadt gelaufen. Was dazu führte, dass mich Italiener nach dem Weg fragten, oder mir sagten ich solle mal kurz auf das Kind aufpassen, Fotos machen etc. Was ich allerdings mehr an den Handzeichen als an der Sprache erkannte, zum Glück sprechen die so herrlichen ausdrucksstark. Und es ist wunderbar hier nicht aufzufallen. Es ist eben mein Herzensland.

    Ich habe diese Stadt noch nie so voll erlebt - zu Karnevalszeiten ist hier echt die Hölle los. Offensichtlich kommen aus dem ganzen Land die Familien (ich habe kaum andere Sprachen wahrgenommen). Sie kostümieren sich und feiern und tanzen und lieben und leben. Es war wirklich ein kleiner, positiver Kulturschock heute 😁 kurz habe ich vergessen, dass Mitte Februar ist, nur am Morgen und Abends ist es super kalt.
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  • Mein WohnzimmerFahrt nach Triest

    Marano Lagunare

    February 21, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 9 °C

    Da es ja mein Ziel ist, der Sonne entgegen zu reisen und diese nach dem Winter schmerzlich vermisse, mache ich mich wieder auf. Auch wenn ich in Venedig Tage verbringen könnte, ist nicht so gutes Wetter angesagt und ich möchte andere Städte/Landschaften sehen. Also geht‘s nicht so weit nach Marano Lagunare. Hier finde ich ganz am Ende des Hafens einen schönen Stellplatz, es schüttet wie verrückt aber belohnt werde ich mit einem atemberaubenden Sonnenunter- und aufgang und ich stelle fest, dass das kleine süße Fischerdörfchen von den Alpen gerahmt wird. Was für ein Anblick!
    Das Dorf hat einen sehr schönen Turm, den es schon 1000 Jahre gibt, ein kleiner Markt war heute morgen auch noch aber sonst hat man die Straßen schnell gesehen. Also hab ich mich um Wasser gekümmert, meine Scheiben geputzt, die Sonne genossen und bin weiter nach Triest gefahren - hier ist noch mehr Sonne angesagt 🤩
    Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal kurz die Fahrweise der Italiener hervor heben. Mein Papa würde wahrscheinlich sagen, dass ich hier mit meinem Berliner Fahrstil gut her passe aber die beachten einfach Null irgendeine Regel. Ich beobachte immer im Rückspiegel, wie sie überholen wollen, scheren aus und wieder ein, um am Ende am unmöglichsten Ort zu überholen. Man muss ständig damit rechnen, dass die doch noch abbiegen, schnell sich eingliedern wollen oder gefährliche Überholmanöver starten… mit den engen Straßen, eine gute Fahrschule für mich und das BamMobil.

    Ich schreibe nun schon aus Triest und werde mir bestimmt 2 Tage Zeit für die Stadt und das Meer nehmen. Es glitzert so wunderbar und hört nie auf, etwas besonderes zu sein.
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  • Triest

    February 23, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 12 °C

    Als ich vorgestern in Triest ankam, suchte ich mir wieder über die App Park4night einen Parkplatz, der möglichst kostenlos war und nicht an befahrenen Straßen liegt. Mein Weg führte mich immer weiter den Berg rauf und weiter weg zum Stadtzentrum. Gegen 16:00 fand ich dann den Parkplatz, der 4 Plätze für Camper vorsah und bekam den letzten noch ab. Sofort packte ich Rosi aus und schwang mich aufs Rad, die Sonne schien so toll und ich wollte ans Meer. Im nu war ich unten, sauste die Serpentinen runter und kam am glitzernden Wasser an. Ich radelte ein wenig durch die Stadt und genoss die untergehende Sonne. Der Weg zurück hingegen machte es mir schwer, fahren war bei der Straßenneigung unmöglich, also lief ich im Dunkeln zurück. Da frag ich mich schon manchmal, ob das Sparen das alles so wert ist aber ich stelle auch immer wieder fest, was man dadurch für Ort sieht: Sonnenuntergang, Parkplatz zwischen 2 Parks mit Trinkwasser und WC, bester Frühstücksplatz über der Stadt. Also ja, es lohnt sich meistens.

    Am Morgen lief ich los und schaute an der nächsten Bushaltestelle, wann und ob denn ein Bus fahren würde. Es kam grad einer und der Busfahrer wollte mich mitnehmen. Da ich aber kein Ticket hatte, dachte ich eh ans Weiterlaufen aber merkte, dass es gar keinen Automat gab, also nahm er mich zum nächsten mit. Dort konnte man nur mit Münzen bezahlen, die ich nicht hatte, also nahm er mich noch ein paar weitere Haltestellen mit. Auf halber Strecke stieg ich dann dankend für die kostenlose Fahrt aus, um die Stadt von oben her zu erkunden, die ersten Kirschblüten zu sehen und immer wieder den Blick auf das Meer und die Stadt zu genießen.

    Ich empfinde die Stadt als sehr monumental. Es gibt viele große und prunkvolle Bauwerke, die einen entsprechenden Vorplatz haben. Allgemein erinnert mich die Stadt mit ihrer Architektur, Straßenführung und Stadtaufbau einerseits an eine Kolonialstadt und andererseits an den neu gestalteten Stadtteil Eixample in Barcelona. Die Stadt ist ganz klar von Autos und lauten, großen Verkehrsstraßen geprägt, FußgängerInnen und RadfahrerInnen müssen hier Platz machen. Es fehlt mir ein wenig die Gemütlichkeit Italiens und empfinde Triest als moderne Großstadt. Dies merkt man auch daran, dass die Verständigung auf englisch hier gar kein Problem ist.
    Auch im Randbereich der Stadt dominiert das Auto, zwar ist es hier ruhiger und grüner aber sehr sehr hügelig, sodass ein Auto von Vorteil ist. Wirklich völlig beeindruckt haben mich die Quallen im Hafen. Sowas habe ich noch nie gesehen und dank des sauberen Wasser auch klar erkennbar: Quallen, die bestimmt bis 1,50m groß waren. Spektakulär!

    Am Meer zu sein, im Hintergrund die Alpen zu sehen, die Fassaden anzuschauen, das dennoch moderne Feeling der Stadt gefällt mir sehr aber die Stadt ist nicht zu vergleichen mit Florenz, Venedig oder Verona. Mittig gibt es ein Arboretum (ein Baummuseum) das wie ein Central Park in klein funktioniert. Es gibt Spielplätze, Tischtennisplatten und Sitzmöglichkeiten. Wenn all die Bäume, speziell die Platanen grün sind, sieht das Stadtbild bestimmt noch schöner aus.
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  • Piran

    February 26, 2022 in Slovenia ⋅ ☀️ 9 °C

    Nach meinem Aufenthalt in Triest habe ich mir erstmal einen Tag Ruhe gegönnt. Die Anfahrt war leider nicht so easy, musste 4 Parkmöglichkeiten ausprobieren, um die Richtige zu finden. Um Piran scheinen sie Camper nicht sonderlich zu mögen und die öffentlichen Stellplätze sind teilweise bei 50€ pro Nacht ohne Dusche oder WC. Hab dennoch einen Strafzettel an Land gezogen 🙄
    Freitag war also ein Tag, zum nach Deutschland telefonieren, um Versicherungssachen zu klären, die Sonne genießen, Seele baumeln lassen und sich eine Thaimassage gönnen. Die vielen neuen Eindrücke muss ich auch manchmal sacken lassen, um mich an den schönen Bildern in meinem Kopf zu erfreuen.

