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  • Day 238

    Hikkaduwa

    February 20, 2022 in Sri Lanka ⋅ ☁️ 27 °C

    Nach einer sehr gemütlichen Nacht, begleitet von Meeresrauschen 🌊, wachen wir heute um 7.45 Uhr auf.
    Um 8.30 Uhr wird uns das Zmorga im Garten serviert. 🍞🍍🍌☕ Danach verdauen wir etwas, bis wir eine Sport-Session einlegen.

    Nach dem Mittag laufen wir zur Bushaltestelle. Dort nehmen wir den 🚌 nach Hikkaduwa. Dieser ist voll mit Einheimischen. Wir werden von überall richtig angestarrt. 👀 Etwa nach 30 Minuten Fahrt erreichen wir das Tsunami Museum. 2004 wurde die ganze Stadt hier zerstört. Eine Überlebende und ihre Familie führen dieses sehr berührende Museum und klären über das einstige Geschehen auf.
    Zuerst begrüsst uns ein alter Mann (der Vater der Inhaberin und Überlebender). Er spricht nicht sehr gut Englisch, doch wir verstehen, dass er damals, als die erste Welle kam, aufs 🏠-Dach kletterte. Nach der ersten Welle blieb es einen Moment lang ruhig, das Wasser zog sich sehr schnell zurück. Viele Menschen liefen ins Meer hinaus (bzw. wo zuvor das Meer war), weil sie sich ein Bild vom ersten Tsunami machen wollten. Doch dann passierte das für viele noch Unerwartetere, die zweite 10m hohe Welle kam aus dem Nichts und riss unzählige Menschen mit in den Tod. 😥😢 In der Nähe von Hikkaduwa kam ein Zug nach der ersten Welle zum Stehen. Viele Menschen, die vom Strand flohen, suchten auf dem Zug Schutz, im Glauben, dass dieser stärker als das Wasser sei. Doch tragischerweise genau das Gegenteil war der Fall. Der Zug wurde bei der zweiten Welle aus den Schienen geschleudert. Alleine dieses Zugunglück forderte ungefähr 1500 Menschenleben. Unzählige Menschen in der Region um Hikkaduwa starben und wurden obdachlos.
    In ganz Sri Lanka verloren ca. 50’000 ihr Leben.
    Diese Stories berühren uns extrem. Die Frau hat immer wieder Tränen in den Augen und fragt sich manchmal, ob es nicht besser gewesen wäre, damals zu sterben. Denn der Schmerz, der auch noch heute jeden Tag andauert, ist unbeschreiblich. Viele Menschen, die sie gekannt hat, sind gestorben. Ihr Hab und Gut wurde genommen. Die Angst ist immer da, dass es wieder passieren könnte. Viele seien nun ins Landesinnere gezogen, da sie nicht mehr mit der Vergangenheit konfrontiert werden wollen. Wir fragen nach, ob sie damals nichts gespürt hätten vom Erdbeben in Indonesien (Stärke 9.1-9.3). Sie verneint. Der Tsunami brach erst zwei Stunden nach diesem Beben über Sri Lanka hinein, ohne Vorwarnung, um 9.20 Uhr morgens. Dieser Tag veränderte Sri Lanka. Nie zuvor hätten sie das Wort Tsunami gehört. Es war völlig neu für die Einwohner.
    Auch erzählt uns die Frau, dass ihr Bruder 2004 den Tsunami überlebt hätte, dann aber 2007 beim Bürgerkrieg den Tod fand. 😢😓 Ein erneuter Schicksalsschlag. Denn nachdem wieder alles aufgebaut war (zwei Jahre dauerte dies), musste sie erneut etwas Schlimmes verkraften.
    Wir fühlen mit dieser Frau mit und können es kaum fassen, was sie bereits alles erleben musste. Leider können wir ihren Schmerz nicht lindern, jedoch mit einer Spende vielleicht ein bisschen etwas Gutes tun.
    Der Frau ist es unheimlich wichtig, die Touristen über dieses Ereignis aufzuklären. Martina versprach ihr, dies zukünftig im Geografieunterricht anzusprechen. 🙏
    Ebenfalls hat sie uns noch erzählt, das mittlerweile über ganz Sri Lanka verteilt Frühwarnsysteme installiert sind, sodass es hoffentlich nie mehr zu einer solchen Tsunami-Katastrophe kommt.

    Traurig und mit einer gewissen Schwere verlassen wir diesen Ort. Wir laufen eine Stunde zurück ins Zentrum von Hikkaduwa.
    Unterwegs begutachten wir noch zwei Memorial, die an den 26.12.2004 erinnern. Auch kaufen wir bei einem älteren und hageren Mann eine Trinkkokosnuss. 🥥 Diese sehen hier, im Gegensatz zu Thailand, orange aus. Sie schmecken jedoch genau so lecker. Der einzige Unterschied: Es hat viel weniger Fruchtfleisch zum geniessen (dafür wohl etwas mehr Flüssigkeit drin😋). In Sri Lanka heisst die Kokossorte ,King Coconut'. Sie ist besonders süss. In Thailand werden sie ‚Nawassi’ genannt. Diese sind besonders jung, weshalb sie eine grüne Schale haben.

    Angekommen im Zentrum spüren wir das von Martina herausgesuchte Café ,Salty Swamis' auf. Ein ziemlich hippes Restaurant mit ausgezeichnetem ☕. Zu unser Freude rufen uns unverhofft Müggis Bruder Stefan sowie dessen Kinder Julia und Nico an. ☎️ Es freut uns, kurz mit ihnen, aber auch mit Mama Gabi und Papa Mario zu reden. ❣️

    Danach gehts weiter an den Turtle Beach. Wir sehen vom Strand aus eine riesen Schildkröte im Wasser. 🐢 Junge sichten wir leider nicht.
    Wir laufen alles dem wunderschönen Strand entlang, fast bis zum Znacht Restaurant - No Name.
    Dort angekommen, fällt uns ein grosses Plakat mit einem Zeitungsausschnitt der 20Minuten.ch auf. 😅 Es handelt von einem ausgewanderten Tamilen, der in der Schweiz mit seinem Food-Truck das typische Gericht ,Kottu Roti' bekannt machen will. 💪
    Diese Spezialität, bestehend aus zerstückeltem Fladenbrot gemischt mit diversen Zutaten, essen wir dann auch gerade. Es schmeckt wunderbar, ist aber ziemlich deftig.
    Martina stattet einen Besuch in der offenen Küche ab und informiert sich über die verschiedenen Spezialitäten. Der 👨‍🍳 erklärt und zeigt ihr alles! 🙃
    Leider aber ist der Servierboy etwas gar komisch. Nachdem wir die Rechnung verlangen, läuft er verwirrt umher. Er kommt zum Tisch zurück und fragt, ob er richtig verstanden hätte, dass wir die Rechnung möchten. Er wisse nicht mehr, ob er sich das eingebildet hätte, da er zu viel Weed intus hätte. 👀👀
    Verduzt bezahlen wir schlussendlich und machen uns auf den Weg zur Bushaltestelle.

    Wir fahren zurück nach Boossa. Dort geniessen wir am ⛱️🏝️ den Sonnenuntergang und ändern die Sri Lanka Route spontan noch etwas ab. Anschliessend geniessen wir den Abend auf dem Balkon.
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