• Das nenne ich Architektur! 🥰🥰🥰🥰

    5 Oktober 2024, Kosovo ⋅ ☁️ 15 °C

    3 Gebäude haben es mir besonders angetan.
    1. Der Palast der Jugend und des Sports, in das ich leider nicht hineingehen bin.
    1975 wurde ein Referendum abgehalten, bei dem die Bürger von Pristina für den Bau eines großen Saales. Jeder Einwohner musste einige Prozente seines Einkommens dafür abgeben. Der Komplex wurde 1977 fertiggestellt. Ursprünglich hieß es „Boro und Ramiz“ (albanisch: Boro-Ramiz), nach zwei jugoslawischen Partisanen und Volkshelden Jugoslawiens im Zweiten Weltkrieg, Boro Vukmirović und Ramiz Sadiku. Vukmirović war Serbe, während Sadiku Albaner war, nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ihre Namen zu einem Symbol für die Brüderlichkeit und Einheit zwischen Serben und Albanern.
    Heute umfasst es 2 Arenen mit 8000 und 3000 Zuseherkapazitäten. Es ist ein großartiger 70er Jahre Bau.
    Irgendwie erinnert es an ein Wikingerschiff mit seinen 8 Dachstelen, die 8 Ethnien vertreten.
    Das 2. ist die Bibliothek. Ein unglaublich symbolträchtiger Bau. Die weißen Kuppeln könnten die religiösen Symbole der Moschee oder orthodoxen Kirchen darstellen, oder der weißen typischen Kopfbedeckung der albanischen Männer. Die Metallverkleidung soll die Spitzen der Hochzeitskleider der albanischen Frauen repräsentieren.
    Gegrundet wurde die Nationalbibliothek des Kosovo 1944, 1982 bezog sie das heutige Gebäude im Stadtzentrum gleich neben der Universität Prishtina, welches architektonisch eine Einzigartigkeit im Kosovo, aber auch in ganz Südosteuropa ist. Der Gebäudekomplex hat 99 Kuppeln und ist mit Stahlelementen verkleidet. Er wurde vom jugoslawischen Architekten Andrija Mutnjaković (* 1929) entworfen. Das Gebäude wurde 2018 bis 2019 auf der Ausstellung Toward a Concrete Utopia des Museum of Modern Art gewürdigt.

    Das 3. Gebäude ist das vielleicht am Stärksten wirksame und am Wenigsten in Reiseführern präsente. Die nie fertiggestellte Kirche am Campus der Uni direkt neben der Nationalbibliothek. Ein Rohbau einer orthodoxen Kirche mit riesigem goldenen Kreuz. Der erste Eindruck: Kriegsruine, aber weit gefehlt.
    Der von der serbisch-orthodoxen Kirche beauftragte Architekt Spasoje Krunić begann im Jahr 1991 mit der Planung der Kathedrale. Das Kreuz wurde 1999 am Gedenktag des heiligen Sava von Serbien. Auf Befehl aus Belgrad wurde mit dem Bau auf dem Gelände der Universität begonnen, ohne deren Personal zu informieren.

    Der Bau sollte moderne Architektur mit traditionellen Elementen verbinden.[2] Die 1995 begonnenen Bauarbeiten kamen aufgrund des Kosovokrieges zum Erliegen. Ursprünglich sollte das auf dem Campus der Universität Pristina errichtete Gebäude bis zum Jahr 1999 fertiggestellt werden. Sowohl die heutige Universität Prishtina als auch die Eparchie Raszien-Prizren der serbisch-orthodoxen Kirche erheben Ansprüche auf Gebäude sowie Grundfläche. Während die Stadtverwaltung Pristinas das Grundstück als Eigentum der Universität betrachtet, beruft sich die serbisch-orthodoxe Kirche auf Dokumente aus den 1990er-Jahren.

    Sie wird als ein Symbol der Herrschaft von Slobodan Milošević angesehen.[3] Laut NGO Cultural Heritage without Borders ist die Kirche ein Zeugnis der Geschichte in den 1990er-Jahren, als der serbische Staat die Städteplanung für politische Zwecke benutzte, um die Herrschaft des serbischen Volkstums über die lokale Bevölkerung auszudrücken.

    Die Universität von Pristina und die kosovarische Regierung haben keine konkreten Pläne für die Zukunft des angefangenen Bauwerks, dies kann sich aber nach Angaben eines Sprechers der Universität im Zuge größerer Infrastrukturverbesserungen ändern.
    Die Geschichte ist so unglaublich!!!
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