    Heute Morgen ging die Platzsuche dann leider weiter, nicht immer so einfach mit so einem langen und vor allem hohen Mobil, überall sind Schranken montiert. Ich war außerdem auf der Suche nach Wasser, da mein Tank leer war und ich wollte ohnehin mal meine Tanks leeren und sauber machen. Das sind so meine alltäglichen Dinge, die mich beschäftigen.

    Als ich es dann nach Piran geschafft hatte, war ich wie beim letzten Mal begeistert. Dieses Städtchen liegt so traumhaft, die Sonne tat ihr bestes bei einem eisigen Nordwind und alles strahlte im anstehenden Frühling. Den kalten Fallwind „Bora“ merke ich ganz schön. Diese Winde werden hier zu Lande wohl ganz schön gefürchtet. Piran ist immer eine Reise wert und erinnert stark an ein italienisches Städtchen, ohne viel Verkehr aber mit vollen Außensitzen, Sprizz Aperol und fröhlichen Menschen. Von der alten Stadtmauer aus dem 7. Jhr. hat man einen fantastischen Blick auf die Stadt und das umliegende Meer. Dazu das Alpenpanorama und die schneebedeckten Berge, ein unglaublich schöner Anblick.

    Es ist mir viel wert schön zu stehen, möglichst mit Meerblick und ohne mit dem Verdacht zu leben, ich könnte falsch stehen. Deshalb bin ich weiter nach Kroatien gefahren, ist ja nur ein Katzensprung und stehe nun am Traumstellplatz in Katoro. Hier ist ein altes Casino nur noch eine Ruine, aber die Parkplätze dazu gibt es noch, direkt am Meer, mit Sonnenuntergangsgarantie. Hier werde ich ein wenig bleiben 🤗 und meine erste Nacht habe ich nun schon hier verbracht, wurde ordentlich durch geschüttelt, der Wind ist heftig aber der Sonnenaufgang, zu sehen aus meinem Bett, war fantastisch.
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  • Katoro

    February 28, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 12 °C

    Seit 2 Tagen bin ich nun schon an diesem wundervollen Ort. Die Nähe zum Meer tut unheimlich gut, ich genieße jedes Glitzern auf dem Wasser, jeder Sonnenstrahl ist wohltuend auf der Haut und das Rauschen des Windes durch die Kiefern ist ein wunderbarer Sound.

    Am ersten Tag habe ich mir ein wenig die Gegend angeschaut. Sicherlich ist hier im Sommer die Hölle los, ich sehe viele Pools direkt am Meer, Liegeplateaus, Bars, Spielplätze, ein Bungalow am anderen und Wassersportangebote in Hülle und Fülle aber es ist einfach niemand da. Super interessant mal die Einheimische Sichtweise zu sehen. Ich komme mit Einigen ins Gespräch, viele können super deutsch, was mich immer etwas erschreckt und darauf schließen lässt, wer hier im Sommer Urlaub macht. Die Hotels scheinen aktuell von kroatischen Sportclubs besucht zu sein, ganz viele Sportvereine sind hier unterwegs und halten ihr Trainingslager hier ab. Ständig joggen welche an mir vorbei… Ein paar, in meinen Augen stark abgehärtet, gehen auch schon Baden. Das Wasser verführt natürlich mit den tollen Blautönen aber für mich wäre diese Kälte nichts. Ich denke jedoch auch, dass die schreienden, aus dem Wasser rennenden Halbstarken aus dem Trainingscamp mit ihren neonfarbenen Badehosen eher meiner Meinung sind 🙃

    Zu diesem „lost Place - Sommerferienparadies“, hab ich noch in ein altes Casino erkundet, auf dessen Parkplatz ich stehe. Es ist überwuchert mit Pflanzen, alle Scheiben sind kaputt und alte Flipper stehen rum. Ein sehr spannender Ort aber ich muss zugeben, ziemlich Angst bekommen zu haben und hab’s nicht lange alleine darin ausgehalten 😅 Aber ich konnte Holz sammeln und habe mir 2 Regale fürs BamMobil gebaut, um noch bisschen mehr Stauraum zu haben. Hat sich toll angefühlt, so handwerklich tätig zu sein.

    Am zweiten Tag habe ich das erste mal den Campingstuhl rausgeholt, die Sonne sollte den ganzen Tag scheinen also hab ich den Stuhl, bestückt mit einem Buch und Keksen, auch nicht verlassen. Mal mit Mütze und Schal, mal im T-shirt wenn der Wind günstig stand. Ein wundervoller Tag! Später bin ich noch nach Umag geradelt, um das nächst größere Dörfchen anzuschauen, wirklich süß und an Italien erinnernd. Und dann wieder so ein Sonnenuntergang… daran kann mich einfach nicht satt sehen, ein wohltuender Anblick bei all dem, was sonst so auf der Welt los ist.
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  • Urinj

    Motovun

    March 2, 2022 in Croatia ⋅ ⛅ 11 °C

    Gestern Vormittag bekam mein BamMobil erstmal bisschen Pflege: sauber machen, Gas wechseln, Wasser auffüllen, Reifendruck prüfen, denn es sollte weiter Richtung Süden gehen. Hab geschaut, wo die Nächte nicht ganz so kalt sind und hab Rijeka ins Auge gefasst. Am Morgen hatte ich nämlich meinen eigenen Atem im Mobil gesehen 😬
    Hab mir also wieder eine mautfreie Straße rausgesucht und hab mich auf den Weg gemacht. Eine wunderbare Straße führte mich durch das Inland von Istrien. Wer dazu mal die Möglichkeit hat: unbedingt der blauen 44 folgen. Es geht durch Täler, bisschen über die Hügel, man sieht steile Abhänge und im Sommer, bei grüner Belaubung ist es bestimmt noch schöner. Als ich ein Video von der Fahrt machte, viel mir das Städtchen Motovun auf und ich unterbrach meine eigentliche Route und bog ab. Mein feines BamMobil schafft auch 9% Steigung und fuhr mich zum oben liegenden Parkplatz. Die 13€ Parkgebühren waren es mir wert, weiter diesen schönen Ort zu Fuß zu erkunden. Das Licht war wieder so schön, die alte Stadtmauer aus dem 13. Jhr. rahmt die Stadt und man kann über die ganze Ebene schauen. Hier werden sehr viele Wohnungen verkauft, an sich ein wirklich schöner Ort aber sehr sehr steil und irgendwie im nirgendwo.

    Danach ging’s weiter und die Straße wurde allmählich etwas enger. Es ging wieder über einen kleinen Berghang und ich dachte schon, eine bekannte Situation wiederholt sich, da oben sogar etwas Schnee lag. Aber wir schafften es über den Berg und wurden mit einem wunderbaren Blick auf die Bucht mit vielen Inseln belohnt. Auf dem Weg durch Rijeka machte die Stadt einen sehr industriellen und dreckigen Eindruck auf mich. Ich denke, ich werde weiter fahren.

