• Shkodra

    2024年10月13日, アルバニア ⋅ ☀️ 19 °C

    Wieder sitzen wir lange in einem Café mit unseren Backwaren. Endlich sind wir wieder im Mürbeteigparadies. Einfach himmlisch diese Kekse! Franzi findet schon wieder Schuhe im Nebenladen. Wir sind in irgendeiner großen Vorstadtstraße. Hier wimmelt es von Märkten mit gebrauchten Zeug. Von Küchenutensilien angefangen über Teppiche (🤢🤢🤢), Unterwäsche, Klamotten, Schuhen, Obst, Gemüse, Fische am Gehsteig- frisch gefangen im See- trotzdem ekelig für uns. Es wir gehupt, geheiratet, gespielt. So viel Leben in dieser Stadt. Ganz anders als das was wir bisher von Albanien gesehen haben. Superteure, unglaublich große Mercedes, sehr teuer gekleidete Menschen fahren damit herum. Mitten in der Stadt Zigeunersiedlungen, unbeschreiblich arm, ausgegrenzt, chancenlos. Es ist sehr schmutzig, so wie sonst nirgendwo in Albanien wo wir waren. Die Innenstadt mit der Fußgängerzone ist komplett venezianisch. Hübsch. Der erste Burgerking. Die Gastronomie ist sehr touristisch. Das bedeutet "hochpreisig" gegenüber den Angeboten in anderen Stadtteilen. Neben ein paar modernen Boutiquen wieder Tonnen von gebrauchtem Gewand und Schuhen.
    Ich schaue Männern beim Dominospielen zu. Entdecke offenen Tabak, den man nach Gramm oder Zigarttenladung kaufen kann. Alle fahren hier mit dem Fahrrad. Alte Schepperkisten, aber Männer, Frauen, Alte, Junge kämpfen erfolgreich mit den Autos. Viel angenehmer ist der Verkehr hier trotzdem als in Montenegro. Es gibt wieder viele Schwellen, auch auf den Bundesstraßen und Polizeikontrollen. In Montenegro gibt es nur hirnlose Raser, die mit einem 100er durch den Ort sausen.
    Wir radeln zur Burg hinauf. 4 Euro Eintritt für die gute Aussicht.
    Kurz beobachten wir ein Fußballspiel auf der Wiese. 2 Betonbrocken das Tor. Alle sind begeistert und kicken passabel. Wie lange habe ich das nicht mehr gesehen.
    Abends trinken wir ein Gläschen montenegrinischen Wein und gehen nicht mehr aus. Wir machen uns die nächsten Tage aus. Wir werden ca. 60km nach Podgorica fahren.
    Der Tag heute bedrückt mich ein bisschen. Ich habe einige Beiträge zur Situation der Zigeuner, Rom, Sinti, Balkanägypter gelesen. Mich beschäftigt der Dreck, der Gestank nach Aas am Ufer des wunderschönen Flusses. Ich wundere mich über Projekte, fast 1,3 Mio EU Geld das für ein sinnloses "Verschönerungsprojekt" genehmigt wurde. Baubeginn Juni 23, Fertigstellung Oktober 23. Realisiert. Nichts! Ein Bauzaun, 2 Baustellentafeln, eine Kiesebene. Die Fotomontage des Projekts. Aus.
    Es gibt so viele total sinnlose Geldverschwendereien und "Behübschungen", aber das Essentielle: Würde für die Randgruppen, Würde für die Ältesten, medizinische Versorgung, ein humaner Umgang mit Tieren... das gibt es nicht.
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