Jakobsweg 2021

September 2021
Camino Central
2. September bis 21. September 2021
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  • Es ist soweit

    September 1, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 18 °C

    Der Rucksack ist gepackt. Insgesamt sind es etwa 12 kg Gepäck. Wegen des Lokführer- Streiks hab ich mir eine Busfahrkarte gekauft.
    Das Ticket für die Bahn verfällt dann leider.
    Ich habe einen Direktflug von Hamburg nach Porto.
    Mit der Metro fahre ich bis Senhora da Hora. Das Bett in der Herberge ist gleich für zwei Tage reserviert.
    Ich freue mich schon auf Porto.
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  • Day 1

    Alles richtig gemacht

    September 2, 2021 in Portugal ⋅ 🌙 19 °C

    Der Wechsel zum Bus verschaffte mir genug Zeit, um mich in Hamburg- Barmbek mit einer Bekannten zu treffen und einen Kaffee zu trinken.
    Ich war rechtzeitig am Flughafen. Check-In und Boarding verliefen zügig und problemlos. Man wollte nur die Passenger Locator Card sehen. Mit einer Rechtskurve über die Brücken am Fluss Douro landeten wir verspätet gegen 20:20 Uhr Ortszeit.
    Sieben Haltestellen mit der Metro und die Herberge Senhora da Hora war schnell gefunden. Das Beste kommt immer zum Schluss!
    Der Stempel gemalt hat Kultstatus.
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  • Day 2

    Senhora da Hora - Porto

    September 3, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 23 °C

    Die Herberge ist klein aber fein. Im Zimmer sind acht Doppelstock- Betten. Wir sind nur zu viert.
    Morgens halb sechs kräht ein Hahn. Ich kann nicht sagen, wann ich das zum letzten Mal gehört habe.
    Halb sieben summt das Handy von dem jungen Tschechen. Als er vom Waschen zurück kommt, schläft seine Freundin noch immer. Ganz leise singt er ein Lied. Richtig schön. Er gibt sich viel Mühe, bis sie endlich aufsteht. Danach packen sie ihre Sachen und verlassen den Raum.
    Ich bleibe noch bis 8 Uhr liegen, dann mach auch ich mich fertig. Von Victor bekomme ich einen Chip, damit ich wieder reinkomme.
    Mit der Metro fahre ich nach Porto. Mir ist alles so vertraut. Ich fühle mich, wie zu Hause.
    Erst Stadtrundfahrt mit der Electrico. Dann zu Fuß weiter.
    Ich versuche, Neues zu entdecken. Die Kirchen sind mein bevorzugtes Objekt. Sie sind mit ihrer reichen Ausstattung sehenswert. Zufällig findet gerade ein Gottesdienst statt. Ich bleibe bis zum Schluss und bekomme einen Stempel in meinen Pilgerpass.
    Gegen 17 Uhr trete ich den Rückzug an. Duschen, Wäsche waschen und Sachen für morgen zurecht legen. Bom Caminho.👣
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  • Day 3

    Immer an der Küste entlang nach Vila Cha

    September 4, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 20 °C

    Als Erste starteten heute früh die beiden jungen Polinnen, die gestern in der Herberge angekommen waren, dann ich. Eine Hamburgerin, schon aus Santiago zurück, konnte ausschlafen. Ihr Flug geht erst am Nachmittag.
    Am Abend hatten wir noch lange gesessen und Wein getrunken.
    Zum Abschied wünscht mir Victor auf deutsch „Guten Weg“.
    Ich wähle den mir schon bekannten Weg mit der Metro nach Porto, zu Fuß durch die Altstadt bis zur Haltestelle der „Electrico“.
    Mit dieser fahre ich bis zur Endhaltestelle. Ab hier läuft man völlig entspannt auf der Promenade oder durch einen schönen, mit Palmen bewachsenen Park. Links das offene Meer, rechts nacheinander zwei Festungen. Immer dem Strandweg folgend, vorbei an Bars, erreicht man die Touristeninformation von Matosinhos, wo ich mit den 1. Stempel für heute hole.
    Dann verlässt man die Küste, um über die Klappbrücke von Matosinhos zu laufen. Anschließend führt der Weg wieder zurück an die Küste.
    Hier angekommen mach ich erstmal Mittagspause. Nach einer Stunde geht es auf der Promenade weiter bis zum Leuchtturm. Dann beginnt der Holzpfad. Dieser ist größtenteils nicht begehbar, da er gerade neu errichtet wird. Also auf der Straße weiter. Die pralle Sonne und das lange Laufen auf gepflasterten Wegen geht an die Substanz. Einziger Trost sind die vielen Pilgerer, die man immer wieder trifft. Darunter viele Deutsche.
    Man kommt schnell ins Gespräch und läuft ein Stück des Weges gemeinsam.
    Ich bin froh, das ich reserviert habe und finde Dank GPS auch gleich meine Herberge beim „Café Sandra“.
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  • Day 4