    Bevor ich das allerdings tun kann, kümmere ich mich erstmal um meine Ersatzgasflasche, die nämlich alle geworden ist. Heizen, Kochen, Kühlschrank zieht ganz schön. Meinen Schlafplatz hatte ich auch aus diesem Grund in Urinj ausgesucht, da mir hier ein Gaslieferant empfohlen wurde. Also fuhr ich dort nach dem Frühstück hin. Mit Händen und Gestikulierungen gab mir die Secuity Frau zu verstehen, dass der Gastyp von 12:00-14:00 da wäre und ich nicht mit Euro zahlen könne. Ich also im Nirgendwo, auf der Suche nach einem Bankautomat. Den fand ich dann bei einem Supermarkt und dachte mir, wie praktisch das wäre, da ich noch Obst und Gemüse bräuchte. Als ich es mit meinem Einkauf zur Kasse schaffte, machte ich das Leben einer, ohnehin sehr gestressten Kassieren noch schwerer. Man muss alles selbst wiegen… das bin ich nicht gewohnt. Die Ökofrau in mir, schaut ja auch immer nach unverpackten Angeboten, also stiefelte die Kassiererin schimpftend mit meinen 5 Tomaten, 3 Zwiebeln, paar Äpfeln etc. zur Obsttheke und brauchte ewig bis sie wieder kam. Die in der Schlange schauten mit auch nicht mehr so freundlich an und am Ende kam sie wieder, alles einzeln in Tüten verpackt, auch den Ingwer. Mein Herz blutete, aber gut, so hab ich Mülltüten 🙄🙃
    Ich muss aber hier unbedingt erwähnen, dass die Kroaten wirklich super freundlich und lieb zu mir sind. Geht auch ohne Englisch (aber nicht ohne Handy 😜). Allerdings wird ja gesagt, dass das Land so günstig ist, das konnte ich noch nicht feststellen.
    Ich fahr jetzt die wunderbare Straße am Meer weiter, es sieht so traumhaft aus und suche mir meinen nächsten Schlafplatz.
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  • Zadar

    March 5, 2022 in Croatia ⋅ ⛅ 8 °C

    Mein Weg an der kroatischen Küste führt mich zu Zadar. Ich könnte Stunden diese Straße am Meer entlang fahren, jede Bucht hat ihren eigenen Wow-Effekt. Das Auge wird nicht müde, dieses Meer und die Felsen zu bestaunen. Ich bin so glücklich die ganze Zeit in der Natur sein zu können und das alles zu sehen. Hier zeigen sich die ersten kleinen grünen Blätter und die Scheinquitten und Wildkirschen blühen, bin so gespannt wenn die Natur endlich explodiert. Diese 3 Grad Nachts und das Kühlschrank-Mobil, welches mich am nächsten morgen erwartet ist auch nicht ohne, bei so einer Frostbeule wie mir.
    Mein Nachtlager in Karlobag war auch wieder etwas ganz besonderes, ein Parkplatz für mich, aus jedem Fenster meines Wohnmobils sah ich das Meer und Abends bin ich mit den Sternen über mir eingeschlafen. Ein wirklich fantastischer Moment.
    Aber die Nacht war furchtbar, plötzlich aufkommender, sehr starker Wind hat mich heftig durch geschüttelt, teilweise mir Angst gemacht und zum zeitigen Wegfahren gezwungen. Der beschrieben Weg hat dann alles wieder wett gemacht. Zu all dem Wahnsinn, der gerade passiert für mich auch eine willkommener Ablenkung.

    Zadar‘s Altstadt liegt auf einer kleinen Insel, wunderschön gelegen. Es gibt viele alte Kirchen und ein Kloster von 1091 (St. Donatus), das immer noch von Nonnen betriebenen wird. Das Flair hier erinnert mich an Italien, die Cafés mit Sonnenplätzen sind voll von Aperol trinkenden Menschen. Ein schöner, unbeschwerter Anblick vor den alten Gemäuern. Die Altstadt ist überall mit Muschelkalkplatten verlegt, glatt poliert von den unzähligen Menschen, die bereits die Stadt durchlaufen haben. Für mich hat das immer etwas sommerliches und edles. Was mir auch aufgefallen ist, dass hier an jeder Ecke ein Bankautomat hängt, noch nie habe ich so viele in einer Stadt gesehen. Vielleicht hat es mit dem früheren, sehr starken venezianischen Einfluss zu tun, den man auch an den Skulpturen, Fassaden und der Gartengestaltung erkennt. Die Stadt stand für mich heute auch unter dem Motto Musik: ein kostenloses Orgelkonzert in der Kathedrale von St. Anastasia, ein Bootsfahrer der dem Hafen schnulzige 60iger präsentierte und das Meer. An der Strandpromenade sind Schlitze in die Steine eingearbeitet, die von den unterlaufenden Wellen und deren Luftdruck Töne spielen.

    Nun fühle ich mich wie so eine echte Reisende, sitzend im Waschsalon, MTV läuft und der Wlan Hotspot ist angezapft. Die Stadt braucht keinen ganzen Tag um besichtigt zu werden, da sie doch recht klein ist aber dafür ist jetzt Zeit für Haushalt 😅
    Morgen gehts weiter nach Šibenik, eine weitere Empfehlung von Freunden.
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  • Krka Nationalpark

    March 6, 2022 in Croatia ⋅ ⛅ 10 °C

    Mir war es danach mich zu bewegen, durch die Natur zu laufen und Abstand von meinen lähmenden Gedanken bzgl. den schlimmen Entwicklungen in der Ukraine zu bekommen. Nicht so einfach, das mit meinem aktuellen Erlebnissen in Verbindung zu bringen.
    Da mein nächstes Ziel Šibenik ist, bot es sich an auch den Krka Nationalpark zu besuchen. Der Weg dorthin ging durch das Landesinnere und zeigte mir ein anderes Bild von Kroatien. Die Dörfer gleichen Geisterstädten, kaum ein Haus steht noch unversehrt da, es liegt viel Müll rum und alles wirkt sehr verlassen. Dennoch verspürte ich auf der Autofahrt ein Gefühl von Sommer, denn die Mandel- und Pfirsichbäumchen blühen in den schönsten Rosatönen, die Sonne gab ihr bestes und mit meinem Rundumblick vom Fahrersessel hätte man auch denken können, es ist ein sehr heißer Sommertag und alles ist schon aufgrund dessen verdorrt.

    Der Nationalpark war hingegen viel grüner, als ich erwartet hatte, da er geprägt ist von Nadelgehölzen und immergrünen Eichen. Ein wunderschöner, total klarer und blauer Fluss, die Krka windet sich durch die Landschaft, dem man bis zu den Wasserfällen „Skradinski buk“ folgt. Diese sind ein Highlight hier in der Gegend und versprachen nicht zu viel. Ich habe noch nie so viele Wasserfälle in einer Region gesehen, die Wanderwege darum und darüber sind sehr schön angelegt, sodass man sich wie mittendrin fühlt. Die Wasserfälle überbrücken einen Höhenunterschied von 45m und sind ca. 800m lang. Die Sonne hat hier leider gefehlt, dann hätte das türkisblaue Wasser wahrscheinlich noch schöner ausgesehen aber so war es auch eine sehr gelungene und wohltuende Wanderung. Man läuft in der Stadt Skradin los, die auch wunderschön gelegen am Fluss liegt, der sich hier zu einem See aufweitet.

