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  • Day 26

    Jostedalsbreen - ein Gletscher

    July 12, 2019 in Norway ⋅ ☀️ 14 °C

    Der Himmel ist blau, die Sonne scheint. So begrüßt uns der Morgen. Ich gehe mit Milou durch den Ort spazieren, aber schwierig finde ich hier immer, feststellen zu können, was zu einem Privatgrundstück dazugehört und was nicht. Die Norweger haben einfach keine Zäune um ihre Häuser. Da ich einen Weg suche, der wieder zur Straße zurückführt, begebe ich mich wohl einige Male durch irgendwelche Gärten. Tja, was soll man da machen?:)
    Wir wollen eigentlich zum Sognefjord, aber Micha will einen Abstecher zum Jodalsbreen-Gletscher machen. Bis dahin haben wir noch eine zweistündige Fahrt vor uns. Als wir dort gegen 15 Uhr ankommen, überlegen wir, ob wir die 3km-Mautstraße nehmen und dafür 8 Euro bezahlen oder zum Gletscher zu Fuß zu gehen. Ich finde, dass wir heute noch zu wenig gelaufen sind, also gehen wir die 3 Kilometer. Nur, als wir an dem Parkplatz ankommen, stellen wir fest, dass man nochmal ein ganzes Stück wandern muss, um dem Gletscher ganz nah zu kommen. Von dem Parkplatz hat man allerdings schon einen sehr guten Blick auf die Gletscherzunge. Die ist ganz blau. Ich bin wirklich beeindruckt, habe auch noch nie einen Gletscher gesehen. Dort gibt es auch eine Bootsanlegestelle, von wo aus Boote für 6 Euro einen hin und zurück zum Gletscher bringen. Ich habe allerdings gar kein Geld mitgenommen und Micha ist schon mal vorweg gegangen, weil die Sonne für Fotos noch sehr günstig über dem Berg steht. Als ich mit Milou Micha folgen will, stelle ich fest, dass das eher ein Kletterweg über große Steine und Treppen rauf, Treppen runter ist. An der dritten Treppe bockt Milou. Er hat keine Lust mehr. Es ist zu heiß für ihn, er ist erschöpft und will nicht mehr über die Steine und Treppen klettern. Man merkt ihm jetzt doch langsam sein Alter an. Mir kommt ein sächsisches Ehepaar entgegen (ganz Sachsen befindet sich, glaube ich, in Norwegen :)) und beide sind völlig fertig, weil der Weg so anstrengend war. Ok, dann lass ich es eben sein, muss Micha allein dahin gehen. Wir warten so lange. Micha braucht etwa eine Stunde bis zum Endpunkt. Auch da darf man dann nicht so nahe heran gehen, dass man das Eis anfassen kann, weil wohl die Gefahr besteht, dass der Gletscher kalbt und außerdem gibt es Gletscherspalten. In meinem Reiseführer, der 10 Jahre alt ist, steht, dass der Gletscher 1000 km2 ist, aber heute ist er nur noch 450 km2.!! So viel hat er schon verloren?!? Micha macht viele Fotos und begibt sich wieder auf den Rückweg - nochmal ne Stunde!! Und dann müssen wir noch die 3 Km bis zu unserem Parkplatz laufen. Oh, Mann!! Als wir am Womo ankommen, ist es schon halb acht. Micha meint,wir sollten gleich auf dem Campingplatz hier an dem Parkplatz gehen, damit ich morgen vormittag auch noch ganz nah zum Gletscher gehen kann, allerdings ist der Campingplatz voll. Hmh! Also fahren wir noch zu dem anderen Campingplatz in der Nähe. Auch voll! Das ist jetzt aber mal blöd. Ist uns ja noch nie passiert. Ok, ich gebe die Idee auf, morgen nochmal zum Gletscher zu gehen. Wir suchen nach einem anderen Stellplatz. Das ist hier doch schwieriger als gedacht, denn die ganze Strecke ist rechts von hohen Bergen eingesäumt und links von dem eiskalten und weil er vom Gletscher gespeist wird, milchig-blauen Fluss. Aber wir finden doch noch einen Platz, direkt an dem Fluss. Er liegt zwar neben der Straße, aber durch das Rauschen des Wassers kann man die nicht hören und sie ist sowieso nachts nicht befahren. Wir grillen noch und sind froh, dass alle Campingplätze belegt waren, denn dieser Platz hier ist viel viel schöner :)
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