• Kaffeeröstung und hardcore Wanderung

    5. oktober 2019, Peru ⋅ ☁️ 14 °C

    Am Morgen brechen wir nach einem leckeren Omelette und Kaffee auf. Der Familienvater, der Sohn und deren Hund Beethoven begleiten uns zu der Kaffeerösterei seiner Eltern. Da diese auf der Wanderstrecke liegt, ist das echt top. Nach 20 min sind wir da und stehen mitten in der Kaffeeplantage. Hier erklärt uns der Peruaner, wie lange es braucht, bis die Kaffeebohnen reif sind und wie der Ernteprozess funktioniert. Die Bohnen Reifen von Oktober bis April und kommen bei der Ernte dann in einen Sack. Man pflückt Bohne für Bohne, die richtig rot gefärbt sind. Wenn der Sack voll ist schüttet man die Bohnen in eine Maschine, die die Bohnen durch das Kurbeln durchsickern lässt und dabei die rote Schale entfernt. Ich darf ein bisschen kurbeln, was echt Spaß macht😅 danach kommen die Bohnen, die nun eher besch sind, auf ein Gitter in einem Gewächshaus und trocknen dort für ca. 10 Tage. Danach werden die Bohnen in einen Schlauch gefüllt und für einige Minuten an einen Stein geschlagen. Somit löst sich die trockenen Schichten um die Bohne. Anschließend wird das Gemisch gesiebt, damit nur noch die pure Kaffeebohne übrig ist. Diese Kaffeebohnen kommen nun in einen Topf, der auf das Feuer gestellt wird und nun einige Minuten geröstet werden. Hannes kümmert sich um die Röstung und rührt fleißig um, damit die Bohnen zeitgleich geröstet werden. Erst wenn alle Bohnen dunkelbraun sind, nimmt man diese vom Feuer. Nun werden diese noch einmal gesiebt, damit nur die puren Kerne gemahlen werden. Wir schütten dazu die Kerne in die Mühle, drehen am Rädchen und raus kommt das magisch braune Pulver 😍😁
    Dieses Pulver wird dann mit Wasser aufgebrüht, gefiltert und fertig ist der Kaffee. Hmm... Leck mich fett, ist der stark. Danach kann ich Bäume ausreißen, was ja nicht schlecht ist. Wir brauchen schließlich Kraft für die Wanderung.
    In der Zwischenzeit bekommt der Familienvazer einen Anruf dass ich mein Hemd bei Ihnen in der lodge vergessen habe. 😩 Ich hab das gestern ans Fenster gehängt und heut morgen war der Vorhang darüber. 🙈 Ein Mitarbeiter bietet sich an schnell zur Unterkunft zu laufen und meine Sachen zu holen. Das danke ich ihm sehr, denn eigentlich sind wir gerade etwas im Zeitdruck und da er eine Abkürzung kennt, ist er innerhalb von 15 min wieder da 👏 er bekommt natürlich dafür Geld, denn nichts wäre jetzt schlimmer gewesen als jetzt nochmal komplett zurück und wieder her laufen zu müssen.
    Jetzt müssen wir uns aber echt ranhalten, denn heut liegt noch einiges an Strecke vor uns. Wir laufen etwa 3-4 Stunden einen Bergpass hoch und dann wieder komplett runter. Beim Bergpass lernen wir zwei Amerikaner kennen die ein Stück mit uns mit wandern. Einer von den beiden hat sogar eine Reiseagentur. So vergehen die Stunden auch etwas schneller. Es regnet zwischendurch mal wieder ein bisschen und die Wolken verdecken die Sicht ins Tal. Später kommen wir dann an einen Aussichtspunkt, wo man zum Machu Picchu blicken kann. Hier setzen wir uns nieder und warten darauf, dass die Wolken sich verziehen. Siehe da, wir können den Machu Picchu sogar ein bisschen sehen. Ein paar Hühner tummeln sich um Hannes und lauern auf etwas essbares. Wir haben aber leider nix und haben mittlerweile schon ziemlich Hunger. Aber zum Glück gibt's 20 min weiter ein Restaurant und Campingplatz mit Bergpanorama. Als wir hier einkehren fühlen wir den Himmel auf Erden. Der Koch serviert uns eine Forelle mit Reis, Pommes und Linsen. Danach gönnen wir uns noch ein Snickers und machen uns wieder auf den Weg. Wir wandern nun nur noch bergab. Nach ein paar Stunden kommen wir dann in Hidroelectrica an, von hier sind es jetzt noch 2 Stunden bis nach Aguas Calientes, wo wir heute Nacht schlafen werden und morgen früh zum Machu Picchu aufbrechen.
    Um nach Aguas Calientes zu kommen ohne did teure Zugfahrt zu buchen, muss man an den Gleisen entlang laufen, was nicht so schlimm ist, weil die Strecke hauptsächlich gerade aus geht. Die Landschaft ist auch ganz schön und so kriegen wir den Rest auch noch hin. Zwei Hunde begleiten uns ein Stückchen und heitern uns etwas auf, denn mittlerweile geht es mit unseren Kräften aufs Ende zu. Wir sind wieder mal 8 Stunden nur am laufen und die Strecke heute hatte es echt in Sich. Müde und erschöpft, aber überglücklich endlich hier zu sein, kommen wir in Aguas Calientes an. Wir duschen uns, gehen Abendessen und fallen müde ins Bett.
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