    Ich sah am Horizont die Sonne untergehen und wurde von einem roten Ball am Himmel in Šibenik empfangen… ich muss eben der Sonne folgen.
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  • Šibenik

    March 7, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 9 °C

    Seit meinem heutigen Tag in Šibenik habe ich eine neue Stadt auf meiner „Must see Liste“. Es ist das erste Mal, seit Beginn der Reise, dass ich mir gewünscht hätte, ich könnte den Sommer Spirit der Stadt erleben. Sie ist einfach unfassbar schön! Schon bei dem Anblick vom Meer und der Uferpromenade war ich verliebt. Die Hanglage ist traumhaft und gekrönt wird die Stadt von einer bzw. mehreren Burgen, welche der Stadt im 17. Jhr. den Sieg über den Angriff einer Übermacht des osmanischen Reiches sicherten. Zu der Zeit, als bekannt wurde, dass die Osmanen einen Angriff planen, gab es nur die Festung vom Heiligen Michael, also baute die gesamte Bevölkerung in nur 58 Tagen (!) auf dem nahegelegenen, höheren Hügel die Festung Barone und sicherte so die Stadt.
    Vor diesen Kriegsjahren stand die Stadt jedoch ab 1412 unter der Herrschaft der Republik Venedigs und konnte ihre Blütezeit 200 Jahre lang erstrahlen lassen. In der Zeit entstand auch die einzigartige Kathedrale des Heiligen Jakob. Ein wirklich beeindruckendes Bauwerk, von Innen wie von Außen. Hier traf ich einen sehr netten Kroaten, der mir einiges über die Historie erzählte. Wir machten noch Fotos von uns, tauschten Geschichten über Berlin und gingen unser Wege. Der Grund warum ich hier geschichtlich etwas tiefer einsteige ist dieser, dass ich auf der Festung Barone eine Führung mit gemacht habe und das irgendwie echt süß gemacht war. Für mich war heute auch die Freundlichkeit der Bewohner sehr auffällig, konnte mit einigen quatschen, machte Fotos und fühlte mich sehr willkommen. Gefühlt habe ich die gesamte Altstadt fotografiert.

    Natürlich gibt es um die Altstadt auch weitere Wohnhäuser, alle mit Meerblick und Terrassen. Dazu kommt der typische soziale Wohnungsbau, mit der bekannten, einfachen Architektur. Hier hab ich mich gefragt, ob die Fassaden die ganzen Ventilatoren, Fernsehschüsseln und Markisen überhaupt aushalten.
    Bei so einer hügligen und eng bebauten Stadt kam mir auch der Gedanke, dass man sich hier schon mögen muss. Wir streben immer mehr nach Privatsphäre (und damit vielleicht auch der Anonymität entgegen) und wollen mehr Raum für uns. Das ist hier gar nicht möglich, jeder kann hier in des anderen Garten/Balkon schauen und Dachterrasse werden geteilt. Könnte mir vorstellen, dass das positive Miteinander hier größer ist als bei uns, wo wir doch zu gerne um alles Zäune ziehen und höchstmöglich Thujas wachsen lassen.
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  • Trogir und Mee(h)r sein auf Čiovo

    March 10, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 10 °C

    Trogir, ein weiteres Highlight auf meiner Strecke an der kroatischen Küste. Die Städtchen haben wirklich alle ihren eigenen Charme. Dieses liegt auf einer kleiner Landzunge und ist umgeben von Hügeln, wie ein Passepartout. Das Meer sieht unglaublich türkis aus und gibt dem Flair, samt den Palmen einen sommerlich Anblick. Dennoch pfeift der Wind eisig und ich muss mich gut einpacken, als ich mir die Stadt von einem gegenüber liegenden Hügel anschaue, nicht dass die sonnigen Bilder ein falsches Bild vermitteln 😁

    Bei meinem Erkundungstag durch die Stadt haben die Böen zum Glück nachgelassen und die Wärme kehrte ein wenig zurück. Ich bin wirklich kein Küstenkind...
    Die Altstadt ist nicht umsonst UNESCO Weltkulturerbe und es ist beeindruckend durch diese 2400 Jahre alten Straßen zu laufen. Trogir ist tatsächlich die älteste Stadt an der kroatischen Küste und sollte unbedingt besucht werden. An einem markante Kirchturm ist mir aufgefallen, dass es irgendwie kein Gebäude dazu gibt bzw. dass es aussah, als wären in die Gemäuer Wohnungen gebaut aber ich war mir nicht ganz sicher. Auf der Suche nach den Frühjahrsboten sah ich im Innenhof dieser Mauern eine Nektarine blühen und versuchte mich an einer Nahaufnahme. Jemand aus einem Fenster sagte erst auf kroatisch, dann auf englisch wie schön doch die Blüten seien. Wir schwärmten beide für die wunderbare Natur und merkten, dass wir Gleichgesinnte sind. So lud er mich zu sich ein, er möchte mir ein Lied zeigen, dass er selbst geschrieben hätte und zum wachrütteln gedacht ist. Der sehr eindringliche Text war bemerkenswerter, als die musikalische Kompositionen aber wir hatten einen schönen Austausch darüber. Wir sprachen auch über den Zustand seines Landes und ich bemerkte, dass die Mülltrennung, wie sie mir positiv in Italien und Slowenien aufgefallen ist, in Kroatien wohl noch nicht so angekommen sei. Er schloss einen Vergleich zu den skandinavischen Ländern, denen wir mind. 15 Jahre hinterher hängen und meinte, Kroatien ist 30 Jahre hinterher. Schade, dass so zu hören. Deshalb auch der viele Müll…
    Zufälligerweise wohnte er genau in der Wohnung, wo ich mich vorher gewundert hatte, wie der Bau zustande kam. Nun saß ich also hinter dem Fenster, was ich kurz zuvor von außen fotografiert hatte. Und tatsächlich, nach der Zerbombung im 2. Weltkrieg baute man den Kirchturm und die Mauern wieder auf und schaffte damit auch Wohnraum. Er zeigte mir noch seine Dachterrasse und ich hatte einen einmaligen Blick über die Dächer. Eine tolle Begegnung und ich wünsche Frank, dass er Gehör findet, denn er hat so eine wichtige Message, dass wir nicht so weiter machen können, wie bisher.

    Ich hoffe, ihr werdet den Fotos der alten Gemäuer nicht überdrüssig, denn ich habe das Gefühl, dass jede Stadt doch etwas einzigartiges hat. Und der Sonnenuntergang über der Stadt war einfach der absolute Wahnsinn.

