Satellite
Show on map
  • Day 251

    Auf der anderen Seite des Fichtelgebirge

    September 7, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 18 °C

    Nun kommt Abwechslung in die Steinwelt unserer Umgebung. Ganz am westlichen Rand gibt es noch etwas anderes außer Granit und seine Varianten. Man könnte es auch mit einem Wortspiel umschreiben ..... Sand🤷🏼‍♀️Stein! Mit einiger Mühe finden wir den Startpunkt einer Tour , die ich schon lange geplant hatte. Ich wollte sie genau mit der Person laufen, die heute an meiner Seite war. Manchmal brauchen Dinge eben Zeit. Wir schauten von oben hinüber nach meinen ehemaligen Arbeitsplatz. Oh, ich vermisse dich nicht. War eine schöne Zeit aber vorbei🍀🍀🍀🍀❣ Noch ein paar Schritte und wir können in die Sandgrube Küffner schauen. Nur gut das ich Teile des Weges schon einmal gelaufen bin. So wußte ich auch das der Marktgrafenweg fast über das Betriebsgelände geht. Oft bleiben wir stehen und sind faziniert von dem Farb- und Formvarianten des Sandsteins. Am Rand des Kiefernwaldes entdecken wir eins, zwei Steinpilze. Die Masse ist es nicht! Aber immerhin.Blaubeerkraut und ein lockerer Kiefernwald. Zum Teil ziehmlich krumm. Wer mich kennt, weiß eigentlich das ich auch die kleinsten Highlights in der Nähe der Tour nicht achtlos links liegen lasse!
    So studieren wir die Tafel des Engelsteins. Der Stein selber ist wenig aussagekräftig.

    ☜Nachgelesen☞

    In der Mitte des unförmigen Kreuzsteins ist ein einfaches Kreuz von 18-15cm eingeritzt und links und rechts davon der Abdruck eines Kinderfußes herausgemeißelt. Früher soll man noch die eingemeißelte Jahreszahl 1641 gesehen haben. Der Kreuzstein heißt "Brandstein", "Engelstein" oder "Fußtragstein". Noch heute erzählt man sich die ergreifende Geschichte vom Brandstein auf dem Höllhügel:
    Um 1620 wohnte in Harsdorf ein strenger Pfarrer. Er war Witwer und hatte nur noch eine Tochter zu Hause. 1632 bekamen sie Einquartierung von Kaiserlichen. Als diese bei der Tochter nicht ohne Folge blieb, jagte sie der schwergekränkte Vater aus dem Haus und verbot ihr für immer, das Harsdorfer Kirchspiel jemals mehr zu betreten. In diesem Zustand nahm sie die barmherzige Zollmüllerin auf. Die Pfarrerstochter gebar ein Mädchen und trat nachher als Magd bei Bauern in Pechgraben in Dienst. Neun Jahre später zogen feindliche schwedische Truppen durch das Land. Die Bauern von Pechgraben, Dreschenau und Umgebung flüchteten sich in die Steinbrüche am Höllhügel. Als die Schweden leere Höfe vorfanden, setzten sie den roten Hahn aufs Dach und zogen weiter. Das gutartige und in frommer Gottesfurcht erzogene Kind der Pfarrerstochter stand neugierig auf dem Brandstein. Als es in Dreschenau eine Feuerslohe aufsteigen sah, schrie es laut: "Feuer". Die Bauern eilten ins Dorf und konnten noch rechtzeitig ihre Häuser retten. Das Kind aber war mit dem Angstschrei "Feuer" vor Schreck tot vom Stein gefallen. Aus Dankbarkeit ließen die Bauern die Kinderfüße, Kreuz und Jahreszahl einmeißeln. Der hartherzige Pfarrer aber verfiel dem Trunke. In einer finsteren Nacht starb er vollkommen betrunken einen gräßlichen Tod im Mühlgraben. - Der Sterbeeintrag des Kindes ist nicht auffindbar, und man weiß auch, daß in dieser Notzeit die meisten Menschen ihre Toten einfach im Garten begruben.

    Weiter bergab und nun hinaus zum Blick auf Neudrossenfeld. Nur gut hier steht eine schöne Bank im Schatten eines Baumes. Können unsere Blicke wandern gehen lassen bis zur Autobahnbaustelle in Thurnau und ganz in der Ferne ist noch die Thüringenwarte zu sehen! Hier finden wie noch einen zweiten historischen Stein, den Schäferstein, früher sollen hier 2 Strassen gekreuzt haben. Weiter über eine Wiese zu bis hin zu Apfelbäume. Aber hier gehen wir an der kleinen Bank vorbei! Nun wäre es schwierig gewesen ohne der Stimme aus der Hosentasche. Rechts, links und ist der Weg nicht mehr zu erkennen.. Entschädigung bieten uns aber die wunderschönen Sandsteingebilde. Hier erkennt man einen Gesicht und dort eine Figur die einen Menschen ähnelt. Noch paar Schritte durch den Kiefernwald und wir stehen am Wasserhäuschen von Pechgraben. Leider müssen wir bis zum Auto auf der Strasse zurück! Dort angekommen genießen wir noch einen kurzen Augenblick in unseren Campingstühlen und den Ausblick ins Trebgasttal!!!!
    Read more