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  • Day 3

    Im Tarangire Nationalpark erste Safari

    January 8, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 28 °C

    Schon 5.30 Uhr stehen wir auf, wir wollen mit Elbarack, dem Lodge-Guide den Sonnenaufgang auf dem Berg hinter der Lodge sehen. Es war eine kurze, aber sehr ruhige Nacht, die Lodge gefällt uns so sehr, dass wir uns für eine Nacht Verlängerung entschieden haben.
    Leo und ich klettern mit Elbareck den Berg hoch, Micha hat keine Lust und genießt den Sonnenaufgang auf der Terrasse. Wir können in der Ferne den Mount Meru und Kilimandscharo sehen. Es ist eine schöne Atmosphäre, die aufgehende Sonne, die Geräusche von Vögeln und anderen Tieren und der leichte Dunst über der wundervollen Landschaft des Nationalparks.
    Nach dem Frühstück fahren wir mit Ansi in den Nationalpark, wo wir den ganzen Tag bleiben wollen. Ansi erzählt uns viel über Tarangire, das seit 1917 NP ist, 2850 km2 groß ist (vom Berg haben wir die Ausmaße gesehen-beeindruckend, aber das ist ein kleiner NP in Tansania.
    Wir haben etwas Respekt vor den Tse Tse Fliegen, die hier in riesigen Schwärmen herumschwirren sollen, aber wir haben Glück, es gibt nur vereinzelte und dann schließen wir schnell die Fenster. Ich hatte sie mir auch in etwa so groß und die Stiche so schmerzhaft wie Bremsen vorgestellt, aber sie sind kleiner und ein Stich tut nur ganz kurz ein bisschen weh. Aber man darf sich eben nicht von vielen stechen lassen, da sie die Schlafkrankheit übertragen können.
    Gleich hinter dem Eingang sehen wir schon die ersten Tiere: Zebras, Gnus, Dikdik, Antilopen, Wasserbüffel, Buschböcke und bald treffen wir auf die ersten Giraffen. Innerhalb kürzester Zeit trifft man hier auf so viele Tiere, einfach Wahnsinn! Dann steht sehr nah bei uns eine Elefantenherde. Sie haben ein Baby dabei und als wir mit dem Auto näher kommen, drohen sie uns. Leo hat Angst, aber Ansi weiß ziemlich genau, wann es tatsächlich für uns gefährlich werden könnte. Er hat übrigens einen 1,5 Jahre dauernden Wildlife-Kurs absolviert und kann uns sehr viel über die einzelnen Tiere erzählen. Beeindruckend auch, wie schnell er von weitem Tiere erkennen kann. Kurz vor unserer Mittagspause, die auf der Picknick- Area stattfindet, überkreuzt die nächste Elefanten-Familie den Weg. Diese scheinen weniger aggressiv zu sein und lassen sich gar nicht von uns stören. Wir bleiben lange Zeit stehen, machen Fotos und Videos. Kurz vor dem Picknick-Platz nimmt die Menge der Touristen- Jeeps zu, bisher waren wir fast völlig allein. Als wir dann ankommen, sind schon viele Autos dort. Aber Ansi erzählt uns, dass das sehr wenige Touristen sind. Seit Corona-Beginn hat das Land wie andere auch unter den ausbleibenden Tourismus enorm zu leiden. 2 Jahre haben sie fast kein Geld verdienen können und natürlich gibt es auch keine Entschädigung vom Staat. Viele Menschen hier sind am Rande des Existenzminimums und können ihre Familien nicht mehr ernähren. Die Touristen müssen zurückkommen, sonst werden viele Menschen hier verhungern. Ich werde sehr nachdenklich, als Ansi mich fragt, ob uns in Deutschland die Regierung Geld und Essen(!) gibt, wenn wir wegen Corona nicht arbeiten können. Und als ich das bejahe, sagt er: "Ihr könnt euch glücklich mit eurer Regierung schätzen," Und da schäme ich mich etwas dafür, dass ich mich so oft über unsere Regierung aufrege.
    Am Picknickplatz sind viele Affen-Grüne Meerkatzen. Sie sind echt clever und beobachten die Touristen beim Essen. Sobald jemand sein Lunchpaket für einen winzigen Moment aus den Augen lässt, schnappen sie sich ihre Beute und verschwinden damit auf die Bäume. Es macht einen Heidenspaß, ihnen dabei zuzusehen. Nach unserer Pause fahren wir weiter Richtung Fluss, es gibt viele Giraffen, Zebras, Warzenschweine und dann kommen wir zum Fluss und dort stehen schon 5 andere Geländewagen. Aha, da gibt es ein selten zu sehendes Tier. Und ja, auf der anderen Flussseite liegen drei Löwen-Damen unter einem Baum und halten Verdauungsruhe. Löwen fressen nur etwa aller 5 Tage und die drei sehen aus, als ob das letzte Mahl noch gar nicht so lange her war. Leider liegen sie die ganze Zeit faul unter dem Baum und für gute Fotos ist die Entfernung und die Äste zu störend. Aber wir bleiben über eine Stunde stehen und beobachten, wie immer wieder Tiere ans Ufer kommen wollen, aber die Löwen wittern und so wieder weglaufen. Irgendwann müssen wir uns trennen, denn der Park schließt 18 Uhr. Aber kurze Zeit später stehen nochmal 3 Fahrzeuge an einem Ort und da sehen wir auch schon den Grund: ein Leopard liegt auf einem Ast. Aber auch er ist so faul wie die Löwen und bewegt sich keinen Zentimeter vorwärts. So machen wir uns auf den Rückweg und schaffen es, kurz nach 18 Uhr den Park zu verlassen. Da muss man nämlich aufpassen, wenn man zu spät kommt, muss man eine Strafe zahlen.
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