• Rio Tinto

    Sep 19–20 in Spain ⋅ ⛅ 36 °C

    Wir verlassen Jerez des los Caballeros wieder ungebadet da auch hier das Schwimmbad geschlossen war 🙄, nehmen die N435 (die in einem fürchterlichen Zustand ist), fahren durch die Sierra de Aracena y Picos de Aroche, einem Nationalpark der durch Pinienwälder und an den Zuflüssen des Odiel entlang führt hinunter nach Minas de Riotinto. Gestern Abend noch haben wir das Minenmuseum besucht und uns Karten besorgt für eine Zugfahrt heute auf den alten Gleisanlagen am Rio Tinto entlang. Was für eine unglaublich farbige Gesteinswelt! In dem ehemaligen Ergussgebiet diverser Vulkanausbrüche finden sich Eisen- und Kupfererze und dazwischen verschiedenste Kristalle. Alle Nuancen von Rot-, Lila-, Blau-, Grün- und Brauntönen sind zu finden. Hier würde ich gern mal eine Weile graben.
    Der Zug nimmt uns zusammen mit 3 Busladungen und diversen Familiengruppen auf und es geht los. Es gibt ausführliche Erklärungen (leider nur auf spanisch), der Zug rumpelt, pfeift ohrenbetäubend und macht sich auf die Schienen immer am zuerst kleinen und dann immer größer werdenden Fluss entlang. Der Fluss wälzt sich durch unterschiedliche Schichten und läßt so bunte Sedimentschichten zurück. Das Wasser ist rot und sauer, Bakterien bauen die in den Gesteinen enthaltenen Mineralien ab, dabei entsteht Schwefelsäure die in den Fluss gelangt. Nur wenige Bakterien, Hefen, Pilze und Mikroorganismen können darin leben. Da beim Abbauprozess Sauerstoff freigesetzt wird forschen Wissenschaftler daran, dies zur Sauerstoffgewinnung auf einer Forschungsstation auf dem Mars zu nutzen. Das Gestein auf dem Mars hat eine ähnliche Zusammensetzung wie hier im Rio Tinto Gebiet.
    Die Aussichten auf Landschaft und Fluss sind auf jeden Fall spektakulär und wir entschließen uns noch eine Nacht dranzuhängen und morgen eine Busfahrt in die Kupfermine zu unternehmen.
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