    Am folgenden Tag hat’s mich wieder mehr in die Natur getrieben. Mein Schlafplatz liegt ja gegenüber von Trogir, auf der Insel Čiovo. Eine schmale Insel, mit kleinen Dörfchen und einem Highlight: die Wallfahrtskirche Prizidnica von 1500. Sie ist nur zu Fuß zu erreichen und laut Erzählungen wurde die Kirche vom Priester Ivan Stoidrzic und mehreren anderen Priestern selbst in den Felsen gebaut. Mein Weg führt mich den Berg hinauf und bietet mir einen wunderbaren Blick auf das umliegende Meer. Hatte ich schon erwähnt, wie wunderbar es aussieht?! Den ganzen Weg kam mir kein Mensch entgegen, es ging auch mal sehr steil durch die Olivenhaine und zum Meer hinunter, wo man an der Kirche vorbei kam. Ein wirklich schöner Anblick und Wanderweg.
    Und leider wieder ein fader Beigeschmack, bei all der Schönheit… der Müll und der Mensch ist unglaublich. Ich verstehe es nicht und komme mir schon albern vor, wenn ich mit meiner Tüte den Müll versuche irgendwie zu reduzieren. Ein Tropfen auf dem heißen Stein. Am Meer war es dann wieder sehr schlimm, die Strände sehen aus, kann man sich nicht vorstellen. Es ist so bitter und ich muss so aufpassen, dass ich bei all dem Ärger darüber nicht verpasse die Aussicht zu genießen. Es gibt auf den höheren Lagen auch nirgends Mülleimer, klar die leert ja auch keiner. Ein dramatischer Zustand für die Natur. Ich muss selber noch mehr Tüten einstecken 💪🏼
    Ein Windvideo muss heute mit dazu, denn unter dem hab ich heute wieder ganz schön gelitten, aber besser als Müll!
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  • Split

    March 12, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 8 °C

    Nach meinem letzten Geschriebenen, hab ich am nächsten Morgen erstmal den kleinen Strand, an dem ich mein Nachtlager hatte, vom Müll befreit. 3 Tüten voll, die ich nicht mal mitbringen musste, denn es lag ja alles rum. Vielleicht ist es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein aber immerhin.
    Danach bin ich unweit nach Split gefahren, hab mein Wasser voll getankt, Trinkwasserflaschen aufgefüllt und ab zum nächsten Stellpatz. Vorher ging’s aber noch in Baumarkt einkaufen (einer meiner Lieblings Beschäftigungen), um etwas Material zu kaufen und meine Ideen zur Optimierung des Bammobils umzusetzen. Es ging ein schöner, handwerklicher Tag zu Ende und ich nahm mir vor, am nächsten morgen nach Split zu radeln.

    An der Spitze von Split liegt der Waldpark Marjan. Super gepflegt mit botanischen Garten und Aussichtsplattformen, toll zum joggen, radeln und baden. Um ehrlich zu sein, hatte ich mich nicht über Split schlau gemacht und meine Erwartungen waren nicht sehr hoch. Von meiner vorherigen Wanderungen auf Čiovo konnte ich einen Blick von der gegenüber liegenden Seite auf die Stadt erhaschen und hatte nicht den besten Eindruck. Aber das schlug weit fehlt, denn die Stadt überraschte mich total. Ich parkte mein Rad im Hafen und lief die Strandpromenade lang. Eine Flut an Menschen kam mir entgegen. Ich hatte den Eindruck, dass in dieser Stadt die Schönen und Reichen wohnen, letzteres weiß ich nicht aber der schicke Dresscode von allen fiel auf. Vielleicht ist es auch die Vorfreude auf den Frühling. Ebenso hier ein bekanntes Bild: Alle sitzen draußen, die Bars sind knacke voll, die Menschen gut gelaunt. Ein Ehepaar, mit denen ich mich unterhielt, meinte, dass das noch gar nichts ist und im Sommer hier die Hölle los ist. Nach wie vor sind es fast nur Einheimische und vor allem hier ganz besonders die, mit einer anzunehmenden Affinität für auffällige und schicke Sonnenbrillen. Ein Glück kann ich da mit meiner Herzbrille mithalten 😅
    Zum ersten Mal fällt mir auch eine gestaltete Uferpromenade auf. Aus Sicht einer Landschaftsarchitektin: Rampen für barrierefreie Nutzung, Bänke mit Holzauflagen, Rücken- und Armlehnen für die allumfassende Nutzung, wenig Beton, viel Naturelemente, Handläufe, Aufmerksamkeitsstreifen viele Sitzmöglichkeiten, Baumpflanzung... Sehr gelungen, wie ich finde.

    Das Herz der Stadt ist der Diokletianspalast, 305 n.Chr. fertig gestellt. Er ist ein antiker Baukomplex, der als Alterssitz für den römischen Kaiser Diokletian diente, welcher als einziger römischer Kaiser 305 n. Chr. war, der gemeinsam mit Mitkaiser Maximian, freiwillig aus dem Amt schied. Alle folgenden Zeitepochen haben den Palast in seinem Äußeren geprägt und zeugen von einer lebendigen Entwicklung von Split. Seit 1979 steht die Altstadt unter UNESCO Weltkulturerbe. Ich hatte mich etwas verlaufen und war auf einmal unter dem Palast, im Kellergewölbe und huschte durch die Katakomben, auch wenn ich nicht weiß, ob sie hier auch Leute beerdigt haben. Der ganze Komplex ist absolut sehenswert, beeindruckend und wunderschön! Split hat auf mich eine ganz eigene Wirkung. Es scheint mir sehr lebendig, modern und versnobt in einem uraltem Rahmen zu sein. Noch nie habe ich so viele von sich oder anderen Selfies machen sehen, in den kürzesten Röcken (wobei ich den ganzen Tag gefroren hab, trotz Sonne) und peinlichsten Posen, aber das lag vielleicht auch am Samstag, wo alle das Wetter genossen haben. Auch den großen Markt kann ich nur empfehlen.

    Unter den vielen Leuten erkannte ich immer mehr Fußballfans, aus familiären Hintergrund habe ich da ein Auge für 🙃 Und tatsächlich, es spielte Zagreb gegen Split, wo es wohl auch ordentlich zur Sache gehen kann. Immer mehr strömten in die Stadt, die Stimmung stieg, die Gesänge wurden lauter und die KellnerInnen rannten schon, um die Biere nachzuschenken. Ich erinnerte mich daran, dass ich ziemlich nah am Stadion geparkt hatte und bei den Betrunkenen war mir kurz unwohl zu mute und hoffte auf einen guten Endpunktestand. Zurück zu kommen war auch nicht so einfach, da die Polizei alles abgeriegelt hatte. Ich tat mich mit einem zusammen, der auch zum Hafen musste und zeigte mir einen Geheimweg, wo keine Wache stand. Irgendwie war es dann auch witzig, zurück im Mobil, die Fans mit voller Inbrunst singen zu hören. Mein Bruder hätte es gefeiert.

