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  • Day 377

    Next stop chivay (Colca Canyon)

    September 18, 2019 in Peru ⋅ ☁️ 14 °C

    Unsere Zimmergenossen kommen aus Belgien, wir haben uns mit Ihnen angefreundet und da sie so ziemlich den gleichen Plan wie wir haben, verlassen wir gemeinsam das Hostel und teilen uns das Taxi zum Busbahnhof.
    Was eine ziemlich knappe Angelegenheit ist, da wir gerade noch so unseren Bus erwischen.. Der Stadtverkehr war nicht ohne, das hatten wir gar nicht erwartet... Mit unseren schwer bepackten Backpacks, die mittlerweile um die 20-25 Kilo wiegen, sprinten wir zum Schalter, lösen Tickets und geben das Gepäck auf. Die Belgier sitzen schon im Bus, der noch auf uns wartet. Puh, geschafft. Dann geht's weiter für uns nach Chivay. Die Landschaft dort hin ist schon der Hammer. Ich klebe regelrecht an der Fensterscheibe und tippe Hannes, der neben mir immer wieder wegpennt, auf die Schulter, damit er das nicht verpasst. Wir fahren einen Bergpass und manchmal steigen Arbeiter dazu oder aus. Da der Bus nun etwas leerer ist, setzt Hannes sich hinter mich, damit wir beide aus dem Fenster gucken können. Beim nächsten Zustieg, setzt sich eine Peruanerin zu mir, sie hat das typisch bunte Kleid an, das mit mehreren Unterröcken und Perlietten bestickt ist.
    Sie ist müde und schläft gleich ein. Ich betrachte ihre Finger, die von der harten Arbeit gekennzeichnet sind. Die Fingernägel komplett schwarz und rissig... Unvorstellbar für mich, diese harte Arbeit am Feld bei diesen Temperaturen und das jeden Tag.
    Dann erreichen wir das kleine Dörfchen Chivay und laufen vom Bahnhof zur Unterkunft, die nur ein paar hundert Meter entfernt ist. Das Dorf ist umgeben von Bergen und Vulkanen. Ein Kreuz ist am Berg abgebildet.. Wir laufen durch den Markt, wo wir Alpakas, die von ihren Besitzern herum geführt werden, sehen. Danach gönnen wir uns nen Kaffee und einen cheesecake, der seit langem der beste ist, den wir getrunken haben. 😍 Was ist gar nicht verstehen kann, da ja Kaffee in den Nachbarländern abgebaut wird. Trotzdem gibt's beim Frühstück immer nur einen löslichen Kaffee... Zum Sonnenuntergang laufen wir zu einem Aussichtspunkt, wo man den Blick auf einen aktiven Vulkan hat. Der echt beeindruckend aussieht, ich hoffe nur, dass es beim Rauchen bleibt 😁
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    Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 6 Uhr. Schnell frühstücken, auschecken, unsere Backpacks einlagern und dann geht's wieder zum Busbahnhof. Hier fährt der Bus um 7:30 Uhr weiter zum Cruz del Condor. Wie der Name schon sagt, kann man dort Kondore sehen 😍
    Als wir ankommen, sehen wir sie schon in der Luft gleiten. Wahnsinn, wie riesig diese Tiere sind. Jetzt sehen wir aber nicht mal die komplett ausgewachsenen, sondern Jungtiere und die sind ja schon so groß wie ich 😂 einfach gigantisch, diesen Kreaturen mal so nah zu sein.
    Nach 2 Stunden wildem Rumgeknipse, gehen wir Richtung Hauptstraße, in der Hoffnung, dass uns jemand mit zur nächsten Ortschaft nimmt. Wir haben Glück und können bei den Einheimischen mitfahren, natürlich gegen etwas Kleingeld. Spanische Klänge bringen das Auto zum Beben und die Fahrt somit kulturell interessant. Die Peruaner lachen miteinander und singen mit. Die Landschaft, die an uns vorüber zieht, ist so schön. Die Berge, die unterschiedlich farbigen Felder, die teilweise von vorgespannten Ochsen umgeackert werden, wir sehen Kühe, Esel und Lamas. Neben unserer Straße, kann es auch schon mal einige Meter runter gehen. Hier kann man das ganze Tal überblicken und sieht kleine Dörfer.