    Vila Cha - Pedra Furada - Barcelhos

    September 5, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 23 °C

    Als ich heute Morgen auf die Straße trat, waren schon viele Pilger unterwegs. Ich bin das letzte Stück wieder an der Küste gegangen.
    In Vila do Conde frühstückte ich mit zwei Pilgern aus Amerika. Vater Rodney und Tochter Courtney aus Texas.
    Mittels Übersetzungs- Programm ging die Unterhaltung ganz gut.
    In Vila do Conde biegt der Camino zum Zentralweg ab.
    Morgen muss ich wohl langärmelig und mit langen Hosen gehen. Die Sonne brennt auf der Haut, trotzdem ich mich eingecremt habe.
    Ich hatte mir die vom Reiseführer empfohlene private Herberge von Antonio in Pedra Furada ausgesucht. Ich hätte vorher anrufen sollen. Leider war sie wegen Corona geschlossen. Ein junger Mann rief mir ein Taxi. Der Taxifahrer war so hilfsbereit und suchte für mich ein Hotel.
    Nun bin ich in Barcelhos gelandet.
    Morgen muss ich erst mal sehen, wie ich wieder zum Jakobsweg komme.
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  • Day 5

    Barcelhos - Ponte de Lima

    September 6, 2021 in Portugal ⋅ ☁️ 23 °C

    Nach dem Frühstück bin ich erst einmal zur Touristeninformation gegangen, um nachzufragen, ob meine Herberge geöffnet ist. Leider nein, wie so viele.
    Also suchte ich mir ein Taxi und fuhr bis zur Brücke Ponte das Tabuas. Im Taxi fuhren auch ein Ehepaar aus Dänemark mit. Die Frau hatte sich verletzt und konnte nicht mehr laufen . Beide sind nach Ponte de Lima gefahren. Ich hatte noch die Hoffnung, das ich unterwegs noch eine Herberge finde. Leider war dem nicht so.
    Weder in Vitorino dos Piaes noch in Portela.
    In Portela traf ich eine junge Frau aus NRW. Sie konnte auch nicht mehr weiter. Also haben wir uns ein Taxi gerufen und sind zu ihrem Hotel gefahren. Hier habe ich noch ein Zimmer bekommen.
    Nachdem ich geduscht hatte , bin ich noch zu einem Stadtbummel aufgebrochen, um Wasser für Morgen zu kaufen. Am Tag habe ich heute drei Liter Wasser getrunken. Zum Essen war es zu warm und auch keine Möglichkeit unterwegs.
    Dafür habe ich mir heute Abend ein kleines Bier und Pizza geleistet. Immerhin bin ich gut 10 km bei Hitze bergauf und bergab gelaufen.
    Heute Abend werde ich mir ein Hotel für morgen suchen.
    Besser so!
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  • Day 6

    Ponte de Lima

    September 7, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 23 °C

    Ich habe meinen Aufenthalt in Ponte de Lima verlängert, um 1.) meine Hotels für die zukünftigen Tagesziele zu reservieren, 2.) Kraft für die bevorstehende Bergetappe zu sammeln und 3.) mir die schöne Stadt anzusehen.
    Ponte de Lima gehört mit zu den ältesten Städten Portugals. Es macht Spaß durch die historische Altstadt zu bummeln.
    Auch nehme ich mir Zeit, um Ansichtskarten zu schreiben.
    Der römische Feldherr ruft jeden seiner Soldaten beim Namen, damit er den Fluss überquert.
    Am Nachmittag war ich noch im Museum, Sao Tiago besuchen.
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  • Day 7

    Über alle Berge nach Rubiaes

    September 8, 2021 in Portugal ⋅ 🌧 20 °C

    Heute war die mit Abstand schwerste Etappe. Der Weg führte bis auf 500m Höhe hinauf. Da ich ganz früh los wollte, hat mir das Hotel ein Lunchpaket mitgegeben.
    Es hatte schon die ganze Nacht geregnet. Nach einer Stunde Marsch fing es wieder an zu regnen. Mein Poncho hatte keine Chance. Ich wurde nass bis auf die Haut. Meine Schuhe waren randvoll Wasser und quietschten vor Nässe. Ob ich die bis morgen trocken kriege? Am Brunnen Fonte das Tres Bicas wurde ich von einer jungen Frau überholt. Sie war die einzige Pilgerin, die ich unterwegs traf. Der Weg verlief erst langsam, aber dann immer steiler werdend, aufwärts.
    Über kleine Ortsstrassen, Wald- und Sandwege, große und kleine Steine ging es ständig bergauf. Früher sind hier die Römer hochgestolpert, heute die „Germanen“.
    Am Cruz dos Franceses habe ich noch meinen Feuerstein vom Strand in Markgrafenheide deponiert.
    Den höchsten Punkt nahe der Portela Grande habe ich fast übersehen. Erst als es abwärts ging, wurde mir bewusst, dass ich über den Berg bin. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen. Die Sonne schien, aber die Wege hatten sich in Bäche verwandelt. Vorsichtig ging ich weiter, es war rutschig und uneben.
    Gleich bei der ersten Herberge in Rubiaes bekam ich ein schönes Zimmer mit Balkon. Die Wirtin gab mir auch noch Zeitungen für meine Schuhe, zum Ausstopfen. Ich hoffe, das hilft etwas. Morgen will ich ja weiter laufen.
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  • Day 8

