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- Päivä 24–25
- 22. toukokuuta 2024 klo 10.43 - 23. toukokuuta 2024
- 1 yö
- ☁️ 19 °C
- Korkeus: 10 m
SaksaBlomesche Wildnis53°47’43” N 9°25’20” E
Über Umwege nach Glückstadt
22.–23. toukok. 2024, Saksa ⋅ ☁️ 19 °C
(Grenze Niedersachsen/ Schleswig Holstein)
Glückstadt. Was ein bedeutungsvolles Wort. Geknüpft an Erwartungen. Vorstellungen. Bunte Bilder.
Doch von vorn:
Unser heutiger Tag begann mit einem Nieseln und noch immer einem Matschkopf bei Susi. Wir trauten uns kaum raus an unserem ersten richtigen Regentag. Aber wat mutt, dat mutt!
Wir krabbelten aus unserem Zelt und entfalteten uns draußen zu den flotten Motten, die wir heute sein würden.
Der Regen wurde stärker.
Zum Glück stand das Zelt unter einem Baum - in weiser Voraussicht. Wir packten alles ein, so nass wie es war und stapfen zur Repzeptionshütte. Dort durften wir die kleine überdachte Terrasse für's Frühstück nutzen. Seit Tagen endlich wieder Dinkelschlotze, Kaffee und Kakao. Das war schön *Ironie off* :D
Ein bisschen schön war das schon. Das hat diese Draußenlebenatmosphäre einfach an sich. (Hält bestimmt nur paar Tage an. Haha.)
Frühstück macht stark.
Noch mal pullern und dann liefen wir los!
100m. 300m. 500m. 800m.
"Moin. Wo wollt ihr hin? Zum Sperrwerk? Da ist heut bestimmt keiner."
"Was? Wohin? Wie bitte?"
Ein sehr netter Herr, der hier in einem unglaublich schönen großen Reetdachhaus wohnt und scheinbar regelmäßig Pilger:innen und andere abfängt und nachhakt. Warum? Am Ende des Weges ist ein Sperrwerk, was meist die Brücke oben hat und die Radler und Wanderer nicht drüber können. Das heißt, alle müssten 6 km zurück, weitere 6 km Umweg und dazu noch weitere Km laufen/radeln, um wieder dort - aber von der anderen Seite - anzukommen.
DANKE AN DIESEN MENSCHEN.
Er rief mit scheinbarer Schnellruftaste im Werk an und fragte nach. Es bewahrheitete sich. Wir durften zurück. Mittlerweile regnete es aus Eimern.
Dann mal los.
Wir liefen also zu der Bussi vom Vortag zurück und nahmen dort den Bus bis zum Werk. Das letzte Stück trugen uns unsere Füße bis zur Fähre, wo wir warteten, an Board gehen zu können. Fines kleines Kind kam raus. So spannend. Zum Ausflippen. Richtig kuul, wie das so geht mit den schweren Autos und LKWs und Menschis auf einem Haufen Metall, das nicht untergeht, sondern drüben am anderen Ufer auch noch ankommt. Genial!
Achso: Wir hatten bis zur Fähre übrigens 87 Autos überholt, die alle warten mussten. Es passten vielleicht 25 auf die Fähre. Hier haben wir zu Fuß getrumpft. Kann man mal machen. Hehe.
Die Fähre legte ab. Von Wischhafen nach Glückstadt. Als wir drüben ankamen, hatten wir noch einen kleinen Fußweg von 2 km bis zur Herberge. Der Weg war erst grün und schön und ging leider schnell in ein tristes grau-braun über. Die Leute waren etwas griesgrämig und die kleine Stadt fühlte sich tatsächlich Lost (Verloren) an. Eine tote Stadt. Nach unserer Ankunft im Gemeindehaus und nach dem herzliche Willkommenheißen durch Frau E, haben wir zunächst alle Sachen abgelegt, dem fröhlichen Senioren-Kaffeekränzchen "Hallo" gesagt und viel Freude gewünscht. Danach sind wir noch in die Innenstadt gelaufen, um selbst einen Kaffee und Kakao zu trinken. Fußläufig nur wenige Minuten. Wir haben uns dort umgesehen und waren im ersten Restaurant, was sich bot: Anno. Sehr edel und modern eingerichtet. Schick. Leider nur nicht für einen Snack für uns gedacht und somit verließen wir es wieder. Ein weiteres, was uns empfohlen wurde, fanden wir und gingen hinein.