    Mein Rückweg führte mich auch nochmal über den Hügel im Waldpark und ich genoss den Blick und den Sonnenuntergang. An einer Steilwand kann man sogar klettern und ein Papa jubelte seinem Sohn und dem fast geschafften Aufstieg zu. Ich sauste die Serpentinen der Sonne entgegen runter und war ziemlich happy über meinen tollen Tag!
    Jetzt bin ich schon 2000km gefahren, fast 5 Wochen unterwegs und die Temperaturen scheinen sich so zu entwickeln, dass man auch mal in der Sonne liegen kann. Werde also weiter an der Küste entlang fahren (Makarska Reviera) und etwas die Seele baumeln lassen und an die denken, die es nicht so gut haben, wie ich.
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  • Brela‘s Meer- und Bergluft

    March 15, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 15 °C

    Mein Weg führt mich weiter an der Küste entlang, gefühlt wird sie immer atemberaubender. Ich könnte an jeder Ecke anhalten, genießen und ein Foto machen. Ich bin so dankbar, das alles sehen zu dürfen!
    Mein nächster Stopp ist Brela und mein Stellplatz, unter Kiefern und nah am Meer einfach nur zum wohlfühlen. Es zieht mich sofort an den Strand und den habe ich ganz alleine für mich. Das Wasser ist so unfassbar klar und ich kann kaum glauben, was ich da sehe, absolut paradiesisch. Lange alleine bin ich dann allerdings nicht. Ein gebräunter Typ, mit blauem Badeslip kommt angepaddelt und fragt, ob er sich zu mir setzen könnte. Er kommt aus der Gegend, spreche allerdings deutsch, da er 1984 als Profifußballer in Westberlin war. Wir sprachen über das Glück im Leben und was es dazu braucht - an so einem Ort sehr leicht zu beantworten. Er würde sich mit seinen 60 Jahren fit halten, hat einen Privatstrand und Sauna und springt dann ins aktuell 12 Grad kalte Meer. Jacuzzi Marco machte mir ein Kompliment nach dem anderen und hatte offensichtliches Interesse, seinen Privatstrand zu teilen. Da ich nicht an einem Sugar-Daddy interessiert bin aber die Unterhaltung sehr interessant fand, blieb er noch etwas und paddelte dann etwas enttäuscht ins blaue Meer zurück. Ich sah Thunfische aus dem Wasser springen, die mind. 1m lang waren, die selber nach Sardinen fischten. Unglaublich, dass es die hier doch noch gibt.
    Der folgende Tag bestand aus am Strand liegen, lesen, Berge bewundern, an meinen Opi seinen Geburtstag denken, Zehen ins Wasser halten und genießen. Ein wunderbarer Zustand und an einem Montag dann wirklich völlig alleine. Im Sommer brennt hier bestimmt der Strand, weil alle wie die Sardinen aneinander liegen. Kann man sich bei der jetzigen Friedlichkeit gar nicht vorstellen. Ich schaute mir noch eine wenig die Küste an, die Kiefern, die über dem Promenadenweg wachsen sehen malerisch aus und ich wollte mir das Wahrzeichen der Gegend anschauen: der Felsen von Bresla. Dabei stellte ich fest, dass ich wohl an einem der 10 schönsten Strände der Welt lag, so besagte es eine Tafel. Der Strand Punta Rata befindet sich auf einem geschützten Kap, umgeben von einem Pinienwald. Und mit dem Gefühl, dass ich über den Ort habe und mit dem was ich hier sehe, kann ich dem Forbes Magazin nur recht geben!

    Nach meinem Strandtag zog es mich in die Berge. Die gehen ja quasi direkt von der Küste los und meine Wanderroute startete sogar zufällig am Wohnmobil. Und es ging auch direkt zur Sache, es fühlte sich an, als würde ich einen Kirchturm hochlaufen, nur das die Mauern aus dicken Pinienstämmen bestanden. Ich musste bald eine Pause zum verschnaufen und Nadelgeruch aufsaugen machen. Später merkte ich, dass ich bei meinem Päuschen meine geliebte Herzbrille hab liegen lassen, also ging’s wieder zurück. Dabei stolperte ich über eine große blaue Mülltüte, die mir zurief, dass ich sie doch gleich befüllen könnte, wenn ich schon nochmal hier wäre. Gesagt getan, ich sammelte also wieder Müll. Offensichtlich beinhaltet das „geschützte Gebiet“ nur den Strandbereich, wo sich die Touris aufhalten. Immerhin aber zu kurz gedacht. Hab dann oft den Satz von Greta im Kopf: How dare you? Wie können wir so mit unserer Umwelt umgehen?!
    Ich machte mich also weiter den Berg hinauf und schniefte ganze schön. Die Wanderroute war als mittelschwer angegeben und ich fragte mich, ob ich wirklich so schlecht in Form war. Ich hielt oft an, alleine schon um die Felsen mit ihrer tollen Farbgebung zu bewundern. Ich hatte ja auch Zeit und wollte mein Ziel, die St. Nikolas Kirche erreichen. Oben angekommen war ich dann echt froh den Wahnsinns Blick zu haben. Mein Weg führte mich dann wieder bergab ins dahinter liegende Tal, um auf der Nordseite des Biokovo die Kirche zu erklimmen. Es ging durch alte Olivenhaine, ein sehr unwegsame Weg führte mich an verlassenen Häusern vorbei, die teilweise direkt in den Stein gehauen waren und nur noch als Grundmauern in der Landschaft standen. Endlich erreichte ich die Kirche auf ca. 600m und war mitten in den Bergen. Ein niedliches Bauwerk aus dem 14 Jhr., dass mit den Farben des Berges Prirovac verschmolz.
    Stundenlang sah ich keine Menschenseele, hatte nur Kontakt mit der Natur und hörte immer mal eine Glocke oder ein Zwitschern. Dann auf einmal wusste ich wo die Glocken herkamen, denn es kamen 3 so süße Felltiere angewackelt. Ärgerte mich, dass ich doch keinen Apfel eingesteckt hatte aber ich teilte meine Haferkekse mit den Pferdchen, die nach etwas essbaren suchten. Ich ging nicht ganz den gleichen Weg zurück sondern machte noch einen Schlenker über die sogenannte französische Straße. Ein denkmalgeschützten Monument, dass zu Beginn des 19. Jhr unter französischer Führung von Einheimischen auf ca. 400m südliches des Biokovo erbaut wurde. Geplant war eine viel längere Strecke entlang der Küste zu erbauen aber wurde dann nach Rückzug der Franzosen nie beendet. Beeindruckend, dass sie damals nicht mehr als 6% Gefälle eingeplant hatten, damit man ein Pferd mit Wagen gut ziehen konnte. Somit sind die Mauren teilweise bis zu 6,40m hoch erbaut worden.
    Zurück an meinem Wohnmobil war ich selten so glücklich über eine heiße Dusche. 17km Weg (was erstmal nicht viel klingt), über Stock und Stein, nur im Gefälle, teilweise so steil, dass man es als Treppe bezeichnen müsste 😅 ich bin völlig geplättet aber glücklich.
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  • BrelaVeliki StonVeliki StonVeliki StonVeliki Ston und die SalzseenBucht von Mali StonMali StonBucht von Mali StonZuljana

