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  • День 10–11

    Hallo Osnabrück

    8 мая, Германия ⋅ ☀️ 19 °C

    Wir lassen den Tag Revue passieren. Am Fenster sitzend und die Sonne warm im Gesicht. Erst lesen, dann schreiben.
    Hier sind unsere neuen Zeilen:

    Nachdem der Schrittezähler konsequent 24h auf Null blieb, wurde es heute morgen wieder Zeit, neue Schritte und Pfade zu gehen. Bevor Füße, Beine, Arme - der ganze Körper wieder so richtig in Gang kamen, fuhren wir mit Bus und Bahn nach Osnabrück. Hildesheim haben wir hinter uns gelassen. Keine Stadt für uns. Osnabrück dagegen hat etwas mehr Charme. Wir steigen aus: Bahnhof Osnabrück Altstadt. Wir laufen ein paar wenige Meter und landen auf einem Stadtfest. Kirmes. Überall Buden. So ein Mist. Weil: da gibt's doch so viele leckere Leckereien.

    Auf dem Weg an Churros, Langos, Süßkram und Corndogs vorbei (nagut, Churros mussten sein) trafen wir einen bekannten Menschen aus Leipzig. Die Welt ist ein Dorf. Ohne Mist. Das macht Freude.

    Ein Eis und ein paar "Neins" (Buchhandlung, Kartenläden u.a.) weiter, fanden wir uns zurück auf dem Jakobsweg. Bzw. nicht zurück, sondern auf dem Anfang eines neuen Stücks. Mit Hildesheim haben wir den Braunschweiger Jakobsweg verlassen und beginnen die Via Baltica in Osnabrück. STRÄWKCÜR. Denn ab hier gehen wir den Jakobsweg rückwärts. Weil wir ja nach Norden wollen. Jeder Jakobsweg geht allerdings "richtig rum" nach Süden Richtung Santiago de Compostella in Spanien. Wir machen eben doch gerne mal nach unserer Nase. Funktioniert ebenso gut. Kannste glauben :D

    Wir liefen etwas mehr als 1h bis zur Herberge. Diesmal in einem echten Kloster mit echten netten und tollen Schwestern und mit Einzelzimmern. Das kennen wir natürlich so gar nicht. Nachdem die Frage fiel "Gibt es keine Doppelzimmer?", wurde uns klar, dass das keine herkömmliche Herberge ist. Wenn hier Veranstaltungen und Gäste da sind, sind das meistens Gastschwestern oder Menschen, die sich bewusst in die Stille zurückziehen. Genau dafür sind die Einzelzimmer. Spartanisch aber sehr modern eingerichtet. Bett. Schreibtisch. Schrank. Garderobe. Bibelpult. Bad.

    So sehr sind wir in unserer eigenen Bubble, so dass wir das erst vor Ort aufnehmen und richtig verstehen. Auch wenn es in manchen Klöstern Mehrbettzimmer und Matratzenlager gibt, erhalten wir hier 2 separate Räume im Exerzitienhaus Kloster Nette. Hier werden Stille und Einkehr bewusst gelebt.

    "Freust du dich, dass du dein eigenes Zimmer hast?" fragt Susi nach. Susi weiß um Josis Bedürfnis nach Ruhe hin und wieder.

    Josi: Es ist schon sehr schön, in einem stillen Raum für sich zu sein. Allein. In Stille. Kein Wort. Kein Geräusch außer Vogelgezwitscher. Das mag ich sehr. Ich liebs ehrlich gesagt auch sehr. Zuhause brauche ich das auch ab und zu. Alleinsein ist für mich Antrieb für Wortmalerei. Für Kreativität. Für Ordnen und Sortieren können. Bewusst-sein und werden. Meditation.
    Was ich hier aber nicht so schön finde, ist, allein einschlafen zu müssen. Denn das fällt mir mittlerweile schwerer, als gemeinsam in den Schlaf zu finden. Ich liebs, zusammen mit Susi zur Ruhe zu kommen und einzuschlummeln. Also ist es beides. Schön und nicht so schön. Für dieses Mal ists schon ok.

    Susis Gedanken dazu sind ebenso wichtig. Was denkt sie?:
    Josis Worte treffen es schon gut. Es ist okay, aber auch wieder ne Umstellung - keine schlimme. Ungewöhnlich. Anders eben.

    Das ist ein recht interessantes Thema: Alleinsein. Habt ihr euch schon einmal damit bewusst auseinandergesetzt?
    Kleine Buchempfehlung: "Die Freiheit, allein zu sein - Eine Ermutigung" von Sarah Diehl.

    Was macht Alleinsein eigentlich mit euch? Lasst uns an euren Gedanken teilhaben, wenn ihr mögt.

    LIEBE GEHT RAUS! ❤️

    08.05.24: 10 km
    09.05.24: 14 km
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