Es sog uns in einen Strudel - keinen Apfelstrudel - ein Strudel in die Vergangenheit. Das Gefühl von "Pleasentville" kam kurz auf und wechselte dann fließend zu "Go Trabi Go" und krönte mit "Golden Girls".
Ein Abenteuer für sich. Der Kuchen war auf jeden Fall sehr lecker. Es gab Mandarinen-Quark-Kuchen und einen Windbeutel mit Sahne und Kirschsoße. Dazu Kaffee und Kakao! Voila!
Während wir bezahlten, fing es erneut an, richtig stark zu regnen. Also rein in die Regenjacke, noch kurz zu Aldi und ab zur Gemeinde zurück. Die lieben alten Damen sind bereits weg. Wir konnten die Räume abchecken, wo und wie es sich am besten schlafen ließ. Diesmal - nicht das erste Mal - hatten wir keine Matratzen oder ähnliches. Lediglich die Räume. Auch darüber sind wir sehr dankbar. Es ist nicht selbstverständlich und daher wichtig zu honorieren. In jeder Herberge hinterlassen wir einen schriftlichen Gruß und eine Spende. Eigentlich geht man von einer Spende von 5-10 Euro pro Nase aus. Wir haben mittlerweile ein recht gutes System: je nach Comfort geben wir auch mehr. Da diese Menschen sich meist in verschiedener Weise engagieren, möchten wir dies auch anerkennen. Wenn ein Mensch Unterschlupf oder Hilfe braucht, wird man hier meistens gern sehr herzlich aufgenommen.
Auch wir überlegen, je nach Wohnort nach der Reise, ob wir uns in irgendeiner Weise engagieren. Pilger:innen aufnehmen oder oder oder. Etwas zurückzugeben, wäre uns ein Anliegen. Wir werden sehen, wohin es uns verschlägt und ob dies dort möglich ist.
Es war schon etwas später und wir hörten an diesem Abend noch etwas Wasser im Kellerraum plätschern. Es regnete noch immer flutartig. Wir sahen mal nach und sahen, dass der Keller volllief und die Pumpe nicht funktionierte. Wir riefen Frau E an und sagten Bescheid. Bald schon kam ihr Mann und kümmerte sich darum. Er begrüßte uns nach dem Noteingriff lieb und schnackte mit uns noch etwas. Er erzählte uns, dass er mit 63 selbst den spanischen Jakobsweg ging. Wie er verschiedene Menschen dort traf und sie bis heute noch in Kontakt stehen. Ebenso auch mit manchen Pilger:innen, die bei ihm und seiner Frau anklopften. Wir mögen diese Geschichten sehr. Jede einzelne nehmen wir mit und bewahren sie in unseren Erinnerungen.
Die Chance ist sehr hoch, dass wir in Dänemark ebenso Kontakte knüpfen, da dort weitaus mehr gepilgert wird. Wir sind gespannt.
Es regnete sich aus. Es wurde trockener, ruhiger und wir fanden unseren Schlafplatz im Großen Saal auf dem Boden nahe der Heizung. Mit sattem Magen, müden Augen und Sohlen sowie ausgebreitetem Zelt zum Trocknen über die Nacht fanden wir in den Schlaf.
LIEBE GEHT RAUS! ❤️
Heute: 12,5 kmLue lisää

















Matkaaja
Er war stets bemüht... 🤣
MatkaajaAlso wenn ihr mal eine Herberge anbietet, Buch jetzt schon mal einen Schlafplatz! Wo auch immer.... 🤗
Matkaaja
Gute Nacht und schlaft gut.