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  • Day 8

    Trinidad

    November 14, 2016 in Cuba ⋅ 🌙 19 °C

    Trinidad hat uns am Anfang erschreckt (ich liebe meine Anfänge…). Die Stadt machte auf uns einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck. Wir dachten, warum meinet Reto vom Reisebüro bloss, wir sollen mindestens zwei Nächte hier buchen. Einige Strassen sind gar nicht gepflastert, andere sahen eher wie Flutschneisen aus.

    Da wir recht früh in Trinidad angekommen sind, dachten wir, wir gehen noch nicht in unseren Casa Particular einchecken, wir haben gelesen, dass es die Casa Betreiber nicht besonders mögen, wenn man den ganzen Tag in Casa verbringt. Also beschlossen wir, zuerst die Stadt etwas zu erkunden.

    Trinidad ist an einen Hügel gebaut, der älteste Teil ist ganz oben am Hügel. Also sind wir in die Stadt hinein gefahren und fuhren ein Stück den Hügel hinauf. Schnell haben wir gemerkt, dass es, umso weiter wir hinauf gekommen sind, immer belebter wurde. Also haben wir unseren Wagen etwas weiter oben abgestellt und sind zu Fuss weiter, immer weiter den Hügel hoch. Plötzlich wurde uns klar, dass im obersten Teil keine Autos erlaubt sind und die Strassen nur noch mit Kopfsteinpflaster ausgelegt sind. Nun wurde es plötzlich spannend!

    Ganz oben, im alten Teil der Stadt, ohne Autos und mit dem Kopfsteinpflaster wurde uns der Zauber dieser Stadt erst bewusst, Reto hat eben doch recht gehabt! Wenn man sich hier ober in eine Bar setzt von der aus man auf die Strassen sieht, wartet man nur noch darauf, dass ein Sklaventreiber vorbei kommt und seien "Ware" durch die Strassen treibt. Man fühlt sich wirklich in eine anderes Jahrhundert zurückversetzt. Es ist einfach nur faszinierend!

    Trinidad wurde schon 1514 gegründet. Es war die 3. Siedlung, die von den spanischen Eroberern gegründet wurde. Von hier aus zogen die Spanier nach Mexiko. Die Spanier hofften auch, in den nahegelegenen Flüssen Gold zu finden. Die vorkommen waren aber eher dürftig, also lebten die Bewohner von Trinidad bis in das 18. Jahrhundert hauptsächlich vom Schmuggel. Nachdem Trinidad aber selber 3 mal von Piraten ausgeraubt wurde, beschlossen sie sich einen legalen Gewerbe zuzuwenden und begannen mit dem Anbau von Zucker. Natürlich wurden dafür Sklaven benötigt. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Trinidad eine der bedeutendsten Zuckermetropolen Kubas. In einem Tal etwas Landeinwärts wurden darum auch 12 Zuckermühlen erbaut. Durch den steigenden Anbau der Zuckerrübe in Europa und der Abschaffung der Sklaverei war das Ender der Blütezeit Trinidads besiegelt und Trinidad versank in der Bedeutungslosigkeit.

    1988 wurde die Stadt und das 20 Km entfernte Valle de los Ingenios von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Seither durften im alten Teil der Stadt keine Häuser mehr abgerissen oder gebaut werden, daher ist die Stadt auch noch immer so gut erhalten und versetzt einem in die wilden vorangegangenen Jahrhunderte zurück.

    Oben in der Altstadt findet sich eine grosse breite Treppe. Sie dient allabendlich Livebands (natürlich meist Sals) als Bühne und es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Tagsüber finden sich in den Gassen diverse Marktstände.
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