    Die letzte Etappe in Portugal

    September 9, 2021 in Portugal ⋅ 🌧 21 °C

    Ich habe diese Nacht unruhig geschlafen. Vielleicht war die Anstrengung gestern zu viel.
    An Morgen habe ich zuerst meine Neurologin angerufen und ihre Zustimmung eingeholt, dass ich meine tägliche Dosis um eine Tablette erhöhen darf. Sie ist damit einverstanden. Ich soll es versuchen, ob es danach besser wird. Bisher hatte ich immer am frühen Nachmittag einen deutlichen Abfall bemerkt.

    Die heutige Etappe hatte, bis auf einen etwas größeren Anstieg zum São Bento auf 270m, keine weiteren Probleme für mich. Der Weg gestaltete sich abwechslungsreich. Es waren auch wieder viele Pilger unterwegs.
    Ob Landstraße, Sand- oder Waldweg, Kopfsteinpflaster oder Römerweg, es lief sich gut.
    Die schönsten Strecken waren die durch die Eukalyptuswälder. Die Stille und den Geruch habe ich genossen. Schade nur, dass keine Kirchen geöffnet sind.

    Am Vormittag schien die Sonne, aber am Nachmittag begann es wieder, zu regnen.
    Mein Hotel ist in der Nähe der Festung.
    Morgen werde ich über die Brücke nach Spanien wechseln. Dann wird die Uhr wieder eine Stunde vorgestellt.
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  • Day 9

    Schreck am Abend

    September 10, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 21 °C

    Mein Handy hat den Regen der letzten zwei Tage nicht vertragen und ließ sich nicht mehr laden. Alle Versuche scheiterten. Schon hatte ich mich damit abgefunden, dass ich mir ein neues Handy kaufen muss. Ein erneuter Versuch heute Morgen brachte dann die Erlösung. Es war über Nacht getrocknet und ich konnte es voll aufladen. Glück gehabt!

    Von meinem Hotel war es nicht weit bis zur Festung. Der Weg führt durch diese hindurch. Schnell noch meinen Stempel geholt und dann auf zur Brücke. Dieses Mal habe ich die rechte Seite gewählt. In der Mitte die Grenze zwischen Portugal und Spanien mit den Fußabdrücken. Hoch oben sieht man die Kathedrale von Tui.
    Den Pfeilen folgend gelangte ich zuerst zum Ufer des Rio Minho auf spanischer Seite. Mit einem Blick zurück auf die Festung von Valenca nahm ich Abschied von Portugal.
    In Spanien schien die Sonne.
    Durch die Gassen der Altstadt schlängelt sich der Weg den Berg hinauf zur Kathedrale.
    Der Frühsport war somit auch erledigt.
    Mit dem Empfang des Stempels begann mein Weg hinaus aus Tui.
    Zuerst an der mittelalterlichen Brücke Ponte da Veiga und dann auf Schotterpiste und über wenig befahrenen Straßen weiter bis zu einem Kreuz.
    Das Cruceiro San Telmo und die Fieberbrücke Ponte das Febres erinnern an den Pilger San Telmo, der 1251 auf dem Rückweg von Santiago im Fluss badete, erkranke und starb.
    In Orbenlle trifft man auf ein Gemälde eines unbekannten Künstlers. Anschließend muss man sich entscheiden, welchen Weg man geht.
    Schon vor zwei Jahren hatte ich mich entschieden, den neuen Weg zu nehmen. Dieser führt durch den Wald am Fluss Rio Louro entlang, bis dieser vor O Porinno auf den alten Weg trifft.
    O Porinno ist eine Industriestadt. Meine Pension befindet sich mitten drin.
    Ich sollte mich in einem Café melden. Dort gab man mir einen sechsstelligen Zahlencode und brachte mich zu einem Wohnblock. Hier war eine Wohnung mit mehreren Einzelzimmern, Gemeinschaftsküche und - Badezimmer eingerichtet.
    Alle Türen waren mit Code zu öffnen. Den musste ich mir gut merken. Aber das war kein Problem für mich.
    Den Abend habe ich im Café mit Luise und Barbara aus Wuppertal verbracht. Draußen fuhren Radrennfahrer ein Rennen. Erst die Kinder, dann die Jugendlichen und zum Schluss die Erwachsenen.
    Ich habe das mit dem Handy aufgenommen.
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