• Über alle Berge nach Rubiaes

    September 8, 2021 in Portugal ⋅ 🌧 20 °C

    Heute war die mit Abstand schwerste Etappe. Der Weg führte bis auf 500m Höhe hinauf. Da ich ganz früh los wollte, hat mir das Hotel ein Lunchpaket mitgegeben.
    Es hatte schon die ganze Nacht geregnet. Nach einer Stunde Marsch fing es wieder an zu regnen. Mein Poncho hatte keine Chance. Ich wurde nass bis auf die Haut. Meine Schuhe waren randvoll Wasser und quietschten vor Nässe. Ob ich die bis morgen trocken kriege? Am Brunnen Fonte das Tres Bicas wurde ich von einer jungen Frau überholt. Sie war die einzige Pilgerin, die ich unterwegs traf. Der Weg verlief erst langsam, aber dann immer steiler werdend, aufwärts.
    Über kleine Ortsstrassen, Wald- und Sandwege, große und kleine Steine ging es ständig bergauf. Früher sind hier die Römer hochgestolpert, heute die „Germanen“.
    Am Cruz dos Franceses habe ich noch meinen Feuerstein vom Strand in Markgrafenheide deponiert.
    Den höchsten Punkt nahe der Portela Grande habe ich fast übersehen. Erst als es abwärts ging, wurde mir bewusst, dass ich über den Berg bin. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen. Die Sonne schien, aber die Wege hatten sich in Bäche verwandelt. Vorsichtig ging ich weiter, es war rutschig und uneben.
    Gleich bei der ersten Herberge in Rubiaes bekam ich ein schönes Zimmer mit Balkon. Die Wirtin gab mir auch noch Zeitungen für meine Schuhe, zum Ausstopfen. Ich hoffe, das hilft etwas. Morgen will ich ja weiter laufen.
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