Satellite
Show on map
  • Day 5

    Auf Jagd mit den Hadzabi

    January 10, 2022 in Tanzania ⋅ ☁️ 29 °C

    Den Sonntag gehen wir ganz entspannt an, denn wir wollen zum Lake Eazy. Dort haben wir eine Übernachtung im Tindiga Tented Camp gebucht.Es ist ziemlich teuer,aber wir haben keine andere Übernachtungsmöglichkeit finden können. Im Nachhinein hätten wir in Kataratu etwas besseres und günstigeres suchen können, aber die Angestellte der Mietwagenvermietung hat uns davon abgeraten, in Karatu zu übernachten. Aber als wir dort noch etwas einkaufen und in einer Bar etwas trinken, müssen wir feststellen, dass in dem Ort zwar nicht viel los ist, aber es einige gar nicht schlechte Unterkünfte gibt. Naja, aber so was kann man nicht wissen, wenn man noch nie da war. Am morgigen Vormittag wollen wir mit den Hadzabi jagen gehen. Die Hadza(bi) sind ein Stamm von Jägern und Sammlern, die fast noch genauso leben wie vor tausenden von Jahren. Es gibt diesen Stamm nur noch in Tansania und nur noch in dieser Region. Sie leben in Lehm-Strohhütten und in der Regenzeit oft in ausgehöhlten Baobab-Bäumen. Die Kinder gehen nicht zur Schule, die Jungen lernen schon früh zu jagen und die Mädchen sammeln Früchte, Samen und Wurzeln. Wenn sie krank werden, haben sie ihre eigene Medizin aus der Natur. Sie wollen auch nicht in die Zivilisation, werden aber von der Regierung etwas unterstützt, um z.B. notwendige Werkzeuge kaufen zu können. Aber fast völlig leben sie von dem, was die Natur hergibt. Da sie Jäger sind und damit wilde Tiere jagen, ist es ihnen verboten, in den angrenzenden Ngorongoro-NP zu gehen im Gegensatz zu den Masaii, die dort leben, die aber Hirten sind und keine wilden Tiere essen.
    Noch im Dunkeln,5 Uhr, fahren wir los. Wir brauchen etwa 40 Minuten für die Fahrt. Es geht immer tiefer in die Steppe und als Straßen kann man die Wege schon lange nicht mehr bezeichnen, manchmal sehe ich nicht mal einen Weg. Abgeholt werden wir von Hassan. Er spricht die Sprache der Hadzabi, weil er in dieser Region aufgewachsen ist. Hassan finde ich richtig cool. Er führt auch survival-trips durch und kann so viel über den Stamm und die Natur erzählen. Wir kommen bei Sonnenaufgang beim Stamm an. Die sehen mega interessant aus, habe Tierhäute und Felle um und ihre Köpfe sind mit Schwänzen von Tieren geschmückt. Viele von ihnen haben so dickere Narben. Erst denke ich, dass das ein Initationsritual ist, aber Hassan erklärt mir, dass sie bei bestimmten Krankheiten die Haut aufschneiden und da eine Medizin reinlegen. Wenn sie krank werden, gehen sie nicht in ein Krankenhaus. Für alles haben sie ihre eigene Medizin, sogar bei einem Biss von einer schwarzen Mamba! Sie sprechen nur ihre Sprache, bis auf ein paar Worte in Swaheli. Sie zeigen uns ihre Höhle im Baobab-Baum, rauchen ein Gras, das ihnen Energie für die Jagd gibt und sprechen in ihrer Knacklaut- Sprache. Diese Sprache ist der Wahnsinn!!
    Dann gehen wir gleich los, denn sonst ist die Beute weg, wenn es zu warm wird. Sie sind so schnell und wir kommen kaum hinterher, wir müssen durch Gestrüpp kriechen und schnell sein. Irgendwann entdecken sie ein Eichhörnchen im Baum, sie umzingeln es und nach einer halben Stunde schießen sie es mit ihrem Pfeil und Bogen vom Baum runter. Armes Eichhörnchen! Es tut mir schon sehr leid, aber die Familie muss ernährt werden. Wir gehen weiter und kurz darauf sehen sie einen Affen. Auch hier sehen wir zu, wie sie versuchen, den Affen zu töten. Dieses Mal geht es noch schneller als beim Eichhörnchen. Ein Schuss mit dem Pfeil und der Affe fällt tot vom Baum. Leo und ich sind ziemlich mitgenommen. Die Hadzabi freuen sich und machen ein Feuer mithilfe zweier Holzstöckchen und legen den Affen darauf. So brennt das Fell ab und er wird leicht gegrillt. Dann holen sie ihn aus dem Feuer und essen ein Stück, auch uns bieten sie ein Stück an. Micha und Leo probieren, aber ich weigere mich. Nicht ein Affe!!
    Die Hadzabi freuen sich und sagen, dass wir ihnen Glück gebracht haben. Danach geht's zurück ins "Dorf". Dort treffen wir auf die Frauen und Kinder. Die Männer tanzen mit den Kindern und dann zeigen sie uns noch ihre Pfeile und Bögen und den Schmuck und Küchenutensilien, die die Frauen selbst herstellen. Viele haben dicke Narben Es ist wirklich alle sehr spannend und auch gar nicht so eine Touristen- Tour, wie man das manchmal beim Besuch von einheimischen Stämmen hat. Im Anschluss besuchen wir noch den Stamm der Datoba. die aus Bronze und Kupfer Schmuck und Pfeilspitzen herstellen. Sie zeigen uns auch die Verarbeitung. Außerdem zeigen sie uns, wie sie Mais schroten, das versuche ich auch gleich noch. Geht eigentlich ziemlich einfach. Wir machen noch ein paar Fotos mit ihnen und dann geht es zurück in die Unterkunft, wo wir erstmal brunchen. Nach dem Brunch wollen wir in den Ngorongoro-NP. Dort werden wir zwei Nächte bleiben und übernachten auf dem Simba Public Campingplatz, der sich direkt am Kraterrand befindet und nah beim Eingang zum Ngorongoro-Krater liegt.
    Read more