    Es erinnert uns so ein bisschen an die Landschaft von Vietnam.
    So, nun sind wir da.
    Der Ort Cabanaconde ist der Ausgangspunkt für die Wanderung in den Colca Canyon. Wir stärken uns nochmal mit einer Mahlzeit, schmusen mit der süßen Katze des Restaurantbesitzers und stapfen los.
    Unterwegs treffen wir die zwei Belgier, die gestern gleich zu diesem Ort gefahren sind und heute eigentlich in der Früh loswandern wollten. Doch leider hat es die beiden mit Magen Darm erwischt und sie müssen aussetzen. Schade. Wir laufen jetzt aber los und sind voller Vorfreude, was uns nun alles erwarten wird.
    Wir kommen erst an ein paar schöne Aussichtspunkte. Hier wird uns erst mal das Ausmaß des Canyons bewusst. Der Colca Canyon ist der tiefste Canyon der Welt, unglaublich dass wir gerade hier stehen und runter blicken 😁
    So, da unten, wo man nicht mal richtig erkennen kann ob das Häuser sind, da müssen wir runter. Also los geht's. Die Höhe macht sich ja schon seit wir hier sind gemerkbar, aber jetzt beim Wandern merkt man es besonderes. Auch wenn wir nur bergab gehen, es ist mega anstrengend und wir schnaufen um unser Leben. Die Sonne brennt herunter und wir laufen durch die Dürre. Kakteen begleiten uns am Weg, der Track ist recht staubig und so trocken, dass man das Gefühl hat, man muss alle 5 Minuten was trinken😁 Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran und es läuft relativ gut. Es macht richtig Spaß und die Ausblicke sind natürlich der Hammer. Auf dem Weg liegen immer wieder Steine, die mit Ortsnamen gekennzeichnet sind, so kann man den richtigen Weg nicht verfehlen. Nach 4 Stunden kommen wir unserem Dorf angsam näher, zum Glück, denn meine Beine sind schon etwas zittrig vom ständigen abbremsen vom Bergab gehen. Ein kleiner Hund holt uns vor der Brücke ab. Nach ein paar Streicheleinheiten läuft er uns voraus. Die Brücke scheint schon etwas älter zu sein, da sie bei jedem Schritt quietscht, ausserdem ist es ne windige Geschichte😁 ich beeil mich drüber zu kommen, bevor sie einstürzt, was natürlich nicht passiert😂
    So jetzt geht's nochmal 1 1/2 Kilometer die Sandstrasse hoch und dann sind wir da.
    Wir sind überglücklich, als wir in der Lodge einkehren, yes wir habens geschafft 🎉🎉🎉 wir bekommen nun den Schlüssel für unsere Hütte. Danach geht's ab in die Thermal pools, die 39 Grad haben sollen. Genau das Richtige zum entspannen der Muskeln nach einer Wanderung. Es ist herrlich, denn wir schaffen es genau noch vor Sonnenuntergang und genießen hier die letzten Sonnenstrahlen im warmen Nass. Danach wird es aber echt schnell kalt. Ich zieh mir alles an, was Icg dabei habe und nach einem kleinen Nickerchen geht's ab zum Abendessen. Wir trinken dazu pisco sour, der etwas wie Caipirinha schmeckt. Es gibt Suppe, für mich Reis mit Gemüse und Hannes probiert Alpaka, was ihm sehr gut schmeckt. Er meint, es schmeckt wie Rind.
    Ich werds trotzdem nicht probieren 🙈
    Danach gehen wir in unsere Hütte und stellen auf dem Weg dorthin fest, welch einen gigantisch Sternenhimmel wir doch haben. Also schnell nochmal Stativ rausgeholt und losgeknipst. Danach fallen wir müde und überglücklich ins Bett.
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