• Arusha (Die Rückkehr)

    27–29 cze 2024, Tanzania ⋅ ☁️ 21 °C

    Es ist 4:29 Uhr in der Nacht in Arusha, und ich bin seit einer Stunde wach. Die Stadt liegt noch im tiefen Schlaf, fast wie ein schlafender Riese – kein Laut ist zu hören, nur der kräftige Wind, der durch die Palmen weht, und der erste Hahn, der gerade kräht. Es ist, als ob die Stadt langsam erwacht, bereit, ihre Geheimnisse zu offenbaren, wenn die Sonne aufgehen wird.

    Das A-Team ist wieder vereint. Lars und ich haben gestern, nach einer abenteuerlichen eineinhalb-stündigen Fahrt durch das ärmliche Land, den Tarangire Nationalpark verlassen.

    Ich frage mich, wo das viele Geld der Touristen eigentlich bleibt. Tansania ist im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern, die ich bisher besucht habe, erstaunlich teuer. Doch hier, bei den Menschen, in der Infrastruktur und bei den Maasai, scheint das Geld kaum anzukommen. Das Land wirkt arm, die Menschen wirken arm – überall springt mir die Armut ins Gesicht. Kinder betteln, Erwachsene betteln, Elendsviertel und Wege, die kaum mehr als Pfade sind, durchziehen die Stadt – teilweise schlimmer als in der Wildnis. Überall Dreck, Müll, verfallene Hütten, die nur durch Lehm und Dreck zusammengehalten werden. Man möchte kaum durch die Straßen gehen, weder bei Tag noch bei Nacht. Die Blicke der Menschen sind oft nicht freundlich, ständig wird man angebettelt. Jeder möchte für nichts Geld von uns haben. Trotz all dieser Armut sind die Straßen voll mit Autos, Motorrädern, Tuk Tuks und Menschen – ein chaotisches, lebendiges Durcheinander.

    Mitten in diesem Dreck, eigentlich „The End of the Road“, steht eine Villa – unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Eingezäunt mit hohen Mauern und einem elektrischen Zaun darüber. Kinder klopfen an das Tor und betteln leise.

    Wir packen unsere staubigen Sachen aus, räumen das Auto komplett aus und waschen unsere Wäsche – vier Durchgänge lang – doch wirklich sauber wird sie nicht. Staub und Dreck haben sich in alle Ecken und Nähte eingenistet.

    Am Abend lassen wir uns Pizza liefern, denn keiner von uns möchte vor die Tür gehen. Die Angst, überfallen oder ständig angebettelt zu werden, ist groß – vielleicht zu Unrecht, aber wir wollen kein Risiko eingehen.

    Der Abend ist kurz, gegen 20:30 Uhr gehen wir ins Bett. Morgen steht der Besuch des Arusha Nationalparks auf dem Plan.
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