    Delfine und die kroatische Mauer

    March 18, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 12 °C

    Von diesem fantastischen Ort in Brela konnte ich mich nur schwer trennen. Es fühlte sich gut an, ein paar Tage länger an einem Ort zu verweilen und sich von der Wanderung zu erholen 😁 Aber ich möchte ja gern neue Orte erkunden. Irgendetwas ist auch anders, das Klima wird milder, die Nächte etwas wärmer und es sind mehr Leute unterwegs. So auch ein Pärchen und eine Familie aus Frankreich, die den gleichen schönen Ort gefunden hatten, wie ich. Wir verbrachten einen wunderbaren Abend mit Lagerfeuer, Glutkartoffeln und Camembert zusammen und spürten, dass wir Gleichgesinnte im Bezug auf Freiheit und Naturverliebtheit sind. Wir hörten schöne Musik und sangen gemeinsam zu Édith Piaf. Das Pärchen reist seit 5 Monaten im total minimalistischem Stil, in Form von einem Rangerover, Dachschlafplatz und ein Kofferraum, der eine ganze Wohnung darstellt. Bewundernswert. Die trafen auf ihrem Weg auf die 4 köpfige Familie und reisen nun ein wenig zusammen (wie das Franzosen eben so machen, wir Deutschen machen ja eher einen großen Bogen, wenn wir die einheimische Sprache vernehmen 😅). Die Familie nimmt sich ein halbes Jahr eine Auszeit, 2 Töchter: 9 und 12, sodass jeden Morgen home schooling angesagt ist . Ich denke, dass dieses halbe Jahr die beste Schule überhaupt für die Mädels sein wird und finde es inspirierend, das so zu vereinbaren. Ich kenne das ja zum Glück aus eigener Erfahrung, da uns unsere Eltern überall mit hinnahmen und immer die coolsten Ideen umgesetzt haben, frei nach dem Motto „No risk no fun“. Auch die Caravan Touren mit der ganzen Familie waren eine perfekte Vorbereitung auf meine jetzige Reise. Dafür bin ich sehr dankbar!
    An meinem letzten Tag sagte ich dem Strand auf Wiedersehen und sog die Meeresluft auf und plötzlich schwimmen Delfine an mir vorbei. Einfach, weil sie das vielleicht immer so machen. Ein wunderbarer Moment, ich konnte es nicht fassen.
    Mit diesem Gefühl fuhr ich nach Ston, auf der Halbinsel Peljesâc. Hier gibt es neben einer süßen mittelalterlichen Altstadt auch eine Festungsmauer aus dem 14.Jhr, die Veliki Ston mit Mali Ston verbindet. Es boten sich mir schöne Blicke auf die Bucht, die zu einem Natura2000 Gebiet gehört. Hier gibt es wohl seltene und autochthone Austern und Muscheln. So sind die Restaurants in der Bucht alle bekannt für ihre Austernspezialitäten und platzen aus allen Nähten. Ich hörte ein Sektkorken nach dem anderen knallen. In solchen Schutzgebieten wird das Zusammenleben von Natur und Mensch unterstützt/erprobt, sodass die Bestände der Muscheln gesichert werden, ein Verzehr jedoch auch gewährleistet wird. Naja… meins wäre es nicht. Wer die Mauer auch gern mal erklimmen möchte, an der Stelle ein kleiner Tipp: einfach in Mali Ston los laufen, dann umgeht man den 10€ Eintritt. Ist natürlich gut für die Kultur, eine Spende da zu lassen, aber vielleicht etwas hochpreisig am Ende. Ich genoss noch einen Espresso auf der lauten, voll besuchten Piazza in Ston, sog das Flair auf und hatte den Drang weiter zu fahren. Mein Parkplatzstellplatz war nicht der optimalste und kein Meer in Sicht, also fuhr ich auf der Insel weiter, um in Žuljana einen wirklich besonderen Stellplatz zu finden. Die Buchten werden immer karibischer und die Berger grüner. Diese wundervolle Natur zeigt sich hier von einer besonders schönen Seite und ich möchte bleiben.
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  • Žuljana und die Berge

    March 20, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 17 °C

    Gefühlt könnte mit diesem Titel doch eine fanatischer Fantasiegeschichte anfangen oder?
    Ich bin also in dieser malerischen Bucht gelandet, diesmal einfach auf gut Glück und kann es am Morgen kaum glauben, wie schön die Farben des Wassers sind. Aber sagte ich, dass mehr Menschen unterwegs sind und sich was ändert? Also hier liegt der Hund begraben, nicht mal ein Espresso wäre drin aber auch ok, einfach mal nur Natur, bei immer wärmer werdenden Tagen gefällt mir sehr gut. Das Landschaftsschutzgebiet Uvala Vučine umfasst mehrere von diesen Traumbuchten, eingebettet in eine hügelige Landschaft. Mit 12 Grad und herrlichem Sonnenschein ist es noch nicht so richtig Bikini Wetter aber einen dieser Berge zu erklimmen, scheint mir eine perfekte Idee für einen Sonntag. Außerdem drängt es mich danach, dieses Meer aus der Vogelperspektive zu sehen.
    Vorher musste ich allerdings umparken, da ich energisch freundlich darauf hingewiesen wurde, dass ich so im Hafen nicht stehen könnte. Das ging allerdings nur mit Hilfe von netten Kroaten, ehrlich gesagt frage ich mich, wie ich da überhaupt rein gekommen bin?! Aber der Aufwachmoment, bei dem Panorama, war gigantisch.

    Ich machte mich also auf den Weg um St. Ivan auf 550m Höhe zu erklimmen und die einmalige Aussicht zu genießen. Ich sah gen Osten sogar die schneebedeckten Berge in Bosnien Herzegowina, die bald erkundet werden wollen. Langsam zeigt sich schon ein erstes Grün, die Feigen wollen ihre Knospen aufmachen und das zarte Grün der Weiden ist auch zu sehen. Ein zeitiger Frühjahrsbote, die Blüte des Rosmarins, wird von hungrigen Bienen umschwirrt und taucht die Ränder des Wanderweges in ein zartes Lila. Dazu blühen die Magnolien und ich kann es gar nicht erwarten, denn Mitte der Woche sind 17 Grad angesagt. Ich möchte gern zu meinem Ausblick eine Textpassage aus meinem derzeitigen Buch zitieren, womit mir mein Freund eine große Freude bereitet hat: „Die Wanderung auf den Bergkamm beschert mir eine wahre Explosion von Licht, Raum und Wind. Bei diesem Blick fängt mein Kopf Feuer. Mehr kann ich von diesem hohen, heiligen Ort nicht erzählen. Worte werden dort weggefegt. Selbst Gedanken lösen sich auf wie Wolkenfetzen über der Landzunge. Es gibt nur noch das reine Sein.“ (Geflochtenes Süßgras, Robin Wall Kimmerer)
    So eine darunter liegende Bucht habe ich dann für mich ganz allein. Ich traue mich fast gar nicht, mich auch mal hinzulegen, zu schön ist das was ich da sehe.

