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  • Day 108

    700 B.C. - die Nazcalinien der Incas

    January 26, 2022 in Peru ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach einer erholsamen Nacht bin ich heute aufgestanden. Hab meinen chaotischen Rucksack gepackt und bin kurz vor 10 Uhr ausgecheckt. Um 10 Uhr wurden wir zu einer Tour abgeholt, wo wir die Stadt Inca besser kennen lernen sollten. Zuvor hab ich noch meinen Antrag nach Chile einzureisen ausgefüllt. Man muss alle möglichen Impfnachweise und ein Bild von sich und seinem Reisepass in der Hand hochladen. Alles sehr streng und die Bearbeitung kann länger als einen Monat dauern. Ich hoffe ich bekomme schneller Rückmeldung, da ich mich schon in 20 Tagen mit Johannes und July in Santiago de Chile treffen möchte.

    Zurück zur Tour: Wir wurden dann zu einem kleinen Teja-Museum gebracht. Dort haben wir eine kurze Einführung in die berühmten Tejas bekommen, die hier aus Inca kommen. Es sind kleine sehr süße Karamellpralinen, eingehüllt mit Zuckerguss und meistens noch einer Trockenfrucht oder Nüssen. Sogar der Papst hat schon Tejas von der Erfinderin dieses Gebäcks geschenkt bekommen. Die Peruaner sind sehr stolz darauf. Wir durften dann unser eigenes Teja backen. Schmeckt sehr sehr süß und nach einem ist man voll.

    Danach wurden wir weiter verfrachtet zur Pisco-Verkostung. Und Renzo unser Guide hat schon die ganze Zeit gemeint, dass wir dort drunk gemacht werden. Aber ich dachte halt da gibts dann so 2-3 Probiershots. Ne es gab 10. Ich hatte nicht gefrühstückt und da war der Alkohol schnell spürbar. Pisco ist der peruanische Volksschnaps und darf nur in manchen Regionen in Peru hergestellt werden. Er hat normalerweise 42% aber es gibt viele andere Aperative und Weine, die mit Pisco gemischt werden. So hatten wir viele verschiedene Geschmäcke und Stärken zu probieren bekommen. Zu jedem Shot gabs von unserem Typ auf dem Foto, einen eigenen peruanischen Trinkspruch.

    Einen Trinkspruch den ich schon kannte von Valentina und Kevin aus Medellin und der Berühmteste ist: ARIBA, ABAJO, ALCENTRO, ALDENTRO! - was übersetzt so viel wie nach oben, nach unten, zur Mitte, zum Reinkippen heißt.

    Wir brauchten dann noch zwei Freiwillige für ein typisch peruanisches Trinkspiel und da wurden natürlich die Tschechen vorgeschickt^^ Die durften dann so lange Shots trinken, bis einer es hinbekommen hat, dass kein Tropfen mehr aus dem Shotbecher raustropft, wenn man den Shotbecher umdreht. Natürlich hatte der Piscopräsentator paar Tricks auf Lager und so haben die beiden bestimmt 6 Shots hinterkippen müssen und die waren den Tag über dann versorgt.

    Danach gabs in dem Restaurant drüber Mittag essen und es war sehr viel besser und preiswerter als das Essen gestern in Paracas. Ich hatte etwas sehr typisches von Inca: Calcazontre con Sopa Seda oder so.. Kann mich nicht erinnern. Die Portionen war aber riesig. Beim essen saß die Oma dann gegenüber und ich hab erfahren dass sie aus Phoenix kommt. Und wir haben uns am Tisch alle unterhalten und es ist unglaublich wie arrogant und anders die Amerikaner sind. Sie hatte sich was bestellt, als es aber dann vor ihr stand, hat sie es nicht gewollt und wollte es an die Küche zurück gehen lassen und etwas anderes haben. Bis der Manager kommen musste und des bewilligt hat. Die ganze Zeit noch gemurmelt: ja das sind nicht die United States..
    Naja trotzdem interessante Einstellungen erfahren.

    Mim Bus sind wir dann nochmal nach Huacachina und haben die restlichen Reisenden abgeholt und dann gings 3 Stunden zu den Nazcalinien. Die Strecke war atemberaubend. Zu beiden Seiten nur trockene- und Wüstenlandschaft. Die Straße schnürdelgrad nach vorne. Die Landschaft hat sich immer wieder geändert und irgendwann sind wir in einen sporadischen einspurigen Tunnel reingefahren. Auf der anderen Seite hat sich dann ein grünes Tal geboten - wunderschön! Der Kontrast von dem fruchtbaren Tal und den trockenen Gebirge im Hintergrund.. Hammer!

    Dann sind wir mit in der Steinwüste an einem Tower angehalten und ja, wir waren da. Überall um uns herum sind schon die Nazcalinien. Vom Tower aus kann man paar von ihnen erkennen, aber für die volle Erfahrung müsste man mit dem Flugzeug drüber fliegen. Kostet aber 70$ und du müsstest einen Nacht in Nazca bleiben und dafür sind die Linien zu unspektakulär.

    Die Nazcalinien stammen von den Incas und werden auf 700 vor Christus datiert. Hunderte von geometrischen Figuren oder Tierabbildungen sind aus der Luft zu erkennen. Sie sind immer noch so gut erhalten, weil die Steinwüste hier zwar eines der trockensten Gegenden der Welt ist und es wirklich fast nie regnet aber in der Nacht ist die Luft relativ humid. Die Spuren der Linien sind 7-10 cm tief gegraben und wenn man die oberste Steinschicht entfernt, stößt man auf eine Sand/Lehmschicht oder so und wenn diese Schicht feucht wird, reagiert sie so ähnlich wie Beton mit der Feuchtigkeit und wird hart. Deswegen sind die Linien noch heute so gut zu erkennen und gelten als 8. Weltwunder. Die Spinne oder der Affe oder der Kolibri sind warscheinlich die Bekanntesten.

    Mit dem Bus sind wir weiter ins Zentrum von Nazca, wo wir unser großes Gepäck dann schonmal bei unserem Nachtbus abgeliefert haben und dann Essen gegangen sind. Renzo hat uns dann einen Einblick in das Leben eines Guide von PeruHop gegeben und es hört sich spannend an aber er sagt er kann nicht mehr, weil er jeden Tag woanders aufwacht und du nicht zur Ruhe kommt. Vorallem wegen Corona müssen alle mehr leisten als normal. Sehr interessant.

    Danach haben wir uns noch den Tschechen dazugesetzt, die versuchen ihren Pegel von heute Vormittag zu halten. Witzige Gespräche und gegen 10 Uhr sind wir dann in den Nachtbus gestiegen. Wir fahren mit keinem offiziellen PeruHopBus heute Nacht, weil die Strecke wegen Corona so wenig bereist wird, dass sich ein Bus von PeruHop für die Strecke nicht lohnt. Dafür hatten wir heute einen super Premiumbus! Mit Einzelsitzen und Fußablage und Essenspacket und und und.

    Ich hab noch die Videos von der Sandbuggytour ausgewertet und den Footprint geschrieben und dann noch eine Folge von meiner Serie am IPad angeschaut. Schlafen war nämlich eher so naja weil es zu warm in dem Bus war und ich hab festgestellt, das mir das gar nicht taugt. Erst um 4 Uhr hab ich dann tief und fest schlafen können.
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