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  • ET8 Geisingen – Gh. Wutachschlucht 29km

    June 13, 2016 in Germany ⋅ 🌧 11 °C

    Tag 8: Wartenberg – Gasthaus Wutachschlucht 29 km

    Aufstehen und Morgenroutine, dann um 6:50 Uhr Abmarsch zum Wartenberg. Oben sicher bei schönerem Wetter ein toller Ausblick. Ich komme an einem Bauernhof vorbei wo die Bäuerin gerade beim Abfüllen der Milch war. Ich hab ein wenig mit Ihr gesprochen weil sie wissen wollte, wohin ich unterwegs wäre. Auf dem Weg hinab nach Gutmadingen schreckte ich zwei Rehe auf die in hohen Spüngen durch die Felder davon hüpften. Im Tal unten musste ich bis zu einer Straßenunterführung laufen um die Bundesstraße zu unterqueren um danach die Donau über eine Holzbrücke zu überqueren.

    In Gutmadingen fragte ich zwei Schuljungs die auf ihren Bus warteten, ob es im Ort einen Bäcker gebe, aber sie meinten nur dass es Sonntags einen Verkauf vom Bäcker geben würde, sonst aber nicht, und heute war nicht Sonntag.

    Es begann nun der Aufstieg zur Wendthütte, gleichzeitig setzte der große Regen ein. Uhrzeit 9:34 Uhr. Kurz vor Hondingen einem Ortsteil von Blumberg passierte ich den höchsten Punkt auf dem Ostweg. Es folgten lange Wege über Wiesen bis die B27 erneut unterquert wurde. Der folgende Anstieg auf den Eichberg mit der Schutzhütte dauerte lange 6 km und fast 200 Höhenmeter. Auch dort war eine Startanlage für Gleitschirmflieger und zig leere Wodkaflaschen zeugten von großen Feten die dort irgendwann stattgefunden hatten. Ich treffe einen anderen Wanderer zum zweiten Mal und er will mich davon abhalten den Abstieg über den Weg den ich vorhabe zu wählen. Der Weg sei sehr rutschig und gefährlich. Ich sage ihm, dass ich schon aufpassen würden und bedankte mich für den Hinweis. In der Tat war der Weg alles andere als einfach und dank meiner Stöcke war es aber gut machbar. Den Talort Achdorf erreichte ich dann bald und hatte auch den Weiterweg vorbei an einer „Pilger-Tankstelle“

    Nun ging es über einen Wanderpfad hoch über der Wutach, das letzte Drittel der Wutachschlucht, auch Wutachflühen genannt. Herrliche Eindrücke gingen einher mit ständiger Konzentration, weil der schmale Pfad zum Teil sehr rutschig war und an einigen Stellen jäh nach unten abbrach. Ein Absturz konnte auch hier böse Konsequenzen haben.

    Ich war allein in diesem herrlichen Naturschutzgebiet unterwegs und hatte das Gefühl der Weg würde nie enden. Felsformationen, Wasserfälle, umgestürzte Bäume wechselten sich ab bis ich unterhalb der Wutachbrücke der Sauschwänzlebahn die Wutach auf einer Fußgängerbrücke überqueren konnte. Dann marschiere ich wie schon die ganze Zeit zum Teil auf matschigen Wegen zum ehemaligen Bahnhof Lausheim-Blumegg. Das Gasthaus Wutachschlucht war auch nicht geöffnet. Also weiter und bei nächster Gelegenheit einen Platz für die Nacht suchen. Die ständige Konzentration beim Laufen hatte mich merklich Kraft gekostet und ich hatte das Bedürfnis mich endlich hinzulegen. Gegen 18:20 Uhr lag ich dann im Zelt etwa auf Höhe des Ortes Grimmelshofen, denn deren Kirchturmglocken konnte ich im Zelt gut hören. Nun als ich Zeit hatte zum Ausruhen und Nachdenken, überlegte ich wie wohl die letzte Etappe verlaufen würde. Denn, da ich nur noch 27,5 km bis Schaffhausen zu Laufen hatte, war klar, dass das der letzte Etappentag werden würde. Fragen tauchten also auf: Wann starte ich? Wann werde ich in Schaffhausen sein? Gibt es eine Zugverbindung um diese Zeit zurück nach Hause. Alles Dinge die einem durch den Kopf gehen. Aber erst einmal machte ich die Augen zu und schlief. Heute waren es ja auch wieder 29km gewesen.
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