    Dennoch gibt es die andere Seite, die Wegränder, die voll mit Müll sind, ich sehe Badewannen und Stühle in den Bäumen hängen. Ich versuche auch, meinen sauber getrennten Müll im kleinen Städtchen zu entsorgen und mir wird gesagt, dass es hier keine Mülltrennung gibt und das in einem Landschaftsschutzgebiet! Auch eine Glastonne gibt es nicht und dabei hab ich so viele Glässchen, mit der Annahme es wäre ökologischer. Mir leuchtet nicht ein, wie bei all der Unterstützung der EU (so lassen es zumindest die ganzen Baustellen und EU-Förderungsschilder am Straßenrand vermuten), hier keine Systemänderung stattfindet. Aber das ist eine Frage, die auf so vieles angewandt werden kann. Sicherlich ist mein Fußabdruck mit meinem DieselMobil, alleine, auch nicht gering…

    Am ersten Abend dachte ich übrigens dann doch, dass hier noch der Bär steppt. Laute, etwas undefinierbare Schreie, die ich nicht zuordnen konnte und aller halben Stunde wieder kamen. Ich wollte mir das Spektakel ansehen, um dann zu bemerken, dass da kein Bär steppte, sondern Tiere im Wald jaulten. Total beeindruckende Erfahrung. War dann froh, in meinem kleinen zu Hause sein zu können, aber was es war konnte ich nicht wirklich definieren. In dem kleinen Kiosk erzählten mir die Frauen, dass es seit Monaten nicht geregnet hat und die Schakale deshalb so laut sind, da sie mit dem Rudel über das gesamte Gebiet kommunizieren. So ein Wildhundgeheule mal zu erleben, hätte ich im Traum nicht gedacht. Günther Niethammer berichtet in seinem Buch, venezianische Matrosen hätten im 15. Jhr als Racheakt, für eine bei einer Prügelei bezogene Schlappe, einige aus Nordafrika mitgebrachte Goldschakale (Canis aureus) ausgesetzt. Die Schakale waren als Hühnerräuber und Diebe bekannt, also eine Plage für die Anwohner. Tagsüber halten sie sich in Höhlen und anderen Verstecken auf und kommen nur des nachts heraus und sind daher schwer zu bejagen. Der Bestand an heulenden Goldschakalen hat sich auf der Halbinsel jedenfalls bis heute gut erhalten.

    Und damit die ganze Sache hier rund wird, gibt es noch Behördengänge oben drauf. Als ich weg fuhr, bemerkte ich beim nächsten Stop, dass mein hinteres Kennzeichen fehlt. Also ab nach Dubrovnik zur Polizei…
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  • Wie ein Kennzeichen festzuschrauben ist

    March 24, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 16 °C

    Wie ich in meinem letzten Eintrag schrieb, stellte ich leider fest, dass mein hinteres Kennzeichen nicht mehr da war. Mir wurde erstmal etwas anders aber dann googelte ich, was zu tun sei: Versicherung Bescheid geben, es bei der Polizei melden und neue Kennzeichen beantragen. Ersteres war schnell getan, eine Polizei gab es nur in Dubrovnik, das zum Glück nur 40min entfernt lag und ich mich also auf den Weg machte. Letzteres führte mich heute morgen sofort in die Realität zurück, in welchem Land ich eigentlich lebe: Deutschland, das bürokratische Land. Ein unfreundlicher Mitarbeiter mit Berliner Dialekt sagte mir am Telefon sehr bestimmend, dass nur ich das beantragen könne, alle Formulare vorhanden sein müssen und das es da keinen anderen Weg gäbe. So dachte ich mir, dass ich mir erstmal Dubrovnik anschaue, um klare Gedanken zufassen. Die Stadt ist umwerfend und dazu möchte ich gern später noch eingehen aber es machte sich das Gefühl in mir breit, dass ich zurück fahren muss. Mein Bauchgefühl stimmt zu fast 100% und man muss es versucht haben, um es mit Anstand aufgeben zu können (Max Frisch). Nach dem Mittag fuhr ich also wieder die Traumstraße zurück nach Zuljana. Nach ca 70km war ich wieder auf meinem Parkplatz, leider ohne rumliegendes Kennzeichen. Ich ging in den kleinen Minimarkt, der ja als einziges offen hatte. Ein netter Kassierer verstand mich überhaupt nicht und rief etwas einem Anderen im hinteren Abteil zu, der offensichtlich besser englisch konnte und sofort zur Hilfe kam. Ich erklärte, dass ich vor kurzem wenige Nächte dort war, mein Nummernschild noch dran war, als ich mich in die kleine Parklücke am Hafen zwängte und es nun vermisse, in der Hoffnung es hätte vielleicht jemand hier abgegeben. Er zuckte nur mit den Achseln aber zückte sofort sein Handy und meinte, dass er in so einer WhatsApp Gruppe ist, wo alle von der Halbinsel drin sind. Es dauerte keine 5min, da trudelten Rückmeldungen auf sein Ersuchen ein. Ich sagte ihm die Nummer meines BamMobils und tatsächlich meinte einer, er hätte da was auf dem Weg zurück zum Festland gefunden. Ich konnte es nicht glauben und fragte ihn mehrmals, ob er das ernst meinte. Nachdem wir den Gegencheck mit einem Foto hatten, meinte der Nette aus dem Laden, dass sein Bruder, der auf einer Baustelle arbeitet, es gefunden hätte. Kann man sich das vorstellen? Und dann wohnt der noch in Zuljana und meinte, er bringt es mir vorbei. Ich konnte mein Glück kaum fassen… also wartete ich in der Sonne auf meinen Retter, der eine Stunde später mit dem Schild ankam und so tat, als wäre es nichts gewesen. Mein Grinsen war so breit wie der Mond, ich bedankte mich 1000 Mal und konnte mich nicht mal revanchieren, da sie keine Geste annahmen. Wie viel Glück kann man haben, trotz eines guten Bauchgefühls? Ich bin so froh, dass ich zurück gefahren bin, es WhatsApp Gruppen gibt und der richtige Moment da war, als ich den Laden betrat. Was hat mir das alles erspart!

    Dubrovnik hat nun leider nicht meine volle Aufmerksamkeit bekommen, die es verdient hätte. Mein erster Eindruck war: Wow! Die alte Stadtmauer ist monumental, die Gässchen süß und alle hüglig liegend. Die Stadt wirkt total rausgeputzt und scharrt mit den Füßen, die Touristen bald zu empfangen. Ich nehme viele Gerüche wahr, die eher unangenehm als erfrischend sind: etwas modrig, nach Katzenpisse, gekochtem aus Kellerküchen und kaltem Stein, weil die Gassen so eng sind. Zum ersten Mal bin ich über die frische Brise sehr dankbar. Es stehen auffällig viele Pflanzen in den Gassen und das freut meine grüne Seele dann immer sehr. Die Stadtmauer kann man für 33€ begehen, was mir doch sehr hochpreisig vorkommt und meines Erachtens nicht unbedingt notwendig ist. Die Stadt an sich ist eine einzige Filmkulisse und ich freue mich darauf, bald mit mehr Zeit, die Stadt noch einmal wahrzunehmen. Dann sicherlich auch von oben, denn die umliegenden Berge geben bestimmt einen tollen Blick über die Stadt.
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